KARLMARX ZUR KRITIK DER POLITISCHEN ÖKONOMIE (MANUSKRIPT 1861-1863) TEXT· TEIL 1 DIETZ VERLAG BERLIN 1976 KARLMARX FRIEDRICH ENGELS GESAMTAUSGABE (MEGA) ZWEITE ABTEILUNG "DAS KAPITAL" UND VORARBEITEN BAND3 Herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und vom Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Redaktionskommission der Gesamtausgabe: Günter Beyden und Anatoli Jegorow (Leiter), Rolf Dlubek und Alexander Malysch (Sekretäre), Heinrich Gemkow, Lew Golman, Erich Kundel, Sofia Lewiowa, Wladimir Sewin, Richard Sperl. Redaktionskommission der Zweiten Abteilung: Alexander Malysch (Leiter), Larissa Miskewitsch, Roland Nietzold, Hannes Skambraks. Bearbeitung des Bandes: Artur Schnickmann (Leiter), Bannelore Drohla, Bernd Fischer, Jürgen Jungnickel, Manfred Müller, unter Mitarbeit von Jutta Laskowski. Gutachter: Larissa Miskewitsch und Witali Wygodski. Text und Apparat Mit 9 Faksimiles © Dietz Verlag Berlin 1976 Lizenznummer 1 LSV 0046 Technische Redaktion: Friedrich Hackenherger und Heinz Rosehinski Korrektur: Lilo Langstein und Erika Resch Einband: Albert Kapr Typografie: Albert Kapr/Horst Kinkel Schrift: Times-Antiqua und Maxima Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung: GG Interdruck Leipzig Papierherstellung: VEB Druck- und Spezialpapiere Golzern Best.-Nr.: 7448507 EVP 135,- Mark Inhalt Einleitung Editorische Hinweise Zur Kritik der politischen Ökonomie (Manuskript 1861-1863) ·Teil 1 Zur Kritik der politischen Ökonomie. Drittes Kapitel: Das Kapital im Allgemeinen I. Der Produktionsprozeß des Kapitals 1. Verwandlung von Geld in Kapital a) G-W-G. Allgemeinste Form des Kapitals b) Schwierigkeiten aus der Natur des Werts hervorgehend etc. Zusätze zu a -y) Austausch mit Arbeit. Arbeitsprozeß. Verwertungsprozeß Wert des Arbeitsvermögens. Minimum des Salairs oder Durchschnitts- arbeitslohn Austausch von Geld mit Arbeitsvermögen Arbeitsprozeß Verwertungsprozeß Einheit des Arbeitsprozesses und Verwertungsprozesses (Kapitali- stischer Produktionsprozeß) Die zwei Bestandteile, worin die Verwandlung von Geld in Kapital zerfällt Zusätze Nachträgliche Zusätze 2. Der absolute Mehrwert a) Mehrwert als bloßes Verhältnis zu fassen zu einem bestimmten, näm- lich dem im Arbeitslohn ausgelegten Teil des Kapitals 7* 21* 3 5 5 5 16 28 29 37 44 48 58 82 93 121 146 149 149 s• 158 162 163 167 170 207 211 229 237 280 291 291 292 318 320 321 328 7 151 181 185 239 281 325 Inhalt b) Verhältnis der Surplusarbeit zur notwendigen Arbeit. Maß der Mehr- arbeit c) Vorteil der Überarbeit d) gleichzeitige Arbeitstage e) Charakter der Mehrarbeit Zusätze Rate des Mehrwerts 3. Der relative Mehrwert a) Kooperation b) Teilung der Arbeit Abschweifung über produktive Arbeit Verschiedene Arten der Division du travail Einfache Kooperation I') Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft Nachträgliche Zusätze zu Punkt 2 und 3 Zur Teilung der Arbeit Surpluslabour Zehnstundenbill und overworking Verzeichnis der Faksimiles Seite 1 aus Heft I Seite 95 aus Heft 111 Seite 111 aus Heft 111 Seite 113 aus Heft 111 Seite 138a aus Heft IV Seite 182 aus Heft V Seite 91 aus Heft II 6* Editorische Hinweise lnfolge des großen Umfanges des Manuskripts von 1861-1863 erscheint der Band in 6 Teilen bzw. Büchern. Buch 1 enthält die Hefte 1-V (bisS. 211), die von August 1861 bis März 1862 geschrieben wurden. Inhalt ist der Produktionsprozeß des Kapitals mit den ersten drei Unterpunkten 1. Ver wandlung von Geld in Kapital, 2. Der absolute Mehrwert und 3. Der relative Mehrwert. Die Bücher 2-4 enthalten die "Theorien über den Mehrwert", die Marx von März 1862 bis Ende 1862 schrieb und als Punkt 5 bezeichnete. Buch 2 bringt die Hefte VI bis X (bis S. 444), in denen Marx die Ökonomen vor David Ricardo, insbesondere die Physiokraten und Adam Smith, behandelt. ln Buch 3, das die Hefte X (ab S. 445) bis XIII (bis S. 752) enthält, wird die Theorie Ricardos untersucht, wobei der Grundrententheorie breiter Raum gewidmet wird. Buch 4 umfaßt die Hefte XIII (ab S. 753) bis XV (bisS. 944), in denen im wesentlichen die Theorien nach Ricardo untersucht wer den. Buch 5 enthält die Hefte XVI bis XVIII, die im Dezember 1862 und Januar 1863 entstanden sind. ln ihnen werden vorwiegend Probleme des späteren zweiten und dritten Bandes des "Kapitals" behandelt. Heft XVI enthält einen Entwurf zum Abschnitt "Kapital und Profit", den Marx hier drittes Kapitel nennt. Die Hefte XVII und XVIII enthalten verschiedene Nachträge zu vorher behandelten Problemen bzw. zu den "Theorien über den Mehrwert". Obgleich Marx in Heft XVIII an verschiedenen Stellen einen neuen Plan für "Das Kapital" entwickelt hatte und bereits in einem Brief an Louis Kugelmann vom 28: Dezember 1862 die Absicht geäußert hatte, im Januar mit der Reinschrift des neuen Manuskripts zu beginnen, führte er 21* Editorische Hinweise dieses Vorhaben nicht unmittelbar aus, sondern er vollendete zunächst Heft V und schrieb bis Juli 1863 noch fünf weitere Hefte mit verschiedenen Ergänzungen, insbesondere zum Abschnitt über den relativen Mehrwert. Die Hefte V (ab S.211) und XIX bis XXIII bilden das Buch 6. Der Edierte Text folgt der Anordnung des Manuskripts. Einzelne Zusätze werden an den von Marx dafür vorgesehenen Stellen eingeordnet. Passagen, die Marx erst nachträglich in das Manuskript geschrieben und keiner be stimmten Stelle zugeordnet hat, werden nach Möglichkeit chronologisch eingeordnet, andernfalls am Schluß des betreffenden Punktes oder Ab schnitts wiedergegeben. Die Textumstellungen werden im Varianten verzeichnis begründet. Eine Vereinheitlichung oder Modernisierung der Orthographie wird nicht vorgenommen, jedoch erfolgt eine Textrevision im Sinne der Beseitigung eindeutig fehlerhafter Textstellen. Eindeutige Schreibfehler werden im Edierten Text korrigiert. Sinn verändernde redaktionelle Korrekturen werden stets im Korrekturenver zeichnis ausgewiesen. Schreibfehler, deren Korrektur in verschiedenartiger Weise möglich ist bzw. die nicht eindeutig als solche zu bestimmen sind, werden in Fällen, wo vieles für eine bestimmte Lesung spricht, im Edierten Text berichtigt, in unklaren Fällen jedoch nicht bereinigt. Beide Verfahren sind im Korrekturenverzeichnis vermerkt. Die Interpunktion der Handschrift wird beibehalten. Fehlende Satz zeichen werden im Edierten Text nur ergänzt, wenn dies zum Textver ständnis unbedingt erforderlich ist. Im Korrekturenverzeichnis werden ergänzte Kommata und Gedankenstriche ausgewiesen, andere Satzzeichen (fehlende Punkte am Satzende, vergessene Schlußklammern bzw. An führungszeichen) nur dann, wenn die Ergänzung auch an anderer Stelle denkbar wäre. Versehen bei Faktenangaben bzw. Rechenfehler werden im Edierten Text korrigiert und diese Berichtigung im Korrekturenverzeichnis aus gewiesen. Ist der Sachverhalt nicht eindeutig oder rechnet Marx mit den falschen Zahlen weiter, wird keine Veränderung vorgenommen. Not wendige Hinweise bieten dann die Erläuterungen bzw. textkritische Be merkungen im Korrekturenverzeichnis. Abkürzungen und Schreibverkürzungen werden ohne Kennzeichnung ausgeschrieben, ausgenommen solche, deren Ausschreibung ungebräuch lich ist (bzw., d. h., etc, u. s. w., z. B.). ln einigen Fällen, wo verschiedene Ausschreibungen möglich sind, wird die Abkürzung beibehalten. Abkür zungen von Personennamen und in bibliographischen Angaben bleiben bestehen. Mathematische Zeichen werden im Edierten Text wiedergege ben, auch wenn sie für Wörter stehen. Unsichere Buchstaben werden in kleinerem Druck, unleserliche Buchstaben durch x wiedergegeben. Text- 22* Editorische Hinweise verluste durch Beschädigung oder Versehrnutzung des Papiers werden im Edierten Text durch drei in eckigen Klammern eingeschlossene Punkte kenntlich gemacht bzw., wo dies mit Sicherheit möglich ist, rekonstruiert und in eckigen Klammern eingefügt. Redaktionelle Ergänzungen werden in der Herausgeberschrift (Grotesk) gedruckt und in eckigen Klammern ei ngesch Iossen. Marx' Unterstreichungen mit Tinte werden im Edierten Text wie folgt wiedergegeben: einfache Unterstreichungen - kursiv; doppelte Unter streichung- gesperrt; dreifache Unterstreichung- kursiv gesperrt. Unter streichungen mit Bleistift bzw. Rotstift, die auf eine spätere Bearbeitungs stufe hinweisen, werden auch im Edierten Text durch Linien wiedergege ben: Bleistiftunterstreichungen, ~~~.~~!H~m~r.~~.r:~.i., to call a fantastical mode of expression afact." (1. c. p. 110. N. XI) Der Witz besteht darin, daß Say austauschen, im bestimm ten Fall, Kaufen, Consumtion des Geldes nennt, das verkauft wird. 5 10 Kauft der Capitalist für 100 Th. Arbeit, so meint Say, daß diese 100 Th. doppelt consumirt sind, productiv durch den Capitalisten, unproductiv durch ~/.: den Arbeiter. Wenn der Capitalist 100 Th. gegen Arbeitsvermögen aus- tauscht, hat er die 100 Th. nicht consumirt, weder productiv, noch unproduc- : tiv, obgleich er sie zu einem "productiven" Zweck verausgabt hat. Er hat nichts gethan, als sie aus der Form von Geld in die Form von Waare verwan delt und es ist diese Waare- die er mit dem Geld gekauft hat, das Arbeits- vermögen, das er productiv consumirt. Er könnte es auch unproductiv consumiren, wenn er die Arbeiter verwendete, um ihm Gebrauchswerthe zu seiner eignen Consumtion zu liefern, d. h. sie als Dienstleistende benutzte. Das Geld wird grade durch diesen Austausch mit dem Arbeitsvermögen erst Capital; nicht als Capital consumirt, sondern vielmehr producirt, erhalten, 15 bestätigt. Andrerseits der Arbeiter consumirt nicht Capital; das Geld in seiner Hand hat grade aufgehört Capital zu sein und ist für ihn nur Circulationsmit- tel. (Zugleich natürlich, wie jedes Circulationsmittel, wogegen sich eine Waare austauscht, Dasein seiner Waare in der Form als Tauschwerth, der aber hier nur verschwindende Form ist und sein soll, um Lebensmittel 20 dagegen einzutauschen.) Das Arbeitsvermögen, soweit es consumirt wird, verwandelt sich in Capital; das Geld des Capitalisten soweit es vom Arbeiter consumirt wird, verwandelt sich in Lebensmittel für ihn und hat aufgehört Capital oder Bestandtheil des Capitals (ouvcitJ.H) zu sein, sobald es aus der , Hand des Capitalisten in die des Arbeiters übergegangen ist. Was aber eigent- ~.:) lieh bei dem Say'schen Blödsinn zu Grunde liegt: Er glaubt derselbe Werth (bei ihm Capital nichts als eine Werthsumme) werde doppelt consumirt, einmal vom Capitalisten, das andremal vom Arbeiter. Er vergißt, daß hier zwei Waaren vom selben Werthausgetauscht werden, nicht 1 Werth, son dern 2 Werthe im Spiele sind; auf der einen Seite das Geld, auf der andren 30 die Waare (das Arbeitsvermögen). Was der Arbeiter unproductiv (d. h. ohne Reichthum für sich dadurch zu schaffen) consumirt, ist sein eignes Arbeits vermögen (nicht das Geld des Capitalisten); was der Capitalist productiv consumirt, ist nicht sein Geld, sondern das Arbeitsvermögen des Arbeiters. Der Consumtionsproceß auf beiden Seiten ist durch den Austausch vermit- telt. 35 25 : Bei jedem Kauf oder Verkauf, wo der Zweck des Käufers individuelle Consumtion der Waare und der Zweck des Verkäufers Production, wäre nach Say derselbe Werth doppelt consumirt, productiv durch den Verkäufer, der seine Waare in Geld (Tauschwerth) verwandelt und unproductiv durch 40 den Käufer, der sein Geld in vergängliche Genüsse auflöst. Es sind hier indes 122 Zusätze 2 Waaren und 2 Wertheim Spiel. Sinn hätte Say's Satz nur in dem Sinn, worin er ihn nicht meint. Nämlich daß der Capitalist denselben Werth zweimal productiv consumirt; erstens durch seinen productiven Consum des Arbeits vermögens und zweitens durch die unproductive Consumtion seines Geldes 5 durch den Arbeiter, deren Resultat die Reproduction des Arbeitsvermögens, also die Reproduction des Verhältnisses ist, worauf die Wirkung des Capitals als Capital beruht. Maltbus trifft denn auch den leztren Punkt richtig. ( Inso fern seine Consumtion überhaupt eine Bedingung ist, damit er arbeite, also für den Capitalisten producire, ist die Pointe bei Malthus.) " He (the work- 10 man) is a productive consumer to the person who employs him and to the state but not strictly speaking to himself." (p. 30. Malthus, Definitions in Pol. Be. ed. lohn Cazenove. London 1853.) 20 Ramsay erklärt, daß der Theil des Capitals, der sich in Arbeitslohn verwan delt, kein nothwendiger Theil des Capitals sei, sondern nur zufällig wegen 15 der "deplorable" Armuth der Arbeiter einen solchen bilde. Unter fixed capital versteht er nämlich Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel. Unter cir culating capital die Subsistenzmittel des Arbeiters. Er sagt dann: "Cir culating Capital consists only of subsistence and other necessaries advanced to the workmen, previous to the completion of the produce of their labour." (23 Ramsay, George "An Essay on the Distribution of Wealth. "Edinburgh. 1836) "Fixed capital alone, not circulating, is properly speaking a source of national wealth." (I. c.) '.'Were we to suppose the labourers nottobe paid until the completion of the product, there would be no occasion whatever I j73j for circulating capital." (Was heißt das andres, als eine gegenständliche 25 Bedingung der Arbeit- Lebensmittel- werden nicht die Form des Capitals annehmen? Darin schon zugegeben, daß diese gegenständlichen Bedingun gen der Production a 1 s so 1 c h e nicht Capital, sondern daß sie erst als Ausdruck eines bestimmten gesellschaftlichen Productionsverhältnisses Capital werden.) (Die Lebensmittel werden nicht aufhören Lebensmittel zu sein; ebenso wenig würden sie aufhören eine nothwendige Bedingung der Production zu sein; aber sie würden aufhören - Capital zu sein.) "Die Production würde ebenso groß sein. Dieß beweist, daß circulating capital is ~ (~ not an immediate agent in production, not even essential to it at all, butmerely ·;' a convenience rendered necessary by the deplorable poverty of the mass of the people." (24 1. c.) D. h. in andren Worten: Die Lohnarbeit ist keine ab solute, sondern nur historische Form der Arbeit. Es ist für die Production nicht nöthig, daß dem Arbeiter seine Lebensmittel in der entfremdeten Form als Capital gegenüberstehn. Dasselbe gilt aber auch von den andren Elemen,.. ten des Capitals und vom Capital überhaupt. Umgekehrt. Nähme dieser eine 40 Theil des Capitals nicht die Form des Capitals an, so auch nicht der andre, denn das ganze V erhältniß, wodurch Geld Capital wird, oder die Bedingun- 35 30 123 1. Verwandlung von Geld in Kapital · Heft II 5 10 gen der Arbeit ihr als selbstständige Macht gegenüber treten, fände nicht Statt. Was die wesentliche Form des Capitals constituirt, erscheint ihm daher "merely a convenience rendered necessary by the deplorable poverty of the mass of the people". [24] Capital werden die Lebensmittel dadurch, daß sie ~ (: "advanced to the workmen". [23] Der weitere Sinn Ramsay's tritt noch mehr ·· · in dem Satz hervor. "The fixed capital ( Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel) alone constitutes an element of cost of production in a national point of view.'' (26 1. c.) Productionskost- vorgeschoßnes Geld, das vorgeschossen wird, um mehr Geld zu machen, das bloses Mittel zum Geldmachen ist, ist für den Capitalisten der Arbeitslohn, i. e. der Preiß, den er für das Arbeits- vermögen zahlt. Wäre der Arbeiter nicht Arbeiter, sondern arbeitender Eigenthümer, so erschienen ihm die Lebensmittel, die er verzehrt, bevor das Product fertig, nicht als Productionskosten in diesem Sinn, da umgekehrt der ganze Productionsproceß ihm nur als Mittel erschiene seine Lebensmittel zu erzeugen. Dagegen meint Ramsay, Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel, 15 Producte, die verwandt, consumirt werden müssen, um neue Producte zu erzeugen, sind nicht nur vom Standpunkt des Capitalisten, sondern vom nationalen Standpunkt- d. h. bei ihm, von einem Standpunkt, wo es sich um die Production für die Gesellschaft, nicht für bestimmte Klassen der Gesell schaft handelt, nothwendige Bedingungen des Productionsprocesses und 20 müssen stets in ihn eingehn. Hier wird ihm also Capital nichts als die gegen ständlichen Bedingungen des Arbeitsprocesses überhaupt und drückt ab solut kein gesellschaftliches V erhältniß aus, ist nur ein andrer Name für die Sachen, die in jedem Productionsproceß, welche gesellschaftliche Form er auch habe, erheischt werden; Capital ist danach nur ein Ding, technologisch 25 bestimmt. Damit ist eben das was es zum Capital macht ausgelöscht. Ramsay hätte eben so gut sagen können: daß die Productionsmittel als an sich-gelten- der Werth erscheinen, als selbstständige Mächte der Arbeit gegenüber, ist nur eine "convenience". Wären sie gesellschaftliches Eigenthum der Arbei- ter, so wäre gar keine Gelegenheit da für "capital fixe". Und die Production 30 würde nach wie vor dieselbe bleiben. ... .. (Obgleich der V erwerthungsproceß in der That nichts ist als der Arbeits proceß in einer bestimmten gesellschaftlichen Form- oder eine bestimmte gesellschaftliche Form des Arbeitsprocesses- nicht etwa zwei verschiedne wirkliche Processe - derselbe Proceß, das einemal seinem Inhalt, das andre- mal seiner Form nach betrachtet - so haben wir doch bereits gesehn, daß das Verhältniß der verschiedneo Faktoren des Arbeitsprocesses ~m Verwer thungsprocess neue Bestimmungen erhält. Hier ist noch ein Moment her vorzuheben, (das später wichtig wird bei der Circulation, Bestimmung des capital fixe u. s. w.) Das Productionsmittel, z. B. Werkzeug, Maschinerie, Baulichkeit u. s. w. wird ganz angewandt im Arbeitsproceß; aber mit Aus- 35 40 124 Zusätze nahme der s. g. matieres instrumentales wird es nur ausnahmsweise con sumirt in demselben (auf einmal in einem einzigen (einmaligen) Arbeits proceß. Es dient in wiederholten Processen derselben Art. In den Verwer thungsproceß geht es aber 11741 nur ein - oder was dasselbe ist -, es er- 5 scheint nur als Werthbestandtheil des Products wieder, soweit es imArbeits Ähnlich wie Ramsay Rossi. Zunächst, le~on XXVII giebt er die allgemeine X ~ r~ proceß aufgenützt ist. ) ·:·· ~ • Erklärung vom Capital. «Le capital est cette portion de la riebesse produite qui est destinee a la reproduction.» p. 364. Dieß bezieht sich jedoch nur auf 10 das Capital, soweit es Gebrauchswerth ist - auf seinen stofflichen Inhalt, nicht auf seine Form. Kein Wunder daher, wenn derselbe Rossi, den blos aus der Form desselben erklärlichen Bestandtheil- das approvisionnement, den Theil, der sich gegen das Arbeitsvermögen austauscht, für keinen nothwendigen, überhaupt für keinen begrifflichen Bestandtheil des Capitals 15 erklärt, also einerseits das Capital für einen nothwendigen Productionsagent, andrerseits die Lohnarbeit für keinen nothwendigen Productionsagenten oder Productionsverhältniß erklärt. Eigentlich versteht er unter Capital nur .... "Productionsinstrument". Man könnte nach ihm zwar unterscheiden Capi- ~ :··: tal-instrument und Capital-matiere, aber eigentlich nennen die Oekonomen 20 mit Unrecht die Rohmaterialien Capital; denn "est-ce" (die matiere premie re) "vraiment la un instrument de production? n'est-ce pas plutöt l'objet sur lequelles instruments producteurs doivent agir?" (p. 367.le~ons. etc) Nach- .... her erklärt er: «instrument de production, c. a. d. une matiere qui agit sur eile ~.:.: meme, qui est a la fois l'objet et le sujet, le patient et l'agent». (p. 372 1. c.) 25 Nennt auch gradezu p. 372 capital blos "moyen de production". Was nun ~ (~ Rossi's Polemik dagegen betrifft, daß das ~J?J?~.~.':'.i.~~~~':l.€?~~~~ einen Theil des •··· Capitals bilde, so ist hier zweierlei zu unterscheiden: Oder er wirft zweierlei durcheinander. Einmal betrachtet er die Lohnarbeit überhaupt - daß der Capitalist den Lohn vorschießt - nicht als nothwendige Form der Produc- tion; oder Lohnarbeit nicht als nothwendige Form der Arbeit; wobei er nur vergißt, daß Capital nicht nothwendige (i. e. nicht absolute, vielmehr nur bestimmte historische) Form der Arbeits- oder Productionsbedingung ist. In andren Worten: der Arbeitsproceß kann stattfinden, ohne unter das Capital subsumirt zu sein; er sezt diese bestimmte sociale Form nicht nothwendig 35 voraus; der Productionsproceß als solcher ist nicht nothwendig capitalisti scher Productionsproceß. Hier begeht er aber wieder den Irrthum, den Ankauf des Arbeitsvermögens durch das Capital nicht als wesentlich für die Lohnarbeit, sondern als etwas Aceidenteiles zu betrachten. Zur Production sind die Productionsbedingungen erheischt, dagegen nicht das Capital, d. h. 40 nicht das V erhältniß, was aus der Appropriation dieser Productionsbedin gungen unter besondre Klasse und dem Dasein des Arbeitsvermögens als 30 125 1. Verwandlung von Geld in Kapital · Heft II Waare hervorgeht. Die Stupidität besteht darin, die Lohnarbeit anzuerken nen (oder auch die selbstständige Form des Capitals) und das Verhältniß derselben zum Capital, das sie constituirt, wegzudemonstriren. Sagen, daß das Capital keine nothwendige Form der gesellschaftlichen Production ist, heißt nur sagen, daß die Lohnarbeitnur eine vorübergehnde historische Form der gesellschaftlichen Arbeit ist. Nicht nur sezt die capitalistische Production zu ihrer Entstehung einen historischen Proceß der Trennung zwischen den Arbeitern und den Arbeitsbedingungen voraus; die capitalistische Produc tion reproducirt dieß Verhältniß auf stets grössrer Stufenleiter und spizt es zu. Dieß, was sich schon bei der Betrachtung des allgemeinen Begriffs des 10 Capitals zeigt, später noch deutlicher bei der Concurrenz, die wesentlich diese Trennung (Concentration u. s. w.) bewirkt. In dem wirklichen Produc tionsproceß stehn dem Arbeiter die Gegenstände, woraus das Capital besteht, nicht als Capital, sondern als Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel gegenüber. Er hat allerdings das Bewußtsein, daß sie fremdes Eigenthum etc, 15 Capital sind. Dasselbe gilt aber auch von seiner verkauften Arbeit, die nicht ihm, sondern dem Capitalisten gehört. I 5 1751 Zweitens aber läuft noch ein andrer Punkt unter in der Rossischen ~.0 Polemik. (Der erste Punkt war: Austausch. von Geld gegen das Arbeitsvermö- : gen. Rossi hat Recht, soweit er diese Operation nicht für nothwendig für die 20 Production überhaupt erklärt. Er hat Unrecht, soweit er dieß Verhältniß, ohne welches die capitalistische Production überhaupt nicht existirte, als ein unwesentliches, accidentelles Moment derselben betrachtet.) Nämlich: Wir haben gesehn: Erst verkauft der Arbeiter sein Arbeitsvermögen, d. h. temporelle Verfügung über dasselbe. Darin ist enthalten, daß er die Lebens- mittel eintauscht, die nöthig sind ihn überhaupt als Arbeiter zu erhalten und noch spezieller, daß er die Subsistenzmittel besizt "pendant l'ceuvre de la .... production". [p. 370] Dieß ist vorausgesetzt, damit er als Arbeiter in den ... ~.: Productionsproceß eintritt, und während desselben sein Arbeitsvermögen 25 · bethätigt, verwirklicht. Rossi versteht, wie wir gesehn haben, unter Capital 30 nichts als die zur Herstellung eines neuen Products erheischten Productions mittel (matiere, instrument). Fragt sich: Gehören dazu die Lebensmittel des Arbeiters, etwa wie die von der Maschine consumirten Kohlen, Oehl u. s. w. oder wie das vom Vieh verzehrte Futter? Kurz die matieres instrumentales. Gehören dazu auch die Lebensmittel des Arbeiters? Bei dem Sklaven keine 35 Frage, daß seine Lebensmittel unter die matieres instrumentales zurechnen; weil er bloses Productionsinstrument, also das was er verzehrt, blose matiere instrumentale ist. (Dieß, wie schon früher bemerkt, bestätigt, daß Preiß der Arbeit (Arbeitslohn) nicht in den eigentlichen Arbeitsproceß eingeht, so wenig wie Preiß von Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel; obgleich alle 40 drei, wenn auch in verschiedner Weise, in den Verwerthungsproceß ein- 126 Zusätze gehn.) Um die Frage zu beantworten, ist es nöthig sie in zwei Fragen aufzu lösen: Erstens: Den Arbeitsproceß als solchen zu betrachten, unabhängig vom Capital; da die Leute, die die Frage aufwerfen hier die Momente des Arbeits- 5 processes als solche Capital nennen. Zweitens: Zu fragen, wie weit dieß modificirt wird, sobald der Arbeitsproceß unter das Capital subsumirt wird. Also erstens: Betrachten wir den Arbeitsproceß als solchen, so sind die gegenständlichen Bedingungen desselben Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel, blos gegenständliche Bedingungen der Arbeit selbst, als der zweckmässigen 10 Thätigkeit des Menschen zur Herstellung eines Gebrauchswerths. Der Arbeiter verhält sich als Subjekt zu ihnen. Allerdings, um sein Arbeitsvermö gen wirken zu lassen, ist er als Arbeiter vorausgesetzt, sind also auch die Lebensmittel, die zu seiner Subsistenz nöthig sind, um die Arbeitskraft zu entwickeln, vorausgesetzt. Sie gehn aber als solche nicht in den Arbeitspro- 15 ceß ein. Er tritt als arbeitender Eigenthümer in den Proceß. Werden aber die verschiedneu Momente des Arbeitsprocesses mit Bezug auf sein Resultat, das Product, betrachtet, so ändert sich das V erhältniß. Mit Bezug auf das Product erscheinen alle 3 Momente als Momente seiner Vermittlung, also als Productionsmittel. Das Productionsmaterial, das Productionsinstrument, 20 und die productive Thätigkeit selbst, sind alle Mittel zur Herstellung des Products, also Productionsmittel. Die Unterhaltsmittel der Maschine (Oel, Kohle etc) ganz von ihrem Preiß abgesehn, bilden hier Theil der Productions mittel, aber ebenso sehr die Unterhaltsmittel des Arbeiters während des Productionsprocesses selbst. Indeß wird der arbeitende Eigenthümer das 25 Product als solches immer wieder nur betrachten als Lebensmittel, nicht seine Lebensmittel als Voraussetzungen für die Herstellung des Products. Die Betrachtungsweise ändert indeß nichts an der Sache. Die Proportion Lebensmittel, die er als Arbeiter verzehren muß, ohne die sein Arbeits vermögen überhaupt nicht als solches wirken kann, sind ebenso unentbehr- lieh für den Productionsproceß wie die Kohle und das Oehl, die die Maschine consumirt. Der Consumtionsfonds der Gesellschaft bildet insofern einen Theil ihrer Productionsmittel, (Bei weitrer Betrachtung verschwindet das wieder, sofern der gesammte Productionsproceß nur als Reproductionspro ceß der Gesellschaft oder des gesellschaftlichen Menschen selbst erscheint.) 35 und die Consumtion des Arbeiters unterscheidet sich innerhalb dieser Gren zen ökonomisch nicht von der Consumtion des Arbeitspferdes oder der Maschine. Der Theil des Capitals also, der das Arbeitsvermögen zahlt oder den Arbeitslohn bildet, geht insofern in den eigentlichen Productionsproceß ein, als die Lebensmittel, die der Arbeiter verzehrt, unmittelbar im Produc- tionsproceß selbst verzehrt werden und verzehrt werden müssen. Aber auch der Theil des so ausgegebnen Capitals, der nicht unmittelbar in den Produc- 40 30 127 1. Verwandlung von Geld in Kapital · Heft II tionsproceß eingeht, bildet einen Theil des Capitals, bevor er ausgetauscht ist gegen das Arbeits vermögen, und für die Bildung des Capitalverhältnisses ist dieß eine nothwendige Voraussetzung.! 5 j76j Der Capitalist hat das Arbeitsvermögen bezahlt. Der bedeutendste Theil der Lebensmittel, die die Arbeiter so erhalten, wird verausgabt und nothwendig verausgabt während des Arbeitsprocesses selbst. Wenn die Arbeiter Sklaven wären, müßte der Capitalist ihnen diesen Theil als blose matieres instrumentales vorschiessen. Hier thut das der Arbeiterfür ihn. Für ihn ist der Arbeiter bloser Productionsagent, und die Lebensmittel, die er consumirt, die Kohle und das Oehl, nothwendig diesen Productionsagenten 10 in Gang zu halten. Dieß ist die Anschauung des Capitalisten, nach der er auch handelt. Ist ein Ochs oder eine Maschine wohlfeilerer Productionsagent, so wird der Arbeiter durch sie ersezt. Oekonomisch ist die Anschauung insofern falsch als zum Wesen der Lohnarbeit der Unterschied in den 2 Processen gehört, 1) der Austausch von Geld gegen Arbeitsvermögen; 2) der Consum- tionsproceß dieses Arbeitsvermögens = Arbeitsproceß. (Productionspro ceß.) Wir wollen nun etwas im Detail die Aussetzungen Rossi's betrachten, ~(~ohne auf den letzt (sub 2) betrachteten case zurückzukommen. Mit Bezug ·:· auf denselben nach Rossi's Äusserung: «Ceux qui n'envisagent la science 15 economique que du point de vue des entrepreneurs, et qui ne considerent 20 que le produit net et echangeable que chaque entrepreneur peut se procurer, ceux-Ut ne doivent pas en effet appercevoir de difference entre un homme, un bceuf et une machine a vapeur: il n'est a leurs yeux qu'une question qui soit digne d'une attention serieuse, c'est la question du prix de revient, la question de savoir, combien coute a l'entrepreneur ce qu'il demande a la 25 Vapeur, au bceuf, a l'ouvrier.» (Rossi. De Ja Methode en Economie PoJitique etc p. 83. in "Economie Politique. Recueil de Monographies etc." Annee 1844. T. I. Bruxelles 1844.) Es scheint denn doch, daß der "point de vue des entrepreneurs", i. e. der Capitalisten jedenfalls ein wesentliches Moment bei der Betrachtung der capitalistischen Production ist. Doch gehört das in 30 das Verhältniß von Capital und Arbeit. Was wir aber wesentlich bei Herrn Rossi zu betrachten haben, ist die Art, wie er zugiebt, einerseits, daß die Lohnarbeit, also auch die capitalistische Production, keine nothwendige (absolute) Form der Arbeit und der Produc tion ist; wie er dieß Zugeständniß wieder läugnet, altogether aber meilenweit 35 entfernt von jedem historischen V erständniß ist. Der erste Einwurf Rossi's ist: "Wenn der Arbeiter von seiner Revenue lebt, wenn er von der Retribution seiner Arbeit lebt, comment voulez-vous que la meme chose figure deux fois dans le phenomene de Ja production, dans .... le calcul des forces productives, une fois comme retribution du travaiJ et une 40 ~.~.: seconde fois comme capital?" (p. 369. Je~ons.) Hier zunächst zu bemerken: 128 Zusätze Allgemein ausgedrückt heißt das: Das Salair kommt zweimal vor, einmal als Productionsverhältniß, einmal als Distributionsverhältniß. Dieß hält Rossi für falsch und hat soweit gegen die Oekonomen recht als sie die zwei verschiednen Formen, worin dasselbe erscheint, als ~wei von einander 5 unabhängige Verhältnisse betrachten, die nichts miteinander zu thun haben. Wir kommen auf diesen Gegenstand zurück und werden im Allgemeinen zeigen, daß das Productionsverhältniß Distributionsverhältniß und vice versa. Das Salair kann aber ferner in das phenomene de la production eingehn, d. h. ein Productionsverhältniß darstellen, ohne einzugehn in den 10 calcul des forces productives, wenn Herr Rossi nämlich unter force produc tive nicht die Entwicklung der Productivkräfte versteht, soweit sie bedingt ist durch das Productionsverhältniß, sondern nichts unter ihr versteht als die dem Arbeitsproceß überhaupt oder dem Productionsproceß überhaupt als solchem- von jeder bestimmten gesellschaftlichen Form abgesehn- ange- 15 hörigen Momente. Andrerseits: Das Approvisionnement bildet Bestandtheil des Capitals, so lange es noch nicht ausgetauscht ist gegen Arbeitsvermögen. Dieser Austausch fände aber nicht statt, wenn es nicht vor demselben einen Bestandtheil des Capitals bildete. Wenn ausgetauscht, hört es auf Capital zu sein und wird Revenu. In den unmittelbaren Productionsproceß selbst, geht in der That nicht das Salair, sondern nur das Arbeitsvermögen ein. Wenn ich Getreide producirt habe, bildet es einen Theil meines Capitals, bis ich es verkauft habe. Es bildet die Revenu eines Consumenten. (Kann wenig stens so, wenn er es zur individuellen Consumtion, nicht zur Production verwendet.) Aber in der That, das approvisionnement, //77/ auch nachdem :. ) 20 25 der Arbeiter es als Revenu erhalten und als Revenu verzehrt, fährt fort une force productive du capital zu sein, denn die Reproduction des Arbeiters ist die Reproduction der principale force productive du capital. 30 "Man sagt, daß die Retribution des Arbeiters Capital ist, weil der Capitalist sie ihm vorstreckt. Gäbe es nur Arbeiterfamilien, die genug hätten, um ein Jahr zu leben, so gäbe es kein Salair. Der Arbeiter könnte zum Capitalisten sagen: Du streckst zum gemeinschaftlichen Werke das Capital vor, ich bringe die Arbeit hinzu; das Product wird unter uns nach gewissen Verhältnissen vertheilt. Sobald es realisirt sein wird, wird jeder seinen Theil nehmen. So gäbe es keinen Vorschuß für die Arbeiter. Sie würden fortfahren zu con- sumiren, selbst wenn die Arbeit stillstünde. Was sie verzehren würden, gehörte dem Consumtionsfonds an, diesem nicht dem Capital. Also: die ~ r.~ Vorschüsse für die Arbeiter sind nicht nothwendig. Also ist das Salair kein ·:· constitutives Element der Production. Es ist nur ein Accidenz, eine Form unsres socialen Zustandes. Des Capitals, der Erde, der Arbeit bedarf es 40 dagegen nothwendig um zu produciren. Zweitens: man wendet das Salair doppelt an; man sagt: das Salair sei ein Capital, aber was repräsentirt es? 35 129 1. Verwandlung von Geld in Kapital · Heft II Die Arbeit. Qui dit salaire dit travail und vice versa. Macht also das vorgestreckte Salair Theil des Capitals aus, so hätte man blos von 2 Produc tionsinstrumenten zu reden, von Capital und Erde." (1. c. p. [369/]370) 5 So gut wie Rossi sagt: Besässe der Arbeiter die Lebensmittel für ein Jahr, so brauchte der Capitalist sie ihm nicht vorzuschiessen, könnte er fortfahren: Besässe er Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel für ein Jahr, so brauchte er für diese Arbeitsbedingungen nicht die Dazwischenkunft des Capitalisten. Also ist der Umstand, daß "Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel" als Capital erscheinen "kein constitutives Element der Production". "Es ist nur ein Accidenz, eine Form unsres socialen Zustandes", die sie zu solchem macht. 10 Sie würden nach wie vor dem "Productionsfonds" angehören, keineswegs dem Capital. Es gäbe überhaupt kein Capital. Ist die bestimmte Form, die die Arbeit zu Lohnarbeit macht, ein sociales Accidenz, bestimmte historisch sociale Form der Arbeit, so die Form, die die gegenständlichen Bedingungen der Arbeit zu Capital oder die Productionsbedingungen zu Capital macht, 15 ditto. Und es ist dasselbe sociale Accidenz, das die Arbeit zu Lohnarbeit und die Productionsbedingungen zu Capital macht. InderThat, wärendie Arbeiter auch nur im Besitz dieser einen Productionsbedingung - der Lebensmittel für ein Jahr - so wäre ihre Arbeit nicht Lohnarbeit, und sie wären im Besitz aller Productionsbedingungen. Sie brauchten ja nur einen Theil dieser 20 überschüssigen Lebensmittel zu verkaufen, um dafür Productionsmittel (Material und Instrument) zu kaufen und selbst Waare zu produciren. Was ~ (: Herr Rossi sich also hier klar zu machen sucht, aber doch nicht ganz klar ·:·· macht, ist, daß eine bestimmte gesellschaftliche Form der Production, ob gleich sie eine historische Nothwendigkeit sein mag, darum keine absolute 25 Nothwendigkeit ist, und daher nicht als ewige unabänderliche Bedingung der Production ausgesprochen werden kann. Wir nehmen das Zugeständniß an, obgleich nicht seine falsche Nutzanwendung. Also, um zu produciren ist es nicht absolut nothwendig, daß die Arbeit Lohnarbeit und daher u. a. die Lebensmittel dem Arbeiter ursprünglich als 30 Bestandtheil des Capitals gegenübertreten. Aber fährt Rossi fort: "Des Capitals, der Erde, der Arbeit bedarf es dagegen nothwendig um zu produciren." Hätte er gesagt: "Der Erde (Arbeitsmaterial, Arbeitsraum und in erster Instanz Lebensmittel); der Arbeitsmittel (Instrumente etc), der Ar beit bedarf es dagegen nothwendig um zu produciren", aber es bedarf dazu 35 nicht nothwendig "der Grundrente, des Capitals und der Lohnarbeit", so wäre der Satz richtig. So aber streift er von Arbeit und Erde- der bestimmten socialen Form, worin sie in der bürgerlichen Oekonomie auftreten mag- ihre Formen als Lohnarbeit und Grundeigenthum. Den Arbeitsmitteln dagegen läßt er ihren ökonomischen Charakter des Capitals. Er 11781 faßt sie nicht 40 nur als stoffliche Productionsbedingungen auf, sondern in der bestimmten 130 Zusätze socialen Form des Capitals und kömmt daher zur Absurdität daß Capital ohne Aneignung von Geld und Boden und ohne Lohnarbeit möglich ist. 10 Ferner: Wenn das vorgestreckte Salair Theil des Capitals ausmacht, sagt Rossi, so giebt es nur 2 Productionsinstrumente, Erde und Capital, aber nicht 5 3 wie die Oekonomen doch alle annehmen, Erde, Capital und Arbeit. In der That handelt es sich hier von den einfachen Momenten des Arbeitsprocesses als solchem und in diesem figurirt nur Arbeitsmaterial (Erde), Arbeitsmittel (was Rossi fälschlich Capital nennt) und Arbeit. Aber durchaus nicht das Capital. So weit aber der ganze Arbeitsproceß unter das Capital subsumirt ist und die 3 Elemente, die in ihm erscheinen vom Capitalisten angeeignet sind, erscheinen alle 3 Elemente, Material, Mittel, Arbeit als stoffliche Ele mente des Capitals; eine Subsumtion derselben unter ein bestimmtes gesell schaftliches V erhältniß, das den Arbeitsproceß abstrakt betrachtet - d. h. so weit er allen socialen Formen des Arbeitsprocesses gleich gemeinschaft- lieh ist - absolut nichts angeht. Charakteristisch bleibt es für Rossi, daß er das Verhältniß zwischen dem personnificirten Arbeitsproduct und dem lebendigen Arbeitsvermögen, ein V erhältniß das die Quintessenz des Verhältnisses von Capital und Lohnarbeit bildet, als unwesentliche Form, als ein bloses Accidenz der capitalistischen Production selbst betrachtet. (Sieh den elenden B a s t i a t. Bei Rossi wenigstens die Ahnung, daß Capital und Lohnarbeit keine ewigen gesellschaftlichen Formen der Production sind.) 15 20 Wir haben also jezt schon zweimal beiRossigehabt als Einwurf, daß wenn das Salair einen Theil des Capitals (ursprünglich) bildet, dieselbe Sache 25 zweimal vorkommt. Erstens als Productionsverhältniß und zweitens als Distributionsverhältniß. Zweitens: daß dann nicht 3 Productionsfaktoren (Material, Mittel, Arbeit) im Arbeitsproceß gezählt werden dürften, sondern nur 2, nähmlich Material (was er hier Erde nennt) und Arbeitsmittel, was er hier Capital nennt. 30 "Was trägt sich zwischen dem Unternehmer und dem Arbeiter zu? Würden alle Producte des Morgens angefangen, des Abends vollendet, gäbe es auf dem Markt immer Käufer, bereit die angebotneo Waaren zu kaufen, so gäbe es keine eigentlichen Salaire. Es ist nicht so. Um ein Product zu realisiren, bedarf es der Monate, der Jahre ... Der Arbeiter, der nur seine Arme besizt, 35 kann die Vollendung (das Ende) der Unternehmung nicht abwarten. Er sagt zum Unternehmer, Capitalisten, Pächter, Fabrikanten, was er einem dritten Unbetheiligten sagen könnte. Er könnte ihm (dem Dritten) vorschlagen, sein Creditiv zu kaufen. Er könnte ihm sagen: Ich contribuire zur Production von so vielem Stück Tuch, wollt ihr die Retribution kaufen, worauf ich Recht 40 habe? Unterstellt, der Dritte Unbetheiligte gehe auf den Vorschlag ein; er zahle den convenirten Preiß; kann man sagen, daß das Geld welches der 131 1. Verwandlung von Geld in Kapital · Heft II Unbetheiligte verausgabt einen Theil des Capitals des Unternehmers aus macht? Daß sein Contract mit dem ouvrier eins der Phänomene der Produc tion ist? Nein, er hat eine gute oder schlechte Speculation gemacht, die dem öffentlichen Reichthum nichts hinzufügt und nichts nimmt. Das ist das Salair. Der Arbeiter macht dem Fabrikanten den Vorschlag, den er einem Dritten machen könnte. Der Unternehmer giebt sich her zu diesem Arrangement, das die Production erleichtern kann. AberdießArrangementistnichts anderes als eine zweite Operation, eine Operation von einer ganz andren Natur, gepfropft auf eine productive Operation. Es ist kein der Production unent- ~.C behrliches Factum. Es kann in einer andren Arbeitsorganisation verschwin- : den. Es giebt selbst heute Productionen wo es nicht Statt hat. Das Salair ist ~.0 also eine Form der Distribution des Reichthums, kein Element der Produc- tion. Der Theil des fonds, welchen der Unternehmer der Zahlung des Salairs widmet, macht keinen Theil des Capitals aus, nicht mehr als die Summen, die ein Fabrikant anwenden würde, um Wechselkäufe zu discontiren, oder 15 an der Börse zu spielen. Es ist eine Operation a part, die zweifelsohne den Gang der Production fördern kann, die man aber kein direktes Productions- instrument nennen kann." (1. c. p. 370) [ 10 : 5 : :·~ ·.:.· [79[ Hier tritt also der Witz klar hervor. Ein Productionsverhältniß (wie immer gesellschaftliches Verhältniß der Individuen innerhalb der Production 20 als Ganzes betrachtet ist) ist "kein direktes Productionsinstrument". Das V erhältniß von Capital und Lohnarbeit, wodurch der Austausch des Arbeits vermögens mit dem Geld bedingt ist, ist kein "direktes Productionsinstru ment". So ist der Werth der Waare kein "direktes Productionsinstrument", obgleich der Productionsproceß wesentlich alterirt wird, je nachdem es sich 25 nur von der Production von Producten als solchen oder von der Production von Waaren handelt. Der" Werth" der Maschine, ihr Dasein als capital fixe u. s. w. ist kein "direktes Productionsinstrument". Eine Maschine wäre auch productiv in einer Gesellschaft, worin es gar keine Waare gäbe, keinen Tauschwerth. Die Frage ist keineswegs, ob dieß "Productionsverhältniß" in 30 "einer andren Organisation der Arbeit verschwinden kann", sondern zu untersuchen, was es in der capitalistischen Organisation der Arbeit zu sagen ~ {,: hat. Rossi giebt zu, daß es unter solchen Verhältnissen, kein "eigentliches ·· · Salair" gäbe (p. 370). Und er wird mir erlauben das "uneigentliche Salair" nicht mehr Salair zu nennen. Nur vergißt er, daß es dann auch kein "eigentli- ches" Capital mehr gäbe. «Chacun pouvant attendre les produits de son travail, la forme actuelle du salaire pourrait disparaitre. 11 y aurait societe entre I es travailleurs et les capitalistes, comme il y a societe aujourd'hui entre les capitalistes proprement dits et les capitalistes qui sont en meme temps travailleurs.» (p. 371) Was unter diesen Umständen aus der forme actuelle 40 de la production werden würde, hat sich Rossi nicht klar gemacht. Allerdings, 35 132 Zusätze wenn er die Production abgesehn von den socialen Productionsformen als blos technologischen Process betrachtet, wenn er andrerseits unter Capital nichts versteht als ein Product, das zur Herstellung neuer Producte ver braucht wird, so kann ihm das ganz gleichgültig sein. Den Vorzug hat er 5 wenigstens, daß er die Form des Salairs für kein "unentbehrliches Faktum der Production" erklärt. 10 «Concevoir la puissance du travail, en faisant abstraction des moyens de subsistance des travailleurs, pendant l'reuvre de la production, c'est con cevoir un etre de raison. Qui dit travail, qui dit puissance du travail, dit a la fois travailleurs et moyens de subsistance, ouvrier et salaire ... le meme element reparalt SOUS le nom de capital; comme Si la meme Chose pouvait faire a la fois partie de deux instruments distincts de la production.» (p. 370, 3711. c.) Das blose Arbeitsvermögen ist in der That "un etre de raison ".Aber dieß etre de raison existirt. Sobald der Arbeiter daher sein Arbeitsvermögen 15 nicht verkaufen kann, verhungert er. Und die capitalistische Production beruht darauf, daß die puissance de travail zu einem solchen etre de raison reducirt ist. Sismondi sagt daher richtig: "Das Arbeitsvermögen ... ist nichts, wenn X es nicht verkauft wird." (Sismondi. N. Princ. etc t. I, p. 114.) 20 Das Blödsinnige an Rossi, daß er die "Lohnarbeit" als "unwesentlich" für die capitalistische Production darzustellen sucht. Von der Maschine könnte Rossi auch sagen: Die Maschine, nicht ihr Werth, constituire Theil des Capitals. Dieser Werth der Maschine sei dem Maschinenfabrikant bezahlt und von ihm vielleicht als Revenue aufgezehrt. 25 Der Werth der Maschine dürfe also nicht zweimal im Productionsproceß figuriren; das einemal als Einnahme des Maschinenfabrikanten, das andre mal als Capital oder Capitalbestandtheil des Cottonspinners u. s. w. ... Uebrigens charakteristisch: Rossi sagt, die Salaire, i. e. die Lohnarbeit, ~ {.: : seien überflüssig, wenn die Arbeiter reich wären; Herr John Stuart Mill: 30 wenn die Arbeit für nichts zu haben wäre: "Salaire haben no produclive power; sie sind der Preiß einer productive power. Wages contribuiren nicht, ausser der Arbeit, zur Production von Waaren (sollte heissen: zur Production von Producten, Gebrauchswerthen), nicht mehr als der Preiß der Maschinen dazu contribuirt along with the machines themselves. Könnte Arbeit ohne 35 Kauf gehabt werden, wages might be dispensed with." (p. [90/]91. lohnSt. Mill. Essays upon some unsettled questions of Polit. Econ. London. 1844.) I lsol Soweit dieblos allgemeine Form des Capitals als sich erhaltender und verwerthender Werth betrachtet wird, wird das Capital für etwas Immateriel- :'" leserklärt und daher vom Standpunkt des Oekonomen, der nur handgreifli- ···; : : 40 ehe Dinge kennt oder Ideen- Verhältnisse existiren nicht für ihn- für blose Idee. Als Werth ist das Capital gleichgültig gegen die bestimmten stofflichen 133 1. Verwandlung von Geld in Kapital · Heft II Daseinsweisen, Gebrauchswerthe, worin es besteht. Diese stofflichen Ele :··/:: mente machen nicht das Capital zum Capital. «Le capital est toujours d'une . r-:.. essence immaterielle, parce que ce n'est pas la matiere qui fait le capital, mais : la valeur de cette matiere, valeur qui n'a rien de corporel.» (Say. p. 429. Traite : ~. j d'E. Pol. 3 edit. t. li. Paris 1817) oder ~!~m~~~~: .. ~~~ .. als die Summe der vom Capitalisten vorgeschoßneo oder bezahlten Arbeitszeit. Und dieser Mehrwerth des Products über den vom Capitalisten bezahlten oder vorgeschoßnen Werth desselben bildet eben den Mehrwerth; in unsrer Bestimmung die absolute Grösse, woraus der Profit besteht.) I 145 1. Verwandlung von Geld in Kapital · Heft I und II [Nachträgliche Zusätze] /1-A/ Es ist beim Austausch zwischen Capital und Arbeit zweierlei zu unterscheiden: 1) Der Verkauf des Arbeitsvermögens. Dieß einfacher Kauf und V er kauf, einfaches Circulationsverhältniß, wie bei jedem andern Kauf oder Verkauf. Bei der Betrachtung dieses Verhältnisses gleichgültig die Verwendung oder die Consumption der gekauften Waare. 5 Auf diesen ersten Akt suchen die Harmoniker das V erhältniß von Capital und Arbeit zu reduciren, weil sich hier Käufer und Verkäufer nur als Waaren besitzergegenübertreten, der spezifische und unterscheidende Charakter der 10 Transaction sich nicht zeigt. I 2) Die Consumtion der vom Capital eingetauschten Waare (des Arbeits vermögens), die Vernutzung ihres Gebrauchswerths, bildet hier ein spezifi sches ökonomisches Verhältniß; während bei dem einfachen Kauf und Verkauf von Waare, der Gebrauchswerth der Waare, ganz ebenso wie die 15 Verwirklichung dieses Gebrauchswerths - der Consum - mische Verhältniß selbst gleichgültig ist. für das ökono Im Austausch zwischen Capital und Arbeit ist der erste Akt ein Austausch (Kauf oder Verkauf), fällt ganz in das Gebiet der einfachen Circulation. Die Austauschenden stehn sich nur als Käufer und Verkäufer gegenüber. Der 20 zweite Akt ist ein qualitativ vom Austausch verschiedner Proceß. Es ist eine wesentlich andre Categorie. /II-A/ Was der Arbeiter verkauft, ist die Disposition über sein Arbeits vermögen - zeitlich bestimmte Disposition darüber. Das Stückarbeitzahlen System bringt allerdings den Schein herein, als ob er einen bestimmten An- 25 theil am Product erhalte. Es ist dieß aber nur eine andre Form die Arbeitszeit zu messen: Statt zu sagen, Du arbeitest 12 Stunden, wird gesagt Du erhälst so viel per Stück, d. h. wir messen die Stundenzahl an dem Product, da erfahrungsmässig festgestellt, wie groß das average Product der Stunde. Der Arbeiter, der dieß Minimum nicht liefern kann, wird entlassen. (Sieh Ure) Dem allgemeinen Verhältniß von Kauf und Verkauf gemäß, kann der Tauschwerth der Waare des Arbeiters nicht bestimmt sein durch die Art, wie der Käufer die Waare gebraucht, sondern nur durch das Quantum vergegenständlichter Arbeit, das in ihr selbst enthalten; also hier durch das Quantum Arbeit, das es kostet den Arbeiter selbst zu produciren, denn die 35 Waare, die er anbietet, existirt nur als Fähigkeit, Vermögen, hat kein Dasein ausser seiner Leiblichkeit, seiner Person. Die Arbeitszeit, die nöthig ist, sowohl um ihn leiblich zu erhalten, als ihn zur Entwicklung des besondren Vermögens zu modificiren, ist die Arbeitszeit, die nöthig ist, um den Arbeiter als solchen zu produciren. 30 40 146 Nachträgliche Zusätze Der Arbeiter in diesem Austausch erhält das Geld in derThat nur als Münze, d. h. blos verschwindende Form der Lebensmittel, gegen die er es austauscht. Lebensmittel, nicht Reichthum, für ihn der Zweck des Austauschs. Man hat das Arbeitsvermögen in sofern das Capital des Arbeiters genannt, 5 als es der fonds ist, den er nicht aufzehrt durch einen vereinzelten Austausch, sondern stets von neuem während seiner Lebensdauer als Arbeiter wie derholen kann. Demnach wäre alles Capital, was ein fonds von wiederholten Processen desselben Subjekts ist; so z. B. das Auge das Capital des Sehens. Redensarten. Daß die Arbeit stets eine Quelle des Austauschs für den 10 Arbeiter - solange er arbeitsfähig- nämlich nicht des Austauschs schlecht hin, sondern des Austauschs mit dem Capital -liegt in der Begriffsbestim mung, daß er nur zeitliche Disposition über sein Arbeitsvermögen verhan delt, also stets denselben Austauschakt wieder von neuem beginnen kann, sobald er sich halb satt gegessen und halb ausgeschlafen hat, das gehörige 15 Maaß von Stoff eingenommen hat, um seine Lebensäusserung wieder von neuem reproduciren zu können. Statt sich hierüber zu verwundern und es dem Arbeiter als ein grosses Verdienst des Capitals anzupreisen, daß er überhaupt lebt, also bestimmte Lebensprocesse täglich wiederholen kann, - hätten die schönfärbenden Sykophanten der bürgerlichen Oekonomie ihr 20 Augenmerk vielmehr darauf richten sollen, daß er nach stets wiederholter Arbeit immer nur seine lebendige, unmittelbare Arbeit selbst auszutauschen hat. Die Wiederholung selbst ist in fact nur scheinbar. Was er austauscht gegen das Capital (sei es auch durch verschiedne, successive Capitalisten ihm gegenüber repräsentirt) ist sein ganzes Arbeitsvermögen, das er, say in 25 30 Jahren, verausgabt. Es wird ihm dosenweise gezahlt, wie er es dosenweise verkauft. Es ändert dieß absolut nichts an der Sache und berechtigt zu nichts weniger als dem Schlusse, daß, weil der Arbeiter eine gewisse Stundenzahl schlafen muß, bevor er fähig ist seine Arbeit und seinen Austausch mit dem Capital zu wiederholen- die Arbeit sein Capital bildet. Was demnach, in fact, 30 als sein Capital aufgefaßt wird, ist die Schranke seiner Arbeit, ihre Unterbre chung, daß er kein perpetuum mobile ist. Der Kampf um den normalen Arbeitstag beweist, daß der Capitalist nichts mehr wünscht, als daß er seine Dosen Lebenskraft so viel wie möglich ohne Unterbrechung vergeudet. I /III-95a/A/ Für den Arbeiter selbst hat das Arbeitsvermögen nur 35 Gebrauchswerth, insofern es Tauschwerth ist, nicht Tauschwerthe produ cirt. Als Gebrauchswerth ist die Arbeit nur für das Capital, und ist der Gebrauchswerth des Capitals selbst, d. h. die vermittelnde Thätigkeit wo durch es sich vermehrt. Das Capital ist der selbstständige Tauschwerth als Proceß, als Verwerthungsproceß. 40 Trennung des Eigenthums von der Arbeit erscheint als nothwendiges Gesetz des Austauschs zwischen Capital und Arbeit. Als Nicht-Capital, nicht 147 1. Verwandlung von Geld in Kapital· Heft 111 und V vergegenständlichte Arbeit erscheint das Arbeitsvermögen 1) negativ, Nicht Rohstoff, Nicht-Arbeitsinstrument, Nicht-Product, Nicht-Lebensmittel, Nicht-Geld: die von allen Arbeitsmitteln und Lebensmitteln, von ihrer gan zen Objektivität getrennte Arbeit, als blosse Möglichkeit. Diese völlige Entblösung, aller Objektivität bare Möglichkeit der Arbeit. Das Arbeits- vermögen als die absolute Armuth, i. e. völliges Ausschliessen des gegen ständlichen Reichthums. Die Gegenständlichkeit, die das Arbeitsvermögen besizt, ist nur die Leiblichkeit des Arbeiters selbst, seine eigne Gegenständ lichkeit. 2) positiv: Nicht-vergegenständlichte Arbeit, die ungegenständliche, subjektive Existenz der Arbeit selbst. Die Arbeit nicht als Gegenstand, 10 sondern als Thätigkeit, als lebendige Quelle des Werths. Gegenüber dem Capital als der Wirklichkeit des allgemeinen Reichthums als die allgemeine, in der Action sich bewährende Möglichkeit desselben. Die Arbeit einerseits die absolute Armuth als Gegenstand, ist die allgemeine Möglichkeit des Reichthums als Subjekt und Thätigkeit. Dieß die Arbeit, wie sie als Gegen- satz, als gegenständliches Dasein des Capitals vom Capital vorausgesetzt ist, und andrerseits ihrerseits das Capital voraussetzt. 5 15 T T Was der Capitalist dem Arbeiter zahlt, ist wie bei dem Käufer jeder andren Waare, ihr Tauschwerth, der also vor diesem Austauschproceß bestimmt ist; was der Capitalist erhält ist der Gebrauchswerth des Arbeitsvermögens - die Arbeit selbst, deren bereichernde Thätigkeit also ihm und nicht dem Arbeiter gehört. Der Arbeiter bereichert sich also nicht durch diesen Proceß, sondern schafft den Reichthum als ihm fremde und ihn beherrschende Macht. I 20 I V -17 5 a/ AI Die belebende Naturkraft der Arbeit, daß, indem sie Material 25 und Instrument benutzt, verbraucht, sie dieselben erhält in dieser oder jener Form, also auch die in ihnen vergegenständlichte Arbeit, ihren Tauschwerth -wird, wie jede Natur- oder gesellschaftliche Kraft der Arbeit, die nicht das Product frührer Arbeit oder nicht das Product solcher frühem Arbeit, die wiederholt werden muß (z. B. die geschichtliche Entwicklung des Arbeiters 30 etc) Kraft des Capitals, nicht der Arbeit. Also auch nicht vom Capital gezahlt. So wenig wie der Arbeiter dafür gezahlt wird, daß er denken kann. Die spezifische Qualität, die die Arbeit besitzt, durch Zusatz von neuem Arbeitsquantum zu schon vergegenständlichter Arbeit die Qualität der 35 letztren als vergegenständlichte Arbeit zu erhalten, wird ihr nicht bezahlt und kostet dem Arbeiter auch nichts, da sie Natureigenschaft der Arbeit ist. In dem Productionsproceß ist die Trennung der Arbeit von ihren gegenständli chen Daseinsmomenten - Material und Instrument - aufgehoben. Auf der Trennung beruht das Dasein des Capitals und der Lohnarbeit. Die Aufhebung 40 148 a) Mehrwert als bloßes Verhältnis zu fassen dieser Trennung, die im wirklichen Productionsproceß wirklich vorgeht, zahlt der Capitalist nicht. Die Aufhebung geschieht auch nicht durch den sondern durch die Arbeit Austausch zwischen Capitalist und Arbeiter - selbst im Productionsproceß. Als solche gegenwärtige Arbeit aber ist sie 5 selbst schon dem Capital einverleibt, ein Moment desselben. Diese erhal tende Kraft der Arbeit erscheint also als Selbsterhaltungskraft des Capitals. Der Arbeiter hat nur neue Arbeit hinzugefügt; die vergangne- worin das Capital existirt- hat eine ewige Existenz als Werth durchaus unabhängig : :·~ von seinem stofflichen Dasein. So erscheint die Sache dem Capital und dem ··~·· 10 Arbeiter. lrn-95I2)Der absolute Mehrwerth. Die hier entwickelte Ansicht auch strikt mathematisch richtig. So im Dif ferentialcalcul nimm z. B. y = f(x) + C, wo C constante Grösse ist. The change of x into x + ~x does not alter the value of C. dC wäre = 0, weil 15 die constante Grösse nicht changirt. Hence the Differential of a constant is zero. a) Mehrwerthals bloses Verhältniß zu fassen zu einem bestimmten, nähmlich dem im Arbeitslohn ausgelegten Theil des Capitals. 25 20 Der Mehrwerth, den das Capital am Ende des Productionsprocesses hat, heißt, dem allgemeinen Begriff des Tauschwerths gemäß ausgedrückt: Die im Product vergegenständlichte Arbeitszeit (oder das Quantum in ihm enthaltner Arbeit) ist grösser als die in dem ursprünglichen Capital, das während des Productionsprocesses vorgeschossen wurde, enthaltne Arbeits- zeit. Dieß ist nur möglich dadurch, (vorausgesezt daß die Waare zu ihrem Werth verkauft wird) daß die im Arbeitspreiß (Arbeitslohn) vergegenständ lichte Arbeitszeit kleiner ist als die lebendige Arbeitszeit, wodurch sie im Productionsproceß ersezt wird. Was auf Seite des Capitals als Mehrwerth, erscheint auf Seite des Arbeiters als Mehrarbeit (Surplusarbeit). Der Mehr- 30 werth ist nichts als der U eberschuß der Arbeit, den der Arbeiter giebt, über das Quantum vergegenständlichter Arbeit hinaus, das er in seinem eignen Salair, als Werth seines Arbeitsvermögens erhalten hat. Wir haben gesehn, daß im Austausch zwischen Capital und Arbeitsvermö gen Equivalente ausgetauscht werden. Das Resultat aber der Transaction, 35 wie es im Productionsproceß erscheint und wie es von Seiten des Capitalisten den ganzen Zweck der Transaction bildet, ist, daß der Capitalist für ein bestimmtes Quantum vergegenständlichter Arbeit ein größres Quantum lebendiger Arbeit kauft, oder daß die Arbeitszeit, die im Arbeitslohn 149 2. Der absolute Mehrwert · Heft III vergegenständlicht ist, kleiner ist als die Arbeitszeit, die der Arbeiter für den Capitalist arbeitet, und die sich daher im Product vergegenständlicht. Die Vermittlung durch den Austausch zwischen Capital und Arbeitsvermögen (oder daß das Arbeitsvermögen zu seinem Werthe verkauft wird) ist ein Umstand, der hier, wo es sich nur um die Analyse des Mehrwerths handelt, gleichgültig wird. Hier handelt es sich vielmehr darum wie groß auf der einen Seite die Arbeitszeit ist, die im Arbeitslohn (dem Werth des Arbeitsvermö gens) vergegenständlicht, und wie groß auf der andren Seite die Arbeitszeit ist, die der Arbeiter wirklich dem Capitalisten in return giebt oder wie groß die Anwendung seines Arbeitsvermögens ist. 5 10 Das V erhältniß, worin vergegenständlichte Arbeit gegen lebendige Arbeit ausgetauscht wird- also der Unterschied zwischen dem Werth des Arbeits vermögens und der Verwertung dieses Arbeitsvermögens durch den Capita listen- nimmt im Productionsproceß selbst eine andre Form an. Hier stellt es sich nähmlich dar, als Spaltung der lebendigen Arbeit selbst in zwei 15 Quanta, beide durch die Zeit gemessen, und als das V erhältniß dieser beiden Quanta. Erstens nähmlich ersezt der Arbeiter den Werth seines Arbeits vermögens. Gesezt der Werth seiner täglichen Lebensmittel seigleich 10 Ar beitsstunden. Diesen Werth reproducirt er, indem er 10 Stunden arbeitet. Diesen Theil der Arbeitszeit, wollen wir die nothwendige Arbeitszeit nennen. 20 Gesezt nämlich Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel - die gegenständlichen seien Eigenthum des Arbeiters selbst. So müßte er Arbeitsbedingungen - nach der Voraussetzung täglich 10 Stunden arbeiten, einen Werth von 10 Stunden Arbeitszeit täglich reproduciren, um jeden andren Tag Lebens mittel zum Betrag von 10 Arbeitsstunden sich aneignen zu können um sein 25 eignes Arbeitsvermögen reproduciren, um fortleben zu können. Das Product seiner 10stündigen Arbeit wäre gleich der Arbeitszeit, die in dem verarbeite- ten Rohmaterial und dem vernüzten Arbeitswerkzeug enthalten sind+ den 10 Stunden Arbeit, die er dem Rohmaterial neu zugefügt hätte. Nur den leztren Theil des Products könnte er consumiren, wollte er seine Production 30 fortsetzen, i. e. sich die Productionsbedingungen erhalten. Denn den Werth von Rohmaterial und Arbeitsmittel muß er von dem Werth seines Products täglich abziehn, um Rohmaterial und Arbeitsmittel beständig ersetzen zu können; um täglich von neuem über so viel Rohmaterial und Arbeitsmittel zu verfügen, als zur Verwirklichung (Anwendung) zehnstündiger Arbeit 35 erheischt sind. Wenn der Werth der durchschnittlichen täglichen nothwendi gen Lebensmittel des Arbeiters gleich 10 Arbeitsstunden, so muß er täglich durchschnittlich 10 Arbeitsstunden arbeiten, um seine tägliche Consumtion erneuern, und sich die nöthigen Lebensbedingungen als Arbeiter verschaf- fen zu können. Diese Arbeit wäre nothwendig für ihn selbst, zu seiner J j96j eignen Selbsterhaltung, ganz abgesehn davon, ob er selbst der Eigen- 40 150 Seite 95 aus Heft III a) Mehrwert als bloßes Verhältnis zu fassen ist thümer der Arbeitsbedingungen - Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel - oder nicht ist, ob seine Arbeit unter das Capital subsumirt ist oder nicht sub sumirt ist. Als Arbeitszeit, nothwendig zur Erhaltung der Arbeiterklasse selbst, können wir diesen Theil der Arbeitszeit die nothwendige Arbeitszeit 5 nennen. Aber auch noch von einem andren Gesichtspunkt. Die Arbeitszeit, die nothwendig ist um den Werth des Arbeitsvermögens selbst zu reproduciren - d. h. die tägliche Production des Arbeiters, die erheischt ist, damit die Consumtion des Arbeiters sich täglich wiederholen 10 kann- oder die Arbeitszeit, wodurch der Arbeiter dem Product den Werth zufügt, den er selbst in der Form des Arbeitslohns täglich erhält und täglich vernichtet - ist insofern nothwendige Arbeitszeit auch vom Standpunkt des Capitalisten aus, als das ganze Capitalverhältniß das beständige Dasein der Arbeiterklasse, ihre fortwährende Reproduction voraussezt und die capitali- stische Production das beständige V orhandensein, Erhaltung und Reproduc tion einer Arbeiterklasse zu ihrer nothwendigen Voraussetzung hat. 15 Ferner: Gesezt der Werth des der Production vorgeschoßneu Capitals solle nur einfach erhalten und reproducirt werden, d. h. der Capitalist schaffe im Productionsproceß keinen neuen Werth. So ist es klar, daß der Werth des 20 Products nur gleich dem Werth des vorgeschoßneu Capitals sein wird, wenn der Arbeiter dem Rohmaterial so viel Arbeitszeit zugesezt hat, als er in der Form von Arbeitslohn erhalten, d. h. wenn er den Werth seines eignen Arbeitslohns reproducirt. Die Arbeitszeit, die nothwendig ist, damit der Arbeiter den Werth seiner eignen täglichen Lebensmittel reproducire, ist 25 zugleich die Arbeitszeit, die nothwendig ist, damit das Capital seinen Werth einfach erhalte und reproducire. Wir haben angenommen, daß eine Arbeitszeit von 10 Stunden = der im Arbeitslohn enthaltneu Arbeitszeit ist; die Arbeitszeit also, worin der Arbei ter dem Capitalisten nur ein Equivalent zurückgiebt für den Werth des 30 Arbeitslohns ist zugleich die nothwendige Arbeitszeit, die Arbeitszeit, die nothwendig ist, sowohl für die Erhaltung der Arbeiterklasse selbst als auch für die einfache Erhaltung und Reproduction des vorgeschoßneu Capitals, wie endlich für die Möglichkeit des Capitalverhältnisses überhaupt. Nach der Voraussetzung also sind die ersten 10 Stunden, die der Arbeiter 35 arbeitet nothwendige Arbeitszeit und diese ist zugleich nichts als ein Equiva lent für die vergegenständlichte Arbeitszeit, die er in der Form des Arbeits lohns erhalten hat. Alle Arbeitszeit, die der Arbeiter über diese 10 Stunden, diese nothwendige Arbeitszeit hinaus arbeitet wollen wir Mehrarbeit nennen. Arbeitet er 11 Stunden, so hat er Mehrarbeit von 1 Stunde, wenn 12, Mehrar- 40 beit von zwei Stunden geliefert u. s. w. In dem ersten Fall besizt das Product, über den Werth des vorgeschoßneu Capitals hinaus einen Mehrwerth von 153 2. Der absolute Mehrwert · Heft III einer, im zweiten einen Mehrwerth von 2 Stunden u. s. w. Unter allen Umständen aber ist der Mehrwerth des Products nur die Vergegenständli chung von Mehrarbeit. Mehrwerth ist blos vergegenständlichte Mehrarbeits zeit, wie Werth überhaupt nur vergegenständlichte Arbeitszeit ist. Mehr werth löst sich also auf in Arbeitszeit, die der Arbeiter über die nothwendige Arbeitszeit hinaus für den Capitalisten arbeitet. 5 Wir haben gesehn: Der Capitalist zahlt dem Arbeiter ein Equivalent für den täglichen Werth seines Arbeitsvermögens; aber er erhält dafür das Recht das Arbeitsvermögen über seinen eignen Werth hinaus zu verwerthen. Sind täglich 10 Arbeitsstunden nothwendig, um das Arbeitsvermögen täglich zu 10 reproduciren, so läßt er den Arbeiter z. B. 12 Stunden arbeiten. In der That also tauscht er vergegenständlichte (im Arbeitslohn vergegenständlichte) Arbeitszeit von 10 Stunden gegen 12 Stunden lebendiger Arbeitszeit aus. Das Verhältniß nun, worin er vergegenständlichte, in dem vorgeschoßneu Capital vergegenständlichte Arbeitszeit gegen lebendige Arbeitszeit austauscht ist 15 gleich dem V erhältniß der nothwendigen Arbeitszeit des Arbeiters zur Mehrarbeit, zur Arbeitszeit, die er über die nothwendige Arbeitszeit hinaus arbeitet. Es stellt sich also dar als ein Verhältniß zweier Portionen der Arbeitszeit des Arbeiters selbst, - der nothwendigen Arbeitszeit und der Mehrarbeit. Die nothwendige Arbeitszeit ist gleich der Arbeitszeit nöthig um 20 das Salair zu reproduciren. Sie ist also bloses Equivalent, das der Arbeiter dem Capitalist zurückgiebt. Er hat eine bestimmte Arbeitszeit in Geld erhal ten; er giebt sie in der Form lebendiger Arbeitszeit zurück. Die nothwendige Arbeitszeit ist also bezahlte Arbeitszeit. Für die Mehrarbeit ist dagegen kein Equivalent gezahlt worden. ld est sie hat sich für den Arbeiter selbst in 25 keinem Equivalent vergegenständlicht. Sie ist vielmehr die Verwerthung des ArbeitsJJ97jvermögens über seinen eignen Werth hinaus durch den Capitali sten. Sie ist daher unbezahlte Arbeitszeit. Das Verhältniß, worin sich vergegenständlichte Arbeit gegen lebendige austauscht, löst sich auf in das Verhältniß, worin die nothwendige Arbeitszeit des Arbeiters zu seiner 30 Mehrarbeit steht, und das lezte Verhältniß löst sich auf in das Verhältniß von bezahlter zu unbezahlter Arbeitszeit. Mehrwerth gleich Mehrarbeit ist gleich unbezahlter Arbeitszeit. Der Mehrwerth löst sich also auf in unbezahlte Arbeitszeit und die Höhe des Mehrwerths hängt ab von dem Verhältniß worin die Mehrarbeit zur nothwendigen Arbeit, oder die unbezahlte Arbeits- zeit zur bezahlten steht. 35 Betrachtet man nun das Capital, so zerfällt es ursprünglich in 3 Bestand theile, (In einigen Industrien nur in zwei, wie in der extractiven Industrie. Wir nehmen aber die vollständigste Form, die der Manufacturindustrie.) Rohmaterial, Productionsinstrument, endlich der Theil desselben, der gegen 40 das Arbeitsvermögen in erster Instanz ausgetauscht wird. Wir haben es hier 154 a) Mehrwert als bloßes Verhältnis zu fassen nur mit dem Tauschwerth des Capitals zu thun. Was nun den Werththeil des Capitals betrifft, der in dem aufgezehrten Rohmaterial und Productionsmittel enthalten ist, so haben wir gesehn, daß er einfach im Product wie dererscheint. Dieser Theil des Capitals sezt dem Werth des Products nie 5 mehr als seinen Werth zu, den er unabhängig vom Productionsproceß besizt. Mit Bezug auf den Werth des Products können wir diesen Theil des Capitals den constanten Theil desselben nennen. Sein Werth kann, wie sub 1 bemerkt, steigen oder sinken, aber dieß Steigen oder Sinken hat nichts zu thun mit dem Productionsproceß, worin diese Werthe als Werthe von Material und 10 Productionsinstrument eingehen. Wird 12 Stunden gearbeitet statt 10, so ist natürlich mehr Rohmaterial nöthig, um die zweistündige Mehrarbeit zu absorbiren. Das, was wir constantes Capital nennen, wird also mit verschied ner Masse, d. h. auch Werthmasse, Werthgrösse in den Productionsproceß eingehn, je nach der Quantität Arbeit, die das Rohmaterial zu absorbiren hat, 15 die überhaupt im Productionsproceß vergegenständlicht werden soll. Aber constant ist es, insofern seine Werthgrösse, welches Verhältniß sie auch immer zur Gesammtsumme des vorgeschoßnen Capitals einnehme, unverän dert im Product wieder erscheint. Wir haben gesehn, daß sie selbst nicht im eigentlichen Sinn des Worts reproducirt wird. Sie wird vielmehr nur einfach 20 dadurch erhalten, daß Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel von der Arbeit (ihrem Gebrauchswerthe nach) zu Faktoren des neuen Products werden, weBwegen ihr Werth in diesem Product wieder erscheint. Dieser Werth jedoch ist einfach bestimmt durch die Arbeitszeit, die zu ihrer eignen Produc tion erheischt war. Sie fügen der im Product enthaltneu Arbeitszeit nur soviel 25 Arbeitszeit zu als in ihnen selbst vor dem Productionsproceß enthalten war. Es ist also nur der 31e Theil des Capitals, der gegen das Arbeitsvermögen ausgetauscht oder in Arbeitslohn vorgeschossen wird, der variabel ist. Erstens wird er wirklich reproducirt. Der Werth des Arbeitsvermögens, oder der Arbeitslohn wird vernichtet, (Werth und Gebrauchswerth) vom Arbeiter 30 consumirt. Aber er wird ersezt durch ein neues Equivalent; an die Stelle der im Arbeitslohn vergegenständlichten Arbeitszeit tritt ein gleiches Quantum lebendiger Arbeitszeit, das der Arbeiter dem Rohmaterial zusezt oder im Product materialisirt. Zweitens aber wird dieser Werththeil des Capitals nicht nur reproducirt, und einfach durch ein Equivalent ersezt, sondern er tauscht 35 sich aus im wirklichen Productionsproceß gegen ein Quantum Arbeit = der in ihm selbst enthaltnen Arbeit + einem überschüssigen Quantum Arbeit, der Mehrarbeit, die der Arbeiter über die Arbeitszeit hinaus arbeitet, die zur Reproduction seines eignen Salairs, also in dem Werthbestandtheil des Capitals enthalten ist, der sich in Salair auflöst. Nennen wir daher die im 40 constanten Capital enthaltene Arbeitszeit C, die im variablen V, und die Zeit, die der Arbeiter über die nothwendige Arbeitszeit hinaus arbeitet M, so ist 155 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 5 die in P enthaltne Arbeitszeit, oder der Werth des Products = C +V+ M. Das ursprüngliche Capital war gleich C + V. Der U eberschuß seines Werths über seinen ursprünglichen Werth ist also = M. Aber der Werth von C erscheint einfach im Product wieder, während der Werth von V erstens in V reproducirt und zweitens um M vermehrt ist. Es hat sich also nur der Werththeil V des Capitals verändert, indem V sich als V+ M reproducirt hat. M ist also nur ein Resultat der Veränderung von V;+ und das Verhältniß worin Mehrwerth geschaffen wird drückt sich aus als V : M, in dem Verhält- niß worin sich die in dem Werthbestandtheil V des Gesammtcapitals enthaltne Arbeitszeit ausgetauscht hat gegen lebendige Arbeitszeit, 11981 oder 10 was dasselbe ist in dem V erhältniß der nothwendigen Arbeit zur Mehrarbeit, im Verhältniß von V: M. Der neugeschaffne Werth resultirt nur aus der Veränderung von V, seiner Verwandlung in V + M. Es ist nur dieser Theil des Capitals, der seinen Werth vermehrt oder Mehrwerth sezt. Das Verhält niß, worin daher Mehrwerth gesezt wird, ist das Verhältniß worin M zu V 15 steht, worin sich der in V ausgedrückte Werththeil des Capitals nicht nur reproducirt, sondern vergrössert. Der beste Beweis ist, daß wenn V einfach ersezt wird durch Arbeitszeit = der in ihm selbst enthaltnen, überhaupt kein Mehrwerth geschaffen, sondern vielmehr der Werth des Products = dem Werth des vorgeschoßnen Capitals ist. 20 Wenn also Mehrwerth überhaupt nichts ist, als der U eberschuß von leben diger Arbeit, wogegen sich die im Capital vergegenständlichte Arbeit aus tauscht, oder was dasselbe, nichts ist als die unbezahlte Arbeitszeit, die der Arbeiter über die nothwendige Arbeitszeit hinaus arbeitet, so ist auch die Grösse des Mehrwerths, das Verhältniß, worin er zu dem Werth, den er 25 ersezt, steht, das Verhältniß, worin er wächst, einfach bestimmt durch das V erhältniß von M :V, der Mehrarbeit zur nothwendigen Arbeit, oder was dasselbe, der vom Capitalisten im Arbeitslohn vorgeschoßnen Arbeitszeit zu dem Surplus von Arbeit etc. Also wenn die nothwendige (das Salair reproducirende) Arbeitszeit = 10 Stunden, und der Arbeiter arbeitet 12, so 30 der Mehrwerth gleich 2 Stunden und das Verhältniß, worin sich der vorgeschoßne Werth vermehrt hat = 2: 10, = 1 / 5 = 20 P. C., welches immer die Summe der Arbeitszeit sei, die im constanten Capitaltheil, in C enthalten sei, ob 50, 60, 100, kurz x Arbeitsstunden, welches also immer das Verhältniß des variablen zum constanten Theil des Capitals sei. Der Werth dieses Theils wie wir gesehn, erscheint einfach im Product wieder und hat mit der während des Productionsprocesses selbst vor sich gehenden Werthschöpfung absolut nichts zu thun. 35 + Gesezt C sei = 0 und der Capitalist habe nur Arbeitslohn (variables Capital) vorgeschossen. So bleibt die Grösse von M dieselbe, obgleich kein Theil des Products C ersezt. 40 156 a) Mehrwert als bloßes Verhältnis zu fassen Sehr wichtig, den Mehrwerth = Mehrarbeit, und das Verhältniß des Mehrwerths als Verhältniß der Surplusarbeit zur nothwendigen Arbeit scharf zu fassen. Die gewöhnliche Vorstellung von Profit und Profitrate ist dabei zunächst ganz zu vergessen. Es wird sich später zeigen welches Verhältniß 5 zwischen Mehrwerth und Profit stattfindet. 10 Wir werden daher an einigen Beispielen diese Auffassung vom Mehrwerth und der Rate des Mehrwerths, dem Verhältniß worin er wächst,- dem Maaß, wonach seine Grösse zu messen ist - klar machen. Diese Beispiele sind entlehnt aus statistischen Quellen. Die Arbeitszeit erscheint hier also überall im Geld ausgedrückt. Ferner erscheinen in der Rechnung verschiedne Items, die verschiedne Namen tragen, also z. B. neben dem Profit Zins, Steuern, Grundrente etc. Dieses sind alles verschiedne Theile des Mehrwerths unter verschiednen Namen. Wie sich der Mehrwerth unter verschiedne Klassen vertheilt, wie viel davon also der industrielle Capitalist unter verschiednen 15 Rubriken abgiebt und wie viel er für sich behält, ist für die Auffassung des Mehrwerths selbst durchaus gleichgültig. Es ist aber ganz klar, daß alle - unter welcher Rubrik immer -, die nicht selbst arbeiten, am materiellen Productionsproceß selbst als Arbeiter theilnehmen, an dem Werth des materiellen Products nur theilnehmen können, sofern sie dessen Mehrwerth 20 unter sich vertheilen, denn der Werth von Rohmaterial und Maschinerie, der constante Werththeil des Capitals muß ersezt werden. Ditto die nothwendige Arbeitszeit, da die Arbeiterklasse überhaupt erst das nöthige Quantum Arbeitszeit arbeiten muß, um sich selbst am Leben zu erhalten, bevor sie für andre arbeiten kann. Es ist nur der Werth, x gleich ihrer Surplusarbeit, also auch die Gebrauchswerthe, die mit diesem Mehrwerth gekauft werden können, die vertheilbar sind unter die Nichtarbeiter. 25 Es ist nur der variable Theil des Capitals, das Quantum vergegenständlich ter Arbeit das im Productionsproceß gegen ein größres Quantum lebendiger Arbeitszeit sich austauscht, das sich überhaupt verändert, seinen Werth 30 verändert, einen Mehrwerth setzt und die Grösse dieses neu geschaffnen Werths hängt ganz ab von dem Verhältniß des Quantums von lebendiger Mehrarbeit die es eintauscht im V erhältniß zu der in ihm vor dem Produc tionsproceß enthaltnen Arbeit. I j99l Als zweites Beispiel ist hier Senior anzuführen, als Mißverständniß 35 der Oekonomen über Mehrarbeit und Mehrwerth. Es sind nun noch folgende Punkte unter dem Mehrwerth zu betrachten: ( 1) Maaß der Mehrarbeit. Trieb des Capitals sie insUnendliche auszuspin nen. 2) Mehrwerth hängt nicht nur ab von der Stundenzahl, die der einzelne Arbeiter arbeitet über die nothwendige Arbeitszeit hinaus, sondern von der I 40 Anzahl gleichzeitiger Arbeitstage oder der Masse Arbeiter, die der Capitalist Y anwendet. 3) Das Verhältniß des Capitals als Producent von Mehrarbeit: 1\ 157 2. Der absolute Mehrwert · Heft III I arbeiten über das Bedürfniß hinaus. Civilisatorisches des Capitals, Arbeits zeit und freie Zeit. Gegensatz. Surplusarbeit und Surplusproduct. Also in letzter Instanz V erhältniß der Bevölkerung und Capital. 4) Herrn Proudhons These, daß der Arbeiter sein eignes Product nicht wieder kaufen kann, oder Preiß des Produettheils etc. 5) Diese Form des Mehrwerths die absolute. Bleibt bei allen Productionsweisen, die auf dem Gegensatz von Klassen, der einen der Besitzerin der Productionsbedingungen, der andren, der Arbeit, begründet sind.) b) Verhältniß der Surplusarbeit zur nothwendigen Arbeit. Maaß der Mehrarbeit. 5 10 Das Capital hat die schrankenlose Tendenz der Selbstbereicherung mit der Schatzbildung gemein. Da der Mehrwerth sich in Mehrarbeit auflöst, hat es den schrankenlosen Trieb die Mehrarbeit zu vermehren. Für die in Arbeits lohn verausgabte vergegenständlichte Arbeit, sucht das Capital ein größt möglichstes Quantum lebendiger Arbeitszeit zurückzuerhalten, d. h. einen 15 größtmöglichstell Ueberschuß von Arbeitszeit über die Arbeitszeit hinaus, die zur Reproduction des Salairs, d. h. zur Reproduction des Werths des täglichen Lebensmittels des Arbeiters selbst erheischt ist. Von den schran kenlosen Ausschweifungen des Capitals in dieser Hinsicht bietet seine ganze Geschichte den Beweis. Die Tendenz zeigt sich überall unverhüllt und sie 20 wird nur im Schach gehalten theils durch physische Bedingungen, theils durch sociale Hindernisse (die sie selbst erst erzeugt), auf die hier nicht näher einzugehn ist. Es gilt nur die Tendenz zu constatiren. In dieser Hinsicht interessant z. B. das moderne Fabrikwesen in England mit der Frohnarbeit, etwa in den Donaufürstenthümern zu vergleichen. In beiden Formen, wovon 25 die eine entwickelt capitalistisch ist, die andre der rohsten Form des Leibeignenwesens angehört - zeigt sich gleich handgreiflich die Aneignung fremder Mehrarbeit, Surplusarbeit, als die direkte Quelle der Bereicherung. Die speziellen Umstände, die im Fabrikwesen, der entwickelten capitalisti schen Productionsweise hinzukommen, um die Arbeitszeit über ihre natürli- chen Schranken hinaus, widernatürlich zu verlängern, können erst im Ver lauf dieser Untersuchung näher angedeutet werden. 30 Bei der Vergleichung der walachischen Frohnarbeit mit englischer Lohnarbeit folgender Punkt festzuhalten. Besteht die tägliche Gesammtar beitszeit eines Arbeiter aus 12 oder 14 Stunden, und betrüge die nothwendige 35 Arbeitszeit in beiden Fällen nur 10 Stunden, so würde der Arbeiter im ersten Fall während 6 Wochentagen 6 x 2 oder 12 Stunden, im zweiten Fall 6 x 4 oder 24 Stunden Mehrarbeit liefern. Im ersten Falle würde [er} von 6 Tagen 158 b) Verhältnis der Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit einen, im zweiten 2 Tage für den Capitalisten arbeiten ohne Equivalent. Die Sache reducirte sich im ganzen Jahr, Woche ein und aus, darauf daß er 1, 2 oder x Tage der Woche für den Capitalisten arbeitet; die andren Tage der Woche aber für sich selbst. Dieß ist die Form, worin das Verhältniß direkt 5 bei der Frohnarbeit, etwa der walachischen, auftritt. Dem Wesen nach ist das allgemeine Verhältniß in beiden Fällen dasselbe, obgleich die Form - die Vermittlung des Verhältnisses, verschieden ist. 10 Es existiren jedoch natürliche Schranken für die Dauer der täglichen Arbeitszeit des einzelnen Individuum. Abgesehn von der Zeit, die erheischt ist zur Ernährung, bedarf es des Schlafes, der Erholung, einer Pause, worin das Arbeitsvermögen und das Organ desselben die Ruhe geniessen, ohne die sie unfähig sind das Werk fortzusetzen oder von neuem zu beginnen. Als natürliches Maaß der Arbeitsdauer kann der Tag selbst bezeichnet werden, wie in England denn auch der 12stündige Tag der "working day" genannt 15 wird. Die Grenzen des Arbeitstags sind jedoch verschwimmend und wir finden ihn von 10 zu 17 (18) Stunden bei verschiedneu Völkern und in besondren Industriezweigen bei demselben Volke ausgedehnt. Die Zeit der Arbeit und der Ruhe können verschoben werden, so daß z. B. während der Nacht gearbeitet, und bei Tag geruht, geschlafen wird. Oder der Arbeitstag 20 kann zwischen Tag und Nacht vertheilt werden. So finden wir z. B. bei den russischen Fabriken in Moskau, daß 24 Stunden, Tag und Nacht durchgear beitet wird. (wie dieß zum grossen Theil in den ersten Zeiten der englischen Baumwollmanufactur der Fall war.) Es werden dann aber zwei Gänge (sets) von Arbeitern angewandt. Der erste Gang arbeitet 6 Stunden im Tag und wird 25 dann vom zweiten Gang abgelöst. Darauf arbeitet der erste Gang wieder 6 Stunden in der Nacht und wird für die folgenden 6 Stunden wieder vom zweiten Gang abgelöst. Oder (wie bei dem Fall der dressmakerin, der zu citiren) es kann nun (und d. bakers) 30 Stunden nacheinander gearbeitet werden und dann Unterbrechung etc.j 30 jtool Die Beispiele (hier beizubringen) über Extraction von Arbeitszeit auch nützlich, weil darin schlagend hervortreten, wie der Werth, d. h. der Reichthum als solcher sich einfach in Arbeitszeit auflöst. Wir haben gesehn, daß der Capitalist das Arbeitsvermögen seinem Equiva lent nach zahlt, und daß die V erwerthung des Arbeitsvermögens über seinen 35 Werth hinaus mit dieser dem Gesetz des Waarenaustauschs gemäß vor sich gehenden Operation - nähmlich dem Gesetz, daß die Waaren sich aus tauschen im V erhältniß der in ihnen enthaltneu Arbeitszeit, oder im V er hältniß der Arbeitszeit, die zu ihrer Production erheischt ist- nicht in Wider spruch steht, vielmehr aus der spezifischen Natur des Gebrauchswerths 40 der Waare hervorgeht, die hier verkauft wird. Es scheint daher völlig gleich gültig d. h. nicht durch die Natur des Verhältnisses selbst gegeben zu sein, 159 2. Der absolute Mehrwert · Heft III in welchem Maasse das Arbeitsvermögen vom Capitalisten verwerthet wird, oder bis zu welchem Umfang die Dauer der Arbeitszeit im wirklichen Productionsproceß verlängert wird. D. h. in andern Worten: Die Grösse der lebendigen Mehrarbeit, also auch der lebendigen Gesammtarbeitszeit, die das Capital eintauscht für ein bestimmtes, durch die Productionskosten des Arbeitsvermögens selbst bestimmtes Quantum vergegenständlichter Arbeit, scheinen ebenso wenig durch die Natur dieses ökonomischen V er hältnisses selbst begrenzt zu sein, so wenig als die Art und Weise, wie der Käufer den Gebrauchswerth einer Waare verwerthet durch das V erhältniß von Kauf und Verkauf überhaupt bestimmt ist. Es ist vielmehr unabhängig 10 davon. Die Schranken, die sich hier entwickeln, z. B. später ökonomisch aus dem Verhältniß von Nachfrage und Zufuhr oder auch aus Staatsein mischung u. dgl. scheinen dagegen im allgemeinen V erhältniß selbst nicht eingeschlossen zu sein. 5 Indeß ist folgendes zu erwägen: Was Verwerthung des Arbeitsvermögens 15 20 (oder wie wir es früher nannten Consumtion desselben. Es ist eben dieN atur des Arbeitsvermögens, daß der Consum desselben zugleich V erwerthungs proceß, Vergegenständlichung von Arbeit) auf Seiten des Capitals, ist auf Seiten des Arbeiters Arbeiten, also Verausgabung von Lebenskraft. Wird die Arbeit über eine gewisse Zeitdauer verlängert- oder das Arbeitsvermö- gen über einen gewissen Grad hinaus verwerthet - so wird das Arbeits vermögen temporär oder definitiv zerstört, statt sich zu erhalten. Läßt der Capitalist den Arbeiter z. B. heute 20 Stunden arbeiten, so wird er morgen unfähig sein die normale Arbeitszeit von 12 Stunden oder vielleicht irgend eine Arbeitszeit zu arbeiten. Erstreckt sich die U eberarbeitung über eine 25 längere Periode, so wird der Arbeiter sich selbst und daher sein Arbeits vermögen, das er vielleichtfür 20 oder 30 Jahre erhalten hätte, vielleicht nur für 7 Jahre erhalten. So z. B. ist es bekannt, daß die 2 Stunden Manufacturar beit (Hausarbeit), die die Sklaven in den südlichen Staaten von Nordamerika vor der Erfindung des cottongin verrichten mußten zur Trennung der Baum- wolle von ihrem Samen, -nachdem sie 12 Stunden in Feldarbeit gearbeitet - ihre durchschnittliche Lebensdauer auf 7 Jahre reducirten. Dasselbe ist noch in diesem Augenblick der Fall in Cuba, wo die Neger nach 12stündiger Feldarbeit noch zwei Stunden mit auf die Zucker- oder Tabaksbereitung bezüglicher Manufacturarbeit beschäftigt werden. 30 35 Verkauft der Arbeiter aber sein Arbeitsvermögen zu seinem Werth-eine Unterstellung, von der wir in unsrer Untersuchung ausgehn, - wie wir überhaupt von der Voraussetzung ausgehn, daß die Waaren zu ihrem Werth verkauft werden- so ist nur unterstellt, daß er täglichen Durchschnittslohn erhält, der ihn befähigt in seiner hergebrachten Weise als Arbeiter fort- zuleben, also daß er den andren Tag (abgesehn von dem Verschleiß, den das 40 160 b) Verhältnis der Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit natürliche Alter mit sich bringt oder den die Art und Weise seiner Arbeit an und für sich mitbringt) in demselben normalen Zustand von Gesundheit sich befindet wie den Tag zuvor, daß sein Arbeitsvermögen reproducirt oder erhalten ist, also in derselben Weise wieder verwerthet werden kann als den 5 Tag zuvor während einer bestimmten normalen Zeitdauer, z. B. 20 Jahre. Wird also die Mehrarbeit zu einem Umfang der Ueberarbeitung ausgedehnt, die die normale Dauer des Arbeitsvermögens gewaltsam abkürzt, temporell vernichtet, d. h. beschädigt oder ganz zerstört, so wird diese Bedingung verlezt. Der Arbeiter stellt den Gebrauch seines Arbeitsvermögens - wenn 10 er dasselbe zu seinem Werth verkauft -zur Disposition, aber nur in dem Umfang, wodurch der Werth des Arbeitsvermögens selbst nicht zerstört wird, sondern vielmehr nur in einem Umfang, worin ihn der Arbeitslohn befähigt das Arbeitsvermögen zu reproduciren, zu erhalten während einer gewissen normalen Durchschnittszeit. Verwendet der Capitalist ihn über 15 diese normale Arbeitszeit hinaus, so zerstört er das Arbeitsvermögen und damit seinen Werth. Er hat aber nur den täglichen Durchii101jschnittswerth desselben gekauft, also keineswegs den Werth, den es ausser diesem Tag noch den andren hat. Oder er hat in 7 Jahren nicht den Werth gekauft, den es während 20 Jahren hat. 20 Wie also aus dem spezifischen Gebrauchswerth dieser Waare - des Arbeitsvermögens -einerseits hervorgeht, daß sein Consum selbst Verwer thung, Werthschöpfung ist, so geht andrerseits aus der spezifischen Natur dieses Gebrauchswerths hervor, daß der Umfang, worin es verbraucht werden kann, verwerthet wird, innerhalb gewisser Schranken gebannt 25 werden muß, um seinen Tauschwerth selbst nicht zu zerstören. Hier, wo wir überhaupt annehmen, daß der Arbeiter sein Arbeitsvermögen zu seinem Werth verkauft, nehmen wir noch an, daß die Gesammtzeit, die Summe der nothwendigen Arbeitszeit und der Mehrarbeitszeit, den Nor malarbeitstag nicht übersteigt, setze man ihn nun zu 12, 13 oder 14 Stunden 30 an, die der Arbeiter arbeitet [um] sein Arbeitsvermögen in seinem gewöhn lichen Zustand von Gesundheit und Werkfähigkeit in einer gewissen norma len Durchschnittszeit zu erhalten und täglich von neuem zu reproduciren. Aus dem Gesagten geht aber hervor, daß hier eine Antinomie in dem allgemeinen Verhältniß selbst stattfindet, eine Antinomie, die daraus her- 35 vorgeht: Einerseits, abgesehn von der natürlichen Schranke, die die Ausdeh nung der Arbeitszeit über eine gewisse Zeitdauer absolut verhindert, geht aus dem allgemeinen Verhältniß zwischen Capital und Arbeit,- dem Verkauf des Arbeitsvermögens - keine Schranke für die Mehrarbeit hervor. Andrer seits, sofern die Mehrarbeit den Werth des Arbeitsvermögens selbst zerstört, 40 während nur sein Gebrauch verkauft ist zu dem Umfang, worin es sich als Arbeitsvermögen erhält und reproducirt, also auch sein Werth während einer 161 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 bestimmten normalen Zeitdauer erhalten wird- widerspricht die Mehrarbeit über eine gewisse verschwimmende Grenze hinaus derNaturdes Verhältnis ses selbst, die mit dem V er kauf des Arbeitsvermögens durch den Arbeiter gegeben ist. 5 Wir wissen, daß in der Praxis, ob eine Waare unter oder über ihrem Werth verkauft wird, von dem relativen Machtverhältniß (das jedesmal ökonomisch bestimmt ist) vom Käufer und Verkäufer abhängt. Ebenso hier, ob der Arbeiter die Mehrarbeit über dem normalen Maaß liefert oder nicht, wird abhängen von der Widerstandskraft, die er den maßlosen Ansprüchen des Capitals entgegensetzen kann. Die Geschichte der modernen Industrie be- lehrt uns jedoch, daß die maßlosen Ansprüche des Capitals nie durch die vereinzelten Anstrengungen des Arbeiters im Zaume gehalten wurden, sondern daß der Kampf erst die Form eines Klassenkampfes annehmen, und dadurch die Einmischung der Staatsgewalt hervorrufen mußte, bis die tägli che Gesammtarbeitszeit gewisse Schranken fand. (zuerst bis jezt meist nur 15 in gewisssen Sphären) 10 Man denkt vielleicht, daß wie der Sklavenbesitzer, wenn er den Neger in 7 Jahren vernutzt, gezwungen ist, ihn durch neuen Kauf von Negern zu ersetzen, so das Capital, da das beständige Dasein der Arbeiterklasse seine Grundvoraussetzung ist, den raschen Verschleiß der Arbeiter selbst wieder 20 zahlen muß. Der einzelne Capitalist A kann sich bereichert haben durch dieß "Killing no Murder", während Capitalist B vielleicht die Expences zu zahlen hat oder die Generation B der Capitalisten. Indeß der einzelne Capitalist rebellirt beständig gegen das Gesammtinteresse der Capitalistenklasse. Andrerseits hat die Geschichte der modernen Industrie gezeigt, daß eine 25 beständige U ebervölkerung möglich ist, obgleich sie aus schnell hinleben den, sich rasch folgenden, sozusagen unreif gepflückten Menschengenerationen ihren Strom bildet. (Sieh die Stelle bei Wakefield.) c) Vortheil der Ueberarbeit. Nehmen wir an die durchschnittliche nothwendige Arbeitszeit sei= 10 Stun- den; die normale Mehrarbeit = 2 Stunden, also die tägliche Gesammtarbeits zeit des Arbeiters = 12 Stunden. Gesezt der Capitalist lasse nun den Arbeiter während der 6 Wochentage täglich 13 Stunden arbeiten, also 1 Stunde über die normale oder durchschnittliche Mehrarbeitszeit hinaus. So macht dieß 6 Stunden = 1 / 2 Arbeitstag in der Woche. Es ist nun nicht nur dieser Mehr- werth von 6 St.unden in Betracht zu ziehn. Um 6 Stunden Mehrarbeit an zueignen, hätte der Capitalist nach dem normalen Verhältniß 1 Arbeiter während 3 Tagen oder 3 Arbeiter während eines Tags beschäftigen müs- 30 35 162 d) Gleichzeitige Arbeitstage sen, d. h. 30 Stunden (3 x 10) nothwendige Arbeitszeit zahlen müssen. Er erhält durch diese Extrastunde Mehrarbeit täglich in der Woche ein Quantum Mehrarbeit von einem halben Tag, ohne die 3 Tage nothwendige Arbeitszeit zu zahlen, die er unter dem normalen V erhältniß zahlen müßte, 5 um die 6 Stunden Mehrarbeit anzueignen. Im ersten Fall nur 20 %, im zweiten 30P/c Mehrwerth; aber die lezten 10P/c Mehrwerth kosten ihm keine nothwendige Arbeitszeit. I 11021 d) gleichzeitige Arbeitstage Die Masse des Mehrwerths hängt offenbar nicht nur ab von der Mehrarbeit, 10 die ein einzelner Arbeiter über die nothwendige Arbeitszeit hinaus verrichtet, sondern ebensosehr von der Masse der Arbeiter, die das Capital gleichzeitig beschäftigt, oder von der Zahl der gleichzeitigen Arbeitstage, die es verwen det und von denen jeder = nothwendiger Arbeitszeit + Mehrarbeitszeit Ist die nothwendige Arbeitszeit = 10 St., die Mehrarbeit = 2, und so der 15 Gesammtarbeitstag eines Arbeiters gleich 12 Stunden, so wird die Grösse des Mehrwerths abhängen von seiner eignen Grösse x mit der Anzahl Arbeiter, die das Capital beschäftigt, oder multiplicirt mit der Anzahl gleichzeitiger Arbeitstage, deren Resultat der Mehrwerth ist. Unter gleichzeitigen Arbeits tagen verstehn wir die Zeit, die eine gewisse Anzahl Arbeiter an demselben 20 Tag arbeiten. Beschäftigt ein Capitalist z. B. 6 Arbeiter, von denen jeder 12 Stunden arbeitet, so sind die 6 gleichzeitigen Arbeitstage, oder 72 Stunden die er im Productionsproceß vergegenständlicht, in die gegenständliche Form des Werths übersetzt. Beträgt die Mehrarbeit eines Arbeiters 2 Stunden auf 10 nothwendige Arbeitszeit, so die von 6 = 6 x 2 = 12. (Also die Mehrarbeit 25 des einzelnen Arbeiters multiplicirt mit der Anzahl der Arbeiter, die gleich zeitig beschäftigt werden.) Von n Arbeitern also n x 2, und es ist klar daß die Grösse des Products n x 2 abhängt von Grösse von n, dem Faktor, der die Zahl der Arbeiter oder die Anzahl der gleichzeitigen Arbeitstage aus drückt. Es ist nicht minder klar, daß wenn die Masse, des Gesammtbetrags 30 des Mehrwerths mit der Zahl der Arbeiter wächst und von ihr abhängt, das Verhältniß des Mehrwerths zur nothwendigen Arbeitszeit oder das Verhält niß, worin sich das im Ankauf von Arbeit vorgeschoßne Capital verwerthet, die proportionelle Grösse des Mehrwerths dadurch unverändert bleibt, also das V erhältniß unverändert bleibt, worin sich bezahlte und unbezahlte Arbeit 35 zu einander verhalten. 2 : 10 ist 20 %, ebenso ist 2 x 6: 10 x 6, oder 12: 60. (2 : 10 = 12 : 60) (Oder allgemeiner ausgedrückt 2 : 10 = n x 2 : n x 10. Denn 2 · n · 10 = 10 · n · 2.) Vorausgesezt, daß das Verhältniß des Mehrwerths zur nothwendigen Arbeitszeit gegeben ist, so kann der Betrag des Mehrwerths 163 2. Der absolute Mehrwert· Heft III nur wachsen im V erhältniß wie die Anzahl der Arbeiter (der gleichzeitigen Arbeitstage) wächst. Vorausgesezt, daß die Anzahl der Arbeiter gegeben ist, so kann der Betrag, die Masse des Mehrwerths nur wachsen im Maaß wie der Mehrwerth selbst wächst, d. h. mit der Dauer der Mehrarbeit. 2 x n (n die Arbeiteranzahl) ist gleich 4 x "/2• 5 Es ist also klar, daß wenn ein bestimmtes V erhältniß von nothwendiger Arbeitszeit und Mehrarbeit gegeben ist - oder wenn die Gesammtzeit, die der Arbeiter arbeitet, das was wir den Normalarbeitstag nennen wollen, erreicht hat, die Masse des Mehrwerths abhängt von der Anzahl Arbeiter, die gleichzeitig beschäftigt sind, und nur wachsen kann, insofern diese 10 Anzahl wächst. _j Den Normalarbeitstag also nehmen wir als Maaß für die Verbrauchung I und V erwerthung des Arbeitsvermögens. Die Masse des Mehrwerths hängt also von der Bevölkerung und andren Umständen (Grösse des Capitals etc) ab, die wir gleich untersuchen werden. 15 So viel ergiebt sich vorher noch. Damit der Waarenbesitzer oder Geld besitzer sein Geld oder Waare, kurz den Werth, in dessen Besitz er ist, als Capital verwerthe, und daher selbst als Capitalist producirte, ist es von vorn herein nöthig, daß er fähig sei ein gewisses Minimum von Arbeitern gleichzei- tig zu beschäftigen. Auch von diesem Gesichtspunkt aus ist ein gewisses 20 Minimum von der Grösse des Werths vorausgesezt, damit es als productives Capital verwandt werden könne. Die erste Bedingung dieser Grösse ergiebt sich schon daraus: der Arbeiter, um als Arbeiter zu leben, brauchte blos Rohmaterial (und Arbeitsmittel) zum Betrag als es erheischt ist, um die nothwendige Arbeitszeit, sage von 10 Stunden zu absorbiren. Der Capitalist 25 muß wenigstens so viel Rohmaterial mehr kaufen können als erheischt ist, um die Surplusarbeitszeit zu absorbiren. (oder auch so viel mehr matieres instrumentales etc) Zweitens aber: Gesezt die nothwendige Arbeitszeit sei 10 Stunden, die Surplusarbeitszeit 2 Stunden, so müßte der Capitalist, wenn er nicht selbst arbeitet, schon 5 Arbeiter beschäftigen,. um täglich einen 30 Werth von 10 Arbeitsstunden über den Werth seines Capitals hinaus einzu nehmen. Was er in der Form des Mehrwerths täglich einnahm, //103/ würde ihn aber nur befähigen wie einer seiner Arbeiter zu leben. Selbst dieses nur unter der Bedingung, daß bloser Lebensunterhalt, wie beim Arbeiter sein Zweck, also nicht Vermehrung des Capitals, was bei der capitalistischen 35 Production unterstellt ist. Arbeitete er selbst mit, so daß er selbst einen Arbeitslohn verdiente, so würde selbst so noch seine Lebensweise sich kaum von der des Arbeiters unterscheiden (ihm nur die Stellung eines etwas besser bezahlten Arbeiters geben) (und dieße Grenze durch die Zunftgesetze fix gemacht), ihr jedenfalls noch sehr nah stehn, namentlich, wenn er sein 40 Capital vermehrte, d. h. einen Theil des Mehrwerths capitalisiren würde. 164 d) Gleichzeitige Arbeitstage Solches ist das Verhältniß der zünftigen Meister im Mittelalter und zum Theil noch der jetzigen Handwerksmeister. Sie produciren nicht als Capitalisten. Ist also die nothwendige Arbeitszeit gegeben, ditto das Verhältniß der =t= Mehrarbeit zu ihr- in einem Wort der normale Arbeitstag, dessen Gesammt- 5 summe = ist der nothwendigen Arbeitszeit+ der Zeit, welche die Mehrarbeit dauert, so hängt die Masse der Mehrarbeit, also die Masse des Mehrwerths ab von der Anzahl der gleichzeitigen Arbeitstage, oder der Anzahl der Arbeiter, die das Capital gleichzeitig in Bewegung setzen kann. Mit andren Worten: Die Masse des Mehrwerths - sein Totalbetrag- wird abhängen von 10 der Masse der vorhandneu und auf dem Markt befindlichen Arbeitsvermö gen, also von der Grösse der arbeitenden Bevölkerung und dem Verhältniß, worin diese Bevölkerung sich vermehrt. Das natürliche Wachsthum der Bevölkerung und daher die Vermehrung der auf dem Markt befindlichen Arbeitsvermögen ist daher eine Productivkraft des Capitals, indem sie die 15 Basis zum Wachsthum des absoluten Betrags des Mehrwerths (i. e. der Mehrarbeit) liefert. Andererseits ist klar, daß das Capital, um eine größre Masse von Arbeitern anzuwenden, wachsen muß. Erstens muß der constante Theil, d. h. der Theil desselben, dessen Werth nur im Product wieder erscheint, wachsen. Es ist 20 mehr Rohmaterial erheischt, um mehr Arbeit zu absorbiren. Ebenso, wenn auch in unbestimmterem Verhältniß, mehr Arbeitsmittel. Nehmen wir an (-und hier, wo wir nur noch die absolute Form des Mehrwerths betrachten, kann diese Annahme gelten; denn obgleich diese Form des Mehrwerths die Grundform auch der durch das Capital umgewandelten Productionsweise 25 bleibt, so ist sie noch der Productionsweise des Capitals eigen, und ist ihre einzige Form, so lang das Capital den Arbeitsproceß nur formell unter sich subsumirt hat, in der That also eine frühre Productionsweise, worin die menschliche Handarbeit der Hauptfaktor der Production, nur unter Can trolle des Capitals genommen ist-) daß die Handarbeit der Hauptfaktor ist, 30 die Production handwerksmässig betrieben wird, so wird die Zahl der Instru mente und Arbeitsmittel ziemlich gleichmässig wachsen müssen mit der Zahl der Arbeiter selbst und dem Quantum des Rohmaterials, dessen die grössere Anzahl Arbeiter als Arbeitsmaterial bedarf. Der Werth des ganzen constan ten Theils des Capitals wächst so im Verhältniß wie die augewandte Arbeiter- 35 zahl wächst. Zweitens aber muß der variable Theil des Capitals, der gegen Arbeitsvermögen ausgetauscht wird wachsen, (wie das constante Capital wächst) im selben Verhältniß wie die Arbeiterzahl oder die Anzahl der gleich zeitigen Arbeitstage zunimmt. Dieser variable Theil des Capitals wird unter der Voraussetzung am stärksten wachsen, der handwerksmässigen Industrie, 40 wo der wesentliche Faktor der Production die Handarbeit des Einzelnen in einer gegebnen Zeit nur geringes Quantum Product liefert, also das im 165 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 Productionsproceß consumirte Material im V erhältniß zur aufgewandten Arbeit klein ist; ebenso die handwerksmässigen Instrumente, einfach sind und selbst nur geringe Werthe repräsentiren. Da der variable Theil des Capitals den größten Bestandtheil desselben bildet, so wird er beim Wachs thum desselben am stärksten wachsen müssen; oder da der variable Theil des Capitals den größten Theil desselben bildet, so ist es grade dieser Theil, der bei Austausch mit mehr Arbeitsvermögen, am bedeutendsten wachsen muß. Wende ich ein Capital an, worin etwa 2 / 5 in Arbeitslohn ausgelegt sind, so wird, wenn das Capital statt n Arbeiter 2 x n Arbeiter anwenden soll die Rechnung die sein. Ursprünglich das Capital = n (2/5 + 3/ 5) n + 6 n +~. Jezt 4 2 n. Der im Arbeitslohn ausgelegte oder variable Theil des 5 5 5 Capitals bleibt immer im selben Verhältnisse wie die Arbeiterzahl wächst grösser als der constante Theil, im selben V erhältniß, worin von vorn herein er in größrem Umfang vorausgesetzt war. / 5 constant, 3 5 5 10 Einerseits also, damit unter den gegebnen Bedingungen die Masse des 15 Mehrwerths, also das Gesammtcapital wachse, muß die Bevölkerung wach sen; andrerseits damit die Bevölkerung wachse, ist vorausgesezt, daß das Capital schon gewachsen sei. So scheint hier ein circulus vitiosus. (der an dieser Stelle als solcher offen zu lassen und nicht zu erklären ist. Gehört in eh. V) I II041 Nimmt man an, daß der Durchschnittsarbeitslohn hinreiche, nicht nur daß die Arbeiterbevölkerung sich erhalte, sondern stätig wachse, in welchem Verhältniß auch immer, so ist von vorn herein eine wachsende Arbeiterbevölkerung für wachsendes Kapital gegeben, während gleichzeitig das Wachsthum der Mehrarbeit, also auch die Zunahme des Capitals durch 25 die wachsende Bevölkerung gegeben ist. Eigentlich muß von dieser An nahme bei der capitalistischen Production ausgegangen werden; da sie beständige Vermehrung des Mehrwerths, i. e. des Capitals einschließt. Wie die capitalistische Production selbst zum Wachsthum der Bevölkerung beiträgt, ist hier noch nicht zu untersuchen. 30 20 Die Anzahl der unter dem Capital als Lohnarbeiter arbeitenden Bevölke rung oder die Zahl der auf dem Markt befindlichen Arbeitsvermögen kann wachsen ohne daß die absolute Bevölkerung oder auch nur die Arbeiterbe völkerung absolut wächst. Werden z. B. Mitglieder der Arbeiterfamilie, wie Frauen und Kinder unter den Dienst des Capitals gepreßt, und waren sie es 35 früher nicht, so hat sich die Anzahl der Lohnarbeiter vermehrt, ohne daß sich die absolute Anzahl der arbeitenden Bevölkerung vermehrt hat. Diese Vermehrurtg kann stattfinden ohne daß sich der variable Theil des Capitals, der gegen Arbeit ausgetauschte, sich vermehrt hätte. Die Familie könnte nach wie vor denselben Lohn, von dem sie auch früher lebte erhalten. Nur 40 müßten sie mehr Arbeit für denselben Lohn liefern. 166 e) Charakter der Mehrarbeit 5 10 Andrerseits kann die absolute Arbeiterbevölkerung wachsen, ohne daß die Gesammtbevölkerung absolut wächst. Werden Theile der Bevölkerung, die früher im Besitz der Arbeitsbedingungen waren und mit denselben arbeiteten -wie selbstständige Handwerker, Parcellenbauern, endlich kleine Capitali- sten -in Folge der Wirkungen der capitalistischen Production ihrer Arbeits bedingungen beraubt, (des Eigenthums daran), so können sie in Lohnarbeiter sich verwandeln und so die Zahl der Arbeiterbevölkerung absolut vermeh ren, obgleich die absolute Zahl der Bevölkerung sich nicht vermehrt hätte. Blos die numerische Grösse der verschiednen Klassen und das Verhältniß, in dem sie an der absoluten Bevölkerung theilnehmen, hätte sich vermehrt. Es ist dieß aber bekanntlich eine der Wirkungen der aus der capitalistischen Production hervorgehenden Centralisation. In diesem Falle wäre die Masse der absoluten Arbeiterbevölkerung gestiegen. Die Masse des vorhandnen, zur Production verwandten Reichtbums hätte sich nicht absolut vermehrt. 15 Wohl aber der in Capital verwandelte und als Capital wirkendeTheil des II Reichthums. In beiden Fällen ist Wachsthum der Anzahl der Lohnarbeiter gegeben ohne daß in dem einen Fall die absolute Arbeiterbevölkerung und ohne daß in dem andren die absolute Gesammtbevölkerung wächst; ohne daß in dem einen :w Fall das gegen Arbeitslohn ausgelegte Capital und in dem andren Fall die absolute Masse des zur Reproduction bestimmten Reichtbums vorher ge wachsen wäre. Damit wäre gleichzeitig gegeben Wachsen der Mehrarbeit, des Mehrwerths und daher övvcq.LeL das zum absoluten Wachsen der Bevöl kerung nöthige gewachsne Capital. ( Dieß alles ist bei der Accumulation zu 25 betrachten.) e) Charakter der Mehrarbeit. Sobald eine Gesellschaft existirt, worin einige leben ohne zu arbeiten (direkt in der Production von Gebrauchswertherr betheiligt zu sein), ist es klar, daß der ganze U eberbau der Gesellschaft als Existenzbedingung hat die Sur- 30 plusarbeit der Arbeiter. Es ist zweierlei, was sie von dieser Surplusarbeit empfangen. Erstens: die materiellen Bedingungen des Lebens, indem sie an dem Product theilnehmen und auf ihm und von ihm subsistiren, welches die Arbeiter über das Product hinaus liefern, das zur Reproduction ihres eignen Arbeitsvermögens erheischt ist. Zweitens: Die freie Zeit, die sie zur Dis- 35 position haben, sei es zur Muße, sei es zur Ausübung nicht unmittelbar productiver Thätigkeiten (wie z. B. Krieg, Staatswesen), sei es zur Entwick lung menschlicher Fähigkeiten und gesellschaftlicher Potenzen (Kunst etc Wissenschaft), die keinen unmittelbar praktischen Zweck verfolgen, sezt die Mehrarbeit auf Seite der arbeitenden Masse voraus, d. h. daß sie mehr Zeit 167 2. Der absolute Mehrwert· Heft III 5 als zur Production ihres eignen materiellen Lebens erheischt ist in der materiellen Production verwenden müssen. Die freie Zeit auf Seiten der nicht arbeitenden Gesellschaftstheile basirt auf der Mehrarbeit oder Ueberarbeit, auf der Mehrarbeitszeit des arbeitenden Theils, die freie Entwicklung auf der einen Seite darauf daß die Arbeiter ihre ganze Zeit, also den Raum ihrer Entwicklung, zur blosen l!to5j Production bestimmter Gebrauchswerthe verwenden müssen; die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten auf der einen Seite auf der Schranke, worin die Entwicklung auf der andren Seite gehalten wird. Auf diesem Antagonismus basirt alle bisherige Civilisation und gesellschaftliche Entwicklung. Auf der einen Seite also entspricht die 10 freie Zeit der einen der U eberarbeitszeit von der Arbeit unterjochten Zeit - Zeit ihres Daseins und Wirkens als bloses Arbeitsvermögen-der andern. Auf der andren Seite: Die Mehrarbeit realisirt sich nicht nur in mehr Werth, sondern in Mehrproduct - U eberschuß der Production über das Maaß hinaus, das die arbeitende Klasse zu ihrer eignen Subsistenz bedarf und 15 verbraucht. Der Werth ist vorhanden in einem Gebrauchswerthe. Mehrwerth daher in Surplusproduct. Mehrarbeit in Surplusproduction, und diese bildet die Basis für die Existenz aller nicht unmittelbar in der materiellen Produc tion absorbirten Klassen. Die Gesellschaft entwickelt sich so durch die Entwicklungslosigkeit der arbeitenden Masse, die ihre materielle Basis bil- det, im Gegensatz. Es ist durchaus nicht nöthig, daß Mehrproduct Mehrwerth ausdrückt. Wenn 2 Quarter Weizen das Product derselben Arbeitszeit wie früher 1 Qr. Weizen, so drücken die 2 quarters keinen höheren W erth aus wie früher 1. Aber eine bestimmte, gegebne Entwicklung der Productivkräfte vorausgesezt, stellt sich Mehrwerth stets in Surplusproduct dar, d. h. das 25 Product (Gebrauchswerth) geschaffen durch 2 Stunden ist doppelt so groß als das geschaffne durch 1 Stunde. Bestimmter ausgedrückt: Die Mehrar beitszeit, die die arbeitende Masse arbeitet über das Maaß hinaus, das zur Reproduction ihres eignen Arbeitsvermögens, ihrer eignen Existenz nöthig ist, über die nothwendige Arbeit hinaus, diese Mehrarbeitszeit, die sich als 30 Mehrwerth darstellt, materialisirt sich zugleich im Mehrproduct, Sur plusproduct und dieß Surplusproduct ist die materielle Existenzbasis aller Klassen, die außer den arbeitenden Klassen leben, des ganzen U eberhaus 20 I der Gesellschaft. Es macht zugleich die Zeit frei, giebt ihnen disposable Zeit zur Entwicklung der übrigen Fähigkeit. Die Production von Surplusarbeits- zeit auf der einen Seite ist so zugleich Production von freier Zeit auf der andren Seite. Die ganze menschliche Entwicklung, soweit sie über die zur natürlichen Existenz der Menschen unmittelbar nothwendige Entwicklung hinausgeht, besteht blos in der Anwendung dieser freien Zeit und sezt sie als ihre nothwendige Basis voraus. Die freie Zeit der Gesellschaft ist so 40 producirt durch die Production der unfreien Zeit, der über die zu ihrer eignen 35 168 e) Charakter der Mehrarbeit Subsistenz erforderten Arbeitszeit hinaus verlängerten Arbeitszeit der Arbeiter. Die freie Zeit auf der einen entspricht der geknechteten auf der andren. Die Form der Surplusarbeit, die wir hier betrachten- über das Maaß der 5 nothwendigen Arbeitszeit hinaus - hat das Capital gemein mit allen Gesell schaftsformen, worin Entwicklung über das reine Naturverhältniß hinaus stattfindet und daher antagonistische Entwicklung, die gesellschaftliche + Die Surplusarbeitszeit- die absolute-, wie hier betrachtet, bleibt die Basis + Entwicklung der einen die Arbeit der andren zu seiner Naturbasis macht. 10 auch in der capitalistischen Production, obgleich wir noch eine andre Form kennen lernen werden. Sofern wir hier nur den Gegensatz von Arbeiter und Capitalist haben, müssen alle Klassen, die nicht arbeiten, theilen mit dem Capitalist an dem Product der Surplusarbeit; so daß diese Surplusarbeitszeit nicht nur die Basis ihrer materiellen Existenz schafft, sondern zugleich ihre freie Zeit, die Sphäre ihrer Entwicklung schafft. Der absolute Mehrwerth, d. h. die absolute Mehrarbeit bleibt auch später XII 15 immer die herrschende Form. Wie die Pflanze von der Erde, das Vieh von der Pflanze oder vom 20 Pflanzenfressenden Vieh lebt, so der Theil der Gesellschaft, der freie Zeit, disposable nicht in der unmittelbaren Production der Subsistenz absorbirte Zeit besizt, von der Mehrarbeit der Arbeiter. Reichthum ist daher disposable Zeit. Wir werden sehn, wie die Oekonomen etc diesen Gegensatz als natürlich 25 betrachten. Da der Mehrwerth sich zunächst im Mehrproduct darstellt, alle andren : :·~ Arbeiten aber schon disposable Zeit verglichen mit der Arbeitszeit, die in ··~·· der Production der Nahrungsmittel verwandt wird, so klar, warum die : Physiokraten den Mehrwerth auf das Mehrproduct in der Agricultur grün- 35 30 den, das sie nur fälschlich als bloses Geschenk der Natur betrachten. I lto6l Es kann hier schon bemerkt werden: Die zur Production von Waaren verwandten Arbeitszweige unterscheiden sich von einander nach dem Grade ihrer Nothwendigkeit, und dieser Grad hängt von der relativen Nothwendigkeit ab, womit der Gebrauchswerth den sie schaffen zur physischen Existenz erheischt ist. Diese Art nothwendige Arbeit bezieht sich auf den Gebrauchswerth, nicht auf den Tauschwerth. D. h. es handelt sich hier nicht von der Arbeitszeit, die nothwendig ist um einen Werth zu schaffen auflösbar in die Summe der dem Arbeiter für seine Existenz nothwendigen Producte; sie bezieht sich auf die relative Nothwen- 40 digkeit der Bedürfnisse, die die Producte der verschiednen Arbeiten befriedi gen. In dieser Rücksicht die Agriculturarbeit (darunter alle zur Beschaffung 169 2. Der absolute Mehrwert · Heft III der unmittelbaren Nahrungsmittel erheischten Arbeit zu verstehn) die : :·~ Nothwendigste. Sie schafft erst die disposable free hands, wie Steuart sagt, ··~·· für die Industrie. Indeß hier weiter zu unterscheiden. Indem der eine seine ganze disposable Zeit auf Agricultur verwendet, kann der andre sie auf Manufactur verwenden. Theilung der Arbeit. Aber ebenso beruht die Mehrarbeit in allen andren Branchen auf der Mehrarbeit in der Agricultur, die den Rohstoff zu allem andren liefert. "It is obvious that the relative numbers of persons who can be maintained without agriculturallabour, must be measured wholly by the productive powers of cultivation." (p. 159/160. R. Iones. On the Distribution of Wealth. Lond. 1831) .··· .. 5 10 Zusätze. ad b. In dem noch vorwährenden Kampf zu London zwischen den Arbeitern im Baufach· und den Baumeistern (Capitalisten) erheben die Arbeiter u. a. gegen das von den Meistern bearbeitete Stundensystem (wonach der Con tract zwischen beiden Seiten nur für die Stunde gültig; in der That die Stunde 15 als Normaltag angesezt ist) folgende Einwürfe: Erstens: Durch dieß System werde jeder Normaltag (Normalarbeitstag), also jede Grenze der täglichen Gesammtarbeit (nothwendige Arbeit und Mehrarbeit zusammengerechnet) abgeschafft. Die Feststellung eines solchen Normaltages sei das beständige Ziel der Arbeiterklasse, die in allen solchen Zweigen, wie z. B. bei den job 20 Arbeitern in den Docks, an der Themse u. s. w., wo kein solcher Normaltag, sei es gesetzlich oder faktisch, bestehe, auf dem tiefsten Punkt der Erniedri gung stehe. Sie heben hervor, wie ein solcher Normaltag nicht nur das Maaß der durchschnittlichen Lebensdauer der Arbeiter bilde, sondern ihre Gesammtentwicklung beherrsche. Zweitens: Daß durch dieß Stundensystem 25 der extrapay für die U eberarbeit- d. h. den U eberschuß der Mehrarbeit über ihr normales und herkömmliches Maaß - wegfalle. Dieser extrapay, wenn er einerseits in ausserordentlichen Fällen es den Meistern [ermöglicht] über den Normaltag hinaus arbeiten zu lassen, legte ihrem Trieb nach unendlicher Verlängerung des Arbeitstags goldne Ketten an. Dieß war ein Grund, warum 30 die Arbeiter den extrapay verlangten. Der zweite: Sie verlangen für die Ueberarbeit extrapay, weil mit der Verlängerung des Normaltags nicht nur ein quantitativer, sondern ein qualitativer Unterschied eintritt und der tägli che Werth des Arbeitsvermögens selbst damit einer andren Schätzung zu unterwerfen ist. Wenn z. B. statt 12stündiger Arbeit 13stündige eintrete, so 35 ist der Durchschnittsarbeitstag eines Arbeitsvermögens zu schätzen, das sich z. B. in 15 Jahren abnützt, während im andren Fall der Durchschnittstag eines Arbeitsvermögens zu schätzen ist, das in 20 Jahren abgenutzt wird. Drittens. 170 Zusätze Weil, indem ein Theil der Arbeiter überarbeitet, ein entsprechender Theil arbeitslos wird, und der Lohn der beschäftigten durch den Lohn, zu dem die Unbeschäftigten arbeiten, herabgedrückt wird. (Absoluten Mehrwerth und relativen Mehrwerth zusammengenommen, 5 zeigt sich: Bleibt die Productivität der Arbeit dieselbe, ebenso die Zahl der Arbeiter, so kann der Mehrwerth nur wachsen, so weit die Mehrarbeit vermehrt, also der Gesammtarbeitstag (der Maaßstab des Gebrauchs des Arbeitsvermögens) über seine gegebne Grenze hinaus verlängert wird. Bleibt der Gesammtarbeitstag derselbe, ditto die Zahl der Arbeiter, so kann der 10 Mehrwerth nur wachsen, wenn die Productivität der Arbeit wächst oder was dasselbe, der zur nothwendigen Arbeit erheischte Theil des Arbeitstags verkürzt wird. Wenn der Gesammtarbeitstag und die Productivität der Arbeit dieselben bleiben, so bleibt die Rate des Mehrwerths, d. h. sein Verhältniß iur nothwendigen Arbeitszeit unveränderlich, aber die Masse des Mehr- 15 werths kann in beiden Fällen wachsen mit der Zunahme der gleichzeitigen Arbeitstage, d. h. mit dem Wachsen der Bevölkerung. Umgekehrt: Fallen kann die Rate des Mehrwerths nur, wenn entweder die Mehrarbeit vermin dert, also der Gesammtarbeitstag verkürzt wird bei gleichbleibender Produc tivität der Arbeit, oder wenn die Productivität der Arbeit abnimmt, also der 20 zur nothwendigen Arbeit erheischte Theil des Arbeitstags zunimmt, bei gleichbleibender Dauer des Gesammtarbeitstags. In beiden Fällen kann, bei unveränderter Rate des Mehrwerths, die Masse des Mehrwerths abnehmen, wenn die Zahl der gleichzeitigen Arbeitstage, also die Bevölkerung abnimmt. (i. e. die arbeitende.) 25 Bei allen diesen Verhältnissen ist vorausgesezt, daß der Arbeiter sein Arbeitsvermögen zu seinem Werth verkauft, d. h. daß der Preiß der Arbeit oder der Arbeitslohn dem Werth desselben entspricht. Diese Voraussetzung liegt, wie schon öfter wiederholt, der ganzen 111071 Untersuchung zu Grunde. Wie weit der Arbeitslohn selbst über oder unter seinen Werth steigt oder fällt 30 gehört in das Capitel vom Arbeitslohn, ganz so wie die Darstellung der besondren Formen (Taglohn, Wochenlohn, Stücklohn, Stundenlohn, etc) worin die Vertheilung zwischen nothwendiger und Mehrarbeit vor sich gehn, erscheinen kann. Indeß kann hier im Allgemeinen bemerkt werden: Würde das Minimum des Arbeitslohns, die Productionskosten des Arbeitsvermö- 35 gens selbst auf eine niedrigre Stufe anhaltend herabgedrückt, so würde damit der Mehrwerth relativ ebenso sehr constant gewachsen sein und daher die Mehrarbeit, als ob sich die Productivität der Arbeit vermehrt hätte. Es ist offenbar, dem Resultat nach, dasselbe, ob ein Arbeiter von 12 Arbeitsstun den, statt bisher 10 nur 8 für sich arbeitet, weil seine Arbeit productiver 40 geworden und er dieselben Lebensmittel in 8 Stunden produciren könnte, für die er früher 10 brauchte, oder ob er künftig schlechtre Lebensmittel 171 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 5 erhält, deren Production nur 8 Stunden erheischt, während die der frühem und besseren 10 Stunden erheischte. In beiden Fällen würde der Capitalist 2 Stunden Mehrarbeit gewinnen, für das Product von 8 Arbeitsstunden eins von 12 austauschen, während er früher für das Product von 10 Stunden das von 12 eintauschte. Ferner: Träte kein solches Sinken des Werths des Arbeitsvermögens selbst ein oder kein Fall, keine constante Verschlechte rung in der Lebensweise des Arbeiters, so würde ein temporäres Herunter drücken des Arbeitslohns unter sein normales Minimum, oder was dasselbe, ein Fallen des täglichen Preisses des Arbeitsvermögens unter seinen tägli chen Werth temporär- für die Zeit, worin es stattfände- mit dem oben, 10 erwähnten Fall zusammenfallen, nur daß hier vorübergehend, was dort constant. Drückt ein Capitalist den Arbeitslohn in Folge der Concurrenz unter den Arbeitern etc den Arbeitslohn unter sein Minimum herab, so heißt das in andren Worten nichts, als daß er von dem Quantum des Arbeitstags das normaliter die nothwendige Arbeitszeit, d. h. den dem Arbeiter selbst 15 zufallenden Theil seiner Arbeitszeit bildet, ein Stück abzieht. Jede Vermin derung der nothwendigen Arbeitszeit, die nicht Folge eines Wachstbums der Productivität der Arbeit ist, ist in der That keineVerminderungder nothwen digen Arbeitszeit, sondern nur Aneignung der nothwendigen Arbeitszeit durch das Capital, U ebergriff über seine Domäne der Mehrarbeit. Erhält der 20 Arbeiter niedrigren Lohn als den normalen, so ist das dasselbe, daß er das Product von weniger Arbeitszeit erhält als nöthig ist zur Reproduction seines Arbeitsvermögens in den normalen Bedingungen, so daß wenn 10 Stunden Arbeitszeit dazu erheischt, er nur das Product von 8 erhält von seiner nothwendigen Arbeitszeit von 10 Stunden 2 vom Capital angeeignet werden. 25 Was den Mehrwerth des Capitalisten angeht, so ist es natürlich für diesen Mehrwerth, i. e. Mehrarbeit ganz dasselbe, ob er dem Arbeiter die 10 Stunden zahlt, die er zur normalen Existenz braucht, und ihn 2 Stunden für das Capital Mehrarbeit verrichten läßt, oder ob er ihn nur 10 Stunden arbeiten läßt und ihm 8 Stunden zahlt, mit denen er nicht die zu seiner normalen Existenz 30 nothwendigen Lebensmittel kaufen kann. Ein Herabdrücken des Arbeits lohns bei gleichbleibender Productivität der Arbeit, ist Vermehrung der Mehrarbeit durch gewaltsamen Abbruch der nothwendigen Arbeitszeit durch Uebergriffe auf ihre Domäne. Es ist klar, daß es für den Capitalisten dasselbe ist, ob er für dieselbe Arbeitszeit weniger zahlt oder für dasselbe 35 Salair den Arbeiter länger arbeiten läßt.) Zusatz ad e. Insofern in der capitalistischen Production das Capital den Arbeiter zwingt über seine nothwendige Arbeitszeit hinaus zu arbeiten-d. h. über die Arbeitszeit hinaus, die zur Befriedigung seiner eignen Lebensbe dürfnisse als Arbeiter erheischt ist- schafft, producirt das Capital, als dieß 40 Verhältniß der Herrschaft der vergangnen Arbeit zur lebendigen Arbeit - 172 Zusätze die Mehrarbeit und damit den Mehrwerth. Mehrarbeit ist Arbeit des Arbei ters, des Einzelnen, über die Grenzen seiner Bedürftigkeit hinaus, Arbeit in der That für die Gesellschaft, obgleich der Capitalist hier zunächst im Namen der Gesellschaft diese Mehrarbeit eincassirt. Diese Mehrarbeit ist wie gesagt 5 die Basis der freien Zeit der Gesellschaft einerseits, andrerseits damit die materielle Basis ihrer ganzen Entwicklung und der Cultur überhaupt. Inso fern es der Zwang des Capitals ist, das die grosse Masse der Gesellschaft zu dieser Arbeit über ihre unmittelbare Bedürftigkeit hinaus zwingt, schafft es Cultur; übt es eine geschichtlich-sociale Funktion aus. Es wird damit die 10 allgemeine Arbeitsamkeit der Gesellschaft überhaupt, über die durch die unmittelbar physischen Bedürfnisse der Arbeiter selbst hinaus erheischte Zeit geschaffen. Es ist zwar klar, daß alle herrschenden Klassen, überall, wo die Gesell schaft auf einem Klassenantagonismus beruht, so daß auf der einen Seite 15 die Besitzer der Productionsbedingungen herrschen, auf der andren die Besitzlosen, vom Besitz der Productionsbedingungen ausgeschloßnen, ar beiten müssen, durch ihre Arbeit sich und ihre Herrscher erhalten müssen in gewissen Grenzen diesen selben Zwang, in der Sklaverei z. B. in viel - direktrer Form als in der Lohnarbeit, ausüben und daher die Arbeit ebenso 20 über die Grenzen die ihr durch die blose Naturbedürftigkeit gesezt sind, hinaus forciren. In allen Zuständen aber, worin der Gebrauchswerth vorherrscht, ist die Arbeitszeit gleichgültiger, so weit sie nur dahin aus gedehnt wird, außer den Lebensmitteln der Arbeiter selbst den Herrschen den eine Art patriarchalischen Reichthums, gewisse Masse Gebrauchswer- the zu liefern. Im Maasse aber, wie der Tauschwerth bestimmendes Element der Production wird, wird die Verlängerung der Arbeitszeit über das Maaß der natürlichen Bedürftigkeit hinaus, mehr und mehr entscheidend. Wo z. B. Sklaverei und Leibeigenschaft bei wenig Handeltreibenden Völkern herrscht, ist an jj10sj keine Ueberarbeitung zu denken. Sklaverei und Leib- 30 eigenschaft nehmen daher die gehässigste Form bei commerciellen Völkern an, wie z. B. den Carthaginiensern; noch mehr aber bei Völkern, die sie als Basis ihrer Production in einer Zeitepoche beibehalten, wo ihr Zusammen hang mit andren Völkern, bei dann capitalistischer Production; also z. B. in den südlichen Staaten der amerikanischen Union. 25 35 Da in der capitalistischen Production der Tauschwerth erst die ganze Production und die ganze Gliederung der Gesellschaft beherrscht, so ist der Zwang, den das Capital der Arbeit anlegt, über die Grenzen ihrer Bedürftig- keit hinaus zugehn, am größten. Ebenso da in ihm die nothwendige Arbeits- ~ (: zeit (gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit) die Werthgrösse aller ·:·· 40 Producte erst umfassend bestimmt, erreicht unter ihm die Intensivität der Arbeit höhren Grad, indem hier erst die Arbeiter allgemein gezwungen 173 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 werden, zur Production eines Gegenstandes nur die unter den allgemein gesellschaftlichen Productionsbedingungen nothwendige Arbeitszeit anzu wenden. Die Peitsche des Sklavenhalters kann diese Intensivität nicht in ~/.~demselben Grad herstellen, wie der Zwang des Capitalverhältnisses. Im lezten muß der freie Arbeiter, um seine nothwendigen Bedürfnisse zu befrie- digen, seine Arbeitszeit 1) in nothwendige Arbeitszeit verwandeln, ihr den allgemein gesellschaftlich (durch die Concurrenz) bestimmten Grad der Intensivität geben; 2) Mehrarbeit liefern, um die für ihn selbst nothwendige Arbeitszeit arbeiten zu dürfen (können). Der Sklave dagegen hat seine nothwendigen Bedürfnisse befriedigt, wie das Thier, und es hängt nun von 10 seiner Naturanlage ab, wie weit die Peitsche u. s. w. ihn veranlaßt, hin reichendes Motiv für ihn ist, Arbeit im Ersatz für diese Lebensmittel zu geben. Der Arbeiter arbeitet um seine Lebensmittel sich selbst zu schaffen, um sein eignes Leben zu gewinnen. Der Sklave wird von einem andren am Leben erhalten, um von ihm zur Arbeit gezwungen zu werden. 15 5 Das Capitalverhältniß ist also in dieser Art productiver- einmal, weil es sich bei ihm um die Arbeitszeit als solche handelt, um den Tauschwerth, nicht um das Productals solches oder den Gebrauchswerth; zweitens weil der freie Arbeiter seine Lebensbedürfnisse nur befriedigen kann, sofern er seine Arbeit verkauft; also durch sein eignesInteresse gezwungen ist, nicht durch 20 äusseren Zwang. 25 Theilung der Arbeit kann überhaupt nur bestehn, wenn jeder Producent einer Waare mehr Arbeitszeit zur Production dieser Waare verwendet, als seineignerBedarf an dieser bestimmten Waare erheischt. Aber daraus folgt noch nicht, daß seine Arbeitszeit überhaupt über den Kreis seiner Bedürftig- keit hinaus verlängert wird. Vielmehr wird der Kreis seiner Bedürfnisse - der sich allerdings von vorn herein mit der Theilung der Arbeiten, der Beschäftigungen ausdehnen wird- das Gesammtquantum seiner Arbeitszeit bestimmen. Z. B. ein Landmann, der alle seine Lebensmittel selbst producirte, brauchte nicht den ganzen Tag im Feld zu arbeiten, aber er müßte 30 z. B. 12 Stunden zwischen Feldarbeit und verschiednen häuslichen Arbeiten vertheilen. Daß er nun seine ganze Arbeitszeit von 12 Stunden auf die Agricultur anwendet, und mit dem Ueberschuß des Products dieser 12 Stun den Producte andrer Arbeiten austauscht, kauft, ist dasselbe als wenn er selbst einen Theil seiner Arbeitszeit auf Agricultur, einen andren auf andre 35 Geschäftszweige verwandt hätte. Die 12 Stunden, die er arbeitet, sind nach wie vor die zur Befriedigung seiner eignen Bedürfnisse erheischte Arbeits zeit und Arbeitszeit innerhalb der Grenzen seiner natürlichen oder vielmehr gesellschaftlichen Bedürftigkeit. Das Capital treibt aber über diese natur wüchsigen oder traditionellen Schranken der Arbeitszeit hinaus, indem es 40 zugleich die Intensivität der Arbeit von der gesellschaftlichen Productions- 174 Zusätze stufe abhängig macht, und so dem Schlendrian des unabhängigen Selbst producenten oder des nur unter äusserem Zwang arbeitenden Sklaven ent zieht. Verfallen alle Productionszweige der capitalistischen · Production, so folgt aus dem blosen allgemeinen Wachsthum der Mehrarbeit- der allgemei- 5 nen Arbeitszeit - daß sich die Theilung der Geschäftszweige, die Verschie denheit der Arbeiten und der in den Austausch kommenden Waaren vermeh- :··· ren wird. Arbeiten 100 Mann in einem Geschäftszweig so viel Zeit, wie früher···: 110 Mann -bei kürzrer Mehrarbeit oder kürzrer Dauer der Gesammtarbeit ~ (~ so können 10 Mann auf einen andren neuen Geschäftszweig geworfen ·~·· - 10 werden, ebenso der Theil des Capital, der früher zur Beschäftigung dieser 10 Mann erheischt war. Das blose Heraustreten- Verlegen der Arbeitszeit - über ihre naturwüchsigen oder traditionellen Schranken hinaus - wird daher zur Anwendung der gesellschaftlichen Arbeit in neuen Productions zweigen führen. Indem Arbeitszeit frei wird - und die Mehrarbeit schafft 15 nicht nur freie Zeit, sie macht Arbeitsvermögen, das in einem Productions zweig gebunden war, Arbeit überhaupt frei (dieß ist der Punkt) für neue Productionszweige. Es liegt aber in dem Entwicklungsgesetz der menschli chen Natur, daß sobald für die Befriedigung eines Kreises der Bedürfnisse J j109j gesorgt ist, neue Bedürfnisse frei werden, geschaffen werden. Indem 20 das Capital daher die Arbeitszeit über das zur Befriedigung der N aturbedürf tigkeit des Arbeiters bestimmte Maaß hinaustreibt, treibt es zu grösserer Theilung der gesellschaftlichen Arbeit- der Arbeit im Ganzen derGesell schaft, grösserer Mannigfaltigkeit der Production, Erweiterung des Kreises der gesellschaftlichen Bedürfnisse und der Mittel ihrer Befriedigung, daher 25 auch zur Entwicklung des menschlichen Productionsvermögens und damit der Bethätigung der menschlichen Anlagen in neuen Richtungen. Wie aber die Surplusarbeitszeit Bedingung der freien Zeit, so diese Erweiterung des Kreises der Bedürfnisse und der Mittel ihrer Befriedigung bedingt durch die Fesselung des Arbeiters an die nothwendigen Lebensl:.>edürfnisse. 30 Zusatz ad a) Erstens. In seiner Schrift "Letters on the Factory Act, as it affects the Cotton Manufacture etc London 1837", sagt Nassau W. Senior: (p. 12, 13) "Unter dem gegenwärtigen Gesetz kann keine Fabrik, worin Personen unter 18 Jahren beschäftigt sind, länger als 1 P/2 Stunden täglich arbeiten, 35 d. h. 12 Stunden während der ersten 5 Tage und 9 Stunden am Sonnabend. Die folgende Analyse zeigt nun, daß in einer solchen Fabrik der ganze Reingewinn (Net Profit) von der letzten Stunde abgeleitet wird. (herkömmt, is derived) Ein Fabrikant legt 100 000 1. St. aus, - 80 000 1. St. in Fabrikgebäu den und Maschinerie, 20 000 in Rohmaterial und Arbeitslohn. Das jährliche 40 Einkommen der Fabrik, vorausgesetzt das Gesammtcapital schlage einmal jährlich um und das Gesammteinkommen (gross profits) betrage 15%, muß 175 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 5 / 115 oder 1 / 23 • Von diesen 23 sich auf Waaren zum Werth von 1150001. belaufen, reproducirt durch die beständige Verwandlung und Rückverwandlung des 20 000 1. circulirenden Capitals von Geld in W aaren und von Waaren in Geld, in Perioden etwas länger als zwei Monaten. Von diesen 115 000 1. producirt jede der 23 halben / 23 , die das Ganze der Arbeitsstunden täglich 5 115 000 I. constituiren (constituting the whole 115 000 J.) ersetzen 20 / 23 , d. h. 1000001. von den 115000 nur das Capital; 1 / 23 oder 50001. von den 15000 (Gewinn) ersetzen die Abnutzung der Fabrik und der Maschinerie. Die übrig bleibenden 2/ 23 , d. h. die lezten beiden halben Stunden jeden Tags produciren den Reingewinn von 10%. Wenn daher (bei gleichbleibenden Preissen) die 10 Fabrik während 13 Arbeitsstunden statt 11 1 / 2 arbeiten dürfte, so würde, mit einer Zulage von ungefähr 2600 I. St. zum eireuHrenden Capital, der Reinpro- fit mehr als verdoppelt werden. Andrerseits, wenn die Arbeitsstunden täglich um eine Stunde reducirt würden, bei gleichbleibenden Preissen, so würde der Reinprofit zerstört sein, wenn reducirt um 11 / 2 Stunden auch der Gross- pro fit." Erstens: Die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der v~n Senior angegeb nen positiven Daten ist gleichgültig für den Gegenstand unsrer Untersu chung. Indeß mag nebenbei bemerkt werden, daß der englische Fabrik inspektor Leonard Horn er, ein Mann ebenso ausgezeichnet durch gründliche Sachkenntnis wie durch unbestechbare Wahrheitsliebe, die Falschheit jener 20 Angaben bewiesen hat, welche Herr Senior als getreues Echo der Man chester Fabrikanten 1837 aufstellte. (Siehe Leonard Horner: A Letter to Mr. Senior etc London. 1837) 15 Zweitens: Das Citat aus Senior ist charakteristisch für die Verdummung, der die Ausleger der Wissenschaft rettungslos anheimfallen, sobald sie sich 25 zu Sykophanten einer herrschenden Klasse herabwürdigen. Senior schrieb die citirte Schrift im Interesse der Baumwollfabrikanten und hatte sich vor ihrer Abfassung eigends nach Manchester begeben, um von den Fabrikanten selbst das Material zu seiner Schrift zu erhalten. In dem Citat begeht Senior, Professor der politischen Oekonomie zu Oxford, und einer der nahmhafte- sten jezt lebenden englischen Oekonomen, grobe Schnitzer, die er keinem seiner Schüler verzeihen würde. Er stellt die Behauptung auf, daß die jähr liche Arbeit in einer Baumwollfabrik, oder was dasselbe ist, die Arbeit von 11 1 / 2 [Stunden], Tag aus Tag ein während des Jahrs, ausser dem von ihr selbst dem Rohmaterial, der Baumwolle, vermittelst der Maschinerie, jj110j zuge- fügten Arbeitszeit oder Werths, auch noch den Werth des im Product enthaltnen Rohmaterials und den Werth der in der Production aufgenutzten Maschinerie und Fabrikgebäude schafft. Danach würden in einer Baum wollspinnerei z. B. die Arbeiter ausser der Spinnarbeit (d. h. dem Werth) gleichzeitig während produciren, die sie bearbeiten ditto die Maschine, womit sie die Baumwolle / 2stündigen Arbeitszeit die Baumwolle 40 ihrer 11 1 30 35 176 Zusätze bearbeiten und das Fabrikgebäude, worin dieser Proceß vorgeht. Nur in diesem Falle könnte Herr Senior sagen, daß die 23 / 2 täglichen Arbeitsstunden während des ganzen Jahrs die 115 000 f constituiren, d. h. den Werth des jährlichen Gesammtproducts. Senior rechnet so: Die Arbeiter arbeiten 5 während des Tags so viel Stunden, um den Werth der Baumwolle zu "erset zen", also zu schaffen, so viel Stunden um den Werth des abgenutzten Theils der Maschinerie und Fabriken zu "ersetzen", so viel Stunden um ihren eignen Arbeitslohn und so viel Stunden um den Profit zu produciren. Diese kindisch-alberne Vorstellung, wonach der Arbeiter ausser seiner eignen 10 Arbeitszeit auch noch die im Rohmaterial, das er bearbeitet, und der Maschinerie, die er anwendet enthaltne Arbeitszeit gleichzeitig arbeitet, also Rohmaterial und Maschinerie zur selben Zeit producirt, wo sie als fertige Producte die Bedingungen seiner Arbeit bilden, erklärt sich daraus, daß Senior, ganz unter der Herrschaft der ihm von den Fabrikanten ertheilten 15 Lectionen, eine praktische Rechnungsweise derselben verballhornt, die zwar auch theoretisch ganz richtig, aber einerseits bei dem V erhältniß, was Senior zu betrachten vorgibt, nähmlich dem von Arbeitszeit und Gewinn, ganz gleichgültig ist, die andrerseits leicht die abgeschmackte Vorstellung erzeugt, daß der Arbeiter nicht nur den Werth, den er seinen Arbeitsbedingungen 20 zusezt, sondern auch den Werth dieser Arbeitsbedingungen selbst producirt. Jene praktische Rechnung ist diese. Nehmen wir an der Werth des Gesammt products, sage einer 12stündigen Arbeitszeit, bestehe z. B. zu 1 / 3 aus dem Werth des Arbeitsmaterials, also Baumwolle z. B., 1/ 3 der Arbeitsmittel, Maschinerie z. B. und 1/ 3 der neu zugefügten Arbeit, z. B. dem Spinnen. 25 Das Zahlenverhältniß hier ist gleichgültig. Es ist immer irgend ein be stimmtes Verhältniß anzunehmen. Gesetzt der Werth dieses Products sei gleich 3 f St. So kann der Fabrikant rechnen: der Werth des Products von / 3 der täglichen oder von 4 Stunden Arbeitszeit, ist gleich dem Werth der 1 Baumwolle, die ich für die 12 Stunden brauche oder die im Gesammtproduct / 3 der täglichen Arbeits zeit ist gleich dem Werth der Maschinerie, die ich während 12 Stunden abnutze. Endlich der Werth des Products des dritten 1/ 3 der täglichen Arbeits zeit ist gleich dem Arbeitslohn plus dem Profit. Er kann also sagen, daß ihm das 1 / 3 den / 3 der täglichen Arbeitszeit den Werth der Baumwolle, das zweite 1 / 3 den Arbeitslohn und den Profit bilde. Dieß heißt in der That aber nichts andres als daß die ganze tägliche Arbeitszeit einerseits dem unabhängig von ihr vorhandneo Werth der Baumwolle und der Maschinerie nichts hinzufügt als sich selbst, als den Werth, der einerseits den Arbeitslohn, andrerseits den Profit bildet. 40 Nähmlich der Werth des Products des ersten Drittheils des Tags oder der / 3 des Werths des Gesammtproducts von 12 Ar- 30 verarbeitet ist. Der Werth des Products des zweiten 1 35 Werth der Maschinerie ersetze, endlich das dritte 1 ersten 4 Stunden ist gleich 1 177 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 / 3 oder der Werth von 6 2 / 3 sh., von 4Arbeitsstunden. 5 beitsstunden. Der Werth des Products dieser ersten 4 Stunden ist gleich 1 1., wenn der Werth des 12stündigen Gesammtproducts = 31. Von dem Werth dieses 11. bestehn aber 2/ 3, also 13 1/ 3 shillingaus dem vorhandneu Werth von Baumwolle und Maschinerie (nach der Voraussetzung). Neuer Werth hinzugekommen ist nur 1 / 3 des Arbeitstags ist = 1 1., weil in Der Werth des Products des ersten 1 diesem Product 2/ 3 oder 13 1 I 3 sh. aus den vorausgesetzten und im Product nur wieder erscheinenden Werthen des Rohmaterials und der aufgenuzten Maschinerie bestehn. Werth geschaffen hat die Arbeit in den 4 Stunden nur 62/ 3 und schafft daher in den 12 Stunden nur 20 sh. oder 11. Werth. Der Werth 10 des Products der 4stündigen Arbeit ist eben ein ganz andres Ding als der neu geschaffne Werth, der neu zugesezten Arbeit, der Spinnarbeit, die nach der Voraussetzung die vorhandneu Werthe nur um 1 / 3 vermehrt. Die Spinnarbeit verarbeitet in den 4 ersten Stunden nicht das Rohmaterial von 12 Stunden, sondern das von 4. Wenn der Werth des Gespinsts von 4 Stunden aber gleich 15 ist dem Werth der während 12 Stunden verarbeiteten Baumwolle, so rührt das nur daher, weil nach der Voraussetzung der Werth der Baumwolle 1 / 3 / 3 des des Werths des Gespinsts jeder einzelnen Stunde bildete, also auch 1 Werths des in 12 Stunden producirten Gespinsts, i. e. gleich ist dem Werth des in 4 Stunden producirten Gespinsts. Der Fabrikant könnte auch rechnen, 20 daß ihm das Product der 12stündigen Arbeit den Werth der Baumwolle für 3 Tage ersetzt und würde damit ebenso wenig das V erhältniß selbst berühren, um das es sich handelte. Für den Fabrikanten hat die Rechnung praktischen Werth. Auf der Productionsstufe, auf der er arbeitet, muß er so viel Baum wolle verarbeiten, als erheischt ist, um ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit 25 zu absorbiren. Wenn die Baumwolle im Werth des Gesammtproducts von / 3 des Gesammtar / 3 bildet, so bildet das Product von 1 12 Stunden [[111[ 1 beitstags von 12 Stunden oder von 4 Stunden den Werth der während 12 Stunden verarbeiteten Baumwolle. Man sieht, wie wichtig es festzuhalten, daß in einem bestimmten Productionsproceß, also z. B. der Spinnerei, der 30 Arbeiter keinen W erth schafft ausser dem durch seine eigne Arbeitszeit (hier das Spinnen) gemessnen, von welcher Arbeitszeit einTheil das Salair ersezt, der andre den dem Capitalist zufallenden Mehrwerth bildet. X (In der That produciren oder reproduciren die Arbeiter keinen Partikel weder vom Werth des Rohstoffs, noch von dem der Maschinerie u. s. w. Dem 35 Werth des Rohstoffs und dem Werth der in der Production consumirten Maschinerie fügen sie nichts hinzu als ihre eigne Arbeit und diese ist der neu geschaffne Werth, wovon einTheil gleich ihrem eignen Salair und der andre gleich dem Mehrwerth, den der Capitalist erhält. Das ganze Product - soll die Production fortdauern- ist daher auch nicht theilbar zwischen Capitalist 40 und Arbeiter, sondern blos das Product minus dem Werth des in ihm avancir- 178 Zusätze ten Capitals. Keine Stunde der Arbeit ist gewidmet dem· "Ersetzen" des Capitals im Sinne Seniors, so daß die Arbeit doppelt producirte, ihren eignen Werth und den ihres Materials etc. Seniors Behauptung läuft nur darauf hinaus, daß von den 1 Jl/2 Stunden, die der Arbeiter arbeitet 101 / 2 sein Salair / 2 oder 1 St. seine Surplusarbeitszeit bilden.) 5 und nur 2 10 würden von den 11 1 Drittens: Die ganze unwissenschaftliche Behandlung des Herrn Senior, daß er das, worauf es ankam, nähmlich das im Salair ausgelegte Capital gar nicht specialisirt, sondern mit dem für Rohmaterial ausgelegten zusammen wirft. Indessen, wenn das von ihm gegebne V erhältniß richtig wäre, so / 2 Stunden oder 23 halben Stunden, die Arbeiter 21 halbe Stunden für sich arbeiten und nur 2 halbe Stunden Mehrarbeit dem Capitali sten liefern. Die Mehrarbeit verhielte sich danach zurnothwendigen = 2:21, = 1: 101 / 2 ; d. h. also 9"/21 p. c. und dieß solllO% Profit auf das ganze Capital geben! Das Sonderbarste, was seine gänzliche Unwissenheit über dieN atur 15 des Mehrwerths zeigt: Er nimmt an daß von den 23 halben Stunden oder 11 1 / 2 Stunden nur 1 Stunde die Mehrarbeit, also den Mehrwerth bildet und wundert sich daher darüber, daß wenn die Arbeiter zu dieser 1 Stunde / 2 Stunden Mehrarbeit zufügen würden, statt 2 halbe Mehrarbeit, noch 11 Stunden 5 halbe Stunden (also im Ganzen 13 St.) arbeiten würden, der 20 Reingewinn um mehr als das Doppelte wachsen würde. Ebenso naiv ist die Entdeckung, daß unter der Voraussetzung daß die ganze Mehrarbeit oder Mehrwerth gleich einer Stunde, der ganze Reinprofit wegfallen würde, sobald die Arbeitszeit um diese eine Stunde reducirt, also überhaupt keine Mehrarbeit gearbeitet würde. Man sieht auf der einen Seite das Erstaunen 25 über die Entdeckung, daß der Mehrwerth, also auch der Gewinn, sich in blose Mehrarbeit auflöst, anderseits zugleich das Nicht Begreifen dieses Verhält nisses, was Herrn Senior nur als Curiosum in der Baumwollfabrikation, unter dem Einfluß der Fabrikanten, aufgefallen ist. Zweitens. Das Geld, das der Arbeiter als Arbeitslohn erhält, stellt die 30 Arbeitszeit dar, die in den zur Befriedigung seiner Lebensbedürfnisse erfor derlichen Waaren vorhanden ist. Der Mehrwerth entsteht dadurch, daß der Arbeiter im Austausch für diese Waaren mehr Arbeitszeit zurückgiebt, als in ihnen enthalten ist, mehr lebendige Arbeit für ein bestimmtes Quantum vergegenständlichter Arbeit. Er kauft diese Waaren, deren Umkreis sein 35 Salair bildet, also mit mehr Arbeit als zu ihrer Production erheischt ist. "Whatever quantity of labour may be requisite to produce any commodity, the labourer must always, in the present state of society, give a great deal more labour to acquire and possess it than is requisite to buy it from na ture. Natural Price so increased to the labourer is Social Price." (220. Th. • 40 Hodgskin. Pop. Pol. Econ. London. 1827.) "Brotherton, selbst ein Fabrikant, erklärte im House of Commons, daß 179 2. Der absolute Mehrwert· Heft III I ·.:.· : :"~ die Fabrikanten 1001e von Pfunden ihren Gewinnen wöchentlich zusetzen würden, könnten sie ihre Arbeiter (ihre men, Leute) bewegen täglich nur eine Stunde länger zu arbeiten." (Ramsay 1. c. p. 102) "Wo keine surpluslabour ist, kann kein surplusproduce sein, daher kein Capital." (4, The source and the remedy of the National Difficulties etc London. 1821.)1 5 ~/.~ 11121 "The amount of capital which can be invested at a given moment, in a given country, or the world, so as to return not less than a given rate of profits, seems principally to depend on the quantity of labour, which it is possible, by laying out the capital, to induce the then existing number of 10 human beings to perform." (20. An Inquiry into those Principles respecting the Nature of Demand etc lately advocated by Mr. Malthus. London. 1821.) ~/.~ Zu p. 106, 107: "If the labourer can be brought to feed on potatoes, instead of bread, it is indisputably true that then more can be exacted from his labour; i. e., if when fed on bread he was obliged to retain for the maintenance of 15 hirnself and family the labour of Monday and Tuesday, he will, on potatoes, require only the half of Monday; and the remaining half of Monday and the whole of Tuesday are available either for the service of the state or the capitalist." (26. The Source and Remedy of the Nation. Diff. Lond. 1821.) : :·~ "Whatever may be due to the capitalist, he can only receive the surplus 20 ·.·. labour of the labourer; for the labourer must Jive. But it is perfectly true, that if capital does not decrease in value as it increases in amount, the capitalist will exact from the labourers the produce of every hour' s labour beyond what it is possible for the labourer to subsist on: and however horrid or disgusting it may seem, the capitalist may eventually speculate on the food 25 that requires the least labour to produce it, and eventually say to the labourer: 'Y ou sha'n't eat bread, because barley meal is eheaper. Y ou sha'n't eat meat, because it is possible to subsist on beet root and potatoes.'" (23/24 1. c.) : : Zusatz ad e) p. 107. "Wealth is disposable time and nothing more." (p. 6. : i The Source andRem. etc.) 30 In der capitalistischen Production wird die Arbeit des Arbeiters viel grös- ser als bei dem selbstständigen Arbeiter, weil ihr Verhältniß durchaus nicht bestimmt ist durch das Verhältniß seiner Arbeit zu seinem Bedürfniß, son dern durch das unbeschränkte, schrankenlose Bedürfniß des Capitals für Surplusarbeit. "Die Arbeit, z. B. des Landmanns wird schon deßwegen viel 35 ::·~mehr betragen, weil sie sich nicht mehr nach den bestimmten Bedürfnissen ··~·· des Landmanns richtet." (p. 90 Büsch, J. G.: Abhandlung von dem Geldum lauf ... T.l. Harnburg und Kiel, 1800.) ad e.p. 104. Das Verhältniß, was den Arbeiter zwingt zur Mehrarbeit, ist das Dasein 40 seiner Arbeitsbedingungen ihm gegenüber als Capital. Es wird ihm kein 180 Seite 111 aus Heft 111 Zusätze äusserer Zwang angethan, aber um zu leben - in einer Welt, wo die Waare durch ihren Werth bestimmt ist- ist er gezwungen, sein Arbeitsvermögen als Waare zu verkaufen, wogegen die Verwerthung dieses Arbeitsvermögens über seinen eignen Werth hinaus dem Capital zufällt. So schafft seine 5 Mehrarbeit, wie sie die Mannigfaltigkeit der Production vermehrt, die freie Zeit für andre. Die Oekonomen lieben es dieß Verhältniß als Naturverhältniß oder göttliche Einrichtung aufzufassen. Was die durch das Capital her vorgebrachte Arbeitsamkeit angeht: "Legal constraint (zur Arbeit) is at tended with too much trouble, violence and noise; creates ill will etc, whereas 10 hunger is not only a peaceable, silent, unremitted pressure, but, as the most natural motive to industry and labour, it calls forth the most powerful exer tions." (15. A Dissertation on the Poor Laws. By a Wellwisher to mankind. 1786, (The Rever. Mr. J. Townsend) republished London. 1817.) Da das Capitalverhältniß voraussezt, daß der Arbeiter zum Verkauf seines Arbeits- 15 vermögens gezwungen ist, also wesentlich nur sein Arbeitsvermögen selbst zu verkaufen hat, sagt Townsend: "It seems to be a Jaw of nature, that the poor should be to a certain degree improvident, that there always may be some to fulfil the most servile, the most sordid, and 'the most ignoble affairs in the community. The stock of human happiness is thereby much increased, the more delicate sind befreit von drudgery und können höheren callings etc 20 ungestört nachgehn." (39. 1. c.) "The poorlaw tends to destroy the harmony I and beauty, the symmetry and order ofthat system, which god and nature I 11131 have established in the world." (p. 41) Dieser Pfaffe Townsend ist zwar nicht der eigentliche Entdecker der s. g. Populationstheorie, gab ihr 25 aber zuerst die Form, worin Malthus sie sich aneignete und grosses literari sches Capital damit machte. Sonderbar ist es, daß mit Ausnahme des Vene tianisehen Mönches Ortes ("Della Economia Nazionale" libri sei 1774, viel geistreicher als Malthus) hauptsächlich Pfaffen der englischen Kirche mit dem "urgent appetite" und den "checks which tend to blunt the shafts of 30 Cupid" (wie Townsend sagt) gerungen haben. Im Gegensatz zu dem katholi schen Aberglauben (Superstition sagt Townsend) nahmen sie das "Seid fruchtbar und mehret euch" für die Geistlichkeit selbst in Anspruch, wäh rend sie das Cölibat der arbeitenden Klasse predigten. «lddio fa ehe gli uomini ehe esercitano mestieri di prima utilita nascono abbondantemente.» (p. 78. Galiani: Della Moneta. T. 111 bei Custodi.) 35 Der Fortschritt des nationalen Reichthums, sagt Storch, «fait naitre cette classe utile de la societe ... qui se charge des occupations les plus fastidieu ses, les plus viles et les plus degoutantes, en un mot, qui prenant pour sa part tout ce que la vie a de desagreable et d'assujettissant, proeure aux autres 40 classes le temps, la serenite d'esprit et la dignite conventionnelle de caractere dont elles ont besoin pour se livrer avec succes aux travaux releves». (Cours 183 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 d'Ec. Pol. ed. Say. (p. 223) t. III. Paris. 1823.) "Unsere Zone erfordert Arbeit zur Befriedigung der Bedürfnisse, und deßhalb muß wenigstens ein Theil der Gesellschaft unermüdlich arbeiten ... " (Sir Morton Eden: The State of the Poor, or an History of the Labouring Classes in England from the Conquest to the present period etc. London. 1797. vol. I, Book I, eh. I.) ad d p. 102. Dieß Gesetz schließt nur ein, daß bei gleichbleibender Produc tivität der Arbeit und gegebnem Normaltag, die Masse des Mehrwerths mit der Masse der gleichzeitig augewandten Arbeiter wächst. Es folgt daraus nicht, daß in allen Productionszweigen (z. B. der Agricultur) die Productivität der Arbeit dieselbe bleibt im Maasse wie grössre Quantität der Arbeit ange- wandt wird. (Dieß in Note zu setzen.) 5 10 Es folgt, daß bei übrigens gleichbleibenden Bedingungen, der Reichthum eines Landes, auf der Basis der capitalistischen Production, von der Masse des Proletariats, des auf Lohnarbeit angewiesnen Theils der Bevölkerung abhängt. «Plus un maitre a d'esclaves et plus il est riche; il s'ensuit: que, a 15 egalite d'oppression de masses, plus un pays a de proletaires et plus il est riche.» (331. t. III. Colins. "L'Economie Politique, Sources des Revolutions et des Utopies pretendues Socialistes. Paris. 1857. '') Zusatz ad a. Illustration zum Mehrwerth. Nach Jacob im Jahr 1815, als Weizenpreiß per Qr 80 sh. und das Durch- schnittsproduct des acre 22 bushels (jezt 32) per acre, also Durch schnittsproduct des acre 11 1. St. Er berechnet, daß das Stroh die Ausgaben des Einherbstens, Dreschens und Bringens auf den Verkaufsplatz zahlt. Rechnet dann die items wie folgt: 20 ! sh. ! sh. In dieser Columne stellt die 25 Samen (Weizen) Zehnten, 9 Rates und Tax es: Dünger 2 10 Rent 3 19 Arbeits- lohn 3 10 Pächters Profit und Zins 8 rechte Seite, Steuern, Abgaben, Rente, Pächters Profit und Zins nur den Gesammtmehrwerth dar, den der Pächter erhält (der Capitalist), aber Theile wovon er unter verschiedneu Namen und Titeln an Staat, Landlord etc abgiebt. Der Gesammtmehrwerth also = 3 ]. 11 sh. Das constante 2 Capital (Samen und DÜnger) 30 35 7 9 = 3 1. 19 sh. Das gegen Arbeit ausgelegte 3 1. 10. 3 11 Dieser II114!Ieztre Theil des Capitals, der variable, ist allein zu betrachten, wenn es sich um den Mehrwerthund das Verhältniß des Mehrwerths handelt. 40 184 (I) (I) fJ; ..... ..... w Q) c Cl) I (I) ;::::- • . · . .. r h • · . ., ../"> f. " .· • t; ,, • (,' .j: ~ . . -< 1. ,, • iP ____...-: . 1. ..• . (" " fO l ~ j :1 \ .t . tr ..-' j ,- '0 ". J -r. 1 "I_ ~\ • . }--< .< . 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( .~it ~ , . 1' f t• ~.~·. t. f F .;,·;,. { .".JI. 1.· ·. i.~ i' ('r. · ;t f-... r. -. r f 1 ;· ~. r , :f ;Jj • i k h·~. ; t ~ J~:f t- 'tr -t· I ~ [ t · 1 ~- : ~ fr 5, ~--t ~ f. :t ~. ~~~ . ... b1 1.:.ff1/~ 1Ifr.r-r:t:L/.,l~ . ;;i'b -.:;.· t..-l--' ~ 'I \ ' \; J J V. r ~~ q;tc r V ~ • ~i •' } -\', ;t '1! ~ ~ '' ~~~~ b . . ~/co f ~~ , \..1', 1 {· . ,., i. , V d' . A =:r ;..-· r ! ' ~ .,. _-, ', ~ • . f. ~ ..:3:.----- r· .· ·.'"f""> r'. ·~1-:(: ~-- J.• r I" r; } .r c. --~ .._ ~ _.. !~ r 1, ,5o r: -" .! "* t J l ! ...... ;!: • ~ ,j. •• ~ " V '1- . f; 1" a )t ~ ~ ~ . ---~ ~~ '1'. '· ·. ·. "F _.k, r. ~· ~ "' i:' 1 ' ]' 1 ~ (')...,?- f- --.1 \1 ~~~r ~t.-t f ~~~~f} '! __ . ~ ~ ~ ~ l ::1,- r ~ t." )- . r .... !, ~.- ~ t -I.~ l. rl ".-. ,et,.l \, 5 f. .t~j .Tfd)c l., ~ n ~ 4. -4- ,';'~._'t. 4' ",....-. .!!. -,1 1 \. }f q.~~ t • . r t '-: J -- + ~ r • i ~ ~ ~ tf f- f. f ~ ~ ~-t~ y ~ I' f. ;.:.·· r. 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' ·• ~ ~ \' , !.,... ""'l"\t Mo ___.... ' . ,• l1F . ::--\ cf J r l 1.- 'I . r • , , - V [ l . f ' ' • I > ' Zusätze Also im vorliegenden Fall, verhält sich Mehrwerth zu dem im Arbeitslohn ausgelegten Capital, oder ist die Rate, worin sich das im Arbeitslohn aus gelegte Capital vermehrt das Verhältniß von 3 1. 11 sh. zu 3 1. 10 sh. Das gegen Arbeit ausgelegte Capital von 3 1. 10 reproducirt sich als ein Capital von 5 71. 1 sh. Davon stellen 31. 10 nur den Ersatz des Arbeitslohns vor, dagegen 3 1. 11 sh. den Mehrwerth, der also über 100% beträgt. Danach würde die nothwendige Arbeitszeit nicht ganz so groß wie die Surplusarbeit, ungefähr ihr gleich sein, so daß von dem normalen Arbeitstag von 12 Stunden 6 dem Capitalisten gehören (eingeschlossen die verschiednen Mittheilnehmer an 10 diesem Mehrwerth.) Es kann nun zwar der Fall sein, daß z. B. dieser Preiß des quarters Weizen von 80 sh. über seinem Werth stand, also ein Theil seines Preisses daher rührt, daß andre W aaren unter ihrem W erth gegen Weizen verkauft wurden. Aber erstens handelt es sich nur darum klar zu machen, wie man überhaupt den Mehrwerth und daher die Rate des Mehr- 15 werths zu verstehn hat. Andrerseits, wenn der Marktpreiß eines Scheffels Weizen etwa 10 Schilling über seinem Werth steht, so kann das den Mehr werth, den der Pächter erhält, nur vergrössern, insofern er dem Ackerbauar beiter seine Arbeit, die sich über ihren Normalwerth erhoben hat, nicht zu diesem Ueberschuß über den Normalwerth zahle. 20 Nehmen wir ein andres Beispiel aus der modernen englischen Agricultur und zwar folgende Real Bill eines high formed estate: Jährliche Ausgaben Einnahmen und Ab- in der Production gaben des Pächters selbst: In diesem Beispiel also beträgt das variable oder gegen lebendige Arbeit ausgetauschte Capital f 843 16901. St. Es reproducirt sich in 1690 + 1481 150 = 31711. St. Der Mehr- 488 werth 14811., das Verhält- f 686 Rent 150 Taxe 100 Zehnten (fehlen) Profit niß von Mehrwerth zum Theil des Capitals, aus dem er entspringt = 1481 I 1690 oder etwas mehr als 1481. 87p.c. (Newman F. W. Lee- tures on Polit. Econ. Lon- 453 1389 1690 25 Dünger .... Samen Viehfutter Verluste, 30 Zahlungen an Gewerbsleute, u.s. w. 35 Arbeitslohn 3079 don. 1851 p. 166[167]) ("Die unauslöschliche Leidenschaft für Gewinn, die auri sacri fames, bestimmt stets die Capitalisten." (p. 163 McCulloch. The Principles of 40 Political Economy. London. 1825.)) 187 2. Der absolute Mehrwert· Heft III ad e. p. 104. «C'est parce que l'un travaille, que l'autre doit se reposer.» (Sismondi, N. Princ. d'Ec. P. t. I p. 76/77.) ad e. p. 107. Die Mehrarbeit mit der V ervielfältigung der Producte bedingt die Luxusproduction, daß ein Theil der Production sich auf Production von Luxusproducten wirft oder was dasselbe ist, sich gegen dieselbe austauscht. (durch auswärtigen Handel) 5 «Des qu'il y a surabondance (des products) de produits, le travail superflu . : doit etre consacre a des objets de luxe. La consommation des objets de pre : miere necessite est limitee, celle des objets de luxe est sans limite.» (p. 78 : Sism. t. I N. P. etc) «Le luxe n'est possible, que quand on l'achete avec 10 : le travail d'autrui; le travail assidu, sans relache, n'est possible, que lorsqu'il peut seul procurer, non les frivolites, mais les necessites de Ia vie.» (p. 79. l. c.) (Die Nachfrage der Arbeiter für Capital ist daher die einzige, deren der Capitalist bedarf, d. h. es dreht sich alles für ihn um das Verhältniß worin 15 : lebendige Arbeit für vergegenständlichte sich anbietet. "As to the demand ~ from labour, that is, either the giving labour 111151 in exchange for goods, : or, if you choose to consider it in another form, but which comes to the same : thing, the giving, in exchange for complete products, a future and accruing : addition of value .. . , conferred on certain particles of matter entrusted to 20 ~ the labourer. This is the real demand that it is material to the producers to : get increased, as far as any demand is wanted, extrinsic tothat which articles ! furnish to each other when increased." (57. An Inquiry into those Principles : respecting the Nature of Demand and the Necessity of Consumption etc. London. 1821.)) 25 • Wenn James Mill z. B. sagt: "To enable a considerable portion of the : community to enjoy the advantages of Jeisure, the return to capital must : evidently be large." (p. 50. James Mill. E. of Pol. Be. London. 1821) so heißt :das auch nichts als: Damit viele Musse haben, muß der Lohnarbeiter viel : schanzen oder die freie Zeit des einen Theils hängt ab von dem V erhältniß 30 der Surplusarbeitszeit zur nothwendigen Arbeitszeit des Arbeiters. Die Aufgabe des Capitalisten ist es zu "obtenir du capital depense (dem gegen lebendige Arbeit ausgetauschten Capital) Ja plus forte somme de travail possible". (p. 62. J. G. Courcelle-Seneuil: Traite theorique et pratique des Entreprises industrielles etc. Paris 1857. 2ieme edit.) 35 Daß die V erwerthung des Capitals, dem Mehrwerth, den es über seinen eignen Werth hinaus producirt, also seine productive Macht, in der Mehrar beit besteht, die es sich aneignet, sagt J. St. Mill z. B. "Capital, genau zu sprechen, hat keine productive Macht. Die einzige productive Macht ist die X l der Arbeit, assistirt zweifelsohne von tools und acting upon materials ... Die 40 Productive Macht des Capitals ist nichts als die Quantität der realen producti- 188 Zusätze ven Macht (Arbeit), welche der Capitalist, vermittelst seines Capitals, I X commandiren kann." (J. St. Mill: Essays on some unsettled questions of Pol. Economy. Lond. 1844. p. 90, 91) ad a.) Daß bei der Reproduction des Capitals und seiner Vermehrung der 5 Werth des Rohmaterials und Maschinerie als solcher- überhaupt für den Productionsproceß gleichgültig, ist klar. Nimm Rohmaterial, z. B. Flachs. Wieviel Arbeit der Flachs einsaugen kann, um sich z. B. in Leinen zu verwan deln, hängt, wenn die Productionsstufe, bestimmter Grad der technologi schen Entwicklung gegeben ist, nicht von seinem Werth, sondern von seiner 10 Quantität ab, ebenso wie die Assistenz, die eine Maschine 100 Arbeitern leistet, nicht von ihrem Preiß, sondern von ihrem Gebrauchswerth abhängt. ad p. 114) Oder nehmen wir ein andres Beispiel. Symons (J. C.) Artsand Artisans at Home and Abroad. Edinb. 1839 [p. 233], giebt z. B. folgende Berechnung für einen Glasgow mechanischen Weber mit 500 looms, calcula- ted to weave a good fabric of calico or shirting, such as is generally made in Glasgow: 15 Kosten der Errichtung der Fabrik und Maschinerie Jährliches Product, 150000 Stück zu 24 Yards zu 6 sh f 18000 f 45000 Zins auf das Capital fixe und für die 20 depreciation of value der Maschinerie 1 800, wovon wir 900 (5 p. c.) für den Zins rechnen wollen. Dampfmaschine, Oel, Talg, Ausbesserung der Maschinerie etc In diesem Fall beträgt Zins und Profit 1700 + 900 = 2600. Der gegen Arbeit aus gelegte, sich reprodu cirende und vermehrende 2 000 Theil des Capitals 75001. 32 000 Mehrwerth = 2600; 7 500 1700 Rate desselben also: beinahe 33 p. c.j 45000. 25 Y arns and flax Arbeitslohn Profit . . . . . . 30 j116j ad b.) 99) R. Iones in seinem "Essay on the Distribution of Wealth. London 1831" betrachtet mit Recht die Frohnarbeit, oder was er labour rent (Arbeitsren te) nennt als die ursprünglichste Form der Rente, die man hier nur als eine bestimmte Form des Mehrwerths zu betrachten hat, der dem Landeigenthü- 35 mer zufällt. Es ist also eine Form, worin die Landarbeiter einen Theil des' Grund und Bodens besitzen, den sie zu ihrem eignen Unterhalt bebauen. Die Arbeitszeit, die sie hierauf verwenden, entspricht der nothwendigen Arbeits zeit, wodurch der Lohnarbeiter sein eignes Salair ersezt. Während aber z. B. der moderne Ackerbautaglöhnerauf demselben Grund und Boden (dem vom 189 2. Der absolute Mehrwert · Heft III Pächter gemietheten) seine ganze Arbeitszeit realisirt- so wohl den Theil derselben, der seinen Lohn ersetzt, als den Theil der den Mehrwerth bildet - ebenso wie der Fabrikarbeiter dieselbe Maschinerie zur Verwirklichung seiner nothwendigen und seiner Mehrarbeit anwendet- findet hier nicht nur Theilung der Zeit statt (und viel handgreiflicher, als in der Lohnarbeit), worauf diese Arbeitszeit realisirt wird. I sondern auch Theilung der Productionsbedingungen (der Productionssphäre) Z. B. gewisse Tage in der Woche bearbeitet der Frohnarbeiter sein ihm zum Besitz angewiesnes Feld. Andre Tage arbeitet er auf dem herrschaftlichen Gut und für den Grundeigenthümer. Diese Form der Arbeit hat das mit Lohn- arbeit gemein, daß was der Arbeiter dem Eigenthümer der Productionsbedin gungen giebt nicht, wie in andren Productionsweisen, Product, noch Geld, sondern Arbeit selbst ist. * Die Mehrarbeit erscheint hier handgreif 5 10 20 licher als in der Lohnarbeit geschieden von der nothwendigen Arbeit, weil nothwendige Arbeit und Mehrarbeit hier auf zwei verschiednen Terrains 15 ausgeübt werden. Die zur Reproduction seines eignen Arbeitsvermögens nothwendige Arbeit arbeitet der Frohnarbeiter auf dem von ihm beseßnen Feld. Die Mehrarbeit für den Grundeigenthümer verrichtet er auf den herr schaftlichen Gütern. Durch diese räumliche Trennung erscheint auch die Trennung der Gesammtarbeitszeit in zwei Portionen handgreiflicher, wäh- rend man bei dem Lohnarbeiter eben so gut sagen kann daß er von 12 etwa 2 für den Capitalisten arbeitet, als daß er von jeder Stunde, oder jedem beliebigen andren aliquoten Theil der 12 Stunden 1h für den Capitalisten arbeitet. So erscheint also erstens die Trennung in nothwendige Arbeit und Mehrarbeit, Arbeit zur Reproduction seines eignen Arbeitsvermögens und 25 Arbeit für den Eigenthümer der Productionsbedingungen, sinnfälliger, hand greiflicher in der Form der Frohnarbeit, als in der Form der Lohnarbeit. Zweitens aber folgt daraus, daß es in der Form des Frohnarbeitens sinnfälli- ger als in der Lohnarbeit erscheint, daß die Mehrarbeit unbezahlte Arbeit ist und daß der ganze Mehrwerth sich in Mehrarbeit, i. e. unbezahlte Arbeit 30 auflöst. Arbeiteten die Frohnarbeiter 5 Tage in der Woche auf ihrem eignen Feld, den 6ten Tag auf dem herrschaftlichen, so ist es klar, daß sie diesen 6ten Tag unbezahlte Arbeit verrichten, nicht für sich, sondern [für] einen andren arbeiten, und daß die ganze Einnahme dieses ~ndren das Product ihrer unbezahlten Arbeit ist; die eben darum Frohnarbeit heißt. Wenn Fabrikarbei- ter von 12 Stunden täglich 2 für den Capitalisten arbeiten, so ist dieß das selbe, als ob sie in der Woche 5 Tage für sich und 1 für den Capitalisten arbeiteten, also der Sache nach dasselbe, als ob sie einen Tag in der Woche Frohnarbeit für den Capitalisten verrichteten. In dem ganzen System der Frohnarbeit fällt die Form des Lohns weg und dieß macht das Verhältniß 40 wieder handgreiflicher. Der Frohnarbeiter erhält die Productionsbedingun- 35 190 Zusätze gen, die zur Verwirklichung seiner eignen nothwendigen Arbeit erheischt sind, ein für alle mal angewiesen. Er zahlt sich daher selbst sein Salair oder er eignet sich direkt das Product seiner nothwendigen Arbeit an. Bei dem Lohnarbeiter dagegen wird sein Gesammtproduct erst in Capital verwandelt, 5 um ihm dann in der Form des Salairs wieder zuzufliessen. Wenn der Frohn arbeiter, der 1 Tag in der Woche für seinen Herrn arbeitet, das Product der ganzen Woche diesem auszuliefern hätte, der es dann in Geld verwandelte und von diesem Geld 5/ 6 dem Frohnarbeiter zurückzahlte, so wäre der Frohnarbeiter nach dieser Seite hin in einen Lohnarbeiter verwandelt. 10 Umgekehrt. Wenn der Lohnarbeiter, der 2 Stunden täglich für den Capitali sten arbeitet, das Product oder den Werth des Products seiner 5tägigen Arbeit selbst einkassirte (der Abzug des Werths für die Productionsbedingungen, Arbeitsmaterial und Mittel findet in beiden Verhältnissen, wenn auch unter verschiedner Form statt), und den 6ten Tag umsonst für das Capital arbeitete, so wäre er in einen Frohnarbeiter verwandelt. So weit die Natur und das Verhältniß von nothwendiger Arbeit und Mehrarbeit in Betracht kommen, ist das Resultat dasselbe. 15 Wir finden die Frohnarbeit in grösseren oder geringeren Dosen verquickt mit allen Formen der Leibeigenschaft. Wo sie aber rein erscheint, als das 20 herrschende Productionsverhältniß, wie das namentlich der Fall war und zum Theil noch ist in slawischen Ländern und in den von den Römern besetzten Donautheilen, können wir mit Sicherheit sagen, 111171 daß sie nicht aus der Leibeigenschaft als ihrer Grundlage entsprang, vielmehr umgekehrt die Leibeigenschaft aus ihr entsprang. Sie beruht auf einem Gemeinwesen 25 und die Mehrarbeit, die die Gemeindeglieder verrichteten über die zur Subsistenz hinaus nöthige, theils zu einem Reservefonds (gemeinschaftli chen), theils zur Bestreitung ihrer gemeinschaftlichen, politischen und reli giösen Bedürfnisse, verwandelt sich nach und nach in Frohnarbeit für die Familien, die die Reservefonds und die politischen und religiösen Würden 30 als ihr Privateigenthum usurpiren. In den Donaufürstenthümern, ebenso in Rußland, läßt sich dießer U surpationsproceß genau nachweisen. Eine Vergleichung der Gier nach fremder Arbeitszeit auf Seiten der walachischen Bojaren und der englischen Fabrikanten hat das Interesse, daß in beiden die Aneignung fremder Arbeit als direkte Quelle des Reichtbums erscheint; 35 Mehrwerth als Mehrarbeit. ( "The employer will be always on the stretch to economize time and labour." (p. 318. Dugald Stewart. vol. I Lectures on Polit. Econ. Edinburgh 1855. vol. VIII der collected works. ed. by Sir W. Hamilton) ad p. 107. ad Zusatz ad e.) 40 In der Frohnarbeit erscheint die Surplusarbeit in ihrer ursprünglichsten "selbstständigen" "freien" Form; frei, insofern bei der Sklaverei der 191 2. Der absolute Mehrwert· Heft III Gesammttag der Sklaven wie des Viehs dem Eigenthümer gehört, die er natürlich füttern muß: Selbst in der Moldau und Walachei jezt noch Naturalrente neben der Frohnarbeit. Wir nehmen hier das Reglement Organique, mis en vigueur en 1831. Es ist für unsren Zweck hier gleichgültig und daher nur nebenbei zu bemerken, daß Grundbesitz, Vieh etc in der That den walachischen Bauern gehören, daß durch Usurpation die Leistung an die proprieteurs entstand, und daß das russische Reglement die Usurpation zum Gesetz erhob. Die Naturalrente besteht [aus] 1/ 10 aller übrigen Producte; 1 / 2o Wein. (alles dieß in der Walachei.) Der Bauer besitzt: 1) für Haus und Garten 400 stagenes 10 (about 2 0 metres)en plaine, und 300 in den montagnes; 2) 3 pogones (1 1/2 hectares) de terrain de labour; 3) 3 pogones de prairie a foin. (Weideland für 5 Stück Hornvieh) / 5 Heu; 1 5 Hier nebenbei zu bemerken: daß dieser Leibeigenschaftscode als Frei heitscode von den Russen (unter Kisseleff) proclamirt und von Europa 15 anerkannt wurde. Zweitens: les boyars, en fait les redacteurs du reglement. Drittens: Dem V erhältniß nach viel schlimmer in der Moldau als in der Walachei. Nach dem Reglement schuldet jeder Bauer dem proprietaire im Jahr: 1) 12 Arbeitstage überhaupt. 2) 1 Tag Feldarbeit; 3) 1 Holztransport. Die Tage 20 jedoch sind nicht nach der Zeit gemessen, sondern an dem zu vollbringenden Werk. Das organische Reglement selbst sezt daher fest, daß die 12 Arbeits tage gleich sein sollen dem Product einer Handarbeit von 36 Tagen, der Feldarbeitstag = 3 Tagen, der Holztransporttag ebenfalls = 3 Tagen. Summa summarum 42 Tagen. Es kommt aber hinzu die s. g. iobagie (Dienst, ser- vitude), d. h. Arbeit für ausserordentliche Productionserheischnisse des proprietaire. Diese ausserordentliche Arbeit beträgt Lieferung auf Seiten der villages von 4 Mann auf 100 Familien, 3 in Dörfern von 63-75 Familien, 2 in Dörfern von 38-50, 1 für Dörfer von 13-25 Familien. Diese lobagie ist geschäzt auf 14 Arbeitstage für jeden walachischen Bauer. So ist die durch 30 das reglement selbst bestimmte Frohnarbeit = 42 + 14 = 56 Arbeitstagen. Das Ackerbaujahr besteht in der Walachei wegen des rauhen Climas aus 210 Tagen, wovon 40 für Sonntage und Feiertage, 30 im Durchschnitt für schlechtes Wetter abgehn, zusammen 70 Tage. Bleiben 140 Tage. Davon ab die 56 Frohntage. Läßt 84 Tage; ein Verhältniß jedoch nicht stärker als 35 das vom englischen Ackerbauarbeiter, wenn die Zeit, die er für sein Salair arbeitet, verglichen wird mit der Zeit die er für Herstellung des unter Pächter, Kirche, Staat, Grundeigenthümer u. s. w. vertheilten Mehrwerths arbeitet. 25 Dieß sind die dem Eigenthümer gesetzlich zustehenden Frohntage, die gesetzliche Mehrarbeit. Indeß hat das Reglement es so eingerichtet, daß die 40 192 Zusätze Frohnarbeit ohne Verletzung seines Buchstabens weiter ausgedehnt werden kann. Es bestimmt nähmlich jedes Tagwerk so, daß noch eine Zubusse auf die Arbeitszeit des folgenden Tags fällt, um es vollenden zu können. So bestimmt es z. B. "la journee de sarclage estimee douze perches en imposant 5 une tache double en etendue de celle que peut executer un homme en un jour", namentlich auf den Maispflanzungen. Die journee de sarclage ist in der That so eingerichtet durch das n!glement "qu'il commence au mois de mai pour finir au mois d'Octobre".l 11181 "En Moldavie" sagte einer der grossen Bojaren selbst, "les 12 jour- 10 nees de travail du paysan, accordes par le reglement, equivalent en fait a 365 jours." [p. 311] Mit welchem Raffinement die Bojaren dieß Gesetz ausbeuten, um sich die Arbeitszeit der Bauern anzueignen, kann man weiter nachsehn in: E. Regnault: "Histoire Politique et Sociale des Principautes Danubien nes". Paris. 1855. p. 305 sqq. 15 Vergleichen wir nun damit den Heißhunger nach Arbeitszeit- Mehrar- beitszeit - auf Seiten der capitalistischen Production in England. 25 20 Es ist nicht meine Absicht hier auf die Geschichte der U eberarbeit einzugehn, seit der Erfindung der Maschinerie in England. Die Thatsache ist, daß in Folge der Excesse Pesten ausbrachen, deren Verwüstung Capita- listund Arbeiter gleichmäßig bedrohten, daß der Staat, unter dem größten Widerstand der Capitalisten, Normaltage einführen mußte in den Fabriken (später überall auf dem Continent mehr oder weniger nachgeahmt) daß noch in diesem Augenblicke diese Einführung der Normaltage von den eigentli chen Fabriken auf andre Arbeitszweige ausgedehnt werden mußte (Blei- chereien, Druckereien, Färbereien), und daß in diesem Augenblick dieser Proceß noch im Fortschreiten begriffen, der Kampf darum fortdauert, (z. B. zur Einführung der 10 Stundenbill, Ausdehnung des factory act z. B. auf die lace manufactur in N ottingham etc.) Für diedetailsüber die früheren Phasen dieses Processes verweise ich auf: F. Engels: Die Lage der arbeitenden 30 Klasse in England. Leipzig. 1845. Der praktische Widerstand der Fabrikan ten war indeß nicht grösser als der theoretische Widerstand, den ihre Doll metscher und Apologeten, die professionellen Oekonomisten leisteten. Hat doch Herr Newmarch, der Mitherausgeber von Tooke's "Historyof Prices", als Präsident der Section für ökonomische Wissenschaft, auf dem lezten 35 Congress der British association for Arts etc. (der Name der Association nachzusehn), im Sept. 1861 zu Manchester, sich gedrungen gefühlt, die Einsicht in die N othwendigkeit der gesetzlichen Regulirung und zwangs weisen Beschränkung des Normalarbeitstages in Fabriken etc als eine der allerneusten Errungenschaften der jetzigen politischen Oekonomie zu beto- 40 nen, wodurch sie über ihren Vorgängern stehe! Mein Zweck ist nur zur Parallele mit dem Heißhunger der Bojaren einige 193 2. Der absolute Mehrwert · Heft III Belegstellen aus den neusten Fabrikreports beizubringen; ditto 1 oder zwei Beispiele bezüglich von Industriezweigen, in denen die factory acts noch nicht eingeführt sind, (lace fabrik) oder erst kürzlich eingeführt wurden. (printing works.) Es handelt sich hier ja nur um einige Belege für die Tendenz, die in der Walachei nicht stärker wirkt als in England. 5 Erste Illustration. Lacetrade in Nottingham. Daily Telegraph vom 17. Januar, 1860. "Herr Broughton, ein county Magistrat, der präsidirte bei einem Meeting gehalten zu Nottingham, Townshall, am 14. Januar 1860, erklärte, es existire in dem Theil der lokalen Bevölkerung, die mit dem lacetrade zusammen- 10 hängt, ein in der ganzen übrigen civilisirten Welt durchaus unbekannter Grad von Leid und Entbehrung ... Kinder von 9 bis 10 Jahren werden aus ihren schmutzigen Betten gerissen um 2, 3, 4 Uhr Morgens, und gezwungen für die nackte Subsistenz bis 10, 11, 12 Uhr Nachts zu arbeiten, während ihre Glieder wegschwinden, ihre Gestalt zusammenschrumpft, ihr Gesicht ver- 15 wittert, und ihr menschliches Wesen absolut in einen Steinähnlichentorpor verfällt, der äusserst schrecklich zu betrachten ist . . . Wir sind nicht überrascht, daß Herr Mallet oder andre Fabrikanten auftreten, um Protest gegen jede Diskussion einzulegen ... Das System, wie der Rev. Montagu V alpy es beschreibt, ist ein System uneingeschränkter Sklaverei, Sklaverei 20 in socialer, physischer, moralischer und geistiger Beziehung ... Was soll man von einer Stadt denken, die ein öffentliches Meeting abhält, um zu petitioni ren, daß die Arbeitszeit für Männer auf 18 Stunden täglich b e s c h r ä n k t werden solle? .. . Wir declamiren gegen die Virginischen und Carotinischen Baumwollpflanzer. Ist jedoch ihr Negermarkt, mit allen Schrecken seiner 25 Peitsche und Schacher in Menschenfleisch mehr verabscheuungswürdig als diese langsamen Menschenopfer, die stattfinden, damit veils und collars zum Vortheil der Capitalisten [[119[ fabricirt werden?" ((Original lautet: "It was declared by Mr. Broughton, a county magistrate, who filled the chair at a meeting held in the Nottingham Town Hall on 30 Saturday last (Jan. 14, 1860) that there is an amount of suffering and privation among that portion of the local population connected with the lace trade such as is utterly unknown anywhere else in the civilised world ... children of 9 or 10 years are dragged from their squalid beds at 2, 3, or 4 o'clock in the morning, and compelled to work for a bare subsistance until 10, 11, or 12 35 at night, their limbs wearing away, their frames dwindling, their faces whitening, and their humanity absolutely sinking into stone - like torpor utterly horrible to contemplate ... We arenot surprised that Mr. Mallettor any other manufacturer should stand forward and protest against discus sion ... The system, as Rev. Montagu Valpy describes it, is one of unmit- igated slavery, socially, physically, morally, and spiritually ... What can be 40 194 Zusätze thought of a town which holds a public meeting to petition that the period of Jabour formen shall be diminished to 18 hours a day ... We declaim against the Virginian and Carolinian cottonplanters. Is their black-market, however, their lash, and their harter of human flesh, more detestable than this slow sacrifice of humanity, which takes place in order that veils and collars may be fabricated for the benefit of capitalists?") 5 j120j Da überhaupt die falsche Ansicht existirt, als sei das Fabrikwesen ganz anders geworden, citire ich hier in der Note aus: "General Register Office", 28 Oct. 1857 ("The Quarterly return of the Marriages, Births and 10 Deaths etc) published by authority of the Registrar-General etc," N. 35, p. 6, wo es heißt: "Mr. Leigh, of the Deans gate subdistrict (Manchester), makes the following judicious remarks, which deserve the careful attention of the people at Manchester: Very sad there is the life of a child ... The total number of deaths, exclusive of coroner's cases, is 224, and of this number 15 156 were children under 5 years of age ... So !arge a proportion I have never before known. It is evident that whilst the ordinary circumstances affecting adult life have been to a considerable extent in abeyance, those militating against the very young have been in great activity ... 87 of the children died under the age of one year. Neglected diarrhoea, close confinement to ill 20 ventilated rooms during hooping cough, want of proper nutrition, and free administration of Jaudanum, producing marasmus and convulsions, as weil as hydrocephalus and congestion of brain, these must explain why ... the mortality (of children) is still so high.") /119/ Zweite Illustration. Factory Reports. 25 "The fraudulent mill-owner begins work a quarter of an hour (sometimes more, sometimes less), before 6 a. m.; and leaves off a quarter of an hour (sometimes more, sometimes less) after 6 p. m. He takes 5 minutes from the beginning and end of the half hour nominally allowed for breakfast, and 10 minutes at the beginning and end of the hour nominally allowed for dinner. 30 He works for a quarter of an hour (sometimes more, sometimes less) after 1) 2 p. m. on Saturdays. Thus his gain (Hier ist der Gain direkt mit der stipitzten Surplusarbeit identificirt) is, 35 40 15 ditto before 6 a. m. 15 minutes, Total in 5 after 6p. m. at breakfast time at dinner time days 20 10 " 300 minutes Total On Saturdays before 6 a. m. 15m. Weekly at breakfast time 10 after 2p. m. 15 40 Gain. 340 minutes. 60 195 2. Der absolute Mehrwert · Heft III Or 5 hours and 40 minutes weekly, which multiplied by 50 working weeks in the year, allowing two for holidays and occasional stoppages, are equal to 27 working days." (p. 4. 5. Suggestions etc by Mr. L. Horner in Facta ries Regulation Acts. Ordered by the House of Commons to be printed, 9 August 1859.) 5 "The profittobe gained by it (overworking over the legal time) appears to be, to many (millowners) a greater temptation than they can resist; they calculate upon the chance of not being found out; and when they see the small amount of penalty and costs, which those who have been convicted have had to pay, they find that if they should be detected there will still be a 10 considerable balance of gain." (34. Report of the Inspectors of Factaries for the halfyear ended 31st Oct. 1856) "Five minutes a day's increased work, multiplied by weeks, are equal to 21/ 2 days of production in the year." (35. 1. c.) "In cases where the additional time is gained by a multiplication of small thefts in the course of the day, there are insuperable difficulties to the 15 Inspectors making out a case.'' (p. 35. 1. c. An dieser Stelle die so angeeignete overtime direkt als theft, "Diebstahl" bezeichnet von den officiellen engli schen Fabrikinspektoren.) I /120/ Diese small thefts werden auch bezeichnet als "petty pillerings of minutes" (p. 48. 1. c.) ferner as "snatching a few minutes" (1. c.), "or as it 20 is termed, ,nibbling' or ,cribbling at meal times"'. (1. c.) "'If you allow me', said a highly respectable master to me, 'to work only 10 minutes in the day over time, you put one thousand a year in my pocket'." (p. 48 1. c.) that is, no child between the ages of 8 and 30 Nach den Fabrikinspektoren ist die Arbeitszeit in englischen printworks faktisch noch unbeschränkt, und haben noch im Jahr 1857 daselbst Kinder 25 von 8 Jahren und drüber von 6 Uhr Morgens- 9 Uhr Abends (15 Stunden.) "The hours of labour in printworks may practically be considered to be unrestricted, notwithstanding the statutory limitation. The only restriction upon labour is contained in 22 of the Printwork act (8. and 9 Victoria C. 29) which enacts that no child - 13 years - shall be employed during the night, which is defined tobe between 10 p. m. and 6 a. m. of the following morning. Children, therefore of the age of 8 years, may be lawfully employed in labour analogous in many respects to factory labour, frequently in rooms in which the temperature is oppressive, continuously and without any cessation from work for rest or refreshment, 35 from 6 a. m. to 10 p. m. (16 Stunden); and a boy, having attained the age of 13, may lawfully be employed day and night for any numbers of hours without any restriction whatever. Children of the age of 8 years and upwards have been employed from 6 a. m. to 9 p. m. during the last half-year in my district." (39, Reports of the Inspect. of Factories. 31st Oct. 1857, Report of 40 Mr. A. Redgrave.) 2) 9) 0) 2) 196 Zusätze "An additional hour a day, gained by small instalments before 6 a. m. and after 6 p. m., and at the beginning and end of the times nominally fixed for 3) meals, is nearly equivalent to making 13 months in the year." (Reports of the I. of F. 30th April 1858. Report of Mr. L. Horner p. 9 [1 0]) So ängstlich sind die Fabrikinspectoren klar zu machen, daß der Gain nichts andres ist als Arbeitszeit, Surplusarbeitszeit, der Extragain daher Surplusarbeitszeit über den Normaltag hinaus. I 5 11211 Eine Zeit der Crise ändert daher nichts an dem Versuch overtime arbeiten zu lassen. Werden nur 3 oder 4 Tage in der Woche gearbeitet, so 10 besteht der Profit überhaupt nur in der Surpluszeit, die während dieser 3 oder 4 Tage gearbeitet wird. Also extraordinary profit nur in der unbezahlten surplustime, die über die normale Surpluszeit und daher über den legal bestimmten Normaltag hinausgearbeitet wird. Multiplieire ich 2 Stunden Surplusarbeit mit 3 Tagen in der Woche, so ist der Mehrwerth natürlich nur 15 halb so groß, als wenn ich sie mit 6 Tagen in der Woche multiplicire. Daher während der Crisen um so grösser die Versuchung, in den Tagen, die wirklich gearbeitet wird, Ueberzeit, d. h. mehr unbezahlte Arbeitszeit als sonst arbei ten zu lassen. (Andre Fabrikanten thun faktisch dasselbe durch Herabset zung des Arbeitslohns, d. h. durchVerkürzungder nothwendigen Arbeitszeit 20 während der 3 oder 4 Tage, in denen gearbeitet wird.) Daher 1857-58: "It 25 may seem inconsistent that there should be any overworking (durchaus nicht 4) inconsistent, daß der Fabrikant während der Crise den größtmöglichsten Theil unbezahlter Arbeitszeit zu snatch sucht) at a time when trade is so bad; butthat very badness leads to transgressions by unscrupulous men; they get the extra-profit of it." ([p. 10] Reports etc 30th Apri11858. Report of Mr. L. Horner) (Je schlechter die Zeit, je weniger Geschäfte gemacht, desto grösser soll der Profit auf das gemachte Geschäft sein.) Daher bemerkt H. 1. c., daß zu derselben Zeit, wo 122 mills in seinem Distrikt ganz aufgegeben wurden, 143 still standen und alle übrigenshorttime arbeiteten, das overwork 30 over the legal time hinaus fortgesetzt wurde. (1. c.) Ebenso berichtet aus 5) demselben Jahr Fabrikinspektor T. J. Howell. "I continue (although in den meisten Fabriken wegen der bad time nur half time worked), however, to receive the usual number of complaints that half or 3 quarters of an hour in the day are snatched from the workers by encroaching upon the times 35 allowed for rest and refreshment during the working day, and by starting 5 minutes and more before the proper time in the morning and by stopping 5 minutes or more after the proper time in the evening. These petty pilferings, amounting in the whole to from half to three quarters of an hour daily, are 6) very difficult of detection." (p. 25. 1. c. T. J. Howells Report.) 40 "To prove a systematic course of overworking, made up of minutestaken at 6 different times of the day, could manifestly not be done by the obser- 197 2. Der absolute Mehrwert · Heft III 5 vation of an Inspector." ([p. 35] Reports. L. Horn er. 3 P 1 Oct. 1856.) "It is this general acquiescence in the practice, if not approbation of the principle, and the general concurrence that the Iimitation of labour is expedient etc." (Reports etc. 3P1 Oct. 1855 p. 77) In demselben Maaß wie die capitalistische Production, hence das Fabriksystem, sich auf dem Continent entwickelt haben waren die Regierungen (Frankreich, Preussen, Gesterreich etc) ge zwungen dem englischen Beispiel der Beschränkung der Arbeitszeit d'une maniere ou d'une autre nachzufolgen. Sie haben meist, mit gewissen Modi ficationen, die englische Factory legislation copirt und copiren müssen.J 11221 In Frankreich existirte faktisch vor 1848 kein Gesetz zur Beschrän- kung des Arbeitstags in Fabriken. Das Gesetz vom 22. März, 1841, (dessen Grundlage 3 und 4 Wm IV. C. 103) zur Beschränkung der Kinderarbeit in Fabriken (factories, works und workshops employing moving power, or a continuous fire, and all establishments giving employment to more than 20 workmen) blieb ein todter Buchstabe und ist bis zu diesem Tag nur im 15 Departement du Nord praktisch durchgeführt. Uebrigens können nach die sem Gesetz Kinderunder 13 Jahren auch in der Nacht (between 9 p. m. und 5 a. m.) angewandt werden "upon the occasion of urgent repairs, or the stoppage of a waterwheel", Kinder über 13 Jahre auch während der Nacht, "if their labour is indispensable". 20 10 Am 2. März 1848 erließ die provisorische Regierung ein Gesetz, wonach die Arbeitszeit, nicht nur in Fabriken, sondern in allen Manufakturen und Handwerksshops, nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsne work men, auf 10 Stunden in Paris und 11 in den Departementen beschränkt wurde. Die provisorische Regierung ging von der falschen Voraussetzung aus, daß 25 der normale Arbeitstag in Paris 11, in den Departementen 12 Stunden sei. Aber: "In der grösseren Anzahl Spinnereien dauerte die Arbeit 14-15 Stun den, zum grossen Schaden der Gesundheit und Moralität der Arbeiter und besonders der Kinder; und selbst länger." (Des classes ouvrieres en France, pendant I'annee 1848. Par M. Blanqui.) 30 Die National Versammlung, durch Gesetz vom 8. Sept. 1848 modificirte dieß Gesetz dahin: "The daily labour of the workman in manufactures and works shall not exceed 12 hours. The government has power to declare exceptions to the above enactment in those cases where the nature of the work or of the apparatus requires it." Durch Dekret vom 17. Mai, 1851 35 führten die Regierungen diese Ausnahmen aus. Es sind erstens verschiedne Zweige bestimmt, worauf das Gesetz vom 8. Sept. 1848 nicht ausdehnbar. Ferner aber wurden folgende Einschränkungen gemacht: "The cleaning of machinery at the end of the day; work rendered necessary by accident to the moving power, the boiler, the machinery, or the building. Labour may 40 be extended in the following cases: For 1 hour at the end of the day for 198 Zusätze washing and Stretching pieces in dye works, bleach works, and cotton print works. For 2 hours in sugar factories, and refineries, andin chemical works. For 2 hours during 120 days a year, at the choice of the manufacturer, and with the sanction of the Prefet, in dye works, print works, and finishing 5 establishments." (Factory Inspector A. Redgrave, Reports etc 31 Oct. 1855 p. 80 bemerkt mit Bezug auf die Ausführung dieses Gesetzes in Frankreich: "I have been assured by several manufacturers that when they have wished to avail themselves of the permission to extend the working day, the work men have objected upon the ground that an extension of the working day 10 at one moment would be followed by a curtailment of the ordinary number of hours at another ... and they especially objected to work beyond the 12 hours per day, because the law which fixed those hours is the only good which remains to them of the legislation of the Republic." "the prolongation of the working day is optional with the workmen ... 15 when it is mutually agreed ... the rate per hour (beyond 12) is generally higher than their ordinary pay." (p. 801. c.) A. Redgrave bemerkt p. 81, daß in Folge der U eberarbeit und der damit verbundneo körperlichen Entnervung und geistigen Demoralisation "the labouring population of Rouen and Lille ... have succumbed" become "diminutive in growth" und "many are afflicted 20 with that species of lameness which in England has given to its victims the name of ,factory cripples"'. (p. 81 1. c.) "It must be admitted that a daily labour of 12 hours is a sufficient call upon the human frame, and when the requisite intervals for meals, the time required for going to and returning from work, are added to the hours of labour, the balance at the disposal of the workman is not excessive." (p. 81 A. Redgrave 1. c.) 25 Unter den heuchlerischen Vorwänden (Einwänden) der englischen manufacturers against the Ten Hours' Bill folgendes: "One of the many objections made to the Ten Hours' Bill was the danger of throwing upon the 30 hands of the young persons and females so much leisure time, which, from their defective education, they would 111231 either waste or misuse; and it was urged that until education progressed, and means were provided for occupying in profitable mental or social employment the leisure Hours which the Ten Hours' Bill proposed to award to the Factory population, it was more 35 advisable, in the interests of morality, that the whole of the day should be spent in the factory." (87. A. Redgrave. 1. c.)) (Wie sehr Macaulay ökonomische facts entstellt, um als Whig Apologet des Bestehenden auftreten zu können - Cato Censor nur gegen die Vergan genheit, Sykophant der Gegenwart- aus folgender Stelle u. a.: "The practice 40 of setting children prematurely to work, a practice which the state, the legitimate protector of those who cannot protect themselves, has, in our time, 199 2. Der absolute Mehrwert · Heft III 5 wisely and humanely interdicted, prevailed in the 17th century to an extent which, when compared with the extent of the manufacturing system, seems almost incredible. At Norwich, the chief seat of the clothing trade, a little creature of six years old was thought fit for labour. Several writers of that time, and among them some who were considered as eminently benevolent, mention, with exultation, the fact, that in that single city boys and girls of tender age, created wealth exceeding what was necessary, for their own subsistence by 12 000 pounds a year. The more carefully we examine the history of the past, the more reason shall we find to dissent from those who imagine that our age has been fruitful of new social evils. The truth is, that 10 the evils are, with scarcely an exception, old. That which is new is the intelligence which discerns and humanity which remedies them." (Macau lay's England Vol I. p. 417.) Die Stelle beweist grade das Gegentheil, nähmlich daß damals Kinderarbeit noch eine exceptionelle Erscheinung war, deren Oekonomisten als besonders rühmlich und mit Exultation Erwähnung 15 thun. Welcher moderne Schriftsteller würde es als etwas besonders Auffälli- ges erwähnen, daß Kinder von zartem Alter in den Fabriken vernutzt wer den? Zu demselben Resultat kommt jeder, der Schriftsteller wie Child, Culpeper etc mit gesundem Menschenverstand liest.) Die legal time of working exceeded oft "by keeping the children, young 20 persons, and women in the mill to clean the machinery during a part of the mealtimes, and on saturdays after 2 o'clock, in place ofthat work being done within the restricted time". (p. 12. L. Horner. Reports etc 30th Apri11856.) 7) Dieß overworking findet auch statt mit workpeople "who arenot employed on piece-work, but receive weekly wages". (L. Horner p. [8] 9. Reports of 25 the Insp. o. F. 30th April1859) (M. Horner, besides being one of the Factory Inquiry Commissioners of 1833, was one of the original Inspectors of Factories, and during the early days of factory Supervision had to contend with serious difficulties.) Horner sagt in seinem letzten Report d. d. 30th April1859: "The education of the 30 children, professedly provided for, is, in numerous cases, an utter mockery; the protection of the workpeople against bodily injuries and death from unfenced machinery, also professedlyprovided for, has become, practically, a dead Ietter; the reporting of accidents is, to a great extent, a mere waste of public money ... Overworking to a very considerable extent, still prevails; 35 and, in most instances, with that security against detection and punishment, which the Jaw itself affords." (p. 9, 8 I. c.) (Children above 13 years qualified to be employed for the same number of hours as adult men; half-timers children under 13 years.)j I 11241 "The fact is, that prior to the Act of 1833, young persons and children 40 were worked all night, all day, or both ad Jibitum." (Reports etc 30th April 200 Zusätze 1860 p. [50]51) Durch den Act of 1833 night between 81 / 2 p. m. und 5 1/ 2 a. m. Die millowners permitted "to take their legal hours of labour at any period within 5'/2 a. m. und 81 / 2 p. m." This signification of "day" und "night" continued through all the subsequent Factory acts, though with restricted 5 hours of work until1850, when, for the first time, the day hours of permitted labour, were fixed at from 6 a. m. to 6 p. m., andin winter from 7 a. m. to 7 p. m. if so desired by the mill occupier. "the bulk of the accidens happened in the Jargest mills . .. the perpetual scramble for every minute of time, where work is going on by an unvarying 10 power, which is indicated at perhaps a thousand horses, necessarily Jeads to danger. In such mills, moments are the elements of profit- the attention of everybody's every instant is demanded. It is here, where ... there may be seen a perpetual struggle between life and inorganic forces; where the 10) mental energies must direct, and the animal energies must move and be kept 15 equivalent to the revolutions of the spindles. They must not lag, not withstanding the strain upon them either by excessive excitement or by heat; nor be suspended for an instant by any counter attention to the various movements around, for in every lagging there is loss." (p. 56. Rep. of the In. of F. 30th April1860.) 20 "The Children 's Employment Commission, the reports of which have been published several years, brought to light many enormities, and which still continue, - some of them much greater than any that factories and print works were ever charged with ... Without an organized system of inspection by paid officers, responsible to Parliament, and kept to their duty by 25 halfyearly reports of their proceedings, the law would soon become inopera tive; as was proved by the inefficiency of all the Factory Laws priortothat of 1833, and as is the case at the present day in France: the Factory Law of 1841 containing no provision for systematic inspection." (10. Rep. o. t. Insp. etc 31st Oct. 1858) 30 The Factory Acts "have put an end to the premature decrepitude of the former long-hour workers; by making them masters of their own time they have given them a moral energy which is directing them to the eventual possession of political power". (47. Rep. o. th. I. o. F. 31't Oct. 1859) "A still greater boon is, the distinction at last made clear between the 35 worker's own time and bis master's. The worker knows now when that which he sells is ended, and when bis own begins; and, by possessing a sure fore knowledge of this, is enabled to pre-arrange his own minutes for his own purposes!" (1. c. p. 52) Dieß sehr wichtig mit Bezug auf die Festsetzung des N ormaltags. Vor 1833: "The master had no time for anything but money the X 40 servant had no time for anything but labour." (1. c. p. 48) "The cupidity of millowners, whose cruelties in the pursuit of gain have + 201 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 + hardly been exceeded by those perpetrated by the Spaniards on the conquest of America, in the pursuit of gold." (p. 114. lohn Wade. HistoryoftheMiddle and W. Classes. 3 ed. Lond. 1835)1 l124al "Certain classes of workers (such as the adult males, and female weavers) have a direct interest in working overtime, and it may be supposed that they exercise some influence over the morejuvenile classes, which latter have, besides, a natural dread of dismissal by giving any evidence or in formation calculated to implicate their employers ... even when detected (the juvenile workers) in working at illegal times, their evidence to prove the facts before a Bench of Magistrates, can seldom be relied on, as it is given 10 at the risk of losing their employments." (p. 8. Factory Inspectors 'Reports. for halfyear ending October 31 51 1860) 5 "A factory employs 400 people, the half of which work by the 'piece' and have ... a direct interest in working Ionger hours. The others 200 are paid by the day, work equally long with the others, and get no more money for 15 their overtime. A habit has arisen in some localities of starting systematically 5 minutes before and ceasing 5 minutes after the proper hour. There are 3 starting and 3 leaving off times each day; and thus 5 minutes at 6 different tim es, equal to half an hour are gained daily, not by one person only, but by 200 who workand are paid by the day. The work of these 200 people 20 for half an hour a day is equal to one person's work for 50 hours, or 5h of one person's labour in a week, and is a positive gain to the employer." (1. c. p. 9.) Wird auf Stückwerk gezahlt, so hat der Arbeiter allerdings einen Antheil an seiner overtime und eignet sich selbst einen Theil der surplustime an, 25 worin er arbeitet. Der Capitalist hat aber abgesehn von der rasehren Verwer thung des Capital fixe surplusprofit, selbst wenn er die Stunde overtime ebenso sehr oder selbst höher zahlt, wie die Stunden des normalen Arbeits tags, 1) weil er die Maschine, womit gearbeitet wird (z. B. Spindeln, Webstühle) nicht zu vermehren braucht. Derselbe Arbeiter, ob er 12 oder 30 15 Stunden arbeitet arbeitet am selben power1oom zugleich. Ein Theil der Capitalauslage fällt also weg bei dieser Production von surplustime. 2) Ist der Normaltag 12 Stunden, wovon 2 Stunden Surplusarbeit, so müssen 10 Stunden bezahlt werden für 2 St. Surpluszeit. Hier wird von den 30 Minuten (1/2 Stunde) 1h gewonnen,= 5 Minuten und 35 ihm 25 Minuten gezahlt. Die Surpluszeit sonst davon abhängig, daß der Arbeiter erst 10 Stunden für sich arbeitet. Hier dieß schon vorausgesetzt, daß er sein nothwendiges Salair verdient hat. Er kann also mit 1 aliquoten Theil der overtime abgefunden werden. Ist die overtime gratis, so gewinnt das Capital sie, ohne nothwendige 40 Arbeitszeit zu zahlen; 100 Arbeitsstunden overtime, wenn 10 Stunden 202 Zusätze August 1, 1861. täglich gearbeitet wird = der Arbeitszeit von 10 Arbeitern, für die der Ar beitslohn ganz gespart ist. I l124b I Die Bleaching and Dyeing Acts were to come into operation on X surgeon. Children cannot be employed under the age of 8 years. Children X Die Hauptbestimmungen der eigentlichen factory acts sind: "All persons under 16 years of age must be examined by the certifying 5 between 8 and 13 years of age can only be employed for half-time, and must attend school daily. Fernales and young persons under the age of 18 years 10 cannot be employed before 6 o'clock in the morning nor after 6 o'clock in the evening, nor after 2 o'clock in the afternoon of Saturdays. Fernalesand young persons cannot be employed during a meal time, nor be allowed to remain in any room in a factory while any manufacturing process is carried on. Children under 13 years of age cannot be employed both before noon 15 and after 1 o'clock on the same day." (p. 22, 23 1. c.)- "The hours of work are governed by a public clock; generally the clock of the nearest railway station ... It is sometimes advanced by way of excuse, when persons are found in a factory either during a meal hour or at some other illegal time, 8) that they will not leave the mill at the appointed hour, and that compulsion is necessary to force them to cease work, especially on saturday afternoons. But, if the hands remain in a factory after the machinery has ceased to revolve, and occupy themselves in cleaning their machirres and in other like work, they would not have been so employed if sufficient time had been set apart specially for cleaning etc either before 6 P. M. or before 2 P. M. on saturday afternoons." (p. 23 1. c.) Fernre Bestimmung der factory acts in Bezug auf mealtimes: "One hour and a half must be given to all young persons and females, persons at the sametime between 7.30 a. m. and 6 p. m.; of this one hour must be given before 3 p. m., and no person can be employed for more than 5 hours before 1 p. m. without an interval of 30 minutes. The 30 usual mealhours of mechanics throughout the country are, half an hour for 20 25 breakfast and an hour for dinner." (24 1. c.) FernreBestimmung der factory acts: "The parent is required to cause his child to attend school for 3 hours daily for 5 days in the week. The occupier is restricted from employing children 35 unless he shall have procured on each Monday morning a schoolmaster's certificate that each child has attended school for 3 hours daily for 5 days in the preceding week." (p. 26) In frühem Jahrhunderten, in den Zeiten die der capitalistischen Production vorhergehn, finden wir ebenfalls gewaltsame, i. e. gesetzliche Regulierung 40 von Seiten der Regierungen. Aber um den Arbeiter zu zwingen, eine bestimmte Zeit zu arbeiten, während die jetzigen Regulationen alle nur 203 2. Der absolute Mehrwert· Heft 111 umgekehrt bestimmt sind, den Capitalisten zu zwingen ihn nur bestimmte Zeit arbeiten zu lassen. Dem entwickelten Capital gegenüber kann die Ar beitszeit nur durch Regierungszwang eingeschränkt werden. Auf den Stufen, wo das Capital sich erst entwickelt, tritt der jjt24c I Regierungszwang ein, um den Arbeiter gewaltsam in Lohnarbeiter zu verwandeln. 5 "When population is scanty, and land abundant, the free laborer is idle and saucy. Artificial regulation has often been found, not only useful, but absolutely necessary to compel him to work. At this day, according to Mr. Carlyle, the emancipated negroes in our West lndia Islands, having hot sun for nothing, and plenty of pumpkin (Kürbiß) for next to nothing, will not 10 work. He seems to think legal regulations compelling work absolutely neces sary, even for their own sakes. For they are rapidly relapsing into their original barbarism. So in England 500 years ago, it was found, by experience, that the poor need not, and would not work. A great plague in the 14th century having thinned the population, . the difficulty of getting men to work on 15 reasonable terms grew to such a height as to be quite intolerable, and to threaten the industry of the kingdom. Accordingly, in the year 1349, the Statute 23rd, Edward Ill, was passed, compelling the poor to work, and interfering with the wages of labor. It was followed with the same view through several centuries by a long series of statutable enactments. The 20 wages of artisans, as well as of agriculturallaborers; the prices of piece-work, as well as of day-work; the periods during which the poor were obliged to work, nay, the very intervals formeals (as in the Factory acts of the present day) were defined by law. Acts of Parliament regulating wages, but against the laborer, and in favor of the master, lasted for the long period of 464 years. 25 Population grew. These laws were then found, and really became, unneces sary and burdensome. In the year 1813, they were all repealed." (p. 205,206. Sophisms of Free Trade etc 7ch ed. London 1850) "Aus dem Statut von 1496 geht hervor, daß die Nahrung betrachtet wurde / 2 des 30 / 3 des Einkommens eines Handwerkers und 1 als Equivalent für 1 Einkommens eines labourer's, welches eine größre Stufe von Unabhängig keit unter den Arbeitern anzeigt als jezt vorherrscht; denn dieNahrungvon labourers und artificers wird nun zu einer höheren rate auf ihre wages veranschlagt. Die Stunden für meals und relaxation waren liberaler als heutzuTage. Sie betrugen z. B. vom März zu September 1 Stunde für Früh- stück, 11 / 2 Stunde für noon-meate. (Also im Ganzen 3 Stunden) Im Winter wurde gearbeitet von 5 Uhr Morgens bis es dunkel wird. Dagegen jezt in den Cottonfabriken 1 / 2 Stunde für llt24dj Früh stück, 1 Stunde für dinner," also nur tl/2 Stunde, grade die Hälfte vom 151 Jhhdt. (p. 25, 24 und 577, 578. lohn Wade. History of the Middle and 40 Warking Classes. 3 ed. Land. 1835.) / 2 Stunden für Mittagessen und 1 35 204 Zusätze X und dem Factory Act sind verschieden. Der Bleaching and Dyeing Works Act 1860 erlassen. Die Bestimmungen in Print Work Act, Bleaching and Dyeing Works Act "The Bleaching etc Works Act limits the hours of work of all females and X 10 Acts require 11 5 young persons between 6 a. m. and 8 p. m., but does not permit children to work after 6 p. m. The Print Works Act limits the hours of females, young persons and children between 6 a. m. und 10 p. m., provided the children have attended some school for 5 hours in any day but Saturday before 6 o'clock p. m." (p. 20, 21. Factory Inspector'sReportsfor 31 51 0ct. 1861.) "The Factory / 2 hours tobe allowed during the day, and that they shall be taken between 7.30 a. m. and 6 p. m. and one hour thereof shall be given before 3 o'clock in the afternoon; and that no child, young person, orfemale shall be employed more than 5 hours before 1 o'clock in the afternoon of any day without an interval for meal time of at least 30 minutes ... In dem 15 Printing Act no requisition ... for any meal time at aJJ. Accordingly, young X persons and females may work from 6 o'clock in the morning ti1110 o'clock at night without stopping for meals." (p. 21. 1. c.) "In Print Works a child may work between 6 o'clock in the morning and 10 o'clock at night ... by the Bleach Works Acta child may only work as under the Factories Act, whilst the labour of the young persons and females, with whom it has been I previously working during the day, may be continued till 8 o'clock in the evening." (22. 1. c.) 20 "To take the silk manufacture for example, since 1850, it has been lawful to employ children above 11 years of age (also von 11-13 Jahren) in the 1) 30 25 winding and throwing of raw silk for 101/ 2 hours a day. From 1844 to 1850 their daily work, less Saturday, was limited to 10 hours; and before that period to 9 hours. These alterations took place on the ground that labour in silk mills was lighter than in mills for other fabrics, and less likely, in other respects also, tobe prejudicial to health." (p. 261. c.) "the allegation put forth in 1850 about the manufacture of silk being a healthier occupation than that of other textile fabrics, not only entirely llt24el fails of proof, but the proof is quite the other way; for the average death rate is exceedingly high in the silk districts, and amongst the female part of the population is higher even than it is in the cotton districts of Lancashire, where, although it is true that the children only work half time, yet from the conditional causes which render cotton manufacture unhealthy, a high rate of pulmonary mortality might be supposed tobe inevitable." (p. 27.1. c.) 35 Lord Ashley in seiner Rede über die Zehnstundenbill (March, 15th, 1844) sagt, daß damals die Arbeitsstunden in den Österreichischen Fabriken "15, 40 not unfrequently 17 hours a day". (Ten Hours' Factory Bill. London. 1844. p. 5) In Switzerland the regulations are very strict: "in the canton of Argovia, 205 2. Der absolute Mehrwert· Heft III und V no children are allowed to work, under 14 years, more than 12 hours and 1 / 2 ; and education is compulsory on the millowners". In the canton of Zurich "the hours of labour are limited to 12; and children under 10 years of age are not allowed to be employed .... In Prussia, by the law of 1839, no child who has not completed his or her 16th year, is to be employed more than 10 hours a day; none under 9 years of age tobe employed at all". (p. [5] 6) 5 /V-196/ Subinspector Baker reports (Factory reports. 1843), as to "having seen several females, who, he was sure, could only just have completed their 18th year, who had been obliged to work from 6 a. m. to 10 p. m., with only 11 / 2 hours for meals. In other cases, he shows, females are obliged to work all night, in a temperature from 70 to 80 degrees ... lfound (says Mr. Horner, Factory reports, 1843) many young women, just 18 years of age, at work from half past 5 in the morning until 8 o'clock at night, with no cessation except a quarter of an hour for breakfast, and 3 quarters of an hour for dinner. They 15 may be fairly said to labour for 15 hours and a half out of 24. There are (says Mr. Saunders. Fact. Rep. 1843) among them females who have been em ployed for some weeks, with an interval only of a few days, from 6 o'clock in the morning until 12 o'clock at night, less than 2 hours for meals, thus giving them for 5 nights in the week, 6 hours out of its 24 to go to and from 20 their homes, and to obtain rest in bed". (l. c. 20, 21) 10 Das frühre Abnutzen des Arbeitsvermögens, in andren Worten das frühe Altern, in Folge der gewaltsamen Verlängerung der Arbeitszeit: "In the year 1833, a letter was addressed to me by Mr. Ashworth, a very considerable millowner in Lancashire, which contains the following curious 25 passage: 'You will next naturally inquire about the old men, who are said to die, or become unfit for work, when they attain 40 years of age, or soon after.' Mark the phrase 'old men' at 40 years of age!" (1. c. p. 12) The govern ment commissioner M' Intosh (one of those commissioners, sent expressly to collect evidence agairrst that taken by the committee of 1832), says in his 30 report of 1833: "Although prepared by seeing childhood occupied in such a manner, it is very difficult to believe the ages of men advanced in years, as given by themselves, so complete is their premature old age." (p. 13.1. c.) ftii-124e/1816 Sir R. Peel procured a committee of the House of Commons 35 to examine into the apprentice act of 1802. U. a. Nach der Evidence of John Moss, overseer of einer Mill bei Preston, der Apprentice act was consiantly set at nought. The witness did not even know of it. Die children in der mill fast alle apprentices von London parishes; were worked von 5 Uhr Morgens 206 Zusätze bis 8 in der Nacht, das ganze Jahr durch, mit 1 Stunde für die 2 meals: invariably they worked von 6 am Sonntag Morgen bis 12, in cleaning the machinery for the week. (15 Stunden) 5 Durchschnittsarbeit bei den Bäckern in London 17 Stunden. 17 Stunden regulär in der ersten Zeit der Baumwollindustrie. Kurz nachher Einführung der Nachtarbeit. Rate des Mehrwerths. Wenn der Arbeiter 10 Stunden necessary labour arbeitet und 2 Stunden surpluslabour, so die Rate = 2110 = 115 = 20 p. c. Es käme falsche Rechnung 10 heraus, d. h. die Rate der Exploitation würde falsch constatirt, wenn man den ganzen Arbeitstag von 12 Stunden betrachtete und etwa sagte der Arbeiter 121 6 = 2 Stunden), erhält 5 I 6, der Capitalist 1 I 6 davon. Die Rate betrüge dann 1 I 6 ( = 16213 p. c. Derselbe Irrthum fände statt, würde das Product berechnet, und zwar nicht das Verhältniß des surplusproduce zu dem Theil des produce 15 which = equivalent dem Arbeitslohn, sondern dem surplusproduce as aliquot part of the aggregate produce. Dieser Punkt sehr wichtig, nicht nur zur Bestimmung des Mehrwerths, sondern später entscheidend wichtig für rich tige Bestimmung der Profitrate.j /124fj «Il (einer der entrepreneurs in der first Zeit der Cottonindustry 20 developement) m'a communique une idee admirable, je ne sais si elle lui appartient en propre, mais elle est vraiment digne de lui: c'est d'organiser Je travail nocturne. Les ouvriers seront repartis en deux troupes, de maniere a ce que chacune veille jusqu'au matin, de deux nuits l'une: les metiers ne se reposeront plus. Le travail, borne a 17 heures, laissait dormir pendant 25 7 grandes heures un capital enorme, la valeur des metiers, le loyer etc. Ces 7 grandes heures d'interet quotidien ne seront plus perdues. Il m'a expose une combinaison, grace a laquelle il rattrapera, et au-dela, ses frais d'eclairage, rien que par la maniere d'etablir le salaire nocturne.» (145, 146. Sir Richard Arkwright etc (1760 a 1792) parSt Germain Leduc. Paris. 1842) Dieß die Norm jetzt in den cottonfabrics zu Moskau. Viel scheußlicher noch in diesem Augenblick das in den Spiegelfabriken zu Manchester be folgte System; wobei auch Kinder angewandt. Nämlich 2 troupes, die sich alle 24 Stunden Tag und Nacht per je 6 Stunden ablösen. Wir lesen bei Babbage (On the Economy of Machinery etc Lond. 1832): 30 35 "Die ersten Maschinen Tüll zu fabriciren waren sehr theuer beim ersten Ankauf, von 1000 zu 1200 oder 1300 1. st. Jeder Fabrikant, Besitzer einer dieser Maschinen, fand bald, daß er mehr fabricirte, aber da ihre Arbeit auf 8 Stundenper Tag beschränkt war, konnte er in Bezug auf ihren Preiß nicht 207 2. Der absolute Mehrwert · Heft III mit der alten Fabrikationsmethode wetteifern. Dieser Nachtheil rührte von der beträchtlichen Summe her, die dem erstenetablissementder Maschine gewidmet war. Bald aber bemerkten die Fabrikanten, daß mit derselben Ausgabe von ursprünglichem Capital und einer kleinen addition zu ihrem fonds de roulement, sie dieselbe Maschine während 24 Stunden arbeiten lassen konnten. Die Vortheile, die sie so realisirten, engagirten andre Perso nen ihre Aufmerksamkeit auf die Mittel sie zu vervollkommnen zu lenken; so daß ihr Ankaufpreiß eine beträchtliche Reduction in derselben Zeit erfuhr, als der Tüll sich schneller und in grösserer Quantität machte." (Ch. XXII.) ·5 X Dale, der Vorgänger Owens in der Cottonfabrik zu New-Lanark, selbst 10 . :·· Philantropist, wandte die Kinder selbst unter 10 Jahren noch 13 Stunden an. ···~·: «Pour couvrir la depense de ces arrangements si bien combines, et soutenir : en generall'etablissement, il etait indispensablement necessaire d'employer ces enfants dans l'interieur des moulins a coton, depuis 6 heures du matin jusqu'a sept heures du soir, l'ete comme I'hiver ... Les directeurs des cha- rites publiques, par un motif d'economie mal entendue, ne voulurent pas envoyer les enfants confies a leurs soins, a moins que les proprietaires de l'etablissement ne s'en chargeassent des l'age de 6, 7 ou 8 ans. » (64) (Examen Impartial des Nouvelles Vues deM. Robert Owen et de ses EtabUssemens a New-Lanark en Ecosse etc par Henry Grey Macnab etc traduit par Laifon 20 15 ~ (~ de Ladebat etc Paris 1821.) «Ainsi, les arrangements deM. Dale et sa tendre ·: ·• sollicitude pour le bien-etre de ces enfants, furent en dernier resultat presque entierement inutiles et sans succes. Il avait pris ces enfants a son service, et sans leur travail il ne pouvait pas les nourrir.» (65 1. c.) »Le mal provenait de ce que les enfants ll124g I envoyes des hospices, beaucoup trop jeunes pour 25 le travail, auraient du etre gardes quatre ans de plus, et recevoir une premiere education ... Si tel est le tableau fidele et non exagere de la situation de nos apprentis sortants des hospices, dans notre systeme actuel de manufactures, meme SOUS les reglements les meilleurs et les plus humains, quelle ne doit pas etre Ia Situation deplorable de ces enfants SOUS Un mauvais regime?» (66 30 1. c.) Sobald Owen die Direction übernahm: «Le systeme de recevoir des apprentis tires des maisons de charite publi que, fut aboli ... On renon9a a l'habitude d'employer des enfants de 6 a huit ans dans les fabriques.» (74) «Les heures de travail, 16 sur les 24, ont ete reduites a 10 heures et dernie par jour.» (98) Dieß galt natürlich als Gesellschaftsumwälzerisch. Grosses Geschrei der economistes und Bentham'schen "Philosophen". 35 208 Zusätze "Aber noch leichter ist die Anschaffung des Brotes auf den östlichen Inseln in dem asiatischen Archipelagus, wo der Sago wild in dem Wald wächst. Wenn die Bewohner, indem sie ein Loch in den Stamm bohren, sich davon überzeugt haben, daß das Mark reif ist, so wird der Stamm umgeschlagen 5 und in mehrere Stücke getheilt, das Mark wird herausgekratzt, mit Was ser gemischt und geseihet, es ist dann vollkommen braucp.bares SagomehL Ein Baum giebt gemeiniglich 300 Pf. und kann 5-600 Pfund geben. Man geht dort also in den Wald und schneidet sich sein Brod, wie man bei uns sein Brennholz schlägt." (148. Die Erde, die Pflanzen und der Mensch. Von 10 J. F. Schouw. 21e Auflage. Leipzig. 1854.) Gesezt es sei 1 Tag (von 12 Stunden) per Woche nöthig damit dieser Brotschneider alle seine Bedürfnisse befriedige. Wäre capitalistische Production eingeführt, so müßte er 6 Tage per Woche arbeiten, um sich das Product dieses einen Tages anzueignen. 15 Die Surplusarbeit besteht natürlich aus derselben Art Arbeit wie die neces sary. Ist der Arbeiter ein Spinner, so besteht seine Surplusarbeit im Spinnen und sein Surplusproduce im Gespinst. Ist er ein Kohlengräber, so etc. Man sieht also daß die Art der Arbeit, ihre besondre Qualität, derbesondre Zweig, 20 dem sie angehört, durchaus gleichgültig ist für das V erhältniß von surplus labour zu necessary labour. Ebenso gleichgültig ist daher das Werthverhält niß der verschiednen Arbeitstage zu einander, oder, was dasselbe, das Verhältniß, worin a day of more or less skilled labour is equated with a day of unskilled average labour. Diese Ausgleichung berührt das hier untersuchte 25 V erhältniß gar nicht. Der Vereinfachung wegen (der Darstellung) kann daher immer so raisonnirt werden, als wenn die Arbeit aller Arbeiter, die der Capitalist anwendet, = average unskilled labour, einfache Arbeit. In seiner Berechnung (im Geldausdruck der Arbeit) ist sie ohne hin - jede Art der Arbeit - auf diesen Ausdruck praktisch und faktisch reducirt. ll124h I Die 30 qualitativen Unterschiede in den verschiednen Arten von average Jabour, daß die eine mehr Gewandtheit erheischt, die andre mehr Kraft etc, gleichen sich praktisch unter einander aus. Was aber die individuelle Verschiedenheit der Arbeiter betrifft, die dieselbe Arbeit verrichten, so ist darüber folgendes zu bemerken: Diese Verschiedenheit am größten im handwerksmässigen 35 Betrieb (und in den höhren Sphären der s. g. unproduktiven Arbeit.) Sie verschwindet mehr und mehr und ist auf kaum zu berechenbaren Spielraum beschränkt in der entwickelten capitalistischen Production, wo Theilung der Arbeit und Maschinerie vorherrscht. (Abgerechnet die kurze Lernzeit der Apprentices.) Der average Lohn muß hoch genug sein um den average 40 Arbeiter am Leben als Arbeiter zu erhalten; und eine average Leistung ist 209 2. Der absolute Mehrwert · Heft III 5 hier die Voraussetzung für den Arbeiter, um überhaupt als solcher ins Atelier zugelassen zu werden. Was über oder unter diesem average steht, Ausnahme und das ganze Atelier betrachtet, liefert sein ganzes Personal das average Product in der average Zeit des bestimmten Zweigs unter den average Productionsbedingungen. In dem Tags- Wochenlohn etc faktisch keine Rücksicht genommen auf diese individual differences. Wohl aber im Stück lohn. Dieß ändert am V erhältniß zwischen Capitalist und Arbeiter nichts. Ist die Arbeitszeit von A höher als die von B, so sein Lohn, aber auch die surplusvalue, die er schafft. Fällt seine Leistung unter den average, daher sein Lohn, so auch die surplusvalue. Das ganze Atelier muß aber den average 10 liefern. Was über und unter demaverageergänzt sich und der average, den ohnehin das great bulk of labourers leistet, bleibt. Diese Sachen beim Ar beitslohn zu betrachten. Für das hier betrachtete V erhältniß gleichgültig. Uebrigens Stücklohn sehr früh in den englischen Fabriken. War einmal festgestellt, wie viel on an average in einer gegebnen Arbeitszeit geleistet 15 werden konnte, so danach der Arbeitslohn bestimmt (zugleich die Zahl der Arbeitsstunden täglich gegeben.) Und in factder Arbeitslohn (the aggregate) niedriger dann mit 17 Stunden Arbeit als mit 10. Nur bei aussergewöhnlicher overtime working käme der Unterschied den Arbeitern zu gut, daß sie von dieser extraordinary surplus labour part appropriate to themselves. Was 20 übrigens auch da der Fall, wo extraordinary surpluslabour bei Taglohn etc. Wir haben gesehn, der Werth beruht darauf, daß die Menschen sich zu ihren Arbeiten wechselseitig als gleichen und allgemeinen und in dieser Form gesellschaftlicher Arbeit verhalten. Dieß eine Abstraction, wie alles menschliche Denken, und gesellschaftliche Verhältnisse nur unter den 25 Menschen, so weit sie denken und dieß Abstractionsvermögen von der sinnli chen Einzelheit und Zufälligkeit besitzen. Die Sorte Oekonomen, die die Bestimmung des Werths durch Arbeitszeit deßwegen angreifen, weil die Arbeiten von 2 Individuen in derselben Zeit nicht absolut gleich (obgleich im selben Fach) wissen überhaupt noch nicht, wodurch menschliche gesell- schaftliehe Verhältnisse von thierischen sich unterscheiden. Sie sind beasts. Als beasts finden dieselben Burschen denn auch keine Schwierigkeit zu übersehn, daß nicht 2 Gebrauchswerthe einander absolut gleich sind (nicht 2 Blätter, Leibnitz) und noch weniger Schwierigkeit Gebrauchswerthe, die absolut kein Maaß unter einander haben, nach dem Grad ihrer Nützlichkeit 35 als Tauschwerthe zu schätzen. 30 Wäre die monetary expression (Geld tobe supposed to keep its value, as it really does for Ionger periods) eines average Arbeitstags von 12 Stunden I = 10 sh., so klar daß der Arbeiter der 12 Stunden arbeitet, dem Arbeitsgegen- 40 210 3. Der relative Mehrwert stand nie mehr als 10 sh. zufügen kann. Beträgt die Summe seiner täglichen nothwendigen Lebensmittel nun 5 sh., so hat der Capitalist 5 sh. zu zahlen und erhält 5 sh. surplusvalue, wenn 6 nur 4, wenn 7 nur 3, wenn 3 dagegen 7 etc. Bei gegebner Arbeitszeit- Länge des Arbeitstags- dieß festzuhalten, 5 daß die Summe von necessary und surpluslabour im Product von constantem Werth sich darstellt und von equal monetary expressionofthat value, as long as the value of money remains constant.l !125! 3) Der relative Mehrwerth 15 Wir nennen die bisher betrachtete Form des Mehrwerths absoluten Mehr- 10 werth, weil seine Existenz selbst, die Rate seines Wachsthums, jede Zunahme desselben zugleich eine absolute Vermehrung des geschaffnen Werths ist. (des producirten Werths) Er entsteht, wie wir sahen, durch eine Verlängerung des nothwendigen Arbeitstags über seine Grenzen hinaus und seine absolute Grösse ist gleich der Grösse dieser Verlängerung, während seine relative Grösse - der proportionelle Mehrwerth oder die Rate des Mehrwerths - mit dem Verhältniß dieser Verlängerung dieser Fluxion zu ihrem Fluente, der nothwendigen Arbeitszeit gegeben ist. Ist die nothwendige Arbeitszeit 10 Stunden, so wird sie um 2, 3, 4, 5 Stunden verlängert. Folglich statt eines Werths von 10 Arbeitsstunden wird einer von 12-15 geschaffen. 20 Die Verlängerung des Normalarbeitstags, d. h. der Summe der nothwendigen Arbeitszeit + der Surplusarbeitszeit ist hier der Prozess, wodurch der Mehrwerth wächst, vergrössert wird. 30 Gesetzt nun der Gesammtarbeitstag habe seine normalen Grenzen erreicht. So tritt dann erst die Tendenz des Capitals, Mehrwerth, d. h. Sur- 25 plusarbeitszeit zu setzen, in ihrer eigenthümlichen und charakteristischen Weise hervor. Gesezt der Normalarbeitstag bestehe aus 12 Stunden, wovon 10 nothwendige Arbeitszeit, 2 Surplusarbeitszeit. Eine Verlängerung über diesen Zeitraum hinaus, also ein Wachsthum des absoluten Mehrwerths sei ausser Frage. Es ist natürlich klar, daß eine solche Schranke- wie man sie immer festsetzen mag - sich geltendmachen, eintreten muß. (Man kann, um das Problem ganz rein vor sich zu haben, auch unterstellen, daß die Summe des absoluten Mehrwerths nicht weiter gesteigert werden könne, indem die Arbeitsbevölkerung gegeben.) In diesem Falle also, wo der Mehrwerth durch eine Verlängerung des Gesammtarbeitstags nicht weiter gesteigert werden 35 kann, wie kann er überhaupt noch gesteigert werden? Durch Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit. Wenn 12 Stunden der Gesammtarbeitstag, 10 Stunden nothwendige Arbeitszeit, 2 Stunden Surplusarbeitszeit, so kann der Mehrwerth oder die Surplusarbeitszeit z. B. um 50 P/c wachsen, von 211 3. Der relative Mehrwert· Heft 111 2 Stunden auf 3 - ohne daß der Gesammtarbeitstag verlängert wird- wenn die nothwendige Arbeitszeit von 10 Stunden auf 9 Stunden, um 1 / 10 verkürzt würde. Das Quantum der Surplusarbeitszeit, folglich der Mehrwerth, kann wachsen, nicht nur dadurch daß die Surplusarbeitszeit direkt vermehrt wird durch eine gleichzeitige V erlängrung des Gesammtarbeitstags, sondern auch dadurch, daß die nothwendige Arbeitszeit verkürzt wird, also Arbeitszeit aus nothwendiger Arbeitszeit in Surplusarbeitszeit verwandelt wird. Der Normalarbeitstag würde nicht verlängert, wohl aber die nothwendige Ar beitszeit verkürzt und überhaupt das Verhältniß, worin der Gesammtar beitstag zwischen Arbeit zum Ersatz des Salairs und Arbeit für Schöpfung 10 des Mehrwerths getheilt ist, sich verändert haben. 5 Die nothwendige Arbeitszeit ist wie wir sahen nichts (als bezahlte Arbeits zeit) als die Arbeitszeit, die die im Salair, im Kaufpreiß des Arbeitsvermö gens enthaltne Arbeitszeit ersezt. (in der That die zur Production des Salairs erheischte Arbeitszeit.) Sie könnte verkürzt werden durch eine Verkürzung 15 des Salairs. Wird der Werth des Salairs gewaltsam herabgesezt, so auch die Arbeitszeit, die im Salair enthalten, also die Arbeitszeit, die zur Reproduction des Salairs, zu seinem Ersatz, gezahlt. Mit dem Werth fiele das Equivalent für den Werth; der diesem Werth entsprechende oder vielmelrr gleiche Gegenwerth. Nun findet allerdings dergleichen in der Praxis statt. Der Preiß 20 des Arbeitsvermögens, wie der jeder andren Waare, steigt und fällt in der Praxis über oder unter seinen Werth. Wir haben aber damit nichts zu schaf fen, denn wir gehn von der Voraussetzung aus, daß der Preiß der Waare ilrrem Werth entspricht, oder wir betrachten die Phänomene unter dieser Voraus setzung. Die Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit, um die es sich hier 25 handelt, muß also unter der Voraussetzung entwickelt [werden], daß das Arbeitsvermögen zu seinem Werth verkauft, der Arbeiter den normalen Arbeitslohn erhält, also keine Verkürzung in der Summe der Lebensmittel stattfindet, die zur normalen und traditionellen Reproduction seines Arbeits- vermögens erheischt sind. I 11261 (Steigen des Mehrwerths durch Herabsetzen des Arbeitslohns unter sein Durchschnittsmaaß, (ohne Vermehrung der Productivität der Arbeit) ist Steigen des Profits durch Herabdrücken des Arbeiters unter seine normalen Lebensbedingungen. Andrerseits Steigen des Arbeitslohns über sein norma- les Durchschnittsmaaß ist Theilnahme, Aneignung auf Seiten des Arbeiters 35 von einem Theil seiner eignen Surplusarbeit. (ebenfalls bei gleichbleibender Productivkraft der Arbeit.) In dem ersten Fall the capitalist encroaches upon the vital conditions of the workman, and upon the times of labour necessary for its own sustainance. In dem zweiten Fall the workman expropriates part of his own surplus labour. In both cases the one loses what the other gains, 40 but the workman loses in life, what the capitalist gains in money, andin the 30 212 3. Der relative Mehrwert other case the workman gains in enjoyment of life, what the capitalist loses in the rate of appropriating other people's labour.) Jede Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit, die unter der Vorausset zung stattfindet, daß der Preiß des Arbeitsvermögens gleich seinem W erth, 5 also der Lohn nicht unter den Normallohn herabgedrückt wird oder fällt, ist nur möglich durch Vermehrung der Productivität der Arbeit oder was das selbe ist durch höhre Entwicklung der Productivkräfte der Arbeit. Wir haben bei der Betrachtung der Waare gesehn: Steigt die Productivkraft der Arbeit, so wird derselbe Gebrauchswerthin kürzrer Arbeitszeit oder ein 10 grössres Quantum derselben Gebrauchswerthe in derselben Arbeitszeit (oder geringrer Zeit, dieß aber in casus 2 eingeschlossen) producirt. Der Gebrauchswerth der Waare bleibt derselbe, obgleich ihr Tauschwerth fällt, d. h. ein geringres Quantum Arbeitszeit in ihr vergegenständlicht, weniger Arbeit zu ihrer Production erheischt ist. Die zur normalen Reproduction des 15 Arbeitsvermögens erheischte Summe von Lebensmitteln ist nicht durch ihren Tauschwerth, sondern durch ihren Gebrauchswerth - qualitativ und quantitativ- bestimmt, also nicht durch die Arbeitszeit, die zu ihrer Herstel lung erheischt ist, die in ihr vergegenständlicht ist, sondern durch das Resul tat dieser Arbeitszeit, durch die reale Arbeit, soweit sie sich im Product 20 darstellt. Kann also dieselbe Summe von Lebensmitteln durch erhöhte Productivität der realen Arbeit in kürzrer Arbeitszeit hergestellt werden, so fällt der Werth des Arbeitsvermögens, und damit die zu seiner Reproduction, zur Production seines Gegenwerths erheischte Arbeitszeit, die nothwendige Arbeitszeit, obgleich nach wie vor das Arbeitsvermögen zu seinem Werth 25 verkauft wird. Ebenso wie eine andre Waare nach wie vor zu ihrem Werth verkauft wird, wenn sie heute 1 I 100 weniger kostet wie früher, weil 1 I 100 Arbeits zeit weniger in ihr enthalten ist, obgleich sie nach wie vor denselben Gebrauchswerth besitzt. Der Werth des Arbeitsvermögens und daher die nothwendige Arbeitszeit fallen hier, nicht weil der Preiß des Arbeitsvermö- 30 gensunter seinen Werth sinkt, sondern weil sein Werth selbst gesunken ist, weniger Arbeitszeit in dem Arbeitsvermögen vergegenständlicht und daher weniger Arbeitszeit zu seiner Reproduction erheischt ist. In diesem Falle wächst die Surplusarbeitszeit, weil die nothwendige Arbeitszeit abgenom men hat. Ein Quantum des Gesammtarbeitstags, das früher durch die 35 nothwendige Arbeit in Beschlag genommen ward, wird jezt frei, in die Surplusarbeitszeit annexirt. Ein Theil nothwendige Arbeitszeit wird in Surplusarbeitszeit verwandelt; also ein Theil des Gesammtwerths des Products, der früher in das Salair einging, geht jezt in den Mehrwerth (den Gewinn des Capitalisten) ein. Diese Form des Mehrwerths nenne ich den 40 relativen Mehrwerth. Es ist nun zunächst klar, daß eine Vermehrung der Productivkraft der 213 3. Der relative Mehrwert · Heft III Arbeit nur den Werth ihres Arbeitsvermögen oder ihre nothwendige Arbeits zeit vermindern kann, so weit die Producte dieser Arbeiten entweder direkt in ihren Consum eingehn, wie Nahrungsmittel, Heitzungsmittel, Wohnung, Kleidung etc., oder in das constante Capital (Rohmaterial und Arbeitsinstru ment) eingehn, die zur Herstellung jener Producte erheischt sind. Denn da im Werth des Products der Werth des in es eingehenden constanten Capitals wieder erscheint, fällt der Werth des Products offenbar, nicht nur wenn die zu seiner eignen Herstellung erheischte Arbeitszeit fällt, sondern eben so sehr, wenn die zur Herstellung seiner Productionsbedingungen erheischte Arbeitszeit fällt; also der Werth der zur Herstellung der in den Consum des 10 Arbeiters eingehenden Producte erheischten Rohmaterials und Arbeits instruments, kurz des constanten Capitals. (Sieh Ramsay) 5 (Der Unterschied zwischen Wiedererscheinen oder einfacher Erhaltung des Werths im Product und Reproduction dieses Werths dieser: Im lezten Fall tritt ein neues Equivalent an die Stelle des durch Verzehrung des 15 Gebrauchswerths, worin er enthalten war, verschwundneo Tauschwerths. Im erstem Fall wird kein neues Equivalent an die Stelle des ursprünglichen Werths gesetzt. Z. B. der Werth des Holzes, der im Tische wieder erscheint wird nicht durch ein neu geschaffnes Equivalent ersetzt. Der Werth des Holzes erscheint nur im Tisch wieder, weil das Holz vorher Werth hatte und 20 die Production seines Werths Voraussetzung für die Production des Werths des Tischs ist.) Aber zweitens: Nehmen wir den Arbeiter in dem Arbeitszweig, worin er selbst arbeitet. Producirt ein Arbeiter in einer Weberei in Folge erhöhter Productivkraft der Arbeit 20 Ellen Calico in einer Stunde, während er früher 25 nur 1 Elle producirte, so haben die 20 Ellen, nach Abzug des mehr in ihnen enthaltneo constanten Capitals, soweit sie also überhaupt von dem Arbeiter selbst geschaffner 111271 Werth sind .nicht mehr Werth als früher die 1 Elle. Bliebe die Productivkraft der Arbeit in allen andren Arbeitszweigen dieselbe wie vor dieser Umwälzung in der Weberei, so würde der Arbeiter mit 30 1 Stunde, trotz der gestiegnen Productivkraft seiner Arbeit, nicht mehr Lebensmittel kaufen können, wie vorher- d. h. nach wie vor nur Waaren worin 1 Arbeitsstunde vergegenständlicht. Das Wachsthorn der Productiv kraft in seinem eignen Arbeitszweig, die erhöhte Productivität seiner eignen Arbeit würde also nur die Reproduction seines eignen Arbeitsvermögens 35 verwohlfeilem und daher seine nothwendige Arbeitszeit abkürzen, sofern und zu dem Umfang, worin Calico etwa als Kleidungsmittel in seinen eignen Consum einginge. Nur in dieser Proportion. Dieß gilt aber von jedem bestimmten Zweig der Production, also von jedem einzelnen Capital, für sich, in der Sphäre seiner eignen industriellen Wirksamkeit genommen. 40 Nehmen wir das Gesammtcapital der Gesellschaft, also die Gesammtcapita- 214 3. Der relative Mehrwert listenklasse gegenüber der Arbeiterklasse, so ist es klar, daß die Capitalisten klasse den Mehrwerth, ohne Verlängrung des Gesammtarbeitstags und ohne Abkürzung des normalen Arbeitslohns, nur erhöhen kann, so weit grössere Productivität der Arbeit, höhre Entwicklung der Productivkraft der Arbeit 5 erlaubt, mit weniger Arbeit die Gesammtarbeiterklasse zu erhalten, die Summe ihrer Lebensmittel wohlfeiler zu produciren und daher die Summe der Gesammtarbeitszeit abzukürzen, deren die Arbeiterklasse zur Reproduc tion ihres eignen Salairs bedarf. Diese Summe besteht aber nur aus der Summe der einzelnen Lebensmittel und der Summe der bestimmten Arbeits- 10 zweige, also aus der Summe der einzelnen Arbeitszweige, die diese Lebens mittel produciren, also aus der Summe der Abkürzungen der Arbeitszeit, wegen erhöhter Productivkraft der Arbeit in jedem dieser einzelnen Arbeits zweige. Wir sind aber berechtigt - und wir können den Proceß nur betrach ten, indem wir immer ein bestimmtes einzelnes Capital mit bestimmten 15 Arbeitern in einer bestimmten Sphäre uns vorstellen - zur Verallgemeine rung der Darstellung den Proceß so zu betrachten, als ob der Arbeiter von den Gebrauchswerthen lebe, die er selbst producirt. (Es wird dabei nicht angenommen, daß der Arbeiter in demselben Maasse weniger nothwendige Arbeitszeit braucht, worin er mehr Productin derselben Zeit liefert, aber daß in dem V erhältniß worin seine nothwendige Arbeitszeit abnimmt, sein eignes wohlfeiler gewordnes Product in seinen Consum eingeht. Es gilt dieß für die ganze Gesellschaft, also für die Summe der Einzelnen, da die gesellschaftli che Summe der relativen Mehrarbeit nichts ist, als die Summe der Mehrarbei ten der einzelnen Arbeiter in den einzelnen Arbeitszweigen. Nur treten hier 25 Ausgleichungen ein und Vermittlungen, deren Betrachtung nicht hierher 20 gehört, die aber das wesentliche V erhältniß verdecken. Die Abnahme der nothwendigen Arbeitszeit ist also Steigen der Surplusar beitszeit. Die eine vermindert sich in dem Grad wie sich die andre vermehrt, und vice versa. Dieß Steigen und Fallen berührt aber den Gesammtarbeitstag 30 und seine Größe nicht.) Er selbst kann in der That nur relativen Mehrwerth schaffen, so weit er ihn in der Sphäre seiner eignen Wirksamkeit schafft, d. h. in seinen eignen Consum eingehende Producte in mindrer Zeit als vorher producirt. Die Oekonomen flüchten daher stets zu dieser Voraussetzung, so weit sie überhaupt in das Wesen des relativen Werths eingehn. (Siehe Mill) In der That, betrachtet man dengewöhnlichen Hergang. Wenn der Arbeits- tag = 12 Stunden, die Surplusarbeitszeit = 2 Stunden war und der Capitalist, in Folge vermehrter Productivität der Arbeit producirt z. B. doppelt so viel. So kann der Mehrwerth nur wachsen - sein Gewinn nur daher fliessen, daß entweder das Product der Arbeit in einer gewissen Proportion in die 40 Reproduction des Arbeitsvermögens eingeht, dieses in dieser Proportion verwohlfeilert wird, in diesem Verhältniß das Salair fällt, d. h. der Werth des 35 215 3. Der relative Mehrwert · Heft 111 5 15 Arbeitsvermögens, also auch der Theil des Gesammtarbeitstags, der bisher zur Reproduction dieses Theils vom Werth des Arbeitsvermögens erheischt war. Oder der Fabrikant verkauft die Waare über ihrem Werth, d. h. als ob die Productivität der Arbeit dieselbe geblieben. Nur im Verhältniß, worin er sie über ihrem Werth verkauft, also alle andren Waaren unter ihrem Werth kauft, wohlfeiler kauft- als im Verhältniß der in ihnen und seinen Waaren relativ enthaltnen Arbeitszeit- sezt er einen neuen Mehrwerth. Der Arbeiter bekommt aber nur dasselbe normale Salair wie früher. Er bekommt also einen geringem Theil des Gesammtwerths des Products oder ein geringrer Theil desselben ist im Ankauf von Arbeitsvermögen ausgelegt als vor der 10 erhöhten Productivität der Arbeit. Ein geringrer Theil seines Gesammttages ist also zur Reproduction des Salairs, eingrößrer fürden Capitalisten veraus gabt. Es ist dasselbe, praktisch, als ob sich in Folge der erhöhten Productivi- tät seiner Arbeit seine Unterhaltskosten vermindert, oder er in dem Ver h ä 1 t niß, worin der Capitalist Neuwerth erhält, alle andren Lebensmit- tel in Folge der grösseren Productivität seiner Arbeit wohlfeiler kaufen I 11281 könne. Wir brauchen übrigens hier nicht zu wiederholen, daß die all gemeine Voraussetzung des Verkaufs über dem Werth sich selbst aufhebt, wie die Concurrenz denn auch in der That den Verkauf über dem Werth durch den Verkauf unter dem Werth ausgleicht. Es handelt sich hier um den Fall, 20 wo gestiegne Productivität der Arbeit noch nicht allgemein geworden in dem selben Geschäftszweig, der Capitalist also verkauft (in bestimmter Proportion wenigstens, denn er wird immer wohlfeiler verkaufen als der andre) als ob mehr Arbeitszeit zur Herstellung seines Products nöthig gewesen wäre als wirklich dazu nöthig war. Er verkauft z. B. das Product von 3 Product von 1 Stunde, weil die Mehrzahl seiner Concurrenten noch 1 Stunde zur Herstellung dieses Products bedürfen. War der nothwendige Arbeitstag bisher 10 Stunden und 2 Stunden Surplusarbeit, so brauchten die Arbeiter nur mehr statt 10 x 4 / 4 über der Durchschnittsarbeitsstunde), also statt 10 Stunden 7 1 und betrüge der Mehrwerth nach wie vor 1/ 5 der nothwendigen Arbeitszeit (1°/ 5 = 2) so jezt 1 / 2 Stun / 2 Stunden oder von 15 / 4 Stunden dieser den= 15 Arbeit = 1 oder 4 / 4 oder 2 Ar / 2 = 9 Stunden. 35 beitsstunden. Der Arbeitstag wäre damit reducirt auf 71 Der Capitalist läßt sie nach wie vor 12 Stunden arbeiten, zahlt die nothwen dige Arbeitszeit mit 7 1/ 2 und streicht daher ein 41 / 2 Stunden. Sein Gewinn rührt daher, daß die nothwendige Arbeitszeit von 10 Stunden auf 71 I 2 gefallen oder der Arbeiter mit dem Product von 71 / 2 Stunden alle seine nothwendigen Lebensmittel kaufen kann. Es ist ganz dasselbe als ob er seine sämtlichen 40 Lebensmittel selbst producirt und durch grössere Productivität der Arbeit / 4 der Durchschnittsarbeit, so 6 / 4 Stunden (da ihre Arbeit 1 / 2 Stunden zu arbeiten 30 / 4 • In der That wenn 3 / 4 Stunden zum 25 / 10 = P/ 10 = 11 / 4 Stunden, 10 x 3 /4 derselben = 8 / 2 Stunden. 1 / 5 von 71 / 2 oder 6 / 2 oder 3 / 5 von 15 / 2 + 3 216 3. Der relative Mehrwert in 3/ 4 Stunden so viel davon produciren könnte wie früher in 1 Stunde, daher / 2 so viel wie früher in 10. Wäre mit der gewachsnen Productivität der in 71 Arbeit das Verhältniß dasselbe geblieben, so hätte sich der Gesammtar beitstag vermindert, weil die nothwendige Arbeit verringert, das Verhältniß 5 zwischen nothwendiger Arbeit und Surplusarbeit aber wäre dasselbe geblieben. Praktisch kömmt es ganz auf dasselbe heraus: Ob der Werth des Arbeitsvermögens und daher die nothwendige Arbeitszeit sich vermindert, weil das Product des Arbeiters in seinen eignen Consum eingeht zu einem gewissen Verhältniß und daher in diesem Verhältniß die nothwendige Ar- 10 beitszeit ab- und die Surplusarbeitszeit und daher der Surpluswerth zunimmt; oder ob in Folge der gesteigerten Productivität der Arbeit dieser besondre Arbeitszweig über das Niveau des gesellschaftlichen Durch schnittsarbeiters in demselben Zweig steigt, daher der Werth z. B. der Ar beitsstunde im V erhältniß zu allen andren Waaren steigt, der Capitalist diese 15 Arbeit zahlt als Niveauarbeit- nach dem alten Maaßstab- sie aber verkauft als über dem Niveau stehende. In beiden Fällen reicht eine geringre Zahl von Stunden hin, um den Arbeitslohn zu zahlen, d. h. hat die jj129j nothwendige Arbeitszeit abgenommen und in beiden Fällen resultirt der relative Mehr werth, d. h. der nicht durch absolute Verlängerung des Arbeitstags erzielte 20 Mehrwerth daher, daß in Folge der vermehrten Productivität der Arbeit eine geringre Arbeitszeit zur Reproduction des Salairs erheischt ist; das einemal direkt, weil der Arbeiter dieselbe Quantität Gebrauchswerthe in kleinrer Arbeitszeit producirt, obgleich das Product nach wie vor zu seinem Werth verkauft wird. Das andremal daher, weil eine kleinre Quantität Arbeitszeit 25 einer größren Quantität Durchschnittsarbeitszeit in Folge der erhöhten Productivität gleichgesezt wird, der Arbeiter also dieselbe Masse Gebrauchs werthe mit geringrer - aber höher verkaufter Arbeitszeit- erhält. In beiden Fällen resultirt der relative Mehrwerth daher, daß die nothwendige Arbeits zeit verkürzt ist. 30 Es ist übrigens an und für sich klar: Wächst die Productivität der Arbeit, und bliebe das Verhältniß dasselbe, so müßte der Arbeiter entweder weniger Arbeitszeit arbeiten, um sein Salair zu reproduciren, also etwa statt 10 Stun den 71 / 2• Damit würde der Gesammtarbeitstag verkürzt werden. Oder er müßte eine grössere Quantität Lebensmittel erhalten, sein Arbeitslohn über 35 das Niveau steigen. Geschieht weder das eine oder das andre, so klar, daß sich in Folge der gestiegnen Productivität der Arbeit nur das Quantum Arbeit, das er für den Capitalisten arbeitet verlängert, und das Quantum Arbeit, das er für sich selbst arbeitet verkürzt hat. Die ganze Schwierigkeit kommt daher, daß der einzelne Capitalist bei X 40 Erhöhung der Productivität der Arbeit nicht direkt an Heruntersatz der nothwendigen Arbeitszeit denkt, sondern daran, sie über ihrem Werth zu 217 3. Der relative Mehrwert· Heft 111 X ~ verkaufen- an ihre Erhöhung über die Durchschnittsarbeitszeit Von dieser erhöhten Arbeitszeit ist aber eine geringere Proportion zur Ersetzung des Salairs nöthig; d. h. die Surplusarbeitszeit wächst, obgleich dieß Wachsen auf einem Umweg, durch den Verkauf über dem Werth sich darstellt. Mit dem Wachsen des relativen Mehrwerths, also der relativen Arbeitszeit, wächst der Gesammtarbeitstag nicht. Es folgt daher, daß nur das Verhältniß fällt, worin der Arbeiter an seinem eignen Arbeitstag participirt. Der verhält nißmässige Arbeitslohn fällt, oder das Capitalgewicht steigt verhältnißmässig zur Arbeit. 5 Ferner: In Folge der gewachsnen Productivität der Arbeit wird die Masse 10 der Producte vermehrt. In ihrer Summe (z. B. von einem Arbeitstag) ist derselbe Werth vorhanden, wie früher in einer kleinren Summe derselben. Das einzelne Product oder die einzelne Waare fällt daher in ihrem Werth, aber sie ist multiplicirt mit einem grössern Faktor, der die Anzahl derselben anzeigt. 6 x 4 ist nicht mehr als 12 x 2. Hier ist also Wachsthum des realen 15 Reichtbums der Gebrauchswerthe, ohne Wachsthum ihres Tauschwerths oder der in ihnen enthaltneu Arbeitszeit, während im ersten Fall- dem abso luten Mehrwerth - die Masse der Producte auch wächst, aber zugleich mit ihrem Tauschwerth, d. h. im Verhältniß der in ihnen enthaltneu Arbeitszeit.+ Der relative Mehrwerth unterscheidet sich also vom absoluten dadurch: 20 In beiden Mehrwerth = Surplusarbeit oder Verhältniß des Mehrwerths gleich Verhältniß der Surplusarbeitszeit zur nothwendigen Arbeitszeit. Im ersten Fall wird der Arbeitstag über seine Grenzen hinaus verlängert und der Mehrwerth wächst (oder die Surplusarbeitszeit wächst), im Verhältniß wie der Arbeitstag über seine Grenze hinaus verlängert wird. Im zweiten Fall ist 25 der Arbeitstag gegeben. Der Mehrwerth wird hier vergrössert oder die Surplusarbeitszeit, indem der Theil des Arbeitstags, der zur Reproduction des Arbeitslohns nöthig war, oder der nothwendig war, verkürzt wird. Im ersten Fall ist eine gegebne Stufe der Productivität der Arbeit vorausgesetzt. Im zweiten wird die Productivkraft der Arbeit erhöht. Im ersten Fall bleibt 30 der Werth eines aliquoten Theils des Gesammtproducts oder ein Theilpro duct des Arbeitstags unverändert; im zweiten wird der Werth des Theilpro ducts verändert, aber seine Quantität (Anzahl) wächst in demselben Verhält niß, worin sein Werth abnimmt. Der Werth der Gesammtsumme bleibt so + Dieß so zu verstehn. Verwandeln sich 10 [lb] Baumwolle in derselben Zeit in Twist, wie frü- her llb Baumwolle, so haben die 10 lb nicht mehr Spinnarbeit absorbirt, wie früher llb. Der den 10 lb. zugesetzte Werth nicht grösser als der des 1 lb. Jedes lb Twist enthält im ersten Fall 10x weniger Spinnarbeit als im zweiten. Und da siebeidegleich viel Baumwolle enthalten, so caeteris paribus, jedes lb. Twist um 1 / 10 des Werths be trug. /130/ Wäre der zugesetzte Spinnarbeitstag = 10 und der Werth von 1 lb. Baumwolle (in 40 beiden Fällen zur Vereinfachung Instrument= 0 gesezt) = 20, so llb. Twist im 1. Fall= 10 + 20 = 30; im zweiten Falle I 0 lb Twist = 100 + 10 = 110; also llb Twist = 11 und 10 lb. = 110, wäh rend 10 lb. im ersten Fall = 300. /10 wohlfeiler, wenn die Spinnarbeit 1 35 218 3. Der relative Mehrwert unverändert, während die Gesammtsumme der Producte oder Gebrauchs-, werthegewachsen ist. //130/ Die Sache ist ferner einfach so darzustellen: Die Productivität der Arbeit- wie wir bei Analyse der Waare sahen erhöht nicht den Werth des Products oder der Waare, worin sie sich darstellt. 5 Vorausgesezt, daß die in den Waaren enthaltne Arbeitszeit unter den gegeb nen Bedingungen nothwendige Arbeitszeit, gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit ist- und dieß ist eine Voraussetzung, von der immer ausgegangen wird, sobald der Werth einer Waare auf die in ihr enthaltne Arbeitszeit reducirt wird -findet vielmehr das Folgende Statt: Der Werth des Products 10 der Arbeit steht im umgekehrten Verhältniß zur Productivität der Arbeit. Dieß ist in der That ein identischer Satz. Er heißt weiter nichts als: Wird die Arbeit productiver, so kann sie in derselben Zeit größres Quantum derselben Gebrauchswerthe darstellen, sich in größrer Masse der Gebrauchswerthe von derselben Art verkörpern. Ein aliquoter Theil dieser Gebrauchswerthe, 15 z. B. eine Elle Leinwand enthält danach weniger Arbeitszeit als vorher, hat also kleinern Tauschwerthund zwar ist der Tauschwerth der Elle Leinwand in demselben Verhältniß gefallen, worin die Productivität der Webarbeit gewachsen ist. Umgekehrt, wäre mehr Arbeitszeit als bisher erheischt, um eine Elle Leinwand herzustellen (etwa weil mehr Arbeitszeit erheischt wäre 20 um ein Pfund Flachs zu produciren), so enthielte die Elle Leinwand jezt mehr Arbeitszeit, ergo höhern Tauschwerth. Ihr Tauschwerth wäre gewachsen in demselben V erhältniß, worin die zu ihrer Production erheischte Arbeit unproductiver geworden wäre. Nehmen wir also den Gesammtarbeitstag den durchschnittlichen Normalarbeitstag- so bleibt der Werth der Summe seiner Producte unverändert, die Arbeit mag productiver oder unproductiver werden. Denn die Summe der producirten Gebrauchswerthe enthält nach wie vor einen Arbeitstag, stellt nach wie vor dasselbe Quantum nothwendiger gesellschaftlicher Arbeitszeit dar. Nehmen wir dagegen einen aliquoten Theil der täglichen Gesammtproduction oder ein Theilproduct so wächst und fällt sein Werth im umgekehrten Verhältniß zur Productivität der in ihm enthalt nen Arbeit. Z. B. wenn 1 Quarter oder 8 bushels das Product der Monatsar beit war, so soll in dem einen Fall die Agricultur ihre Productivität verdop peln, in dem andren ihre Productivität um das Doppelte abnehmen. Wir hätten also die 3 Fälle: 8 busheldas Product von einem Monat Arbeit, 16 bush- 35 el das Product derselben Arbeitszeit, 4 bushel das Product derselben Ar beitszeit. Der Werth der Gesammtsumme der Producte des Monats, 8, 16 und 4 bushel enthielten nach wie vor respective dasselbe Quantum nothwendige Arbeitszeit. Der Werth dieser Gesammtsumme wäre also unverändert geblieben, obgleich die Productivität der Arbeit in dem einen Fall um das 40 Doppelte gewachsen, in dem andern Fall um das Doppelte vermindert wäre. / 8 Monat= 2/ 16 in dem andern 1/ 4 Aber in dem einen Fall enthielte 1 bushel 1 30 25 219 3. Der relative Mehrwert· Heft III / 8 = 4 oder 2 / 16 und in dem 3ren nur 1/ 16• Mit der Verdopplung der Productivität der Agricultur waren die bushel im Werth um die Hälfte gesunken, mit der Abnahme der Productivität um das Doppelte um das Doppelte gestiegen. Der Werth der Waare kann also nie in Folge der Productivität der Arbeit anwach sen. Es enthielte dieß einen Widerspruch. Wachsen der Productivität der Arbeit, heißt daß sie in weniger Zeit dasselbe Product (Gebrauchswerth) darstellt. Wachsen des Tauschwerths des Products heißt, daß es mehr Ar beitszeit enthält als vorher. 5 Wenn also der Werth der einzelnen Waare im umgekehrten Verhältnißzur Productivität der Arbeit steht, während der Werth der Gesammtsumme von 10 Producten, worin sich eine gegebne Arbeitszeit verkörpert, unberührt, un verändert bleibt, durch irgend welchen Wechsel in der Productivität der Arbeit,- so hängt dagegen der Mehrwerth von der Productivität der Arbeit ab und- wenn die Waare einerseits zu ihrem Werth verkauft wird, andrer seits die Länge des Normalarbeitstags gegeben ist, so kann der Mehrwerth 15 nur wachsen in Folge steigender Productivität der Arbeit. Der Mehrwerth bezieht sich nicht auf die Waare; sondern er drückt ein Verhältniß aus, zwischen zwei Theilen des Gesammtarbeitstags - nähmlich zwischen dem Theil, den der Arbeiter arbeitet, um sein Salair zu ersetzen (den Werth seines Arbeitsvermögens) und dem Theil, den er über diesen Ersatz hinaus für den 20 Capitalisten arbeitet. Die Grösse dieser beiden Theile, da sie zusammen den ganzen Arbeitstag ausmachen, da sie Theile desselben Ganzen, steht offen- bar im umgekehrten Verhältnisse, und der Mehrwerth, d. h. die Surplusar beitszeit steigt oder fällt, je nachdem die nothwendige Arbeitszeit fällt oder steigt. Das Wachsen oder Abnehmen der leztren steht aber im umgekehrten 25 Verhältniß zur Productivität der Arbeit. I IBll Aber verdoppelte sich die Productivität der Arbeit allgemein, d. h. in allen Industriezweigen, die direkt oder indirekt die zur Reproduction des Arbeitsvermögens erheischten Waaren (Gebrauchswerthe) liefern, Producte liefern, die in die Consumtion des Arbeiters eingehn, so würde in dem 30 Verhältniß wie diese allgemeine Productivität der Arbeit gleichmässig wüchse, der Werth des Arbeitsvermögens sinken, daher die zum Ersatz dieses Werths nothwendige Arbeitszeit fallen, und sich in demselben Verhältniß, worin sie abnehmen, der Theil des Tages, der Surpluszeit bildet, für den Capitalisten gearbeitet wird, zunehmen. Indeß ist die Entwicklung 35 der Productivkräfte in diesen verschiednen Arbeitszweigen weder gleich mässig, noch gleichzeitig, sondern ungleichen, verschiednen und oft ent gegengesetzten Bewegungen ausgesetzt. Nimmt die Productivität der Arbeit in einem Industriezweig zu, der direkt oder indirekt in die Consumtion des Arbeiters eingeht, z. B. in der Industrie, die Kleidungsstoffe liefert, so 40 können wir nicht sagen, daß in demselben Verhältniß, worin die Productivität 220 3. Der relative Mehrwert dieser bestimmten Industrie wächst, der Werth des Arbeitsvermögens sinkt. Es ist nur das Lebensmittel, das wohlfeiler producirt wird. Diese Verwohlfei lerung beeinflußt nur zu einem aliquoten Theil die Lebensbedürfnisse des Arbeiters. Die gewachsne Productivität der Arbeit in diesem einen Zweig 5 vermindert die nothwendige Arbeitszeit (d. h. die zur Production der für die Arbeiter erheischten Lebensmittel erheischte Arbeitszeit) nicht in dem Verhältniß worin sie wächst, sondern nur in dem Verhältniß, worin das Product dieser Arbeit durchschnittlich in die Consumtion des Arbeiters eingeht. Bei jedem einzelnen Industriezweig (mit Ausnahme etwa der Agri- 10 culturproducte) ist dieß also nicht bestimmt zu berechnen. Es ändert dieß an dem allgemeinen Gesetz nichts. Es bleibt nach wie vor richtig, daß relati ver Mehrwerth, nur in dem V erhältniß entstehn und wachsen kann, worin direkt oder indirekt in den Consum des Arbeiters eingehnder Gebrauchs werth (Lebensmittel) verwohlfeilert wird, d. h. in dem V erhältniß, nicht, 15 worin die Productivität eines besondren Industriezweigs gewachsen ist, wohl aber in dem Verhältniß, worin diese Zunahme seiner Productivität die nothwendige Arbeitszeit vermindert, d. h. ein in den Consum des Arbeiters eingehendes Product wohlfeiler darstellt. Bei der Betrachtung des relativen Mehrwerths kann daher nicht nur, sondern muß stets von der Voraussetzung 20 ausgegangen werden, daß die Entwicklung der Productivkraft oder die Entwicklung der Productivität der Arbeit in jedem besondren Zweig, worin Capitalanlage stattfindet, unmittelbar die nothwendige Arbeitszeit in einem bestimmten Verhältniß vermindert, d. h. daß das von dem Arbeiter producirte Product einen Theil seiner Lebensmittel bildet und die V erwohl- feilerung desselben daher in einem bestimmten Verhältniß die zur Reproduc tion seines Lebens erheischte Arbeitszeit vermindert. Da nur unter dieser Voraussetzung relativer Mehrwerth entsteht, so kann und muß bei Betrach tung des relativen Mehrwerths stets das Dasein dieser Voraussetzung unterstellt werden. 25 30 Es ist ferner klar: Das Dasein und Wachsthum des relativen Mehrwerths bedingen durchaus nicht, daß die Lebenslage des Arbeiters unverändert bleibt, d. h. daß sein Durchschnittsarbeitslohn ihm stets nur dieselbe quanti tativ und qualitativ bestimmte Masse von Lebensmitteln liefert. Dieß findet nicht statt, obgleich der relative Mehrwerth weder entstehn noch wachsen 35 kann ohne entsprechendes Sinken im Werth des Arbeitsvermögens oder im Werth des Arbeitslohns. (im durchschnittlichen Arbeitslohn.) Der relative Mehrwerth könnte sogar fortwährend steigen, daher der Werth des Arbeits vermögens fortwährend fallen, also der Werth des Durchschnittsarbeits lohns fortwährend fallen, und dennoch sich der Kreis der Lebensmittel und 40 daher Lebensgenüsse des Arbeiters fortwährend erweitern. Dieser ist nähmlich bedingt durch die Qualität und Quantität der Gebrauchswerthe 221 3. Der relative Mehrwert · Heft IV 5 (Waaren), die er sich aneignen kann, nicht durch ihren Tauschwerth. Gesetzt die Productivität verdopple sich allgemein, also in allen Productionszweigen. Nimm an vor dieser Verdopplung sei der Normaltag 12 Stunden, wovon 10 nothwendige Arbeitszeit, 2 Surplusarbeitszeit. Die Gesammtsumme der täglichen Lebensmittel des Arbeiters, die früher [1 0] Stunden Arbeit koste- ten, könnten nun in 5 Stunden hergestellt werden. Statt 10 Stunden Arbeit zu brauchen, um den Werth (Preiß) seines Arbeitsvermögens täglich zu ersetzen, d. h. ein Equivalent für seinen täglichen Arbeitslohn zu liefern, brauchte der Arbeiter nur mehr [5] Stunden. Der Werth seines Arbeitsvermö· gens wäre um die Hälfte gesunken, denn die zu seiner Reproduction 10 erheischten Lebensmittel wären nun das Product von 5 Stunden; statt früher von 10. Erhielte der Arbeiter nun- nach dieser Umwälzung in der Produc tivität der Arbeit- einen täglichen Arbeitslohn = 6 Stunden; d. h. hätte er künftig 6 Stunden IIIV-1381 täglich zu arbeiten, so würde sich seine materielle Lebenslage ganz in demselben Verhältniß verbessert haben, als 15 ob er unter den früheren Productionsbedingungen den ganzen Arbeitstag von 12 Stunden für sich selbst (d. h. die Reproduction seines Salairs) und 0 Arbeitszeit für den Capitalisten gearbeitet hätte; als wenn den ganzen Ar beitstag nothwendige Arbeitszeit und gar keine Surplusarbeitszeit gearbeitet worden wäre. Denn 5 : 6 = 10: 12. (5 x 12 = 6 x 10) Nichts desto weniger aber 20 wäre in diesem Fall die Surplusarbeitszeit von 2 Stunden auf 6 Stunden gewachsen, und ein relativer Mehrwerth von 4 Stunden zu dem absoluten Mehrwerth von 2 Stunden hinzugekommen. Statt daß der Arbeiter früher / 12 ( = 5h) also 10 Stunden für sich und 2 für den Capitalisten arbeitete, also 10 5h des Tags für sich und 2 / 12 oder 3h des Tags für sich und statt 1h, ebenfalls 3h für den jezt nur noch 6 Capitalisten, den halben Tag. Die nothwendige Arbeitszeit wäre gesunken von 10 auf 6, also auch der Werth des täglichen Arbeitsvermögen, statt 10 Stunden werth zu sein, nur mehr 6 Stunden werth - 4 Stunden weniger, d. h. er wäre um 40% gefallen (10: 4 = 100: 40). Der Mehrwerth wäre ge- wachsen auf 300p. c., von 2 auf 6. ((statt 1h des Tags 3h. 2 / 6 zu 1hgiebt 3halso 200 p. c. Zuwachs. DieB für den Mehrwerth. Andrerseits 5 / 6 herab zu 3/ 6 ist 2h Abnahme. D. h. absolut betrachtet ist der Zuwachs auf Seiten der Sur plusarbeits[zeit] oder des Capitalisten grade so groß, wie die Abnahme auf Seiten der nothwendigen Arbeitszeit oder des Werths des Arbeitsvermögen, 35 = 2 / 12) Aber die Zunahme auf der einen Seite im V erhältniß zu der ursprünglichen Surplusarbeitszeit, und die Ab nahme auf der andren im Verhältniß zur ursprünglichen nothwendigen Arbeitszeit (oder der Werth des Arbeitsvermögens) betrachtet, drücken sich die Zunahme auf der einen Seite und die Abhnahme auf der andren in verschiednen Proportionen aus, obgleich die absolute Grösse, die auf der / 12 = 1h des Tags für den Capitalisten, arbeitet er 25 / 6 Tag oder 4 Arbeitsstunden. (2h = 4 30 40 222 3. Der relative Mehrwert einen Seite subtrahirte, die auf der andren addirte Zeit dieselbe identische Grösse ist. So im obigen Fall. 10 / 12 oder 3hoder / 12 oder 5h verhalten sich zu 6 zu 5 ~ 2 = 5: 3, wie 60 rj c (soll heissen 40 p. c. sieh die andre Seite), denn 5: 3 = 100:60 (5 x 60 = 300 und 3 x 100 ditto= 300), während 2 / 12 oder 'h sich 5 zu 6 / 12 oder zu 2 1 : (3h) verhalten = 1 : 3, wie 100: 300 also wie 300 p. c. Obgleich daher der absolute Anwuchs der Surplusarbeits[zeit] = ist der ab soluten Abnahme der nothwendigen Arbeitszeit, die in Folge der gestiegenen Productivität der Arbeit eingetreten ist, so daß das V erhältniß worin der Werth des Arbeitsvermögens sinkt oder die nothwendige Arbeitszeit fällt 10 und das V erhältniß, worin die Surplusarbeitszeit oder der Mehrwerth steigt . nicht identisch, sondern hängt von dem ursprünglichen Verhältniß ab, worin Surplusarbeitszeit und nothwendige Arbeitszeit sich in den normalen Gesammtarbeitstag theilten, an ihm participirten.) (Es folgt hieraus., daß in dem Verhältniß, worin die gesammte Surplusarbeitszeit (sowohl der Theil, 15 der in Folge der Productivität der Arbeit aus Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit entstanden, als der Theil der durch V erlängrung des Arbeitstags bis zu seinen normalen Schranken entstanden) bereits einen grössern Theil (bedeutendre Portion) des Gesammtarbeitstags bereits bildet, jede Vermeh rung der Productivkraft der Arbeit und folgende Verkürzung der nothwendi- 20 gen Arbeitszeit (oder Vermehrung des relativen Mehrwerths) den propor tionellenMehrwerthin kleinerem V erhältniß vergrössern kann. Oder daß das Verhältniß, worin eine Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit die Sur plusarbeitszeit anwachsen macht, um so kleiner ist, je grösser bereits die Gesammtgrösse der Surplusarbeitszeit, und um so grösser, je kleiner bisher 25 die Gesammtgrösse der Surplusarbeitszeit war. Daher (dieß beim Profit nä her auszuführen) je fortgeschrittner die Industrie, um so kleiner das proportionelle Wachsthum des Mehrwerths, wenn sich die Productivkraft in demselben Maasse zu vermehren fortführe. Die allgemeine Productivkraft oder überhaupt die Productivkraft, so weit sie die Reproduction des Arbeits- 30 vermögens beeinflußt. Oder dieß Verhältniß, worin eine Vermehrung der I j139j Productivkraft der Arbeit die nothwendige Arbeitszeit (daher den Werth des Arbeitsvermögens) vermindert und die Surplusarbeitszeit, daher den Mehrwerth erhöht, steht in umgekehrtem Verhältniß zu dem Verhältniß, worin nothwendige Arbeitszeit und Surplusarbeitszeit ursprünglich, d. h. jedesmal vor dem Eintreten der neuen Vermehrung der Productivkraft, den Gesammtarbeitstag theilten oder an ihm participirten. Nimm an der Arbeits tag = 12 Stunden, 10 Stunden nothwendige Arbeit, 2 Stunden Surplusarbeit. Die Productivkraft verdopple sich allgemein. So reichten nun 5 Stunden hin für nothwendige Arbeitszeit, die Surplusarbeitszeit würde vermehrt um 35 223 3. Der relative Mehrwert· Heft IV 14 5 im Verhältniß von / 14, = 1355 5 Stunden, um dieselbe Grösse worum die nothwendige Arbeitszeit (daher der Werth des Arbeitsvermögens) abgenommen hätte - i. e. um 5 Stunden. Die nothwendige Arbeitszeit fiele von 10 auf 5, d. h. um die Hälfte = 50%. ((Fiele die nothwendige Arbeitszeit von 10 auf 6, so hätte sie um 4 Stunden abgenommen. 10 : 4 = 100 : 40, also um 40 p. c. Vorhin sagte ich um 60 p. c. Dieß falsch, denn ich rechnete 10 : 6 = 100 : 60. Es handelt sich aber um das Verhältniß von 10 zu dem Rest der von 10 bleibt, wenn 6 abgezogen wird, also von 10 zu 4. Die Arbeitszeit hat ja nicht um 6 Stunden, i. e. um 60 p. c. abgenommen.) Andrerseits ist die Surplusarbeitszeit gestiegen von 2 auf 7 Stunden (indem 5 Stunden Surplusarbeitszeit hinzugekommen), also 10 2:7 = 100:350 (2 x 350 = 700 und 7 x 100 ditto = 700); also auf 350 %; sie hätte sich vermehrt auf das Dreifache und die Hälfte ihrer ursprünglichen Grösse. Nimm nun an, nachdem dieß Verhältniß hergestellt, also vom Gesammtarbeitstag 5 Stunden nothwendige Arbeit, 7 Stunden Surplusarbeit, verdopple sich wieder die allgemeine Productivkraft der Arbeit, d. h. die 15 nothwendige Arbeitszeit nehme ab um 21/ 2 Stunden, die Surplusarbeitszeit wachse also um dieselben 21 / 2 Stunden; also von 7 auf 9 1/ 2 Stunden. Die nothwendige Arbeitszeit hier wieder gefallen um 50%, die Surplusarbeitszeit gestiegen / 2) also von 14: 19. 14: 19 = 100: x; x = 1900 135 10/ 14) ditto = 1900) Obgleich daher in beiden Fällen die Productivkraft der Arbeit sich verdoppelt und daher die nothwendige Arbeitszeit um die Hälfte, um 50% gesunken, wäre die Surplusarbeitszeit oder der Mehrwerth in dem einen Fall gestiegen auf 350%, in dem andren nur auf 1355/ 7 p. c. (Das Verhältniß, worin sich die Productivkraft allgemein vermehrt, wäre stets 25 dasselbe = dem Verhältniß, worin die nothwendige Arbeitszeit mit sich selbst verglichen, d. h. mit ihrem Umfang vordiesem Vermehren der Produc tivkraft, fällt.) Aber in dem ersten Fall betrug vor Eintritt der Verdopplung der Productivkraft die Surplusarbeitszeit nur 1h des ganzen Arbeitstags, 2 Stunden = 2 vom Jacob z. B. geltend gemacht bei der Geldvermehrung. Es wuchs im 181 Jh. mehr als im 17. Aber die proportionelle Zunahme war kleiner.! /140/ Nimmt man nun den wirklichen case, wo sich die Productivkraft in einem Zweig z. B. verdoppelt, dagegen nicht gleichzeitig in den andren Zwei gen, vielleicht unverändert bleibt in den Productionszweigen, die das Capital 35 constant für diesen einen Zweig liefern, so daß also die Auslage für Rohstoff dieselbe bleibt, d. h. wächst mit der vermehrten Productivkraft und die Auslage für Maschinerie, wenn auch nicht in demselben Verhältniß zunimmt, so ist klar, daß der Profit, i. e. das Verhältniß des Mehrwerths zum Gesammt werth des ausgelegten Capitals aus doppelten Gründen nicht in demselben 40 Verhältniß wächst, wie die nothwendige Arbeit durch Vermehrung der / 12 , im zweiten Fall betrug sie 7 Stunden oder 7 I 12 • Derselbe Witz 30 / 7 p. c. (19 x 100 = 1900 und 14 x 1355 / 2 (7) zu 19 / 7 (oder 20 (9 1 / 2 224 Profit- 3. Der relative Mehrwert Productivkraft abnimmt. Erstens nicht, weil je weiter entwickelt die Produc- Rate tivkraft der Arbeit der Mehrwerth nicht in demselben Verhältniß wächst, wie die nothwendige Arbeit abnimmt. Zweitens nicht, weil dieser in verminder- tem Verhältniß angewachsne Mehrwerth auf Capital berechnet wird, das 5 ungefähr an Werth im Verhältniß zur Steigerung der Productivkraft ange wachsen ist.) 20 (Man kann die Abnahme der nothwendigen Arbeitszeit doppelt berech nen, 1) im Verhältniß zu ihrer eignen Grösse vor derVermehrungder Produc tivkraft der Arbeit; 2tens im Verhältniß zu dem ganzen Arbeitstag. In der 10 ersten Rechnung ist es klar, daß- eine allgemeine Steigerung der Productiv kraft vorausgesetzt - die nothwendige Arbeitszeit (daher der Werth des Arbeitsvermögens) in demselben Maaße fällt, worin die Productivkraft steigt; das Verhältniß aber, worin die Surplusarbeitszeit oder der Mehr werth wächst, von dem Verhältniß abhängt, worin der Gesammtarbeitstag 15 ursprünglich zwischen nothwendiger Arbeitszeit und Surplusarbeitszeit getheilt war. Also war ursprünglich 12 Stunden, 10 nothwendige Arbeit, 2 Surplus, und verdoppelt sich die Productivkraft der Arbeit, so fällt die nothwendige Arbeitszeit von 10 auf 5, d. h. um 50 P/ c. während die Productiv kraft sich verdoppelt hat. (Dieß Verhältniß drückt sich bei der Productivkraft im Wachsen um 100 P/c, bei der nothwendigen Arbeitszeit im Fallen um 50 P/c [aus]. Daß die nothwendige Arbeitszeit von 10 auf 5, d. h. um 50 p. c. fällt, heißt, daß ich in 1 Stunde so viel produciren kann, wie früher in 2, d. h. das Doppelte, d. h. daß die Productivkraft der Arbeit um 100P/c gestiegen ist.) Dagegen ist die Surplusarbeit gewachsen von 2 auf 7, d. h. auf 350 p. c. (Verdreifacht 2 x 3 oder [6] Stunden und um die Hälfte gestiegen, = 2 / 2 = 1 also das Ganze von 2 zu 7), weil sie ursprünglich nur 2 Stunden von 12 betrug. Hätte sie ursprünglich schon 3 Stunden betragen, die nothwendige Arbeit nur 9 Stunden, so wäre diese gefallen um 41 / 2 Stunden, wieder um 50%, die Sur plusarbeit gestiegen von 3: 7 1 / 2 30 oder 6: 15 = 100:250. 15 x 100 = 1500 und 6 x 250 = 1500) Betrachten wir dagegen den ganzen Arbeitstag, so ändert sich das V erhältniß nicht. Ursprünglich betrug die [nothwendige] Arbeitszeit 10 Stunden oder 10 / 12 des Arbeitstags; jezt nur noch 5/ 12 im ersten Fall. (Im zweiten betrug sie 9/ 12 des Arbeitstags, nachher nur noch 41 12 /2 .) Ob ich die nothwendige Arbeitszeit mit / 2 ; d. h. auf 250 p. c. (denn 3:7 1 / 2 oder 6 / 2 : 25 15 35 40 sich selbst oder dem Gesammtarbeitstag vergleiche ist gleich. Es kommt nur der Divisor 12 hinzu. Dieser fix also erledigt.) Nun zurück zu p. 138 vor der Klausel(. Die Lebenslage des Arbeiters hätte X sich verbessert, obgleich der Werth seines Arbeitsvermögens gefallen, seine nothwendige Arbeitszeit um 4 Stunden reducirt und seine Surplusarbeitszeit für den Capitalisten um 4 Stunden gewachsen wäre, weil er selbst einen 225 3. Der relative Mehrwert · Heft IV Antheil von 1 Stunde an der frei gewordnen Zeit erhielte, d. h. die Arbeitszeit, die er für sich selbst, d. h. zur Reproduction des Salairs arbeitete, nicht reducirt wäre auf den vollen Umfang, worin das Product der Arbeit diese nothwendige Arbeitszeit abgekürzt hätte. Er erhielte mehr Gebrauchswerthe von geringrem Werth- d. h. in denen weniger Arbeitszeit erhalten als vorher. Das Maaß aber, worin überhaupt neue Surplusarbeit gebildet, relativer Mehrwerth entstanden wäre, entspräche vollständig dem Maasse, worin ein Theil seiner nothwendigen Arbeitszeit in Surplusarbeitszeit für den Capitali sten verwandelt oder der Werth seines Arbeitsvermögens gesunken wäre. Dieß genügt hier. Später überhaupt das Proportionelle an der Sache (sieh 10 auch oben) zusammen zustellen. Also ändert dieß an der Natur und dem Gesetz des relativen Mehrwerths- daß in Folge der steigenden Productivität ein größrer Theil des Arbeitstags vom Capital angeeignet wird - nichts. Daher die Abgeschmacktheit dieß Gesetz widerlegen zu wollen durch stati stische Nachweise daß die materielle Lage des Arbeiters hier oder da, in 15 diesem oder jenem Verhältniß sich verbessert habe 111411 in Folge der Entwicklung der Productivkraft der Arbeit. 5 (Standard. Oct. 26. 1861. lesen wir in einem Prozeß von der Firma John Bright's mit seinen Arbeitern, vor den Rochdale magistrates, to prosecute for intimidation the agents of the Carpets' Weavers' Trades Unions. Bright's 20 partners had introduced new machinery which would turn out 240 yard of carpet in the time and with the labour previously required to produce 160 yards. The workmen had no claim whatever to share in the profits made by the investment of their employers' capital in mechanical improvement. Accordingly, Mssrs. Bright proposed to lower the rate of pay from 11/ 2 d. per 25 yard to 1 d., leaving the earnings of the men exactly the same as before for the same labour. But there was a nominal reduction, of which the operatives, it is asserted, had not had fair warning beforehand.) Eine gewisse Entwicklung der Productivität der Arbeit ist überhaupt vorausgesetzt, selbst für das Dasein des absoluten Mehrwerths, d. h. der 30 Surplusarbeit überhaupt, und daher für die Existenz der kapitalistischen Production, wie aller frühem Productionsweisen, in denen ein Theil der Gesellschaft nicht nur für sich selbst, sondern auch für den andern Theil der Gesellschaft arbeitet. "The very existence of the former (the mastercapital ists) as a distinct class is dependent on the productiveness of industry." (206. 35 Ramsay. An Essay on the Dist. of Wea1th etc Edinburgh. 1836) "If each man's labour were but enough to produce his own food, there could be no property (wird hier gebraucht für capital)" (p. 14: Piercy Raven stone. M. A. Thoughts on the Funding System, and its Effects. London. 1824) Das Capitalverhältniß entwickelt sich übrigens auf einer historischen Stufe 40 der ökonomischen Gesellschaftsformation, die bereits das Resultat einer 226 3. Der relative Mehrwert 5 10 langen Reihe früherer Entwicklungen ist. Die Stufe der Productivität der Arbeit, von der sie ausgeht, ist nichts naturwüchsig, sondern etwas historisch geschaffnes, wo die Arbeit längst aus ihren ersten rohen Anfängen hinausge treten ist. Es ist klar, daß wenn ein Land von Natur fruchtbaren Boden hat, fischreiche Wasser, reiche Kohlenlager, (überhaupt Brennmaterial), Metall bergwerke u. s. w., verglichen mit andren Ländern, wo diese natürlichen Bedingungen der Productivität der Arbeit in minderem Grad vorhanden sind, in dem erstrenLand weniger Zeit erheischt ist, um die nothwendigen Lebens mittel zu produciren, also von vorn herein ein größrer Ueberschuß der Arbeit für andre über die Arbeit für sich selbst möglich ist, daher die absolute Surplusarbeitszeit, also der absolute Surpluswerth hier von vorn herein grösser, also das Capital (oder jedes andre Productionsverhältniß, wodurch Mehrarbeit erzwungen wird) productiver als unter minder günstigen Natur bedingungen. Die Alten wußten schon, wie die natürliche Wohlfeilheit des 15 Arbeitsvermögens, d. h. seiner Productions- oder Reproductionskosten ein grosser Factor der industriellen Production ist. So z. B. heißt es in Diodor's historischer Bibliothek, 1. I, C 80 mit Bezug auf die Aegypter: "Es ist ganz unglaublich, wie wenig Mühe und Kosten die Erziehung ihrer Kinder ihnen verursacht. Sie kochen ihnen die nächste beste einfache Speise; auch geben sie ihnen von der Papierstaude den untern Theil zu essen, so weit man ihn im Feuer rösten kann, und die Wurzel und Stengel der Sumpfgewächse, theils roh, theils gesotten, theils gebraten. Die meisten Kinder gehen ohne Schuhe und unbekleidet, da die Luft so mild ist. Daher kostet ein Kind seinen Aeltern, bis es erwachsen ist, im Ganzen nicht über zwanzig Drachmen. 25 Hieraus ist es hauptsächlich zu erklären, daß in Aegypten die Bevölkerung so zahlreich ist, und darum so viel grosse Werke angelegt werden konnten." 20 (Die Masse des Mehrwerths, sein Verhältniß gegeben, hängt von der ()9 Masse der Bevölkerung ab; eine bestimmte Bevölkerung gegeben, von der Rate der Surplusarbeit zur nothwendigen.) 30 Es folgt daraus nur, daß da wo das Capitalverhältniß herrscht (oder ähnli- ches Productionsverhältniß, das absolute Mehrarbeit erzwingt, denn diese natürliche Fruchtbarkeit erleichtert nur die Verlängerung der Surplusarbeits zeit und ihr Dasein; sie schafft nicht relativenMehrwerthin unsrem Sinn), die Productivität des Capitals am größten ist- d. h. die meiste Surplusarbeit 35 und daher der meiste Surpluswerth, oder was dasselbe, der Werth des Arbeitsvermögens naturaliter am niedrigsten -, wo die Naturbedingungen der Arbeit, 111421 also namentlich Grund und Boden am fruchtbarsten. Es folgt daher keineswegs, daß die fruchtbarsten Länder die geeignetsten zur Entwicklung des Capitalverhältnisses selbst, also auch seiner Fruchtbarkeit. 40 Wenn Ricardo von der Fruchtbarkeit des Grund und Bodens als einer Hauptbedingung für die Productivität der Arbeit spricht, so unterstellt er 227 3. Der relative Mehrwert · Heft IV capitalistische Production und stellt seinen Satz unter dieser Voraussetzung auf. Er ist natürlich geneigt die bürgerlichen Productionsverhältnisse überall als gegeben vorauszusetzen. Dieß schadet seinen Entwicklungen nicht, da er blos von der Production in dieser bestimmten Form handelt. Die folgende Stelle wichtig, sowohl für den Begriff der Surplusarbeit überhaupt, als für das Mißverständniß im obigen berührten Punkt. 5 "'In different stages of society, the accumulation of capital, or of the means of employing labour 1) is more or less rapid, and must in all cases depend on the productive powers of labour. The productive powers of labour are generally greatest, where there is an abundance of fertile land."' 10 (Ricardo) "lf, in the first sentence, the productive powers of labour mean the smallness of that aliquot part of any produce that goes to those whose manual labour produced it, the sentence is nearly identical, because the remaining aliquot part is the fund whence capital can, if the owner pleases, be accumulated. But then this does not generally happen where there is most 15 fertile land. lt does in Northamerica, butthat is an artificial state of things. It does not in Mexico. It does not in New Holland. The productive powers of labour are, indeed, in another sense, greatest where there is much fertile land, viz. the power of man, if he chooses it, to raise much raw producein proportion to the whole labour he performs. lt is, indeed, a gift of nature, 20 that men can raise more food than the lowest quantity that they could maintain and keep up the existing population on; but 'surplus produce' (the term used by Mr. Ricardo p. 93) generally means the excess of the whole price of a thing above that part of it which goes to the labourers who made it; apart, which is settled by human arrangement, and not fixed." (p. 74, 75. 25 Observations on certain verbal Disputes in Pol. Be., particularly relating to value and to demand and supply. Lond. 1821.) Dieser Mann sieht nicht, daß von der Proportional Quantity of raw produce which "the whole labour" of a man can perform daily, in der That abhängt "the smallness" or bigness "of that aliquot part that goes" to the labourer. 30 Gegen Ric. er nur so weit recht, als er sagt: Die natürliche Fruchtbarkeit macht daß ich mit eines Tags Arbeit viel über das absolut N othwendige um zu existiren (the lowest quantity to keep the existing population upon) produciren kann, if I chose. Sie macht weder, daß ich viel arbeite, also viel producire und noch weniger, daß das, was ich über das nothwendige hinaus 35 arbeite, den fond des Capitals bildet. Dieß "is settled by human arrange ment". Für Ricardo ist das Capitalverhältniß selbst Naturverhältniß und daher überall vorausgesezt. : :·~ I) Es ist nur in solchen Stellen wie diesen, wo bei Ric. die Natur des Capitals durchbricht. ··:·· Also capital ist nicht diemeans of labour for producing a certain result, but it is "the means for 40 employing labour", and, this involves that the possessor of the means, or those means them selves, e m p I o y s labour, the means are the power over labour. • 228 a) Kooperation Capitalistische Production vorausgesetzt, wird, je nach günstigerenN atur bedingungen der Arbeit, und daher nach dem Grad ihrer natürlichen Produc tivität, in verschiednen Ländern die nothwendige Arbeitszeit, d. h. die zur Reproduction der Arbeiter erheischte verschieden sein und in umgekehrtem 5 Verhältniß zur Productivität der Arbeit stehn, daher also in demselben Verhältniß in dem einen Land die Surplusarbeitszeit oder der Surpluswerth grösser als in dem andren sein können, wenn auch dieselbe Stundenzahl gearbeitet wird. 10 Alles dieß betrifft the very existence of absolute surpluslabour, and its relative quantity in different countdes according to their respective natural facilities for production. Damit haben wir hier es nicht zu thun.l 11431 Indem unterstellt ist, daß der Normalarbeitstag bereits in nothwen dige Arbeit und absolute Surplusarbeit zerfällt, ist die Existenz der leztern, und zwar in einem bestimmten Grade, also auch eine bestimmte Naturbasis 15 derselben vorausgesetzt. Hier fragt es sich vielmehr um die Productivkraft der Arbeit- daher die Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit, die Ver längerung der Surplusarbeitszeit - soweit sie selbst Product der capitalisti schen (überhaupt der socialen) Production ist. Die Hauptformen sind: Cooperation, Theilungder Arbeit, und Maschinerie 20 oder Anwendung der scientific power u. s. w. a) Cooperation. 25 Dieß ist die Grundform, Theilung der Arbeit setzt Cooperation voraus oder ist nur eine spezifische Weise derselben. Ebenso das auf der Maschinerie begründete Atelier u. s. w. Die Cooperation ist die allgemeine Form, die allen gesellschaftlichen Arrangements zur Vermehrung der Productivität der gesellschaftlichen Arbeit zu Grund liegt, und in jeder derselben nur weitere Specification erhält. Aber die Cooperation ist selbst zugleich eine besondre Form, die neben ihren weiter entwickelten und höher specificirten Formen existirt. (ganz ebenso wie sie eine Form ist, die über ihre bisherigen 30 Entwicklungen übergreift.) Als eine von ihren eignen weiteren Entwicklungen oder Specificationen unterschiedne und im Unterschied, getrennt von ihnen existirende Form, ist die Cooperation die naturwüchsigste, rohste und abstrakteste ihrer eignen Arten; wie sie übrigens fortfährt in ihrer Einfachheit, in ihrer ein- fachen Form, die Basis und Voraussetzung aller ihrer höher entwickelten Formen zu bleiben. Cooperation ist also zunächst das unmittelbare - nicht durch den Aus tausch vermittelte - Zusammenwirken vieler Arbeiter zur Production 35 229 3. Der relative Mehrwert· Heft IV desselben Resultats; desselben Products; desselben Gebrauchswerths (oder +Nützlichkeit.) In der Sklavenproduction. (Vgl. Cairnes) Sie ist erstens das Zusammenwirken vieler Arbeiter. Also das Dasein der Agglomeration, der Zusammenhäufung vieler Arbeiter in demselben Raum (auf einem Platz), die gleichzeitig arbeiten, ist ihre erste Voraussetzung - oder ist selbst schon das materielle Dasein der Cooperation. Diese Voraus setzung liegt allen ihren höher entwickelten Formen zu Grunde. 5 Die einfachste, noch nicht weiter specificirte Weise der Cooperation, ist offenbar die, daß die so in einem Raum verbunden und gleichzeitig Arbei tenden nicht verschiednes, sondern dasselbe thun, daß aber die Gleichzeitig- 10 keit ihrer Action erheischt ist, um ein bestimmtes Resultat überhaupt oder in einer bestimmten Zeit hervorzubringen. Auch diese Seite der Coopera tion bleibt in den höher entwickelten Formen derselben. Auch in der Thei lung der Arbeit thun viele gleichzeitig dasselbe. Noch mehr im automatischen Atelier. 15 Eine der ältesten Formen dieser Cooperation findet sich z. B. in der Jagd vor. Ebenso im Krieg, der nur Menschenjagd, weiter entwickelte Jagd ist. Den Effect, den z. B. die Charge eines Cavalerieregiments hervorbringt, können die einzelnen Glieder des Regiments, jedes für sich genommen, nicht hervorbringen, obgleich während der Charge jeder Einzelne nur als 20 Einzelner handelt, so weit er überhaupt handelt. Die grossen Bauten der Asiaten sind ein andres Exempel dieser Art Cooperation, wie überhaupt im Bauen die Wichtigkeit dieser einfachen Form der Cooperation sehr schla gend hervortritt. Ein einzelner mag eine Hütte bauen, aber zum Bau eines Hauses gehören viele, die gleichzeitig dasselbe thun. Ein einzelner mag 25 einen kleinen Kahn rudern; für einen grösseren Nachen sind bestimmte An zahl Ruderknechte erheischt. Bei der Theilung der Arbeit tritt diese Seite der Cooperation auf im Prinzip der Proportion der multiples, die für jede besondre Branche anzuwenden sind. Im automatischen Atelier beruht die Hauptwirkung nicht auf der Theilung der Arbeit, sondern auf der Dieselbig- keit der von vielen gleichzeitig verrichteten Arbeit. z. B. daß die von dem selben Motor gleichzeitig in Bewegung gesetzten Spinning mules gleich zeitig von so und so viel Spinnern überwacht werden. 30 Wakefield's neues Colonisationssystem hat das Verdienst- nicht, daß er die Kunst des Colonisirens entdeckt oder 111441 befördert, auch nicht, daß 35 er irgend welche neue Entdeckungen überhaupt im Gebiet der politischen Oekonomie gemacht -wohl aber, daß er die Bornirtheiten der politischen Oekonomie naiv entdeckt, ohne sich selbst der Wichtigkeit dieser Ent deckungen klar, oder nur im geringsten selbst von den ökonomischen Bornirtheiten frei zu sein. 40 In Colonien nähmlich, namentlich in den ersten Stadien ihrer Entwick- 230 a) Kooperation lung, sind die bürgerlichen Verhältnisse noch nicht fertig; noch nicht vorausgesetzt wie in alt etablirten Ländern. Sie werden erst. Die Bedingun gen ihres Werdens treten also klarer hervor. Es zeigt sich, daß diese ökono mischen Verhältnisse weder von Natur da sind, noch daß sie Dinge sind, 5 wie der Oekonom leicht geneigt ist Capital u. s. w. aufzufassen. Wir werden später weiter sehn, wie Herr W akefield zu seiner eignen Verwunderung in den Colonien hinter dieß Geheimniß kommt. Hier wollen wir zunächst blos eine auf diese einfache Form der Cooperation bezügliche Stelle citiren: "There are numerous operations of so simple a kind as not to admit 10 a division into parts, which cannot be performed without the cooperation of many pairs of hands. F .i. the Iifting of a I arge tree on a wain, keeping down weeds in a large field of growing crops, shearing a large flock of sheep at the same time, gathering a harvest of corn at a time when it is ripe enough and not too ripe, moving any great weight; everything in short, which cannot 15 be done unless a good many pairs of hands help each other in the same undivided employment, and at the same time." (p. 168. Wakefield. E.G. A view of the art of colonization etc Lond. 1849) So z. B. Fischfang. Resultat wenn viele auf einmal- wie bei der Jagd. Bauen von Eisenbahnen. Graben von Kanälen etc. Diese Art Cooperation 20 bei den öffentlichen Werken der Aegypter und Asiaten. Die Römer ver wandten ihre Armeen so zu public works. (Sieh Stelle bei Iones.) 25 Wir haben bereits gesehn bei Betrachtung des absoluten Mehrwerths, daß, wenn seine Rate gegeben, seine Masse von der Anzahl gleichzeitig beschäftigter Arbeiter abhängt, also so far von ihrer Cooperation. Indessen tritt grade hier der Unterschied vom relativen Mehrwerth - soweit er erhöhte Productivkraft der Arbeit und daher Entwicklung der Productiv kraft der Arbeit voraussetzt- schlagend hervor. Werden statt 10 Arbeiter, von denen jeder 2 Stunden Surplusarbeit arbeitet, 20 angewendet, so ist das Resultat 40 Surplusstunden statt 20 im ersten Fall. 1 : 2, = 20: 40. Das Ver- 30 hältniß ist für die 20 dasselbe wie für den einen. Es ist hier nur die Zusam menaddirung oder Multiplication der Arbeitsstunden des Einzelnen. Die Cooperation als solche ändert hier absolut nichts an dem Verhältniß. Hier dagegen betrachten wir die Cooperation als eine Naturkraft der gesell schaftlichen Arbeit, insofern, vermittelst der Cooperation, die Arbeit des 35 Einzelnen eine Productivität erlangt, die sie als Arbeit des isolirten Einzel nen nicht erhalten würde. Z. B. Wenn 100 gleichzeitig mähen, so arbeitet jeder nur als Einzelner und dasselbe. Aber das Resultat, daß in dieser be stimmten Zeit, bevor das Heu verfault etc, gemäht ist- dießer Gebrauchs ist nur das Resultat davon, daß 100 gleichzeitig an werth producirt ist - 40 diese selbe Arbeit Hand anlegen. In andren Fällen tritt wirkliche Vermeh rung der Kraft ein. Z. B. beim Heben u. s. w. Lasten laden. Es entsteht hier 231 3. Der relative Mehrwert · Heft IV 5 eine Kraft, die nicht der Einzelne isolirt besitzt, sondern nur zusammen wirkend gleichzeitig mit den andern. Im ersten Falle könnte er räumlich nicht seine Actionssphäre so weit ausdehnen wie zur Erreichung des Resul tats erheischt. Im zweiten Fall könnte er gar nicht oder nur mit unendli chem Zeitverlust die nöthige Kraftpotenz entwickeln. Die Zeit, worin hier 10 einen Baum auf den Wagen laden, ist kleiner (wenn überhaupt der Fall möglich) als die Zeit worin einer in lOmal größrer Zeit dasselbe Resultat erzielen würde. Das Resultat ist, daß durch die Cooperation in geringrer Zeit producirt wird, als was dieselben Einzelnen, wenn ebenso viele zer streut arbeiteten, in derselben Zeit produciren könnten oder Gebrauchswer- the producirt werden, die sonst überhaupt nicht producirt werden könnten. Ein einzelner kann nicht in 100 Tagen thun, oft auch 100 einzeln nicht in 100 Tagen, was 100 durch Cooperation in einem Tage thun. Hier also wächst die Productivkraft des Einzelnen durch die gesellschaftliche I 11451 Form der Arbeit. Indem es so möglich wird in geringrer Zeit mehr zu 15 produciren, können die nothwendigen Lebensmittel oder die zu ihrer Pro duction erheischten Bedingungen in geringrer Zeit producirt werden. Die nothwendige Arbeitszeit nimmt ab. Die relative Surpluszeit ist damit ermöglicht. Die eine kann verlängert, die andre verkürzt werden. «La forza di ciascun uomo e minima, ma la riunione delle minime forze 20 10 forma una forza totale maggiore anche della somma delle forze medesime, fino a ehe le forze per essere riunite possono diminuire il tempo ed ac crescere lo spazio della loro azione.» (G. R. Carli. Note 1 p. 196 zu Pietro Verri: Meditazioni sulla Econ. Polit. etc. t. XV. Custodi. Parte Moderna.) (Man erinnert sich hier vielleicht, daß diese einfache Form der Coope- ration in vielen Industriezweigen die gemeinschaftliche Benutzung von Arbeitsbedingungen erlaubt, z. B. Feurung, Baulichkeit etc. Dieß aber geht uns hier noch nicht an. Sondern ist unter dem Profit zu betrachten. Wir haben hier nur zuzusehn, wie weit das Verhältniß von nothwendiger Arbeit und Surplusarbeit direkt afficirt wird, nicht aber das Verhältniß der Surplus- 30 arbeit zur Totalsumme des ausgelegten Capitals. Dieß auch bei den folgen den Abschnitten festzuhalten.) 25 (Es ist nicht absolut nöthig, daß Vereinigung in demselben Raum statt findet. Wenn 10 Astronomen von den Sternwarten verschiedner Länder dieselben Beobachtungen anstellen u. s. w., so ist das keine Theilung der 35 Arbeit, sondern die Verrichtung derselben Arbeit an verschiednen Orten, II eine Form der Cooperation.) Zugleich- aber auch Concentration von Ar beitsmitteln. Erweiterung der Aktionssphäre; Verkürzung der Zeit, worin ein bestimm- tes Resultat erreicht wird; endlich Erzeugung von Productionskräften, zu 40 deren Entwicklung der vereinzelte Arbeiter überhaupt unfähig ist, sind 232 a) Kooperation charakteristisch für die einfache Cooperation, wie für ihre weiter spezi ficirten Formen. 10 Bei der einfachen Cooperation ist es nur die Masse der Menschenkraft, die wirkt. An die Stelle des einen mit zwei Augen etc tritt ein vielaugiges, 5 vielarmiges u. s. w. Ungeheuer. Daher die grossenArbeiten der römischen Armeen. Die grossen asiatischen und ägyptischen öffentlichen Werke. Hier, wo der Staat der Verausgaber der Revenue des ganzen Landes, be sizt er die Macht grosse Massen in Bewegung zu setzen. "It has happened in times past that these Oriental States, after supplying the expenses of their civil and military establishments, have found themselves in possession of a surplus which they could apply to works of magnificence or utility, andin the construction of these their command over the hands and arms of almost the entire non-agricultural population [ ... ], and this food, belanging to the monarch and the priesthood, afforded the means of creating the 15 mighty monuments which filled the land ... in moving the colossal statues and vast masses, of which the transport creates wonder, human labour almost alone was prodigally used ... topes and reservoirs of Ceylon, the Wall of China, the numerous works of which the ruins cover the plains of Assyria and Mesopotamia." (Richard Iones, Textbook of Lectures on the 20 Polit. Econ. of Nations. Hertford. 1852 p. 77) "The number of the Jabourers, and the concentration of their efforts sufficed. (Anzahl der Arbeiter und Concentration derselben die Basis der einfachen Cooperation) We see mighty coral reefs rising from the depths of the ocean into islands and firm land, yet each individual depositor is puny, weak and contemptible. The 25 non-agricultural labourers of an Asiatic monarchy have little but their individual bodily exertions to bring llt46j to the task; but their number is their strength, and the power of directing these masses gave ris.e to the palaces and temples etc. It is that confinement of the revenues which feed them, to one or a few hands, which makes such undertakings possible." (78 1. c.) 30 (Die Continuität der Arbeit überhaupt der capitalistischen Production eigen; entwickelt sich aber erst vollständig mit der Entwicklung des capital fixe, worüber später.) Diese Macht der ägyptischen und asiatischen Könige und Priester oder 35 der etrurischen Theokraten in der alten Welt, ist in der bürgerlichen Gesell schaft auf das Capital und damit die Capitalisten übergegangen. Die einfache Cooperation, wie ihre weiter entwickelten Formen - wie überhaupt alle Mittel die Productivkraft der Arbeit zu steigern - fallen in den Arbeitsproceß, nicht in den V er wert h u n g s proceß. Sie steigern die 40 efficiency der labour. Der Werth des Products der labour hängt dagegen ab von der zu ihrer Herstellung erheischten nothwendigen Arbeitszeit. Die 233 3. Der relative Mehrwert · Heft IV efficiency der labour kann daher nur den W erth eines bestimmten Pro ducts verringern, nie ihn steigern. Aber alle diese Mittel, die angewandt werden, um die efficiency des Arbeitsproceß zu steigern, vermindern (to a certain degree) die nothwendige Arbeitszeit, und vermehren so den Surpluswerth, den Theil des Werths, der dem Capitalist zufällt, obgleich der Werth des Gesammtproducts nach wie vor bestimmt bleibt durch die Totalität der angewandten Arbeitszeit. 5 "Das mathematische Prinzip, daß das Ganze der Summe seiner Theile gleich ist, wird falsch, auf unsren Gegenstand angewandt. Regarding labour, the great pillar of human existence, it may be said, daß das ganze 10 Product der combinirten Anstrengung unendlich alles exceeds, was indi viduelle und disconnected efforts möglicher Weise erfüllen könnten." (p. 84. Michael Thomas Sadler, The law of Population. t. I) Die Cooperation - i. e. ihre Anwendung durch den Capitalisten, i. e. Geld oder Waarenbesitzer- erheischt natürlich Concentration der Arbeitsmittel, 15 ditto der Lebensmittel (des gegen Arbeit ausgetauschten Theils des Capi tals) in seiner Hand. Um einen Mann 360 Tage während des Jahrs zu be schäftigen, erheischt ein 360mal kleinres Capital als um 360 Mann an dem selben Tag zu beschäftigen. Die gesellschaftliche Productivkraft, die aus der Cooperation entspringt, 20 ist unentgeldlich. Die einzelnen Arbeiter oder vielmehr Arbeitsvermögen werden bezahlt und zwar als vereinzelte. Ihre Cooperation und die daher entspringende Productivkraft wird nicht bezahlt. Der Capitalist zahlt 360 Arbeiter; er zahlt nicht die Cooperation der 360 Arbeiter: denn der Austausch zwischen Capital und Arbeitsvermögen findet zwischen dem 25 Capital und dem einzelnen Arbeitsvermögen statt. Er ist bestimmt durch den Tauschwerth des leztren, der ebenso unabhängig ist von der Productiv kraft, die dieß Vermögen unter gewissen gesellschaftlichen Combinationen erhält, als davon, daß die Zeit, die er arbeitet und arbeiten kann grösser ist als die zu seiner Reproduction erheischte Arbeitszeit. 30 Die Cooperation, diese Productivkraft der gesellschaftlichen Arbeit stellt sich dar als eine Productivkraft des Capitals, nicht der Arbeit. Und diese Transposition findet innerhalb der capitalistischen Production in Bezug auf alle Productivkräfte der gesellschaftlichen Arbeit statt. Dieß bezieht sich auf die reale Arbeit. Ganz wie der allgemein, abstrakt gesell- schaftliehe Charakter 111471 der Arbeit- d. h. der Tauschwerth der Waare- als Geld - und alle Eigenschaften, die das Product als Darstellung dieser allgemeinen Arbeit besitzt, sich als Eigenschaften des Gelds darstellen; so der konkret gesellschaftliche Charakter der Arbeit als Charakter und als Eigenschaft des Capitals. In der That: Sobald der Arbeiter in den wirklichen Arbeitsproceß eintritt, 35 40 234 a} Kooperation 5 ist er qua Arbeitsvermögen bereits dem Capital einverleibt, gehört er nicht mehr sich selbst, sondern dem Capital und sind daher auch die Bedingun gen, unter denen er arbeitet, vielmehr Bedingungen, unter denen das Capital arbeitet. Bevor er aber in den Arbeitsproceß eintritt, tritt er mit dem Capi- talisten in Contact als einzelner Waarenbesitzer oder Verkäufer und zwar ist diese Waare sein eignes Arbeitsvermögen. Als einzelnes verkauft er es. Gesellschaftliches wird es, sobald es bereits in den Arbeitsproceß getreten ist. Diese Metamorphose, die mit ihm vorgeht, ist ihm selbst ein Äusser liches, woran es keinen Antheil hat, das ihm vielmehr angethan wird. Der 10 Capitalist kauft nicht ein, er kauft viele einzelne Arbeitsvermögen gleich zeitig, aber alle als vereinzelte, vereinzelten von einander unabhängigen Waarenbesitzern angehörige Waaren. Sobald sie in den Arbeitsproceß tre ten, sind sie bereits dem Capital einverleibt und ihre eigne Cooperation ist daher nicht ein V erhältniß, worin sie sich setzen, sondern worin sie vom 15 Capitalisten versetzt sind, nicht eine Beziehung, die ihnen gehört, sondern der sie jezt angehören und die selbst als ein V erhältniß des Capitals zu ihnen erscheint. Es ist nicht ihre gegenseitige Vereinigung, sondern eine sie beherrschende Einheit, deren Träger und Leiter eben das Capital selbst ist. Ihre eigne Vereinigung in der Arbeit - Cooperation - ist thatsächlich eine ihnen fremde Macht und zwar die Macht des Capitals gegenüber den ver einzelten Arbeitern. So weit sie als unabhängige Personen, als Verkäufer ein Verhältniß zum Capitalisten haben, ist es das von vereinzelten, von einander unabhängigen Arbeitern, die jeder im Verhältniß zum Capitalisten, aber nicht im V erhältniß zu einander stehn. So weit sie als werkthätige 25 Arbeitsvermögen in ein Verhältniß zu einander treten, sind sie dem Capital einverleibt und dieß Verhältniß steht daher als Verhältniß des Capitals, nicht als ihr eignes, ihnen gegenüber. Sie finden sich agglomerirt. Die Cooperation, die aus ihrer Agglomeration entspringt, ist ihnen gegenüber ebenso sehr die Wirkung des Capitals als diese Agglomeration selbst. Ihr 30 Zusammenhang und ihre Einheit liegt nicht in ihnen, sondern im Capital, oder die daraus entspringende gesellschaftliche Productivkraft ihrer Arbeit ist Productivkraft des Capitals. Wie die nicht nur ersetzende, sondern ver mehrende Kraft des einzelnen Arbeitsvermögens als Vermögen des Capi tals erscheint - die Surplusarbeit - so der gesellschaftliche Charakter der 20 35 Arbeit und die aus diesem Charakter entspringende Productivkraft. Es ist dieß die erste Stufe, worauf die Subsumtion der Arbeit unter das Capital nicht mehr als blos formelle Subsumtion erscheint, sondern die Productionsweise selbst verändert, so daß die capitalistische Productions weise spezifische Productionsweise ist. Formell ist die Subsumtion, so weit 40 der einzelne Arbeiter, statt als unabhängiger Waarenbesitzer zu arbeiten, jetzt als dem Capitalist gehöriges llt48l Arbeitsvermögen und daher unter 235 3. Der relative Mehrwert. Heft IV dem Commando und Aufsicht des Capitalisten, auch nicht mehr für sich, sondern für den Capitalisten arbeitet; auch die Arbeitsmittel nicht mehr als Mittel zur Verwirklichung seiner Arbeit, seine Arbeit vielmehr als Mittel der Verwerthung - d. h. Einsaugen von Arbeit - für die Arbeitsmittel er scheint. Formell ist dieser Unterschied, so weit er existiren kann, ohne daß irgend wie die Productionsweise und die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen die Production stattfindet, im geringsten verändert werden. Mit der Cooperation tritt schon ein spezifischer Unterschied ein. Die Arbeit vollzieht sich unter Bedingungen, unter denen die unabhängige Arbeit des Einzelnen sich nicht vollbringen kann - und zwar erscheinen diese Be- dingungen als ein ihn beherrschendes Verhältniß, als ein Band, das das Capital um die einzelnen Arbeiten schlingt. Mit dem Zusammenarbeiten Vieler, denen ihr Zusammenhang selbst ein fremdes Verhältniß ist, deren Einheit ausser ihnen liegt, tritt die N othwen digkeit des Commandos, der Oberaufsicht selbst als eine Productions- bedingung auf, als eine durch die Cooperation der Arbeiter nothwendig gewordne und durch sie bedingte neue Art Arbeit, Jabour of superintend ence, ganz wie bei einer Armee, selbst wenn sie blos aus derselben Waf fengattung besteht, zu ihrem Wirken als Corps, die N othwendigkeit von Befehlshabern, die N othwendigkeit des Commandos eintritt. Dieß Com- mando gehört dem Capital, obgleich der einzelne Capitalist es selbst wieder durch spezifische Arbeiter vollziehn lassen kann, die jedoch das Capital und den Capitalisten gegenüber der Arbeiterarmee vertreten. (Sklaverei) (Cairnes) 5 10 15 20 So weit besondre Arbeiten dieser Art aus Functionen entspringen, die die 25 capitalistische Production selbst erzeugt, ist es natürlich Blödsinn das Capital dadurch für nöthig zu beweisen, daß es diese Functionen vollzieht. Es ist dieß eine Tautologie. Es wäre als wollte man den Negern die Sklaverei dadurch rechtfertigen, daß sie als Sklaven des Sklavenaufsehers mit der Peitsche bedürfen, der zu ihrer Production ebenso nothwendig ist als sie 30 selbst. Aber er ist nur nothwendig, weil und sofern sie Sklaven sind - auf der Basis der Sklaverei. Sofern dagegen Cooperation, wie z. B. im Orchester, einen Direktor erheischt - es ist etwas ganz andres, die Form, die dieß unter den Bedingungen des Capitals annimmt, und die es sonst z. B. bei Association annähme, als eine besondre Function der Arbeit neben andren, 35 aber nicht als die Macht, die ihr eigne Einheit als ihnen fremde und die Ex ploitation ihrer Arbeit als von fremder Macht an ihnen verübte vollführt. I Die Cooperation kann continuirlich sein; sie kann auch nur vorüber gehend sein, wie beim Aerndten in der Agricultur etc. Die Hauptsache bei der einfachen Cooperation bleibt die Gleichzeitig- keit der Action, eine Gleichzeitigkeit, deren Resultat nie durch das Nach- 40 236 b) Teilung der Arbeit einander in der Zeit durch die vereinzelten Arbeiter in ihren Wirkungen erreicht werden kann. Das Wichtigste bleibt: Diese erste Transposition des gesellschaftlichen Charakters der Arbeit als gesellschaftlicher Charakter des Capitals, der 5 Productivkraft der gesellschaftlichen Arbeit als Productivkraft des Capi tals; endlich die erste Verwandlung der formellen Subsumtion unter das Capital in reale Aenderung der Productionsweise selbst. I l138a I Als Mittel zur Vermehrung der Productivität der Arbeit unter scheidet D. de Tracy: 10 1) Concours de forces. (Simple cooperation) «S'agit-il de se defendre? Dix hommes vont resister aiserneut a un ennemi qui les aurait tous detruits en les attaquant l'un apres l'autre. Faut-il remuer un fardeau? Celui dorrt le poids aurait oppose une resistance invincible aux efforts d'un seul individu cede tout de suite a ceux de plusieurs qui agissent ensemble. Est-il question 15 d'executer un travail complique? plusieurs choses doivent etre faites simul tanement; l'un en fait une pendant que l'autre en fait une autre, et toutes contribuent a l'effet qu'un seul homme n'aurait pu produire. L'un rame pendant que l'autre tient le gouvernail, et qu'un troisieme jette le filet ou harponne le poisson, et la peche a un succes impossible sans ce concours.» (1. c. p. 78) Hier bei dieser Ietztren cooperation findet schon Theilung der Arbeit statt, weil plusieurs choses doivent etre faites simultanement, aber dieß ist nicht die Theilung der Arbeit im eigentlichen Sinne. Die 3 können abwechselnd rudern, steuern, fischen, obgleich im Akt des Zusammenwir kens jeder nur das eine thut. Die eigentliche Theilung der Arbeit dagegen 25 besteht darin, daß «quand plusieurs hommes travaillent reciproquement les uns pour les autres, chacun peut se livrer exclusivement a l'occupation pour laquelle il a le plus d'avantages etc». (p. 79. 1. c.) 20 11491 b) Theilung der Arbeit. Die Theilung der Arbeit ist eine besondre, spezificirte, weiter entwickelte 30 Form der Cooperation, ein mächtiges Mittel, um die Productivkraft der Arbeit zu steigern, in kürzrer Arbeitszeit dasselbe Werk zu verrichten, also die zur Reproduction des Arbeitsvermögens nöthige Arbeitszeit zu verkürzen und die Surplusarbeitszeit zu verlängern. In der einfachen Cooperation ist das Zusammenwirken Vieler, die 35 dieselbe Arbeit verrichten. In der Theilung der Arbeit ist die Cooperation vieler Arbeiter unter dem Commando des Capitals, die die unterschiednen Theile derselben Waaren produciren, wovon jeder besondre Theil eine besondre Arbeit erheischt, eine besondre Operation und jeder Arbeiter oder 237 3. Der relative Mehrwert · Heft IV ein bestimmtes Multiplum Arbeiter nur eine besondre Operation verrich tet, der andre eine andre u. s. f.; die Totalität dieser Operationen aber eine Waare, eine bestimmte besondre Waare producirt; in der Waare also die Totalität dieser besondren Arbeiten sich darstellt. Wir sagen Waare in doppelter Hinsicht. Erstens kann eine durch Theilung der Arbeit producirte Waare selbst wieder Halbfabrikat, Rohstoff, Arbeits material für eine andre Productionssphäre sein. Ein solches Product braucht also keineswegs ein Gebrauchswerth zu sein, der seine letzte Form, worin er schließlich in die Consumtion eingeht, erhalten hat. 5 10 Sind verschiedne Productionsprocesse zur Herstellung eines Gebrauchs- werths erheischt, z. B. von gedrucktem Kattun- Spinnen, Weben, Drucken- so ist der gedruckte Kattun das Resultat dieser verschiedneo Productions processe und der Totalität der besondren Arbeitsweisen, Spinnen, Weben, Drucken. Es findet deßwegen noch keine Theilung der Arbeit in dem jezt betrachteten Sinn statt. Ist das Gespinst Waare, das Gewebe Waare und 15 der gedruckte Cattun besondre Waare neben diesen W aaren - diesen Ge brauchswerthen, die das Product von Prozessen sind, die dem Drucken des Cattuns vorhergehn müssen, so findet keine Theilung der Arbeit in dem jezt betrachteten Sinn statt, obgleich gesellschaftliche Theilung der Arbeit stattfindet, denn das Gespinst ist das Product von Spinnern, das Gewebe 20 das Product von Webern und der Cattun das Product von Druckern. Die zur Hervorbringung des gedruckten Cattuns nothwendige Arbeit ist ge theilt in Spinnerei, Weberei, Druckerei und jeder dieser Zweige bildet die Beschäftigung einer besondren Abtheilung von Arbeitern, von denen jeder nur diese besondre Operation des Spinnens oder Webens oder Druckens 25 verrichtet. Hier ist also erstens eine Totalität besondrer Arbeiten nöthig, um den gedruckten Cattun zu produciren; und zweitens sind verschiedne Arbeiter unter jede dieser besondren Arbeitsoperationen subsumirt. Aber es kann nicht gesagt werden, daß sie zur Production derselben Waare con curriren. Sie produciren vielmehr von einander unabhängige Waaren. Das 30 Gespinst ist so gut Waare nach der Voraussetzung wie der gedruckte Cattun. Das Dasein eines Gebrauchswerths als Waare hängt nicht von der Natur dieses Gebrauchswerths ab, also auch nicht davon, wie nah oder fern er der Gestalt steht, worin er schließlich in die Consumtion, sei es als Arbeits mittel, sei es als Lebensmittel eingeht. Es hängt nur davon ab, daß ein be- stirnrotes Quantum Arbeitszeit in diesem Product dargestellt ist und daß es das Material zur Befriedigung gewisser Bedürfnisse ist, seien dieß nun Be dürfnisse eines weiteren Productionsprocesses oder des Consumtions processes. Träte dagegen der gedruckte Cattun erst als Waare auf den Markt, sobald er die Processe des Spinnens, Webensund Druckens durch- laufen hätte, so wäre er durch Theilung der Arbeit producirt. 40 35 238 Seite 138a aus Heft IV b) Teilung der Arbeit Wir haben gesehn, daß das Product überhaupt nur Waare wird und Waarenaustausch als Bedingung der Production überhaupt nur stattfindet, wenn eine gesellschaftliche Theilung der Arbeit jj150j oder eine Theilung der gesellschaftlichen Arbeit stattfindet. In den besondren Waaren stecken 5 besondre Arbeitsweisen und der Producent oder Besitzer der einzelnen Waare bemächtigt sich nur seines aliquoten Theils der gesellschaftlichen Production, d. h. der Producte aller andren Arbeitszweige durch den Aus tausch, viz. Verkauf seines Products, durch die Verwandlung seiner Waare in Geld. Daß er überhaupt Waare producirt, schließt ein, daß seine Arbeit 10 einseitig ist und nicht unmittelbar seine Subsistenzmittel producirt, diese vielmehr nur durch den Austausch seiner Arbeit gegen die Producte andrer Arbeitszweige. Diese gesellschaftliche Theilung der Arbeit, die in dem Dasein des Products als Waare und des Waarenaustauschs vorausgesetzt ist, ist wesentlich verschieden von der Theilung der Arbeit, die wir hier 15 betrachten. Die leztre setzt die erstre als ihren Ausgangspunkt und ihre Grundlage voraus. In der erstren findet Theilung der Arbeit statt, sofern jede Waare die andre, also jeder Waarenbesitzer oder Producent dem andren gegenüber einen besondren Arbeitszweig darstellt und die Totalität dieser besondren Arbeitszweige, ihr Dasein als das Ganze der gesellschaftlichen 20 Arbeit ist vermittelt durch den Waarenaustausch oder weiter bestimmt die Circulation der Waaren, die die Geldcirculation, wie wir gesehn, einschließt. Es kann bedeutende Theilung der Arbeit in diesem .Sinn stattfinden, ohne daß die Theilung der Arbeit im leztren Sinn existire. Auf der Grundlage der Waarenproduction kann die leztre dagegen nicht ohne die erstre stattfin- 25 den, obgleich sie stattfinden kann, ohne daß die Producte überhaupt als Waaren producirt werden, ohne daß die Production überhaupt auf Grund lage des Waarenaustauschs stattfindet. Die erste Theilung der Arbeit zeigt sich darin, daß das Product eines besondren Arbeitszweigs als besondre Waare den Producenten aller andren Arbeitszweige als von ihrverschiednen selbstständigen Waaren gegenübertritt. Die zweite Theilung der Arbeit findet dagegen statt in der Production eines besondren Gebrauchswerths, bevor er als besondre, selbstständige Waare auf den Markt, in Circulation tritt. Die Ergänzung der verschiednen Arbeiten findet im ersten Fall durch den Waarenaustausch statt. Im zweiten ist direktes, nicht durch Waaren- 35 austausch vermitteltes Zusammenwirken der besondren Arbeiten zur Herstellung desselben Gebrauchswerths unter dem Commando des Capi tals. Durch die erste Theilung der Arbeit treten sich die Producenten als selbstständige Waarenbesitzer gegenüber und als Repräsentanten beson derer Arbeitszweige. Durch die zweite erscheinen sie vielmehr als unselbst- 40 ständig, indem sie nur durch ihre Cooperation eine ganze Waare produciren, überhaupt Waare produciren, und nicht eine besondre Arbeit, sondern 30 241 3. Der relative Mehrwert · Heft IV vielmehr jeder nur die einzelnen, in einer besondren Arbeit combinirten, zusammenlaufenden Operationen darstellt und der Waarenbesitzer, der Producent der ganzen Waaren ihnen, den unselbstständigen Arbeitern als Capitalist gegenübersteht. A. Smith verwechselt beständig die Theilung der Arbeit in diesen sehr verschiednen, sich zwar ergänzenden, aber auch in gewisser Rücksicht gegenüberstehenden Bedeutungen. Neure Engländer, um die Confusion zu vermeiden, nennen die erste Art Division of Labour, Theilung der Arbeit, die zweite Subdivision of Labour, Untertheilung der Arbeit, was jedoch den begrifflichen Unterschied nicht darstellt. 5 10 Wie Stecknadel und Twist zwei besondre Waaren, stellt jede derselben besondren Arbeitszweig dar und ihre Producenten stehn sich als Waaren besitzer gegenüber. Sie repräsentiren Theilung der gesellschaftlichen Arbeit, wovon jeder Theil dem andren als besondre Productionssphäre gegenüber steht. Dagegen die zur Production der Stecknadel erheischten verschiedneo 15 Operationen, - gesetzt nähmlich daß die besondren Theile derselben nicht als besondre Waaren auftreten-, wenn sie ebenso viele Arbeitsweisen dar stellen, worunter besondre Arbeiter subsumirt, ist Theilung der Arbeit im zweiten Sinn. Es ist die Besonderung der Operationen innerhalb der zu einer besondren Waare gehörigen Productionssphäre und die Vertheilung 20 jeder dieser Operationen unter besondre Arbeiter, deren Cooperation das ganze Product schafft, die Waare, deren Repräsentant aber nicht der Ar beiter, sondern der Capitalist. jj151j Auch diese Form der Theilung der Arbeit, die wir hier betrachten, erschöpft keineswegs die Theilung der Arbeit. Leztre ist in gewisser Beziehung die Categorie aller Categorien der poli- tischen Oekonomie. Wir haben sie hier aber nur zu betrachten als eine besondre Productivkraft des Capitals. 25 Es ist klar 1) daß diese Theilung der Arbeit gesellschaftliche Theilung der Arbeit voraussetzt. Erst aus der im Waarenaustausch entwickelten Be sondrung der gesellschaftlichen Arbeit, scheiden sich die Arbeitszweige so 30 weit ab, daß jeder besondre Zweig zu der Specialarbeit zurückgeführt wird, worin nun die Theilung innerhalb dieser Specialarbeit, ihre Analyse statt finden kann. 2) ist ebenso klar, daß die zweite Theilung der Arbeit umge rückschlagend. Erstens so weit sie mit kehrt die erste ausdehnen muß - allen andren Productivkräften gemein hat die für einen bestimmten Ge- brauchswerth erheischte Arbeit zu verkürzen, also frei zu setzen Arbeit für eine neue Branche der gesellschaftlichen Arbeit. Zweitens, und dieß ist ihr spezifisch, so weit sie in ihrer Analyse eine Specialität so spalten kann, daß die verschiedneo Bestandtheile desselben Gebrauchswerths nun als verschiedne voneinander unabhängige Waaren producirt werden, oder 40 auch daß die verschiednen Arten desselben Gebrauchswerths, die früher 35 242 b) Teilung der Arbeit alle derselben Productionssphäre anheimfielen, nun durch die Analyse der einzelnen derselben verschiedneo Productionssphären anheimfallen. Das eine ist Theilung der gesellschaftlichen Arbeit in verschiedne Arbeitszweige; das andre Theilung der Arbeit in der Manufactur einer 5 Waare, also Theilung der Arbeit nicht in der Gesellschaft, sondern gesell schaftliche Theilung der Arbeit innerhalb eines und desselben Ateliers. Der Theilung der Arbeit im leztren Sinn entspricht die Manufactur, als besondre Weise der Production. A. Smith unterscheidet nicht die Theilung der Arbeit in beiden senses. 10 Die leztere Theilung der Arbeit erscheint bei ihm daher auch nicht als etwas der capitalistischen Production Specifisches. Das Capitel über die Theilung der Arbeit, womit er sein Werk eröffnet (book I, eh. I) (De la Division du travail) beginnt damit: 15 «On se fera plus aisement une idee des effets de la division du travail sur l'industrie generale de la societe, si on observe comment ces effets operent dans quelques manufactures particulieres.>> (p. 11] Die Theilung der Arbeit innerhalb des Ateliers (worunter hier eigentlich Werkstatt, factory, Mine, Acker verstanden wird, gesetzt nur, daß die in der Production einer bestimmten Waare beschäftigten Individuen coope- 20 riren unter dem Commando des Capitals), die capitalistische Theilung der Arbeit gilt ihm nur, und wird von ihm nur besonders besprochen als leichter faßliches, mehr greifbares und anschauliches Beispiel von den Wirkungen der Theilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft überhaupt und auf die "industrie generale de la societe". Daß dieß der Fall: 25 «On suppose communement que cette division est portee le plus loin possible dans quelques-unes des manufactures ou se fabriquent des objets de peu de valeur. Ce n'est pas peut-etre que reellement elle y soit portee plus loin que dans les fabriques plus importantes; mais c'est que, dans les premieres, qui sont destinees a des petits objets demandes par un petit 30 nombre de gens, la totalite des ouvriers qui y sont employes, est necessaire ment peu nombreuse, et que ceux qui sont occupes a chaque differente branche de J'ouvrage, peuvent souvent etre reunis dans Je meme atelier, et places a la fois SOUS les yeux de l'observateur. Au contraire, dans ces gran des manufactures destinees a fournir les objets de consommation de la 35 masse du peuple, chaque branche de 1 'ouvrage emploie un si grand nombre d'ouvriers, qu'il est impossible de les reunir tous llt52l dans Je meme atelier. Il est rare qu'on puisse voir autre chose a la fois, que ceux qui sont employes a une seule branche de l'ouvrage. Ainsi quoique, dans ces manufactures, l'ouvrage soit peut-etre en realite divise en un plus grand nombre de parties 40 que dans celles de la premiere espece, cependant la division y est moins sensible, et, par cette raison, a ete bien moins observee.>> (p. 11 /12] 243 3. Der relative Mehrwert · Heft IV Diese Stelle beweist erstens, auf welcher kleinen Stufenleiter industrielle Unternehmungen noch zur Zeit A. Smith ausgeführt wurden. Zweitens, die Theilung der Arbeit in einem Atelier und die Theilung eines Arbeitszweigs innerhalb der Gesellschaft in verschiedne von einander unabhängige Branchen, sind ihm nur subjektiv, nicht objektiv verschieden. Bei der einen sieht man die Theilung auf einen Blick, bei der andren nicht. An der Sache ist damit nichts geändert, sondern nur an der Art und Weise wie der Beobachter sie sieht. Z. B. betrachtet man die ganze Industrie von Eisenwaaren von der Production des Roheisens durch alle die verschiednen Arten, worin sie sich spaltet, und wovon jede einen unabhängigen Produc- tionszweig bildet, eine selbstständige Waare bildet, deren Zusammenhang mit ihren Vorstufen oderNachstufen durch den Waarenaustausch vermittelt wird, so zählt diese gesellschaftliche Theilung dieser Industriebranche vielleicht mehr Theile als die uns im lnnern einer Nadelfabrik entgegen- treten. A. Smith begreift die Theilung der Arbeit also nicht als besondre, spe zifisch verschiedne, für die capitalistische Productionsweise charakteri stische Form. 5 10 15 Die Theilung der Arbeit, wie wir sie hier betrachten, unterstellt erstens, daß die gesellschaftliche Theilung der Arbeit schon eine bedeutende Höhe 20 der Entwicklung erlangt hat, daß die verschiedneo Productionssphären von einander getrennt und innerhalb ihrer selbst wieder in selbstständige Unterarten getheilt sind; wie sich das Capital überhaupt nur entwickeln kann auf Grundlage einer schon relativ ausgebildeten Waarencirculation, die identisch ist mit einer relativ ausgebildeten Entwicklung der Theilung 25 (V erselbstständigung) der Geschäftszweige innerhalb des Ganzen der Ge sellschaft. Dieß vorausgesetzt, also daß z. B. die Production des Baum wollgarns als unabhängiger, selbstständiger Geschäftszweig existirt (also z. B. nicht mehr als ländliche Nebenarbeit), so ist die zweite Voraussetzung für die Theilung der Arbeit, die ihr selbst vorhergeht und vor ihr existirt, 30 daß viele Arbeiter in diesem Zweig unter dem Commando des Capitals in ein Atelier vereinigt sind. Diese Vereinigung, die Agglomeration der Arbei- ter unter das Commando des Capitals, die die Bedingung der capitalistischen Cooperation ist, macht sich aus zwei Gründen. Erstens hängt der Mehrwerth nicht nur von seiner Rate ab, sondern seine absolute Masse, Grösse hängt 35 zugleich ab von der Zahl der Arbeiter, die gleichzeitig von demselben Capi- tal exploitirt werden. Es wirkt als Capital im Verhältniß zur Arbeiterzahl, die es gleichzeitig beschäftigt. Die Unabhängigkeit der Arbeiter in ihrer Production ist damit vorbei. Sie arbeiten unter der Aufsicht und dem X Commando des Capitals. So weit sie zusammenwirken und zusammen- hängen, existirt ihr Zusammenhang im Capital oder dieser Zusammenhang 40 244 ist ihnen gegenüber selbst nur äusserlich, eine Daseinsweise des Capitals. X b) Teilung der Arbeit Ihre Arbeit wird Zwangsarbeit, weil sie, sobald sie in den Arbeitsproceß eintreten, nicht ihnen, sondern bereits dem Capital gehört, ihm bereits ein verleibt ist. Die Arbeiter werden der Disciplin des Capitals unterworfen 5 und in ganz veränderte Lebensverhältnisse gestellt. Die ersten Manufac turen in Holland und in allen Ländern, wo sie sich selbstständig entwickelt, und nicht fertig von aussen importirt wurden, waren wenig mehr als Conglo meration von Arbeitern, die dieselbe Waare producirten und Concentration von Arbeitsmitteln in demselben Atelier, unter dem Commando desselben 10 Capitals. Entwickelte Theilung der Arbeit findet in ihnen nicht statt, ent wickelt sich vielmehr erst in ihnen als ihrer natürlichen Grundlage. In den mittelaltrigen Zünften wurde der Meister 111531 verhindert Capitalist zu wer den, dadurch daß die Zunftgesetze die Anzahl der Arbeiter, die er gleich zeitig beschäftigen durfte, auf ein sehr geringes Maximum beschränkten. Zweitens die ökonomischen Vortheile, die aus der gemeinsamen Be- nutzung der Gebäulichkeit, Feuerung etc entsprangen und so sehr bald auch - von aller Theilung der Arbeit abgesehn - diesen Manufacturen productiv einen Vorzug über den patriarchalischen oder zunftmässigen Betrieb gaben, gehören nicht hierher, da wir hier nur zu betrachten haben, 20 nicht die Oekonomie in den Arbeitsbedingungen, sondern die productivre Anwendung des Capital variabel; wie weit diese Mittel direkt die in einer bestimmten Productionssphäre angewandte Arbeit productiver machen. 15 30 sieh z. B. Blanqui - Selbst wo ein bestimmter Geschäftszweig - sehr getheilt, aber patriarchalisch, so daß jeder Theil als besondre Waare unab- 25 hängig von den andren, oder nur durch den Waarenaustausch vermittelt, stattfindet, ist die Vereinigung in einem Atelier keineswegs nur formell. In diesen Umständen findet die Arbeit fast immer als häuslich-ländliche Nebenarbeit statt, fehlt also die absolute Subsumtion des Arbeiters unter eine ganz einseitige und einfache Operation. Sie ist nicht seine ausschließ- liehe Arbeit. Dann aber fehlt die Hauptsache. Diese Arbeiter arbeiten mit ihren eignen Arbeitsmitteln. Die Productionsweise selbst ist in der That nicht capitalistisch, sondern der Capitalist tritt nur als Mittelsmann, als Kaufmann zwischen diese selbstständigen Arbeiter und den definitiven Käufer ihrer Waaren. Diese Form, worin das Capital sich noch nicht der 35 Production selbst bemächtigt hat und die auf einem grossen Theil des Continents noch herrscht, bildet stets den Uebergang von ländlichen Nebenindustrien in die capitalistische Productionsweise selbst. Der Capi talist erscheint hier noch dem Arbeiter, der selbst als Waarenbesitzer, I Producent und Verkäufer erscheint, als Käufer der Waaren, nicht der 40 Arbeit gegenüber. Es fehlt also noch die Grundlage der capitalistischen Production. 245 3. Der relative Mehrwert · Heft IV Wo jene Theilung der Arbeit in der Form unabhängiger Productions zweige existirt, wie in dem Beispiel von Blanqui, finden eine Masse zeit raubender unproductiver Zwischenprocesse statt, bedingt dadurch daß die verschiedneo Stufen der Waare als selbstständige Waaren existiren und ihr Zusammenhang in der Gesammtproduction durch den Waarenaus- tausch, Kauf und Verkauf erst vermittelt ist. Das Füreinander Arbeiten in den verschiednen Branchen ist allerlei Zufälligkeiten, Unregelmässigkeiten u. s. f. unterworfen, indem erst der Zwang im Atelier die Gleichzeitigkeit, Gleichmässigkeit und Proportionalität in den Mechanismus dieser ver schiedneo Operationen hineinbringt, sie überhaupt erst zu einem gleich- förmig wirkenden Mechanismus verbindet. 5 10 Wenn die Theilung der Arbeit, so weit sie erst auf Grundlage d. vor- handneo Ateliers zur fernren Analyse der Operationen und Subsumtion bestimmter Arbeitermultiples unter dieselben fortgeht, die Theilung weiter führt, ist sie, so weit die disjecta membra poetae vorher selbstständig, als 15 ebenso viele unabhängige Waaren und daher als Producte ebenso viel Unabhängiger Waarenbesitzer neben einander existirten, auch umgekehrt Combination derselben in einem Mechanismus; eine Seite, die Adam ganz übersieht. Wir werden später noch weiter darauf eingehn, warum die Theilung der 20 Arbeit innerhalb der Gesellschaft, eine Theilung, die durch den Waarenaus tausch zum Ganzen der Production sich ergänzt und auf die einzelnen Vertreter derselben nur durch die Concurrenz, Gesetz der Nachfrage und Zufuhr wirkt, sich gleichmässig weiter entwickelt, Hand in Hand geht mit der Theilung der Arbeit im lnnern des Atelier, der die capitalistische Pro- duction charakterisirenden Theilung der Arbeit, worin die Unabhängigkeit der Arbeiter vollständig vernichtet und sie Theile eines unter dem Com mando des Capital stehenden gesellschaftlichen Mechanismus werden.[ 25 [154[ So viel ist klar, A. Smith hat die Theilung der Arbeit nicht als ein der capitalistischen Productionsweise Eigenthümliches begriffen; wodurch, 30 (• nebst der Maschinerie und einfachen Cooperation, die Arbeit nicht nur ·• formell, sondern in ihrer Wirklichkeit durch die Subsumtion unter das Capital verändert wird. Er faßt sie in derselben Weise auf wie Petty und nach Petty andrer seiner Vorgänger. (Sieh die ostindische Schrift) Smith, wie seine Vorgänger fassen in der That die Theilung der Arbeit 35 noch vom antiken Standpunkt, insofern sie sie mit der Theilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft zusammenwerfen. Sie unterscheiden sich von der Auffassung der Antiken nur in der Betrachtung des Resultats und des Zwecks der Theilung der Arbeit. Sie fassen sie von vornherein als Produc tivkraft des Capitals, so weit sie das betonen und fast ausschließlich be- trachten, daß durch sie die Waaren verwohlfeilert werden, weniger noth- 40 246 b) Teilung der Arbeit 5 wendige Arbeitszeit erheischt wird, um eine bestimmte Waare zu produ ciren, oder eine größre Quantität von Waaren in derselben nothwendigen Arbeitszeit producirt werden kann, der Tauschwerth der einzelnen Waaren also verringert wird. Auf diese Seite des Tauschwerths -und darin besteht ihr moderner Standpunkt - legen sie alles Gewicht. Es ist dieß natürlich das Entscheidende, wo die Theilung der Arbeit als Productivkraft des Capitals aufgefaßt wird, denn das ist sie nur, so weit sie die zur Reproduc tion des Arbeitsvermögens erheischten Lebensmittel verwohlfeilert, weni ger Arbeitszeit zu ihrer Reproduction erheischt. Die Alten, so weit sie 10 überhaupt die Theilung der Arbeit zum Gegenstand des Begreifens und Nachdenkens gemacht, fassen dagegen ausschließlich den Gebrauchs werth ins Auge. Die Producte der einzelnen Productionszweige erhalten bessere Qualität in Folge der Theilung der Arbeit, während bei den Moder nen der quantitative Gesichtspunkt herrscht. Die Alten betrachten also die 15 Theilung der Arbeit nicht mit Bezug auf die Waare, sondern mit Bezug auf das Product als solches. Ihr Einfluß auf die Waare ist das was den zum Capitalisten gewordnen Waarenbesitzer interessirt; ihr Einfluß auf das Product als solches bezieht sich nur auf sie soweit es sich um die Befriedi gung der menschlichen Bedürfnisse überhaupt, den Gebrauchswerth als 20 solchen handelt. Die Anschauung der Griechen hat immer als ihren histo rischen Hintergrund Aegypten, das ihnen ganz so als industrielles Muster land galt, wie früher Holland, später England den Modernen. Die Theilung der Arbeit findet bei ihnen, wie wir unten weiter sehn werden, also mit Bezug auf die erbliche Theilung der Arbeit und das aus ihr hervorgehende 25 Kastenwesen Statt, wie es in Aegypten existirte. A. Smith wirft auch weiter die beiden Formen der Theilung der Arbeit durcheinander. So heißt es weiter in demselben b. I, eh. I. «Dans chaque art, la division du travail, aussi loin qu'elle y peut etre portee, donne lieu a un accroissement proportionnel dans les facultes productives du travail. 30 C'est cet avantage qui parait avoir donne naissance a Ja Separation des divers empJois et metiers. Aussi cette Separation est en general poussee plus loin dans les pays qui jouissent du plus haut degre d'amelioration et d'in dustrie; et ce qui, dans une societe encore un peu grossiere, est l'ouvrage d'un seul homme, devient dans une societe plus avancee, la besogne de 35 plusieurs.» [p. 15] A. Smith hebt ausdrücklich den quantitativen Gesichts punkt, d. h. die Abkürzung der zur Production einer Waare nöthigen Arbeits zeit als den ausschließlichen hervor, in der Stelle, worin er die V ortheile der Theilung der Arbeit aufzählt. «Cette grande augmentation dans Ja quan tite d'ouvrage qu 'un meme nombre de mains est en etat de fournir, en con- sequence de la division du travail, est due a trois circonstances differentes.» (B. I. eh. I [p. 18]) Und zwar bestehn diese V ortheile nach ihm 1) aus der 40 247 3. Der relative Mehrwert· Heft IV Virtuosität, die der Arbeiter in seiner einseitigen Branche II 155/ erwirbt. «Premierement, l'accroissement de dexterite dans l'ouvrier augmente necessairement la quantite d'ouvrage qu'il peut fournir, et la division du travail, en reduisant Ja tache de chaque homme a queJque Operation tres simple, et en faisant de cette operation Ja seule operation de SEJ. vie, lui fait acquerir necessairement une tres grande dexterite.» [p. 19] (Also rapidite des Operations.) 5 Zweitens: Ersparung der Zeit, die beim Uebergang von einer Arbeit zur andren verloren geht. Es ist dabei "change de place" und "des outils diffe rents" erfordert. «Quand les deux metiers peuvent etre etablis dans Je 10 meme atelier, la perte du tems est sans doute beaucoup moindre; avec tout cela, elle ne laisse pas d'etre considerable. Ordinairement un homme muse un peu en quittant une besogne pour mettre la main a une autre.» [p. 20/21] Schließlich erwähnt A. Smith «que c'est a la division du travail qu'est 15 originairement due l'invention de toutes ces machines propres a abreger et a faciliter le travail». [p. 21/22] (nämlich durch die Arbeiter selbst, deren ganzeattentionauf ein einfaches objet ausschließlich gerichtet ist.) Und der Einfluß, den die savans ou theoriciens auf die Erfindung der Maschinerie ausüben, ist selbst der gesellschaftlichen Theilung der Arbeit verdankt, 20 wodurch «les connaissances philosophiques ou speculatives deviennent, comme tout autre emploi, la principale ou la seule occupation d'une classe particuliere de citoyens». [p. 24] A. Smith bemerkt, daß, wenn einerseits die Theilung der Arbeit das Product, Resultat der natürlichen Verschiedenheit der menschlichen An- lagen, letztere in noch viel höhrem Grade das Resultat der Entwicklung der Theilung der Arbeit sind. Hier folgt er seinem Lehrer Ferguson. 25 «Dans la realite, la difference des talens naturels entre les individus est bien moindre que nous ne le croyons, et ces dispositions si differentes qui semblent distinguer les hommes des diverses professions, quand ils sont 30 parvenus a la maturite de l'äge, n'est point tant Ja cause que l'effet de la division du travail ... Chacun aurait eu la meme täche a remplir (ohne die Division und den echange, den er zum Grund der Division du travail macht) et le meme ouvrage a faire, et il n'y aurait pas eu lieu a cette grande diffe rence d'occupations, qui seule peut donner naissance a une grande diffe- rence de talens.» [p. 33/34] «Par nature, un philosophe n'est pas de moitie aussi different d'un porte-faix, en talent et en intelligence, qu'un mätin l'est d'un levrier.» [p. 35] 35 Smith erklärt die Theilung der Arbeit überhaupt aus der "disposition des hommes a trafiquer et a echanger", ohne welche "chacun aurait ete oblige 40 de se proeurer a soi-meme toutes les necessites et commodites de la vie". 248 b) Teilung der Arbeit (b. I, eh. II [p. 34]) Er unterstellt also die echange, um die Theilung der Arbeit zu erklären und unterstellt die Theilung der Arbeit, in order that there be something to exchange. Naturwüchsige Theilung der Arbeit geht den echanges zuvor, und diese I 5 echanges der Producte als Waaren entwickelt sich erst zwischen verschied nen Gemeinwesen, nicht innerhalb desselben Gemeinwesens. (beruht zum Theil nicht nur auf den naturwüchsigen Unterschieden der Menschen selbst, sondern natürlichen, den natürlichen Elementen der Production, die diese verschiedneo Gemeinwesen vorfinden.) Die Entwicklung des Products 10 zur Waare und der Waarenaustausch wirkt allerdings rückschlagend auf die Theilung der Arbeit zurück, so daß echanges und division in V erhältniß der Wechselwirkung treten.j 15 j156j Smiths Hauptverdienst bei der Theilung der Arbeit ist, daß er sie an die Spitze stellt und betont, und zwar direkt als Productivkraft der Arbeit (i. e. des Capitals.) Bei ihrer Auffassung ist er abhängig von der damaligen Entwicklungsstufe der Manufactur, die noch weh von der modernen Fabrik verschieden. Daher auch das relative U ebergewicht, was der Theilung der Arbeit über die Maschinerie eingeräumt wird, die nur noch als ihr Anhängsel erscheint. 20 In dem ganzen Abschnitt über die Theilung der Arbeit folgt A. Smith wesentlich, oft bis zur Copie, seinem Lehrer Adam Ferguson (Essai sur l'histoire de Ja societe civile, traduction par M. Bergier, Paris. 1783) Im barbarischen Zustand liebt der Mensch die Faulheit: «c'est peut-etre que son industrie est decouragee par la diversite de ses besoins ou que son 25 attention trop partagee ne peut suffire pour acquerir de l'habilete dans aucune espece de travail.» (t. II, p. 128) Unter den verschiedneo Umstän den, die die Menschen allmählich "sans dessein premedite de leur part" dahin führen "a subdiviser leurs professions" führt F. ebenfalls an "l'espe rance d'echanger une chose pour une autre", nur nicht so einseitig wie 30 Smith als den einzigen Grund. Ferner: «L'artiste eprouve que plus il peut resserrer son attention, et Ia borner a une partie de quelque ouvrage, plus son travail est parfait, et plus il augmente Ja quantite de ses productions. Tout ehtrepreneur de manufacture s'aper~oit que ses frais diminuent, et que ses profits croissent a mesure qu'il subdivise les taches de ses ouvriers, 35 et qu'il emploie un plus grand nombre de mains ä chacun des details de l'ouvrage ... Ia progression du commerce n'est qu'une subdivision con tinuee des arts mechaniques.» (129) A. Smith läßt die Maschine ursprüng lich durch die Arbeiter erfinden, die in Folge der Theilung der Arbeit, "quand l'attention d'un homme est toute dirigee vers un objet" mit einem 40 einzigen Gegenstand beschäftigt, auffinden "toutes ces machines propres a abreger et a faciliter le travail". (b. I, eh. I) [p. 22] A. Ferguson sagt: «les 249 3. Der relative Mehrwert · Heft IV methodes, les moyens, les procedes ... que l'artisan attentif a sa propre affaire, a inventes pour abreger ou faciliter son travail particulier.» (p. 133) A. Smith sagt, «dans l'avancement de la societe, les connaissances philoso phiques ou speculatives deviennent, comme tout autre emploi, la principale ou la seule occupation d'une classe particuliere de citoyens». (b.l. eh. I [p. 23/24]) A. Ferguson: «Cette methode qui produit de si grands avantages dans ce qui regarde l'industrie, s'applique avec un egal succes, aux objets d'une plus haute importance, aux divers departements de la police et de la guerre. . .. dans un periode ou tout est separe, peut lui-meme former un metier particulier» (p. 131, 136) und er hebt speciell die Beschäftigung der 10 Wissenschaft mit der industriellen Praxis hervor, wie A. Smith. (p. 136) 5 Was ihn vor A. Smith auszeichnet, ist, daß er die negativen Seiten der Theilung der Arbeit schärfer und nachdrücklicher entwickelt (auch bei ihm noch die Qualität der Waare eine Rolle spielt, die A. Smith richtig vom capi talistischen Standpunkt als bloses accident bei Seite läßt.) «11 y aurait meme 15 lieu de douter si la capacite generale d'une nation croit en proportion du progres des arts. Plusieurs arts mechaniques n'exigent aucune capacite; ils reussissent parfaitement, lorsqu'ils sont totalement destitues des secours de la raison et du sentiment; et l'ignorance est la mere de l'industrie, aussi bien que de la Superstition. La reflexion et l'imagination sont sujets a 20 s'egarer; mais l'habitude de mouvoir le pied ou la main ne depend ni de l'une ni de l'autre. Ainsi, on pourrait dire que la perfection, a l'egard des manufactures, consiste a pouvoir se passer de l'esprit (und speziell, was wichtig in Bezug auf das Atelier) de maniere que, sans effort de tete, l'atelier puisse etre !1157/ considere comme une machine dont Jes parties sont des 25 hommes.» (p. 134, 135) In dem leztren der Begriff der Manufactur vielmehr als bei A. Smith. Er hebt ferner hervor das veränderte Verhältniß, das zwischen manufacturier und ouvrier in Folge dieser Theilung der Arbeit eintritt. «En fait d'industrie meme, le manufacturier peut avoir l'esprit cultive, tandis que celui de l'ouvrier subalterne reste en friche .... L'officier 30 generat peut etre tres habile dans l'art de la guerre, tandis que tout le merite du soldat se borne a executer quelques mouvemens du pied et de la main. L'un peut avoir gagne ce que J'autre a perdu!» (p. 135, 136) Was er vom General in Bezug auf den gemeinen Soldaten bemerkt, gilt vom Capitalist oder seinem manager in Bezug auf die Armee von Arbeitern. Die Intelli- genz und selbstständige Entwicklung, die in der unabhängigen Arbeit im Kleinen angewandt wurde, wird nun für das ganze Atelier im Grossen angewandt und von dem Chef monopolisirt, dadurch daß die Arbeiter ihrer beraubt werden. «il pratique en grand les ruses et tous les moyens d'attaque et de detense que le sauvage emploie a la tete d'une petite troupe; ou seule- ment pour sa propre conservation.» (p. 136) F. behandelt daher auch aus- 40 35 250 b) Teilung der Arbeit 5 drücklieh die "Subordination" als Folge "der separation des arts et des professions". (1. c. p. 138) Hier der Gegensatz von Capital etc. Mit Bezug auf das Ganze der Nationen sagt er: «Des nations vouees a l'in dustrie en viennent au point d'etre composees des membres qui, excepte leur metier, sont de Ia plus grande ignorance sur toutes les choses de Ia vie.» (p. 130) «nous sommes des nations entieres d'Ilotes, et nous n'avons point de citoyens libres.» (p. 144 I. c.) Es contrastirt dieß mit dem klassischen Alterthum, wobei er jedoch zugleich hervorhebt, daß die Sklaverei die Grundlage der Vollständigren totalen Entwicklung der Freien war. (Sieh 10 den Franzos, der diese ganze Fergusonsche Sache weiter ausgerhetorisirt hat, aber geistreich.) Nimmt man also Ferguson, Smiths direkten Lehrer, und Petty, dessen.··· Beispiel von der Uhr er das von der Nadelfabrik unterschob, so besteht~ •• ! seine Originalität nur in der an die Spitze Stellung der Theilung der Arbeit ! : 15 und der einseitigen (daher ökonomisch richtigen) Betrachtung derselben als Mittel zur Vermehrung der Productivkraft der Arbeit. In A. Potter: "Political Economy. "New York 1841 (Part II fast nur reprint of Scrope 's Political Economy London. 1833) heißt es: "The first essential towards production is labour. To play its part effi- 20 ciently in this great business, the labour of individuals must be combined; or, in other words, the labour required for producing certain results must be distributed among several individuals, and those individuals thus be enabled to cooperate." (p. 76. Scrope) Dazu bemerkt Potter Note 1. c.: "The prin ciple here referred to is usually called the division of labour. The phrase is 25 objectionable, since the fundamental idea isthat of concert and cooperation, not of division. The term of division applies only to the process; this being subdivided into several operations, and these being distributed or parcelled out among a number of operatives. It is thus a combination of labourers effected through a subdivision of processes." Es ist: Combination of labour. 30 Ferguson's Buch heißt: "Essay on the History of Civil Society." I lt58j Dugald Stewart, collected works, ed. by Sir W. Hamilton, Edin burgh. Ich citire of vol. VIII der collected works, which is vol. I (1855) der "Lectures on Political Economy." 35 Er sagt über die Art, wie die Theilung der Arbeit die Productivität der Arbeit vermehrt u. a: "The effects of the division of labour, and of the use of machines ... both derive their value from the same circumstance, their tendency, to enable one man to perform the work of many." (p. 317) "It produces also an 40 economy of time, by separating the work into its different branches, all of which may be carried into execution at the same moment ... by carrying 251 3. Der relative Mehrwert· Heft IV on all the different processes at once, which an individual must have exe cuted separately, it becomes possible to produce a multitude of pins f. i. completely finished in the same time as a single pin might have been either cut or pointed." (319.) Es ist dieß nicht nur die Bemerkung 2) von A. Smith, daß bei dem U eber- gehn von einer Operation zur andern derselbe Arbeiter, der den Umkreis der verschiednen Operationen durchläuft, Zeit verliert. 5 15 Die verschiednen Operationen, die der Arbeiter in dem patriarchalischen oder handwerksmässigen Betrieb nacheinander verrichtet, zur Herstellung seines Werks und die als verschiedne Weisen seiner Wirksamkeit sich in 10 einander verschlingen und sich in der Zeitfolge ablösen; die verschiednen Phasen, die seine Arbeit durchläuft und worin sie variirt, werden als selbst ständige Operationen oder Prozesse von einander getrennt, isolirt. Diese Selbstständigkeit wird befestigt, personnificirt, indem jeder solcher ein fache und einsylbige Prozeß zur ausschließlichen Function eines bestimm- ten Arbeiters oder einer bestimmten Zahl von Arbeitern wird. Sie werden unter diese isolirten Funktionen subsumirt. Die Arbeit vertheilt sich nicht unter ihnen; sie werden unter die verschiedneu Processe vertheilt, deren jeder ihr ausschließlicher Lebensprozeß wird - so weit sie als productives Arbeitsvermögen wirken. Die gesteigerte Productivität und Complication 20 des gesammten Productionsprocesses, seine Bereichrung, wird also erkauft durch die Reduction des Arbeitsvermögens in jeder besondren Funktion zu einer blosen dürren Abstraktion - einer einfachen Eigenschaft, die in ewigem Einerlei derselben Wirkung erscheint und für die das gesammte Productionsvermögen des Arbeiters, die Mannigfaltigkeit seiner Anlagen, 25 confiscirt ist. Die so getrennten Prozesse, als Funktionen dieser leben digen Automaten ausgeführt, erlauben eben durch ihre Trennung und Selbstständigkeit Combination; daß diese verschiedneu Processe gleich zeitig in demselben Atelier ausgeführt werden können. Die Theilung und Combination bedingen sich hier wechselseitig. Der Gesammtproductions- proceß der einen Waare erscheint jezt als eine zusammengesetzte Operation, Complication vieler Operationen, die jede von der andren unabhängig sich ergänzen und gleichzeitig neben einander ausgeführt werden können. Aus dem Futurum ist hier das Ergänzen der verschiednen Processe in die Gegenwart verlegt, wodurch die Waare, wenn sie auf der einen Seite be- gonnen auf der andren fertig wird. Gleichzeitig, indem diese verschiednen Operationen mit Virtuosität ausgeführt werden, weil auf einfache Function reducirt, kömmt zu dieser Gleichzeitigkeit, die überhaupt der Cooperation eigen, die Verkürzung der Arbeitszeit hinzu, die in jeder der gleichzeitigen 35 30 I und sich ergänzenden und zum Ganzen zusammensetzenden Functionen, 40 erreicht wird; so daß nicht nur in einer gegebnen Zeit mehr ganze Waa- 252 b) Teilung der Arbeit ren, mehr Waaren fertig werden, sondern mehr fertige Waaren überhaupt geliefert werden. Durch diese Combination wird das Atelier zu einem Mechanismus, von dem die einzelnen Arbeiter die verschiedneo Glieder bilden. 5 Die Combination jedoch - die Cooperation, wie sie in der Theilung der Arbeit nicht mehr als Nebeneinander derselben Functionen oder temporäre Vertheilung derselben, sondern als Besondrung einer Totalität von Functio nen in ihre Bestandtheile und Vereinigung dieser verschiedneo Bestand tbeile erscheint - existirt nun doppelt: so weit der Productionsproceß selbst 10 betrachtet wird, in dem Ganzen des Ateliers, das als solcher Gesammt mechanismus, (obgleich in der That nichts andres als das Dasein der Co operation der Arbeiter, ihr gesellschaftliches Verhalten im Productions proceß) ihnen als llt59j eine äusserliche, sie beherrschende und umfassende Macht gegenübersteht, in der That als die Macht und eine Existenzform 15 des Capitals selbst, unter das sie einzeln subsumirt sind und dem ihr gesell schaftliches Productionsverhältniß angehört. Andrerseits im fertigen Pro duct, das wieder dem Capitalisten gehörige Waare ist. Für den Arbeiter selbst findet keine Combination von Thätigkeiten Statt. Die Combination ist vielmehr eine Combination der einseitigen Functionen, 20 unter die jeder Arbeiter oder Anzahl von Arbeitern gruppenweis subsumirt ist. Seine Function ist einseitig, abstrakt, Theil. Das Ganze, das sich heraus bildet, basirt eben auf diesem seinem blasen Theildasein und Isolirung in der einzelnen Function. Es ist also eine Combination, von der er einen Theil bildet, die darauf beruht, daß seirie Arbeit nicht combinirt ist. Die Arbeiter 25 bilden die Bausteine dieser Combination. Die Combination ist aber nicht ein Verhältniß, das ihnen selbst angehört und unter ihnen als vereinigten subsumirt ist. Dieß zugleich über die schönen Phrasen des Herrn Potter von Combination und Concert, im Gegensatz zu division. Die capitalistische Productionsweise hat hier bereits die Arbeit in der 30 Substanz ergriffen und verändert. Es ist nicht mehr blos die formelle Sub sumtion des Arbeiters unter das Capital; daß er für einen andren arbeitet, unter fremdem Commando und fremder Aufsicht. Es ist auch nicht mehr blos wie bei der einfachen Cooperation sein gleichzeitiges Zusammenwirken mit vielen, mit denen er gleichzeitig dieselbe Arbeit verrichtet, was seine 35 Arbeit als solche unverändert läßt und einen nur temporären Zusammenhang schafft, ein Nebeneinander, was der Natur der Sache nach leicht auflösbar und in den meisten Fällen der einfachen Cooperationen nur für vorüber gehende besondre Perioden, ausnahmsweise Bedürfnisse stattfindet, wie beim Aerndten, Wegebauen u. s. w. oder wie bei der Manufactur in ihrer 40 einfachsten Form (wo das gleichzeitige Exploitiren vieler Arbeiter die Hauptsache und die Ersparung im Capital fixe etc) ihn nur formell Theil 253 3. Der relative Mehrwert · Heft IV eines Ganzen bilden läßt, dessen Chef der Capitalist, ein Ganzes, worin er aber nicht weiter berührt wird- qua Producent- davon, daß neben ihm so viel andre dasselbe thun, auch Stiefel machen u. s. w. Durch die Verwand- 5 llung seines Arbeitsvermögens in die blose Funktion eines Theils des Ge sammtmechanismus, dessen Ganzes das Atelier bildet, hat er überhaupt aufgehört Producent einer Waare zu sein. Er ist nur Producent einer ein seitigen Operation, die nur im Zusammenhang mit dem Ganzen des Mecha- nismus, welches das Atelier bildet, überhaupt etwas producirt. Er ist also ein lebendiger Bestandtheil des Ateliers und durch die Weise seiner Arbeit selbst ein Zubehör zum Capital geworden, da seine Fertigkeit nur in einem 10 Atelier ausgeübt werden kann, nur als Ring eines Mechanismus, der ihm gegenüber das Dasein des Capitals ist. Er mußte ursprünglich statt der Waare die Arbeit, die die Waare producirt an den Capitalisten verkaufen, weil ihm die objektiven Bedingungen zur Verwirklichung seines Arbeits vermögen~ fehlten. Er muß sie jezt verkaufen, weil sein Arbeitsvermögen 15 nur noch Arbeitsvermögen ist, so weit es an das Capital verkauft wird. Er ist jezt also nicht mehr nur durch den Mangel an Arbeitsmitteln, sondern durch sein Arbeitsvermögen selbst, die Art und Weise seiner Arbeit, unter die capitalistische Production subsumirt, dem Capital verfallen, in dessen Hand sich nicht nur mehr die objektiven Bedingungen, sondern die gesell- schaftliehen Bedingungen der subjektiven Arbeit befinden, unter denen seine Arbeit überhaupt noch Arbeit ist. 20 Die Vermehrung der Productivkraft, die aus der Theilung der Arbeit, dieser gesellschaftlichen Daseinsweise der Arbeit hervorgeht, ist also nicht nur Productivkraft des Capitals, statt Productivkraft des Arbeiters. Die 25 gesellschaftliche Form dieser combinirten Arbeiten ist das Dasein des Capi tals gegen den Arbeiter; die Combination tritt ihm als übermächtiges Ver hängniß entgegen, der er verfallen ist durch die Reduction seines Arbeits vermögens auf eine ganz einseitige Function, die getrennt von dem Ge sammtmechanismus nichts 111601 ist und daher ganz von demselben abhängt. 30 Er ist selbst zu einem blosen Detail geworden. X Dugald Stewart 1. c. nennt die der Theilung der Arbeit untergeordnete "living automatons ... employed in the details of the work", während der "employer will be always on the stretch to economize time and labour". (p. 318) D. Stewart citirt auf die Theilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft bezügliche Sprüchwörter der Alten. "Cuncta nihilque sumus." "In omnibus aliquid, in toto nihil." "1toA.A.' ij'!tLO''t OV'tl. xai. T)öovn 1t0A u Ol.acpepel. 'tCt U1t0 -ri)s ßacrl.AEWS 'tpet1tE,11S· xai. -roii-ro j.LEv'tOL oihws EX,ELV ouoev 'tl. {}auj.Lacr-rov· wcr1tep )'ap xai. ä.A.A.al. 'tEX,VCtl. Ol.acpep6v-rws ev 'tELV ep-yoOo'tac; (ep-yoOO'tTJ<; Lohnherr, der die Arbeit verdingt) (hinreichend viele Arbeitgeber findet um sich zu er nähren) A.at-Lßavn· &ovvaTOv oiiv 1roi\.i\.a rexvwt-tevov äv{}pw1rov 1ravra xai\.w~ (gut) 1l"Otei'v·) EV Oe 'tCXL<; t-LE'YcXACXL<; 7t0AECTL, Ota TO 1rOAAOV~ exaarov &ia{}at, &pxei' xai t-tia exaarcp TEXVTJ el~ TO rpüpea{}aL. (wo es für jeden Einzelnen viele Käufer giebt (wo viele jedes einzelnen bedürfen), ist auch für jeden Einzelnen eine Kunst hinreichend, um ihn zu ernähren. (ernährt auch eine einzelne Kunst ihren Mann.)) 1roi\.i\.axt~ oi ovo' öi\.71 t-tia (ja nicht einmal eine ganze), &A.A.' iJ7toO-i]t-La'ta 7tOLei: o 11-ev &vope'ia (Mannsschuhe), 10 0 Oe ')'UVCXLXELCX. (Weiberschuhe.) 'E 07t'tUV, &A.A. ap'tOU<; 7tOLELV (Brod zubereiten), xat 25 !1-TJOe 'tou'touc; 7tCXV'toOa7touc;, &A.A.a &pxei:, &v ev dooc; euooxL11-oüv (eine beliebte Art) 7tCXpaax.n. &va-yxTJ, olt-LCXL, 'tCXÜ'ta oihw 7tOLOUt-LEVCX 7t0AU ow cpepoV'tW<; E~ELp-yaa-frm EXCXCT'tOV. Tii !1-Ev oi] 'tWV UE'tC:tL exaUCtV'tT]V iJ.-Tl'TE oi.xoÖOj.LOV, LVa Öi} f}j.LLV 'tO 'tTt~ Ej.LEAAE 'tWV &A.A.wv ux.oA.i}v Ö.")'WV ou:l ßiov av-ro ipyaC6J.Levoc; ov napLd~ 'tou~ xmpou~ xaA.w~ &nep")'aseu-frav 'tu &e &i} nept 'tOV 7tOAEj.LOV 7tO'tepov ov nepi. 7tAeLUmein elementarische Form des Reichtbums geworden ist, je mehr die Production aufhört unmittelbare Erzeugung der eignen Subsistenzmittel trade geworden ist, wie Steuart [sagt,] die für das Individuum zu sein - Waare also aufhört die Form des über das Bedürfniß des Individuums hinausgehnden, für es überflüssigen und daher verkaufbaren Theils seiner 20 Production zu sein. Hier ist noch das Product als solches die Basis und die Production für die Subsistenz. Die Waarenproduction basirt hier noch auf Grundlage einer Production, deren Hauptproduct nicht Waare wird, wo die Subsistenz selbst noch nicht vom Verkauf abhängt; der Producent, wenn er nicht Waare producirt, überhaupt Nichts producirt; Waare zu sein also die 25 allgemein, elementarische, nothwendige Form seines [Produc]ts ist, die es überhaupt zu einem Element des bürgerlichen Reichtbums macht. Dieser Unterschied zeigt sich schlagend, wenn man die grosse moderne Agricultur mit der Agricultur vergleicht, worin die Production für die eigne Subsistenz noch die Basis bildet und die die meisten Bedingungen ihrer Production 30 selbst erzeugt; so daß sie nicht als Waarenmassen, durch die Circulation vermittelt, in sie eingehn. 15 In der That also, enthält diese Betrachtungsweise von Mandeville etc nichts, als daß die allgemeine elementarischeForm des bürgerlichen Reich tbums die Waare ist; daß für den Producenten nicht mehr der Gebrauchs- werth, sondern allein der Tauschwerth des Products entscheidet, für ihn der Gebrauchswerth nur der Träger des Tauschwerths ist; daß er in der That nicht blos ein bestimmtes Product, sondern Geld produciren muß. Diese Voraussetzung, daß das Product allgemein als W aare producirt wird, daher durch die Bedingungen seiner eignen Production als Waaren, durch 40 die Circulation vermittelt, in [die] sie eingehn, unterstellt eine allseitige 35 272 b) Teilung der Arbeit Theilung der gesellschaftlichen Arbeit, oder Loslösung der einander be dingenden und ergänzenden Arbeiten in unabhängige, nur durch die Waaren circulation, Kauf und Verkauf vermittelte Arbeitszweige. Oder es ist identisch damit, da das allgemeine Gegenüberstehn der Producte als 5 Waaren voraussetzt das Gegenüberstehn der sie produc[irenden] Thätig keit[en ... ] Derartige Betrachtung also historisch wichtig. [ ... ] I /V -179/ Auf solcher Entwicklungsstufe der Gesellschaft ist vielmehr die Betrachtung des Contrastes interessanter von Zuständen, worin die ein zelne Familie unmittelbar selbst beinahe alle ihre Bedürfnisse befriedigt, 10 wie z. B. Dugald Stewart 1. c. p. 327 [328]: "In some parts of the Highlands 15 20 of Scotland, not many years ago, every peasant, according to the Statistical . Accounts, made his own shoes of leather tanned by himself. Many a shep herd and cottar too, with his wife and children, appeared at church in clothes which had been touched by no hands but their own, since they were shorn from their sheep and sown in their flaxfields. In the preparation of these, it is added, scarcely a single article had been purchased, except the awl, needle, thimble, and a very few parts of the iron work employed in the weaving. The dyes, too, were chiefly extracted by the women from trees, shrubs, and herbs." (Lectures an Pol. Be. v. 11. c.) IV -1751 Auf einer vorgerückten Entwicklungsstufe der bürgerlichen Gesell- : :·: schaft dagegen, wie sie A. Smith schon gegenüberstand, erscheint die ein- ··~ ·· : fache Reproduction dieser Mandeville'schen, Harris'schen etc. Reflexio- nen nicht ohne einen Beisatz von pedantischer Kinderei und namentlich ~ (: bewirkt dergleichen Ausmahlung bei ihm, daß er die Theilung der Arbeit ·:·· 25 als spezifisch capitalistische Productionsweise nicht scharf und bestimmt begreift; wie andrerseits die ausserordentliche Wichtigkeit, die er der Thei lung der Arbeit in der Manufaktur beilegt, zeigt, daß zu seiner Zeit das moderne Fabrikwesen im Entstehen begriffen war. Ure bemerkt hierzu mit Recht: 35 30 «Lorsque A. Smith ecrivit son ouvrage immortel sur les elements de l'economie politique, le systeme automatique d'industrie etait encore a peine connu. La division du travail lui parut avec raison le grand principe du perfectionnement en manufacture ... Mais ce qui pouvait servir d'exemple utile du temps du docteur Smith ne serait propre aujourd'hui: qu'a induire le public en erreur relativement au principe reel de l'industrie moderne ... Le dogme scolastique de la division du travail selon les differents degres d'habilete a enfin ete exploite par nos manufacturiers eclaires.» (Andrew Ure. Philosophie des manufactures etc. t. I. eh. I.) (1835 zuerst erschienen.) Dieß zeigt schlagend daß die Theilung der Arbeit, um die es sich hier 40 handelt - und um die es sich eigentlich auch bei A. Smith in der That han delt - keine allgemeine Categorie, den meisten und verschiedenartigsten 273 3. Der relative Mehrwert· Heft V Gesellschaftszuständen gemeinsam, sondern eine ganz bestimmte histo rische, einer bestimmten historischen Entwicklungsstufe des Capitals ent sprechende Productionsweise; die sogar, in der alleinherrschenden und überwiegenden Form, worin sie bei A. Smith auftritt, der schon überwältig ten und vergangnen Stufe der Entwicklung der capitalistischen Production seiner Zeitepoche angehörte. 5 Ure in dem angegebnen Passus sagt 1) «ll (A. Smith) en conclut donc que l'on peut naturellerneut approprier a chacune de ces operations un ouvrier dont le salaire corresponde a son habilete. C'est cette appropriation qui est l'essence de la division du travail.» Also erstens: Aneignung des Arbeiters 10 an eine bestimmte Operation, seine Subsumtion unter dieselbe. Er gehört von nun an dieser Operation, die die ausschließliche Function seines auf ein Abstractum reducirten Arbeitsvermögens wird. Erstens also wird das Arbeitsvermögen dieser besondren Operation angeeignet. Zweitens aber, da die Basis der Operation selbst der mensch- liehe Körper bleibt, findet statt, wie Ure sagt, daß diese Appropriation zu gleich "distribution, ou plfitot J'adaptation des travaux aux differentes capacites individuelles". D. h. die Operationen selbst werden den natür lichen und erworbnen Fähigkeiten angepaßt in ihrer Trennung. Es ist nicht Auflösung des Processes in seine mechanischen principes, 111761 sondern 20 eine Auflösung mit Rücksicht .darauf, daß diese einzelnen Processe als Functionen menschlicher Arbeitsvermögen ausgeübt werden müssen. 15 G. Garnier, in dem Band von Noten, den er seiner Uebersetzung A. Smiths' hinzugefügt, erklärt sich gegen den Volksunterricht, in N. I zum Capitel 25 Smiths' über die Theilung der Arbeit. Es sei dieß gegen die Theilung der Arbeit und man proscribire damit "tout notre systeme social". (p. 21. c. t. V) Einige seiner Bemerkungen sind gut hier zu notiren. ~ ... ~ «Le travail qui nourrit, habille et Ioge Ia totalite des habitans d'un pays, est une charge imposee a la societe en masse, mais que necessairement elle 30 rejette sur une partie seulement de ses membres.» (p. 2 1. c.) Und je grösser der industrielle Fortschritt der Gesellschaft, um so mehr wachsen ihre materielle Ansprüche «et plus par consequent il y aura de travail employe a les produire, a les preparer (die Lebensmittel überhaupt), a les rapproeher ~.:') des consommateurs. Dans Je meme tems, cependant, et par une suite de ces 35 : memes progres, la classe des gens delivres de ces travaux manuels augmente dans sa proportion avec l'autre classe. Celle-ci a donc a la fois, et plus de gens a pourvoir, et uneprovisionplus abondante et plus travaillee a fournir a chacun d'eux. Aussi, a mesure que la societe prospere, c. a. d., qu'elle augmente en industrie, en commerce, en population etc ... l'homme voue 40 274 b) Teilung der Arbeit a une profession mecanique a moins de tems ä epargner. Plus la societe s'enrichit, plus Je tems de l'ouvrier a de valeur (ist vielmehr d. valeur) ... Ainsi, plus la societe avancera vers un etat de splendeur et de puissance, moins Ja classe ouvriere aura de tems ä donner ä l'etude et aux travaux intellectuels et speculatifs.» (p. 2-4) D. h. die freie Zeit der Gesellschaft ~.{) basirt auf der Absorbtion der Zeit des Arbeiters durch die Zwangsarbeit : : und so verliert er den Raum für die geistige Entwicklung, denn das ist die ; ZeiL s «D'un autre cöte, moins Ja classe ouvriere a de tems pour exploiter Je ~ {: 10 domaine de Ja science, plus il en reste ä J'autre classe. Si les hommes de ·:·· cette derniere classe peuvent se livrer avec suite et assiduite aux obser vations philosophiques ou aux compositions litteraires, c'est parce qu'ils sont degages de tout soin, quant a la production, confection Oll transport des objets de leur subsistance journaliere, et parce que d'autres se sont 15 charges pour eux de ces operations mecaniques. Comme toutes les autres X divisions du travail, celle entre le travail mecanique et le travail intellectuel se prononce d'une maniere plus forte et plus tranchante a mesure que la societe avance vers un etat plus opulent. Cette division, comme toutes les autres, est un effet des progres passes et la cause des progres a venir ... Le 20 gouvernement doit-il donc travailler a contrarier cette division du 111771 tra vail, et a la retarder dans sa marche naturelle? Doit-il employer une portion du revenu public pour tacher de confondre et de meler deux classes de travail qui tendent d'elles-memes a se diviser?» (p. 4, 5 1. c.) 30 Die Masse der Production wächst, indem die efficiency der labour bei 25 gleicher Arbeiterzahl, und zugleich die Extension und Intensivität der Arbeitszeit vermehrt wird. DieB vorausgesetzt ist ihr fernres Wachsthum durch das Wachsthum oder die Vermehrung der Lohnarbeiter gegenüber dem Capital bedingt. Leztre wird theils direkt durch das Capital vermehrt, indem früher selbstständige Handwerker etc der capitalistischen Produc- tionsweise unterworfen und damit in Lohnarbeiter verwandelt werden; ebenso indem die Einführung der Maschinerie etc die Verwandlung von Weibern und Kindern in Lohnarbeiter producirt. So vergrössert sich die Arbeiterzahl relativ, obgleich die Gesammtbevölkerung dieselbe bleibt. Das Capital producirt aber auch absolute Vermehrung der Menschenzahl, 35 zunächst der Arbeiterklasse. Die Bevölkerung kann absolut nur wachsen und damit, abgerechnet von den eben angeführten Operationen, indem nicht nur mehr Kinder geboren werden, sondern mehr aufwachsen, bis zum arbeitsfähigen Alter ernährt werden können. Die Entwicklung der Produc tivkräfte unter dem Regime des Capitals vermehrt die Masse der jährlich 40 erzeugten Lebensmittel und verwohlfeilert sie so weit, daß der Durch schnittsarbeitslohn auf grösserer Stufenleiter der Reproduction der Arbeiter 275 3. Der relative Mehrwert· Heft V berechnet sein kann, obgleich er im Werth sinkt, kleineres Quantum materia lisirter Arbeitszeit darstellt. Wenn nur seine Werthgrösse nicht ganz in derselben Proportion fällt, wie die Productivkraft der Arbeit steigt, auch Sinken des Niveau. Andrerseits die Lebenslage, worin das Capital die Arbeiterklasse stellt, die Conglomeration und die Abscheidung von allem andern Lebensgenuß, die gänzliche Aussichtslosigkeit einen höhern gesell schaftlichen Standpunkt zu erreichen und ein gewisses Decorum aufrecht zu erhalten, die Inhaltslosigkeit seines ganzen Lebens, die Vermischung der Geschlechter im Atelier, die Vereinsamung des Arbeiters selbst, alles treibt zu frühzeitigen Ehen. Die Verkürzung und fast Abschaffung der nothwen- digen Lernzeit, das frühe Alter, worin Kinder selbst als Producenten auf treten können, die Abkürzung der Zeit also, worin sie ernährt werden müs sen, vermehrt den stimulus zur beschleunigten Menschenproduction. Nimmt das Durchschnittsalter der Arbeitergenerationen ab, so befindet sich immer überflüssige und stets steigende Masse kurzlebiger Generationen 15 auf dem Markt und das ist alles, dessen die capitalistische Production bedarf. 5 10 Einerseits kann also gesagt werden (sieh Colins etc), daß ein Land um so reicher, je mehr Proletarier es zählt und daß das Wachsthum des Reich tbums in der Zunahme der Armuth sich zeigt. Andrerseits wächst relativ 20 die Zahl der von Handarbeit Unabhängigen und, obgleich die Arbeiter masse wächst, wächst in derselben Proportion die Bevölkerung der Gesell schaftsschichten, die sie durch ihre Arbeit materiell zu ernähren hat. (Colins, Sismondi etc) Die steigende Productivität des Capitals drückt sich direkt aus in der steigenden Masse der von ihm augeeigneten Surplusarbeit, 25 oder der steigenden Profitmasse, die eine Werthmasse ist. Diese Werthmasse ist nicht nur wachsend, sondern dieselbe Werthgrösse stellt sich in ungleich größrer Masse von Gebrauchswertben dar. Es wächst also die Revenu der Gesellschaft (vom Salair abgesehn), der Theil derselben, der nicht 111781 wie- der in Capital rückverwandelt wird, und damit die Substanz von der die 30 nicht direkt an der materiellen Production betheiligte Gesellschaftsschicht lebt. Damit dann auch der mit den Wissenschaften beschäftigte Theil; ganz wie der mit Circulationsgeschäften (Handel, Geldgeschäft) sich befassende und die Müssiggänger, die nur consumiren; ditto der dienende Theil der Bevölkerung. Beträgt z. B. in England 1 Million, mehr als sämmtliche direkt 35 in den factories von Geweben und Gespinsten beschäftigten Arbeiter. Bei der Loslösung der bürgerlichen Gesellschaft von der feudalen vermindert sich dieser Theil der Bevölkerung sehr. Auf einer weiter entwickelten Stufe wächst diese voluntary servage (Sieh Quesnay über die Diener) wieder ausserordentlich mit Luxus, Reichthum und Schaustellung des Reichthums. 40 Auch diese Bande - von der arbeitenden Klasse selbst geschieden- hat sie 276 b) Teilung der Arbeit zu ernähren und für sie zu arbeiten, da selbe nicht an der materiellen Pro duction direkt betheiligt ist. (Ditto Armeen) j179j Obgleich die Masse der Arbeiter absolut wächst, nimmt sie relativ~ (.~ ab, nicht nur im Verhältniß zu dem constanten Capital, das ihre Arbeit ·;· : 5 absorbirt, sondern auch im Verhältniß zu dem nicht direkt in der materiel- len Production oder überhaupt in gar keiner Production angesiedelten Theil der Gesellschaft. 10 15 20 25 "In every stage of society, as increased numbers and better contrivances add to each man's power of production, the number of those who labour is gradually diminished ... Property grows from the improvement of the mean s of prod uction; ~ !~ .. ~.9}~ .. l?.\1.~~~~.~ ~ . .!~ .. !h~ .. ~.t:l.~~ ~r.~~~W.~P. ~ .. 9~ J~! ~~~.~ ~ .. When each man's labour is barely sufficient for his own subsistence, as there can be no property ( capital), there will be no idle men. When one man's labour can maintain five, there will be four idle men for one employed in production: in no other way can the produce be consumed ... the object of society is to magnify the idle at the expense of the industrious, to create power out of plenty .... the industry which produces is the parent of pro perty; that which aids consumption is its child ... It is the growth of pro-~ n perty, this greater ability to maintain idle men, and unproductive industry, ·:· !h~!.~P..P.9U~.i~~L~~9.t:l.9.W.Y...i.~ .. ~~H~~ .. ~~P!~.~!:~~ (p. 11-13. Piercy Ravenstone. M. A. Thoughts on the Funding System, and its effects. London. 1824.) «Moins nombreuse est la population exploitante, et moins elle est acharge a ceux qu'elle exploite.» (69. t. I Colins. L'Econ. Polit. Source des Revolu tions et des Utopies pretendues socialistes Paris. 1856.) «Si par progres social, vers le mal, on comprend l'augmentation de la misere resultant d'un plus grand nombre de la dasse exploitante; et, d'un plus petit nombre dans la dasse exploitee, il y a eu, du 15 au 19 siede, progres social, vers le mal.» (70, 71. 1. c.) /178/ Ueber die Trennung der Wissenschaft, so weit sie die Arbeit selbst 30 betrifft, von der Arbeit - der Wissenschaft, deren Anwendung die Indu strien und Agricultur wurden, von den industriellen und agricolen Arbeitern unter dem Abschnitt der Maschinerie. (Sonst gehören alle diese Betrachtungen in das Schlußcapitel von Capital und Arbeit.) 35 Der mittelaltrige Meister ist zugleich Handwerker und arbeitet selbst. Er ist Meister in seinem Handwerk. Mit der Manufactur- wie sie auf Theilung der Arbeit gegründet ist - hört dieß auf. Abgesehn von dem kaufmänni schen Geschäft, das er als Waarenkäufer und Verkäufer versieht, besteht die Thätigkeit des Capitalisten darin alle Mittel anzuwenden, um die Arbeit 40 möglichst zu exploitiren, d. h. produktiv zu machen. "The dass of capi talists are from the first partially, and then become ultimately completely 277 3. Der relative Mehrwert · Heft V discharged from the necessity of manual Jabour. Their interest is that the produclive powers of the Jabourers they employ should be the greatest possible. On promoting that power their attention is fixed, and almost ex clusively fixed. More thought is brought to bear on the best means of effecting all the purposes of human industry; knowledge extends, multiplies its fields of action, and assists industry." (Rich. Iones. Textbook of Lectures on the Pol. Econ. of Nations. Hertford. 1825) (Lecture III [p. 39]) 5 "The employer will be always on the stretch to economize time and labour." (Dug. Stewart p. 318 1. c.) «Ces speculateurs si economes du travail des ouvriers qu'il faudrait qu'ils payassent.» (1. N. Bidaut. Du Monopole 10 qui s'etablit dans les arts industriels et le commerce. Paris. 1828. p. 13.) "The numerical increase of Jabourers has been great, through the grow ing substitution of female for male, and above all childish for adult labour. Three girls at 13, at wages of 6 to 8 sh. a week, have massenweise replaced the one man of mature age, at wages varying from 18 to 45 sh." (147. Note. 15 [De] Qui~cey. Thomas. The Logic of Polit. Economy. Edinb. 1844.)1 /179/ L'economie sur les frais de production, ne peut etre autre chose que l'economie sur Ia quantite de travail employe pour produire. (Sismondi, Etudes etc. t. I, p. 22.)1 j180j A. Smith bemerkt über das Wachsthorn des Capitals, das der Thei- lung der Arbeit vorausgesetzt ist, die zugleich die Zahl der angewandten Arbeiter vermehre: 20 «A mesure que le travail vient a se subdiviser, la quantite de matieres qu 'un meme nombre de personnes peut mettre en ceuvre augmente dans une grande proportion; et comme la tache de chaque ouvrier se trouve 25 successivement reduite a un plus grand degre de simplicite, il arrive qu'on invente une foule de nouvelles machines pour faciliter et abreger ces taches. ~/.: (Dieß sonderbare Logik - weil die Arbeit auf einen stets größren Grad : von Einfachheit reducirt, erfindet man Maschinen um sie zu erleichtern und abzukürzen. Also weil sie erleichtert und abgekürzt sind durch die Theilung 30 der Arbeit! Soll heissen, vereinfachen und analysiren sich die Werkzeuge, aus deren Zusammensetzung später die Maschine entsteht.) A mesure .... donc que la division du travail va en s'etendant, il faut, pour qu'un meme · .• :;: nombre d'ouvriers soit constamment occupe, qu'on accumule d'avance : une egale provision de vivres et une provision de matieres et d'outils plus 35 forte que celle qui aurait ete necessaire dans un etat de choses moins avance. Or Je nombre des ouvriers augmente en general dans chaque branche d'ouvrage, en meme temps qu'y augmente la division de travail, ou plutot c 'est J'augmentation de Je ur nombre qui ]es met a portee de se classer et de se subdiviser de cette maniere.» (p. 193-94. t. II. A. Smith.) 40 (b. II. Introduction) 278 b) Teilung der Arbeit A. Smith führt uns ibidem den Capitalist vor, als stets auf der Lauer die Productivkraft der Arbeit zu erhöhn. Hier Accumulation des Capitals Voraussetzung für Theilung der Arbeit und Maschinerie (da sie als capita listische Productionsweise erscheine) und umgekehrt die Accumulation 5 das Resultat dieser Steigerung der Productivkräfte. L. c. heißt es: «De meme que le travail ne peut acquerir cette grande extension de : :··. puissance productive, sans une accumulation prealable de capitaux, de ··~ ·· meme l'accumulation des capitaux amene naturellement cette extension. La personne qui emploie son capital a faire travailler, eherehe necessaire- 10 ment a l'employer de maniere a ce qu'il fasse produire la plus grande quantite possible d'ouvrage: elle tache donc a la fois d'etablir entre ses ou vriers la distribution de travaux la plus convenable, et de les fournir des meilleures machines qu'elle puisse imaginer Oll qu'elle soit a meme de se proeurer. Les moyens pour reussir dans ces deux objets, sont propor- tionnes en general a l'etendue de son capital ou au nombre de gens que ce capital peut tenir occupes. Ainsi non seulement Ja quantite d'industrie augmente dans un pays a mesure de l'accroissement du capital qui Ja met en activite, mais encore, par une suite de cet accroissement, la meme .::f:l:: quantite d'industrie produit une beaucoupplus grande quantite d'ouvrage.» (p. 194/195)1 15 20 j181j Not beyond a fourth part of our whole population provides every- ~ {~ thing which is consumed by all. (14, Th. Hodgsldn. PopuJar Polit. Econ. ·:·· Lond. 1827.) 25 L'economie sordide qui le (le journalier) suit des yeux avec inquietude, l'accable des reproches au moindre relache qu'il paroit se donner, et s'il prend un instant de repos, elle pretend qu'il la vole. (p. 466. v. II. S. N. Linguet. Theorie des Loix CiviJes, Londres. 1767.) Ueber die Folgen (bösen) der Theilung der Arbeit, die A. Smith eh. I. b. I, wo er ex professo handelt von der Theilung der Arbeit, nur leicht berührt, 30 spricht er dagegen nach Ferguson rund heraus in b. V, das vom Staatsein kommen handelt. Da heißt es 1. V. (eh. I article II.) «Dans les progres que fait Ja division du travaiJ, l'occupation de la tres majeure partie de ceux qui vivent de travail, c. a. d., de la masse du peuple, vient a se borner a un tres-petit nombre d'operations simples, tres souvent 35 a une Oll deux. Or, l'intelligence de la plupart des hommes se forme neces sairement par leurs occupations ordinaires. U n homme dont toute la vie se passe a remplir un petit nombre d'operations simples, dont les effets sont aussi peut-etre toujours les memes ou tres-approchant les memes, n'a pas lieu de developper son intelligence ni d 'exercer son imagination a ehereher 40 des expediens pour ecarter des difficultes, qui ne se rencontrent jamais; il perd donc naturellement l'habitude de deployer ou exercer ces facultes, et 279 3. Der relative Mehrwert · Heft V 5 devient en general aussi stupide et aussi ignorant qu'il soit possible a une creature humaine de le devenir; l'engourdissement de ses facultes mora les ... l'uniformite de sa vie sedentaire corrompt naturellement et abat son courage ... eile degrade meme l'activite de son corps, et le rend incapable de deployer sa force avec quelque vigueur et quelque constance, dans tout autre emploi que celui auquel il a ete eleve. Ainsi sa dexterite dans son metier particulier est une qualite qu'il semble avoir acquise aux depens de ses qualites intellectuelles, de ses vertus sociales et de ses dispositions guer rieres. Or, cet etat est celui dans lequell'ouvrier pauvre, c. a. d. Ia masse du peuple doit tomber necessairement dans toute societe civilisee et avancee 10 en industrie ... Il n'en est pas ainsi dans les societes qu'on appelle commu nement barbares: celles de peuples des chasseurs, des pasteurs et meme des ~ r.~ agriculteurs, dans cet etatinforme de l'agriculture qui precede le progres des ·:· manufactures et l'extension du commerce etranger. Dans ces societes, les : ~··. occupations variees de chaque individu l'obligeni a exercer sa capacite par 15 ··~·· des efforts continuels etc ... Quoique, 111821 dans une societe agreste, les : :·~ occupations de chaque individu ne laissent pas que d'etre fort variees, avec ··~·· cela il n'y a pas une grandevariete d'occupations dans la societe en general. ... Dansunetat civilise, au contraire, quoiqu'il y ait peu de variete dans les occupations de Ia majeure partiedes individus, il y a une presqu'infinie dans 20 celles de la societe en general.» [p.181-184] : :··. ·.:.· (Abschweifung: (über Productive Arbeit.)) (Ein Philosoph producirt Ideen, ein Poet Gedichte, ein Pastor Predigten, ein Professor Compendien u. s. w. Ein Verbrecher producirt Verbrechen. 25 Betrachtet man näher den Zusammenhang dieses leztren Productions zweigs mit den Grenzen der Gesellschaft, so wird man von vielen Vor urtheilen zurückkommen. Der Verbrecher producirt nicht nur Verbrechen, sondern auch das Kriminalrecht und damit auch den Professor, der Vor lesungen über das Criminalrecht hält, und zudem das unvermeidliche Com- pendium, worin dieser selbe Professor seine Vorträge als "Waare" auf den allgemeinen Markt wirft. Damit tritt Vermehrung des Nationalreichtbums ein, ganz abgesehn von dem Privatgenuß, den, wie uns ein competenter Zeuge Prof. Roseher [sagt,] (sieh ) das Manuscript des Compen diums seinem Urheber selbst gewährt. Der Verbrecher producirt ferner die 35 ganze Polizei und Kriminaljustiz, Schergen, Richter, Henker, Geschworene u. s. w., und alle diese verschiednen Gewerbszweige, die ebensoviele Cate gorien der gesellschaftlichen Theilung der Arbeit bilden, entwickeln ver- 30 280 (I) ro ;: ..... 00 N Q) t: cn I ~ < • - - I · ' . 7 ' , I \ . -- " '::J .. ){ \ }. J. \ "( I ./ ; " >, .5 ' " · .. • dJ. ... -·· F -r . ~ ){ J..3- ), C/ ",.. I ~ r. J , it_ { . :' f- '' l · ''\ ,. ~Y - "· j', _:, f" . > )l " .. I >. .. ~', ... " ..-._ ,.::; ! ~ l t ' --rn··- . - {---\ '(,.,._ . . -F ,. • ·i: ·;_ ~ , \ 't ~ . r. . .. .' .,~-~.' _.-r-L --:-. '. t-.4.~. '"~-~~c:. ~ . . l,.~""' .. ,._ .·!.· . ... __ .,.~ . i--)~~ • r"' ' '\ · ' ' " r .... ,_·. T_· i· ' t_ ·" -{, }- .. J ; -~ ( \ ~\ • . ' _.} ' , ~ _ ... ~. ~1-..,.\.,.· . ~' ~\~ ....... ~,.~<- ..J l ~ l _*~~ .. .,_· _.· ... ·.""' . ~; ."'"-' ' -(' 1 ' . i. ~ .. ~ ~Q J. .. J.- r ( .,_ i-" ·.-:,'t ~;._ r \ _: ~ .. ~- ~ 4 .. ·• ..". '1 ' 1' :{S I. 1: ..; --{ ~ ' t : 1. t -t $- ' -". # - i~, f --c- ( r l t, :t .. .{: 1 - t -".J_· -~;~ . t f f · ·t .... t 3 ? ~ r :· ~ + ~ ~ .. ., '! ;,J ~- r .r -e.t{_; !' r 11:?. ~- ·;;_.~ l# tl~ 1}_ r_ ~/ . ,r ~ ·~· ~ · . ..., . l'-' f'L t · ?" "-~,...;J . 1 J· ~-1- , ;... ~~ . ~'..-.e-·~ \, f ~.'7 1'" ~ 1 .. -l. . r . " ~ ~ {: ., ..f/.l r-.. ± ~. f · :' ~'r i:. ~. ':, iJ' +·}!~'. ---7 \ I ., .t .t .f f .. r ~t-~. · ~ i ~, > ( ~"t 1-,f -1 ; A ~- · r· t · I, .c f, t. j: \ 'f - T 1 .,. , ..r, .·1 ]- c :.- J '~ s: ~ F. ~ \ } h . . '"' y:?' ·j.. . • . ~ t . f' -. -t . . ' ". . . I f_ f. n. t f -f 1' 1 f t J ' • ~I f ~ } y ~ ~ t :b t_. l I ~ -=~. :J_ ~, l.~ [!.. ~ \ ~~ .::{., '{ V . , '. ~ } f r. 'hf~ f ' . l: f. .t. r ' {. 1 ~-1. 1 !' r- ~+r~· k ~~ ~/ 1 ~.1-.~J1 t·J_ ;'1- _rf. \.., t f' r 1::,; : } • :td ::: f~ t' l ~ ~ f '· ~-. I ·•· J.t: ~ ? 1 }:" t t ~' (,3 ;J:, ~ ~ .r -+ ~ ?e. I 1- _.. ~ f t k . ' ~ ~ 1, ~ -:j . :t · _"; V ~.... r 1. y r Jy ('- ~- ·- ; t: .:i tt t ~·~ _l r . •f :' . • ~ ~ ?. J ·: '. j" .._, ~f . ~ '·' fi; _;;. • 'f. '' f ä- ( L .h-; ! '" · ~~ l " .• < ~ ~- .., . 'i • ~:.l. r . -·~ ' ( ' .,. .-, . l " , )"..... ti5 t ::,.. -;... ~ l . ... "'~.-- I r;--f ~· --{, " f _ } 1 r ·\ _, r . !:r'\'7 "<.(' ~ ~ r:~~:: -~ t ·_-l· { _ 't. -~ . I~· f" z ~ r f , 1 t ./' .... 1 -~~; . ~~1- r ·. ,~ I ~ '~~ , ~J., ~.. [ ... ., . · '-~,· r · , .,. . ? 'f rL+ . '_'~. :., . ~ ".,., " . ?.· f-_. \'i' l ' t~-- r_ ·-1 ~ ., 'I'' ~.. { -4 l .... >~ 1(·: 1::-~~, . ~-. ~ ~~ ~- -.~ tr 'I< ~ t ~ #' 1 \: · tL -r. }· --t_ - - r. ~: ·\' , Jt. " ' ~- , , ' - --- . .J 11' , \ f ~ t_ ~ . ,.;- ~ !~ -::0. 1' ~ - ~ (_ -1 ~ . . ---- ' 'M !· ~ ~ ( " .J ,... / ~ ~ f -r ;. • c/ '1. _,s: ;;r l t ~ - ., ... J ..? 1 .r_ , · ~ , , -:.1 ~ . ; .. ' j \ . ", , r ,. , -t . .r ~ -f. ._ l , z; "$. • ' ~ ,. .:..>._... ·J '"" ~ ' ~ t .:::'~ l ·C-f _-:r 1 1 _,. ~·. t, _:, -.·' t \ ~ ;;: , .. .r ').,, J ~' t . . r • . ~ , -i ~ ~! -(;'- ~ .p -1 r.:; '· ~ ; " ~ l, ~.:.!. • 0 :f_ y . ]:, .! l_: 1. -. ,. • --1: 't"' I! ~ ~ ~ '[;! :' · ' • I • -:;_ f -~ ). . • . ' ~ ~' ~ . ,_. ' ' ---._ .: ' .-. :f " " p • l - t. \r • •. I> , h I' I' c ) " • J. S.: . . ' I' t } ' ' n i \ . Abschweifung über produktive Arbeit schiedne Fähigkeiten des menschlichen Geistes, schaffen neue Bedürfnisse und neue Weisen ihrer Befriedigung. Die Tortur allein hat zu den sinn reichsten mechanischen Erfindungen Anlaß gegeben und in der Production ihrer Werkzeuge eine Masse ehrsamer Handwerksleute beschäftigt. Der 5 Verbrecher producirt einen Eindruck, theils Moralisch, theils Tragisch, je nachdem, und leistet so der Bewegung der moralischen und ästhetischen Gefühle des Publicums einen "Dienst". Er producirt nicht nur Compendien über das Criminalrecht, nicht nur Strafgesetzbücher und damit Straf gesetzgeber, sondern auch Kunst, schöne Literatur, Romane und sogar 10 Tragödien, wie nicht nur Müllner's "Schuld" und Schillers "Räuber", son dern selbst "Oedipus" und "Richard der Dritte" beweisen. Der Verbrecher unterbricht die Monotonie und Alltagssicherheit des bürgerlichen Lebens. Er bewahrt es damit vor Stagnation und ruft jene unruhige Spannung und Beweglichkeit hervor, ohne die selbst der Stachel der Concurrenz abstump- fen würde. Er giebt so den productiven Kräften einen Sporn. Während das V erbrechen einen Theil der überzähligen Bevölkerung dem Arbeitsmarkt entzieht, und damit die Concurrenz unter den Arbeitern vermindert, zu einem gewissen Punkt den Fall des Arbeitslohns unter das Minimum ver hindert, absorbirt der Kampf gegen das Verbrechen einen andren Theil 20 derselben Bevölkerung. Der Verbrecher tritt so als eine jener natürlichen "Ausgleichungen" ein, die ein richtiges Niveau herstellen, und eine ganze Perspective "nützlicher" Beschäftigungszweige aufthun. Bis ins Detail können die Einwirkungen des Verbrechers auf die Entwicklung der Pro ductivkraft nachgewiesen werden. Wären Schlösser je zu ihrer jetzigen 25 Vollkommenheit gediehn, wenn es keine Diebe gäbe? Wäre die Fabrika tion von Banknoten zu ihrer gegenwärtigen Vollendung gediehn, gäbe es keine //183/ Falschmünzer? Hätte das Microscop seinen Weg in gewöhnliche commercielle Sphären gefunden (siehe Babbage), ohne Betrug im Handel?~.:) V erdankt die praktische Chemie nicht ebenso viel der Waarenfälschung : 15 30 und dem Bestreben sie aufzudecken als dem ehrlichen Productionseifer? Das Verbrechen, durch die stets neuen Mittel des Angriffs auf das Eigen thum, ruft stets neue V ertheidigungsmittel ins Leben, und wirkt damit ganz so productiv wie strikes auf Erfindung an Maschinen. Und verläßt man die Sphäre des Privatverbrechens. Ohne nationale Verbrechen, wäre je der 35 Weltmarkt entstanden? Ja, auch nur Nationen? Und ist der Baum der Sünde nicht zugleich der Baum der Erkenntniß, seit Adams Zeiten her? Mandeville in seiner "Fable of the Bees" (1705) hatte schon die Productivität aller möglichen Berufsweisen u. s. w. bewiesen, und überhaupt die Tendenz dieses ganzen Arguments: "That what we call evil in this world, moral as 40 well as natural, is the grand principle that makes us sociable creatures, the solid basis, the life and support of all trades and employments without 283 3. Der relative Mehrwert · Heft V exception; there we must look for the true origin of all arts and sciences; and the moment evil ceases the society must be spoiled, if not totally de stroyed." Nur war Mandeville natürlich unendlich kühner und ehrlicher als die philisterhaften Apologeten der bürgerlichen Gesellschaft.) Was uns bei der Theilung der Arbeit, wie bei allen Formen der capitali- stischen Production schlägt, ist der Charakter des Antagonismus. 5 [Erstens] Bei der Theilung der Arbeit innerhalb des Ateliers sind die Arbei- ter quantitativ nach gewissen Verhältnißzahlen, wie das Ganze der Pro duction, das Product der combinirten Arbeiten es erheischt, streng und gesetzmäßig unter die einzelnen Operationen vertheilt. Betrachten wir 10 dagegen das Ganze der Gesellschaft, - die gesellschaftliche Theilung der Arbeit - so befinden sich bald zu viel Producenten in dem einen Geschäfts zweig, bald in dem andern. Die Concurrenz, wodurch der Preiß der Waare bald über ihren Werth steigt, bald unter ihren [Werth] sinkt, gleicht bestän- dig diese Ungleichheit und Disproportion aus, reproducirt sie aber eben so 15 ~.:)beständig. Es ist die durch die Concurrenz vermittelte Bewegung der : Waarenpreisse, die als Regulator die Vertheilung der Producentenmassen unter bestimmte Productionszweige bestimmt, beständige Auswanderung und Einwanderung in den besondren Productionssphären hervorbringt - das s. g. Gesetz der Nachfrage und Zufuhr, das einerseits die Preisse be- stimmt, andrerseits von ihnen bestimmt wird. Ohne hier näher auf diesen Punkt einzugehn, springt der Unterschied dieser anarchischen Vertheilung innerhalb der Gesellschaft von den geregelten, festen innerhalb des Ateliers selbst ins Auge. 20 Zweitens: Innerhalb der Gesellschaft sind verschiedne Geschäftszweige, 25 die selbst blos verschiedne Phasen der Production darstellen, die ein Pro duct durchlaufen muß, um seine Schlußform, seine letzte Form, die Gestalt zu erhalten, worin sein Gebrauchswerth fertig hergestellt ist, wie z. B. Flachsbauen, Flachsspinnerei, Leinwandweberei - mit einander vermit so daß sie schließlich zur Herstellung eines Products cooperiren - telt - durch die Waarencirculation. Der Flachs tritt als Waare jj184j dem Spinner, das Garn als Waare dem Weber gegenüber. Waarenkaufund Waarenverkauf vermitteln hier den Zusammenhang, der innerlich - als innere N othwen digkeit - zwischen diesen unabhängig von einander betriebnen Productions zweigen existirt. Die Theilung der Arbeit innerhalb der Manufactur setzt 35 dagegen unmittelbare Combination der verschiedneo Operationen, die ein bestimmtes Product liefern, voraus. Waare wird dieß Product erst als Resultat dieser combinirten Operationen. Dagegen verwandelt sich der Producttheil, den jede dieser Theiloperationen schafft, nicht in Waare. Die Cooperation ist hier nicht dadurch vermittelt, daß das Product des einen 40 30 284 b) Teilung der Arbeit Prozesses ursprünglich als Waare in den andren hineintritt und dadurch die getheilten Arbeiten sich ergänzen. Vielmehr ist die unmittelbare Combi nation der Arbeiten hier vorausgesetzt, damit ihr gemeinschaftliches Pro duct als Waare auf den Markt trete. 10 5 Drittens: (Nach dem relativen Mehrwerth, sind absoluter und relativer Mehrwerth in ihrer Combination zu betrachten. Dann die Proportionen des Steigens und Fallens. Danach oder vielmehr davor die Aenderung die die Produc tionsweise selbst erleidet, indem sie capitalistisch wird. Nicht mehr blos formelle Subsumtion des Arbeitsprozesses unter das Capital. Die ver schiedneo Mittel, wodurch das Capital den relativen Mehrwerth schafft, die Productivkräfte steigert und die Masse der Producte, sind alles gesell schaftliche Formen der Arbeit, die aber vielmehr als gesellschaftliche Formen des Capitals - Daseinsweisen des Capitals selbst innerhalb der 15 Production erscheinen. So daß nicht nur gezeigt wird, wie das Capital produ cirt, sondern wie das Capital selbst producirt wird- seine eigne Genesis. Es zeigt sich dann auch, daß diese bestimmte Form des gesellschaftlichen Productionsverhältnisses, durch die vergangne Arbeit Capital wird, be stimmter Entwicklungsstufe des materiellen Productionsprozesses, be- 20 stimmten materiellen, aber selbst erst historisch geschaffnen Productions bedingungen entspricht, Productionsbedingungen, deren Ausgangspunkte natürlich einer vorcapitalistischen Productionsstufe der Gesellschaft ange hören, deren Herstellung und Entwicklung mit der Genesis des Capitals selbst zusammenfällt, bis die Production sich auf gewonnener capitali- stischer Basis bewegt, wo jene Productionsbedingungen dann nur erwei tert und reproducirt werden. Ferner erscheint diese Genesis des Capitals zugleich als Entäusserungsproceß der Arbeit, Entfremdung, Darstellung als fremder Mächte ihrer eignen gesellschaftlichen Formen. Auch der Masse nach, die die capitalistische Production erheischt, erscheint das 30 Capital als eine gesellschaftliche Form, nicht der unabhängigen einzelnen Arbeit. Danach ist darzustellen, wie weit das Capital productiv, woran sich die Frage über productive und nicht productive Arbeit anschließt. Dann der Arbeitslohn und Mehrwerth als Revenu, überhaupt die Form der Revenu, die uns nöthig zum Uebergang zur Accumulation des Capitals.) 25 35 Innerhalb des Ateliers sind die verschiednen Operationen nach einem Plan, systematisch geschieden und verschiedne Arbeiter ihnen zugetheilt nach einer Regel, die ihnen als zwingendes, fremdes und von aussen ihnen auferlegtes Gesetz entgegentritt. Der Zusammenhang der combinirten Arbeiten, ihre Einheit tritt dem einzelnen Arbeiter ebenfalls als Wille, 40 persönliche Einheit, Commando und Oberaufsicht des Capitalisten ent gegen; wie ihre eigne Cooperation ihnen nicht als ihre That, ihre eigne 285 3. Der relative Mehrwert· Heft V gesellschaftliche Existenz, sondern als Dasein des sie zusammenhaltenden Capitals, als eine Daseinsform des 111851 Capitals in dem unmittelbaren Productionsproceß, Arbeitsproceß, selbst erscheint. Im innern der Gesell schaft dagegen erscheint die Theilung der Arbeit frei, d. h. hier zufällig, zwar durch einen innern Zusammenhang verbunden, der aber ebenso sehr als das Product der Umstände wie der Willkühr der von einander unabhän gigen Waarenproducenten sich darstellt. Wesentlich unterschieden, wie die Theilung der Arbeit - als spezifisch capitalistische Productionsweise - die Theilung der Arbeit im Innern des Ateliers der Theilung der Arbeit im Gan zen der Gesellschaft gegenübertritt, bedingen sich beide wechselseitig. Dieß 10 heißt in der That nur daß die grosse Industrie und freie Concurrenz beide sich wechselseitig bedingende Formen, Gestaltungen der capitalistischen Production sind. lndeß ist hier alles Heranziehn der Concurrenz zu ver meiden, da sie die Action der Capitalien auf einander ist, also schon die Entwicklung des Capitals überhaupt voraussetzt. 15 5 Die Waare, als die elementarischste Form des Reichtbums war unser Ausgangspunkt. Waare und Geld sind beide die elementarischen Daseins weisen, Existenzweisen des Capitals, entwickeln sich aber erst zu Capital unter bestimmten Bedingungen. Capitalbildung kann nicht stattfinden ausser auf Grundlage der Waarenproduction und Waarencirculation, also 20 auf einer schon gegebenen, zu einem gewissen Umfang gediehnen Stufe des Handels, während umgekehrt Waarenproduction und Waarencircula tion (was Geldcirculation einschließt) zu ihrem Dasein keineswegs die capitalistische Production voraussetzten, vielmehr als nothwendig ge gebene historische Voraussetzung der letzteren erscheinen. Andrerseits 25 aber wird die Waare erst die allgemeine Form des Products, muß alles Product die Form der Waare annehmen, ergreifen Kauf und Verkauf nicht nur den U eberfluß der Production, sondern die Subsistenz selbst und treten die verschiednen Productionsbedingungen selbst umfassend als Waaren, durch Kauf und Verkauf vermittelt, in den Productionsproceß 30 selbst ein, nur auf Grundlage der capitalistischen Production. Wenn die Waare daher einerseits als Voraussetzung der Capitalbildung erscheint, erscheint andrerseits ebenso sehr die Waare als allgemeine Form des Pro ducts wesentlich als Product und Resultat des Capitals. Producte nehmen auf andrer Productionsweise zum Theil die Form der Waare an. Das Capital 35 dagegen producirt nothwendig Waare, sein Productals Waare oder es pro ducirt nichts. Mit der Entwicklung der capitalistischen Production, i. e. des Capitals, realisiren sich daher auch erst die allgemeinen über die Waare entwickelten Gesetze, z. B., daß der Werth der Waare durch die in ihr ent haltne gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit bestimmt ist. Es zeigt sich 40 hier wie selbst frühem Productionsepochen angehörige Categorien auf 286 b) Teilung der Arbeit Grundlage verschiedner Productionsweise spezifisch verschiedenen Cha rakter - historischen Charakter erhalten. 15 Die Verwandlung des Gelds - das selbst nur eine verwandelte Form der Waare- in Capital findet nur statt, sobald das Arbeitsvermögen (nicht der 5 Arbeiter) in Waare verwandelt ist, also die Categorie der Waare schon von vornherein einer ganzen, sonst von ihr ausgeschloßnen Sphäre sich be mächtigt hat. Nur sobald die arbeitende Masse der Bevölkerung aufgehört hat als Waarenproducent auf den Markt zu treten, statt des Products der Arbeit vielmehr die Arbeit selbst oder rather ihr Arbeitsvermögen verkauft, 10 wird die Production ihrem ganzen Umfang, ihrer ganzen Breite und Tiefe nach Waarenp rod u c t i o n, verwandelt sich alles Product in Waare und treten die gegenständlichen Bedingungen jeder einzelnen Productions sphäre selbst als Waaren in sie ein. Nur auf Grundlage des Capitals, der capitalistischen Production, wird Waare in der That die allgemeine elemen- tarische Form des Reichthums. Hierin liegt aber schon, 111861 daß die Ent wicklung der Theilung der Arbeit in der Gesellschaft, wo sie in zufälliger Form erscheint, und die capitalistische Theilung der Arbeit im Innern des Atelier einander wechselseitig bedingen und produciren. Damit der Produ cent nur Waare producirt, d. h. der Gebrauchswerth des Products nur als 20 Tauschmittel für ihn existirt - der fact schließt ein, daß seine Production ganz auf der gesellschaftlichen Theilung der Arbeit basirt, er also nur ein ganz einseitiges Bedürfniß befriedigt durch seine Production. Andrerseits findet diese allgemeine Production der Producte als Waaren aber nur auf Grundlage der capitalistischen Production und im Maaß ihrer Ausdehnung statt. Hat sich das Capital z. B. noch nicht der Agricultur bemächtigt, so wird ein grosser Theil des Products noch unmittelbar als Subsistenzmittel, nicht als Waare producirt werden; ein grosser Theil der arbeitenden Bevöl kerung wird noch nicht in Lohnarbeiter und ein grosser Theil der Arbeits bedingungen noch nicht in Capital verwandelt sein. 25 30 Die capitalistische Production, also die reglementsmässige Theilung der Arbeit innerhalb des Atelier, -vermehrt unmittelbar die freie Theilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft (ganz abgesehn von der durch die Massen production bedingten Erweiterung des Austauschcirkels, des Weltmarkts), indem sie die Arbeit einer bestimmten Anzahl Arbeiter effectiver macht, 35 also beständig einen Theil der Arbeitskräfte freisetzt für neue Beschäfti gungsweisen und damit zugleich bisher latente oder nicht vorhandne Be dürfnisse und Arbeitsweisen zu ihrer Befriedigung entwickelt. Auch durch die Vermehrung der Bevölkerung, durch die VerwohlfeUerung der zur Reproduction und V ervielfältigung der Arbeitsvermögen erheischten Le- 40 bensmittel; ebenso indem der Surpluswerth, der Theil der Revenu wird, nun in den mannigfaltigsten Gebrauchswertben sich zu verwirklichen sucht. 287 3. Der relative Mehrwert · Heft V 5 Wo die Waare als herrschende Form des Products erscheint und die Individuen nicht nur Producte, Gebrauchswerthe, Subsistenzmittel pro duciren müssen, um überhaupt etwas zu produciren, der Gebrauchswerth der Waare für sie vielmehr nur stofflicher Träger des Tauschwerths, Tauschmittel, potentia Geld ist, wo sie also Waare produciren müssen, ist ihr Verhältniß zueinander - so weit der Stoffwechsel ihrer Thätigkeiten, überhaupt ihr Verhältniß innerhalb der Production in Betracht kömmt - das von Waarenbesitzern. Wie sich aber die Waare erst in dem Waaren i. e. der Waarencirculation - entwickelt, so der Waarenbe austausch - sitzer in den Charakteren von Verkäufer und Käufer. Verkauf und Kauf, 10 erst die Darstellung des Products als Waare, dann die Darstellung der Waare als Geld und die Metamorphose der Waare, worin sie in auf einander folgenden Stadien als Waare Geld, wieder Waare sich darstellt, sind die Bewegungen, wodurch die Productionen der von einander unabhängigen Individuen gesellschaftlich vermittelt werden. Die gesellschaftliche Form 15 ihres Products und ihrer Production, d. h. die gesellschaftliche Beziehung in welche die Waarenproducenten als solche treten, sind eben nur die Darstellung ihres Products als Waare und Geld und die Akte, Bewegungen, worin es diese verschiedneu Bestimmungen abwechselnd annimmt, Ver kauf und Kauf. Welches also immer der innere nothwendige aus der Natur 20 ihrer Bedürfnisse und aus der Art der sie producirenden Thätigkeiten selbst entspringende Zusammenhang sei, der die verschiedenen Gebrauchswerthe, also auch die verschiedneo sie producirenden, in ihnen steckenden Arbeits weisen zu einem Ganzen, Totalität, System von Thätigkeiten und Reichthum verbindet - Waare als Consumtionsmittel oder Productionsmittel Gebrauchswerth für den andren Waarenbesitzer sei - die gesellschaftliche Beziehung, worin die Waarenbesitzer treten ist die Darstellung ihres Products als Waare und Geld und die Bewegung, worin sie als Träger der Metamorphose der Waa- ren jj187j einander gegenübertreten. Wenn das Dasein der Producte für 30 einander als Waaren und daher der Individuen als Waarenbesitzer, weiter entwickelt als Verkäufer und Käufer, daher an und für sich gesellschaft liche Theilung der Arbeit voraussetzt - denn ohne dieselbe würden die Individuen nicht Waare, sondern unmittelbar Gebrauchswerth, Subsistenz mittel für sich selbst produciren- so sezt es ferner eine bestimmte Theilung 35 der gesellschaftlichen Arbeit voraus, nämlich eine Theilung die formell absolut zufällig ist, und dem freien Belieben und Treiben der Waarenprodu centen überlassen bleibt. So weit diese Freiheit beschränkt ist, ist sie nicht durch staatliche oder sonstige äusserliche Einflüsse beschränkt, sondern durch die Existenzbedingungen, die Characteristica, die die W aare zur 40 Waare machen. Sie muß einen Gebrauchswerth haben für die Gesellschaft, in welchem Verhältniß immer der Gebrauchswerth der einen 25 288 b) Teilung der Arbeit d. h. die Käufer, also bestimmte wirkliche oder eingebildete Bedürfnisse befriedigen. Hier ist eine Basis, auf die der einzelne Waarenproducent baut, aber es ist seine Sache, ob er vorhandne Bedürfnisse befriedigt, oder neue durch seinen Gebrauchswerth hervorruft, oder ob er sich verrechnet und 5 ein nutzloses Ding geschaffen hat. Es ist seine Sache einen Käufer aufzu finden, für den seine Waare einen Gebrauchswerth hat. Die zweite Bedin gung, die er zu erfüllen hat, ist nicht mehr Arbeit auf seine Waare zu ver wenden als die zu ihrer Production gesellschaftlich nothwendige Arbeits zeit und dieß zeigt sich darin, daß er nicht mehr Arbeitszeit zu ihrer Pro- 10 duction erheischt als der Durchschnitt der Producenten, die dieselbe Waare produciren. Die Production des Products als Waare - wenn die Waare nothwendige Form des Products, allgemein Form der Production, daher auch die Befriedigung der Lebensbedürfnisse durch Verkauf und Kauf vermittelt - bedingt also eine gesellschaftliche Theilung der Arbeit, die 15 zwar dem Inhalt nach auf einer Basis von Bedürfnissen, Zusammenhang der Thätigkeiten u. s. w. beruht, deren Zusammenhang aber formell nur durch die Darstellung des Products als Waare, das Gegenübertreten der Producenten als Waarenbesitzer, als Verkäufer und Käufer vermittelt ist, also einerseits ebenso sehr als das Product einer verborgenen, in den lndi- 20 viduen nur als Noth, Bedürfniß, Fähigkeit u. s. w. erscheinenden Natur nothwendigkeit erscheint, andrerseits als das Resultat ihres unabhängigen nur durch das Wesen des Products - Gebrauchswerth und Tauschwerth sein zu müssen - bedingten Beliebens. 25 Andrerseits: das Product nimmt nur allgemein die Form der Waare an, - das Verhältniß der Producenten zu einander als Verkäufer und Käufer wird nur der sie beherrschende gesellschaftliche Zusammenhang - wo das Arbeitsvermögen selbst zur Waare für seinen Besitzer, der Arbeiter daher Lohnarbeiter und das Geld Capital geworden ist. Der gesellschaftliche Zusammenhang zwischen dem Geldbesitzer und dem Arbeiter ist auch nur 30 der von Waarenbesitzern. Das V erhältniß modificirt sich, bringt neue ge sellschaftliche Verhältnisse hervor, durch die spezifische Natur der Waare, die der Arbeiter zu verkaufen hat und die eigenthümliche Art, worin der Käufer dasselbe consumirt, ganz wie den besondren Zweck, wozu er es kauft. Die capitalistische Production führt u. a. die Theilung der Arbeit im Innern des Ateliers mit sich und es ist dieß, wie die andren vom Capital angewandten Productionsmittel, die die Massenproduction, daher die Gleichgiltigkeit des Gebrauchswerths des Products für den Producenten, die Production für den blosen V er kauf, des Products als bloser Waare I j188j weiter entwickeln. 35 40 Daher ergiebt sich also, wie die freie, scheinbar zufällige, uncontrollirte und dem Treiben der Waarenproducenten anheimgestellte Theilung der 289 3. Der relative Mehrwert · Heft V Arbeit innerhalb der Gesellschaft der systematischen, planmässigen, reglementsmässigen, unter dem Commando des Capitals vor sich gehenden Theilung der Arbeit im Innern des Ateliers entspricht und beide sich gleich mässig mit einander entwickeln, sich durch Wechselwirkung produciren. In Gesellschaftsformen dagegen, wo die gesellschaftliche Theilung selbst als festes Gesetz, äussere Norm erscheint, Regeln unterworfen ist, findet die Theilung der Arbeit, wie sie die Basis der Manufactur bildet nicht oder nur sporadisch und nur in Anfängen statt. 5 Z. B. die Zunftgesetze bestimmen ein sehr niedriges Maximum von Ge 15 sellen, die ein Meister halten kann. Er wird eben dadurch verhindert sich 10 zum Capitalisten zu entwickeln. Die Theilung der Arbeit ist damit von selbst vom Innern des Ateliers ausgeschlossen. (Etwas weiter auszufüh ren.) l Plato's Hauptargument für die Theilung der Arbeit, daß, wenn einer verschiedene Arbeiten verrichtet, die eine oder die andre also als Neben- werk verrichtet, das Product auf die Gelegenheit des Arbeiters warten muß, während sich umgekehrt die Arbeit nach den Erfordernissen des Products richten soll, neuerdings von den bleachers und dyers gegen ihre Subsumtion unter die factory acts ( The Bleaching and Dyeing Works Act came into operation on pt August 1861) geltend gemacht. Nach dem factory 20 act nähmlich, dessen provisions in dieser Beziehung reproducirt für Bleach- ing etc: "during any meal time which shall form any part of the hour and a half allowed for meals no child, young person, orfemale shall be employed or allowed to remain in any room in which any manufacturing process is then carried on; and all the young persons and females shall have the time 25 for meals at the same period of the day." (Factory Report for the half year ending 3Pt Oct. 1861.): "The bleachers complain of the required uniformity of meal times for them, on the plea that whilst machinery in factories may be stopped without detriment at any moment, and if stopped the production is all that is lost, yet in the various Operations of singeing, washing, bleach- ing, mangling, calendering and dyeing, none of them can be stopped at a given moment without risk of darnage ... to enforce the same dinner hour for all the workpeople might occasionally subject valuable goods to the risk of danger from incomplete Operations." (1. c. p. 21, 22) (Dieselbe dinner hour festgesetzt, weil sonst die Controlle unmöglich wird, ob die Arbeiter 35 überhaupt die mealtimes erhalten.) 30 290 b) Teilung der Arbeit Verschiedne Arten der Division du travail. «Nous rencontrons chez les peuples parvenus a un certain degre de civi lisation, trois genres de divisions d'industrie: la premiere, que nous nom merons generaJe, amene la distinction des producteurs en agriculteurs, 5 manufacturiers et commer~ans, elle se rapporte aux trois branches princi pales d'industrie nationale; la seconde, que l'on 111891 pourrait appeler speciaJe, est la division de chaque genre d'industrie en especes. C'est ainsi, par exemple, que dans l'industrie primitive on doit distinguer la vocation du laboureur de celle de l'ouvrier des mines etc. La 3eme division d'industrie, 10 celle enfin que l'on devrait qualifier du titre de division de besogne ou de travail proprement dit, est celle qui s 'etabJit dans Jes arts et metiers separes, et qui consiste en ce que plusieurs ouvriers partagententre eux les besognes qu'il faut remplir pour confectionner un meme objet d'utilite et de com merce, chacun d'eux n'ayant qu'une espece de travail a remplir, qui n'apoint 15 pour resultat la confection totale de l'objet fabrique, et ce resultat n'ayant lieu que par Ja reunion de Ja besogne de tous Jes ouvriers qui sont occupes de son confectionnement. Teile est la division de besogne qui s'etablit dans la pJupart des manufactures et des ateJiers, ou l'on voit un plus ou moins grand nombre d'ouvriers occupes a produire une seule espece de 20 marchandise, tous rempJissant des besognes differentes.» (p. 84-86. t. I. F. Skarbek, Theorie des richesses sociaJes. 2eme ed. Paris 1839.) «La troi sieme espece de division d'industrie est celle qui se fait dans l'interieur meme des ateliers ... s'etablit du moment qu'il y a des capitaux destines a etablir des manufactures et des chefs d'ateliers qui font toutes les avances 25 necessaires pour faire travailler des ouvriers, et qui peuvent, au moyen de leurs fonds, attendre la rentree des frais employes a confectionner les produits qu'ils fournissent a l'echange.» (p. [94,] 95. 1. c.) Einfache Cooperation 30 35 «Ün doit encore remarquer que cette division partielle de travail peut se faire, quand meme les ouvriers sont occupes d'une meme besogne. Des ma~ons, par exemple, occupes a faire passer de mains en mains des briques a un echafaudage superieur, font tous la meme besogne, et pourtant il existe parmi eux une espece de division de travail, qui consiste en ce que chacun d'eux fait passer la brique par un espace donne, et que tous ensemble la font parvenir beaucoupplus prompterneut a l'endroit marque, qu'ils ne le feraient si chacun d'eux portait sa brique separement jusqu'a l'echafaudage superieur.» (1. c. p. 97, 98) (Skarbek.JI 291 3. Der relative Mehrwert · Heft V 11901 -y) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft. (steam, electricity, mechanical and chemical agencies) 5 lohn Stuart Mill bemerkt: "It is questionable, if all the mechanical inven tions yet made have lightend the day's toil of any human being." Er hätte sagen sollen, of any toiling human being. Aber die Maschinerie auf Grund lage der capitalistischen Production bezweckt keineswegs to lighten or shorten the day's toil des Arbeiters -. "Articles are cheap, but they are made of human flesh." (Sophisms of Free trade. London 1850. 7th edit. p. 202.) Der Zweck der Maschinerie, ganz allgemein gesprochen, ist den 10 Werth der Waare, ergo ihren Preiß, zu vermindern, sie zu verwohlfeilern, d. h. die zur Production einer Waare nothwendige Arbeitszeit zu verkürzen, keineswegs aber die Arbeitszeit zu verkürzen, während welcher der Arbei- ter mit der Production dieser wohlfeilem Waare beschäftigt ist. Es handelt sich in der That darum, nicht den Arbeitstag zu verkürzen, sondern, wie bei 15 aller Entwicklung der Productivkraft auf capitalistischer Grundlage, die Arbeitszeit zu verkürzen, die der Arbeiter zur Reproduction seines Arbeits vermögens, in andren Worten zur Production seines Salairs bedarf, also den Theil des Arbeitstags zu verkürzen, den er für sich selbst arbeitet, den bezahlten Theil seiner Arbeitszeit und durch die Verkürzung derselben den 20 andren Theil des Tags zu verlängern, den er gratis für das Capital arbeitet, den unbezahlten Theil des Arbeitstags, seine Surplusarbeitszeit. Warum überall mit Einführung der Maschinerie die Sucht nach Verschlingung fremder Arbeitszeit wächst und der Arbeitstag - bis die Gesetzgebung einschreiten muß- statt verkürzt zu werden, vielmehr über seine natürlichen 25 Grenzen verlängert wird, also nicht nur die relative Surplusarbeitszeit, son dern die Gesammtarbeitszeit, dieß Phänomen betrachten wir im 3. Capitel. 11961 "Simultaneously, however, with the increase of numbers has been the increase of toil. The labour performed by those engaged in the pro cesses of manufacture, is three times as great as in the beginning of such 30 operations. Machinery has executed no doubt, the work that would demand the sinews of millions of men; but it has also prodigiously multiplied the labour of those who are governed by its fearful movements." (" Ten hours' Factory Bill. Lord Ashley's Speech." Lond. 1844 p. 6) /190/ Es ist nur in einzelnen Fällen, daß der Capitalist durch Einführung 35 der Maschinerie direkte Herabsetzung des Arbeitslohns bezweckte, ob gleich dieß stets der Fall, wenn er an die Stelle der geschickten Arbeit einfache und an die Stelle der Arbeit erwachsner Männer die Arbeit von Frauen und Kindern setzt. Der Werth der Waare ist durch die in ihr ent haltne gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit bestimmt. Bei Einführung 40 292 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft neuer Maschinerie, so lange die Masse der Production noch auf Grundlage der alten Productionsmittel fortdauert, kann der Capitalist die Waare unter ihrem gesellschaftlichen Werth verkaufen, obgleich er sie über ihrem indi viduellen Werth verkauft, d. h. über der Arbeitszeit, die er unter dem neuen 5 Productionsproceß zu ihrer Herstellung bedarf. Hier scheint also der Mehr werth für ihn aus dem Verkauf -der U ebervortheilung der andren Waaren besitzer, dem Steigen des Preisses der Waare über ihren Werth, herzu stammen, nicht aus der Verminderung der nothwendigen Arbeitszeit und der Verlängerung der Surplusarbeitszeit. Indeß ist auch das nur Schein. 10 Durch die ausnahmsweise Productivkraft, die die Arbeit hier im Unter schied von der Durchschnittsarbeit in demselben Geschäftszweig erhalten, wird sie im Verhältniß zu derselben höhre Arbeit, so daß z. B. eine Arbeits stunde derselben gleich 5 / 4 Arbeitsstunden der Durchschnittsarbeit, ein fache Arbeit auf höherer Potenz. Der Capitalist zahlt sie aber wie die 15 Durchschnittsarbeit. Eine geringre Zahl Arbeitsstunden wird so gleich einer grösseren Zahl Arbeitsstunden der Durchschnittsarbeit. Er bezahlt sie als Durchschnittsarbeit und verkauft sie als das, was sie ist, höhere Arbeit, von der ein bestimmtes Quantum = einem höheren Quantum der Durchschnittsarbeit. Der Arbeiter braucht hier also nur geringre Zeit zu 20 arbeiten, unter der Voraussetzung, als der Durchschnittsarbeiter, um den selben llt9tl Werth zu produciren. Er arbeitet also in der That geringere Arbeitszeit - als der Durchschnittsarbeiter - um das Equivalent für seinen Arbeitslohn oder die zur Reproduction seines Arbeitsvermögens nöthigen Lebensmittel zu produciren. Er giebt also eine grössre Zahl Arbeitsstunden als Surplusarbeit dem Capitalisten, und es ist nur diese relative Surplus arbeit, die dem letztem beim Verkauf den Ueberschuß des Preisses der Waare über ihren Werth liefert. Er realisirt diese Surplusarbeitszeit, oder was dasselbe, diesen Surpluswerth nur im Verkauf, der also nicht aus dem Verkauf, sondern aus der Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit und 30 daher der relativen Vermehrung der Surplusarbeitszeit herstammt. Selbst wenn der Capitalist, der die neue Maschinerie einführt, höheren als den Durchschnittsarbeitslohn zahlte, rührte der von ihm realisirte Ueberschuß über den normalen Mehrwerth, den von den andren Capitalisten in dem selben Geschäftszweig realisirten Mehrwerth, nur davon her, daß der 35 Arbeitslohn nicht in demselben V erhältniß vermehrt wird, in welchem diese Arbeit über die Durchschnittsarbeit steigt, daß also stets eine relative Vermehrung der Surplusarbeitszeit stattfindet. Dieser Fall also auch sub sumirt unter das allgemeine Gesetz, daß der Mehrwerth = Surplusarbeit. 25 Die Maschinerie - 40 mehr in ihren Anfängen befindet, worin sie meist nichts als machtvolleres I sobald sie capitalistisch angewandt wird, sich nicht Handwerksinstrument ist - sezt die einfache Cooperation voraus und zwar 293 3. Der relative Mehrwert · Heft V 5 erscheint diese, wie wir weiter sehn werden, als viel wichtigeres Moment in ihr, wie in der auf Theilung der Arbeit beruhenden Manufactur, wo sie sich nur im Princip der multiples geltend macht, i. e. nicht nur darin daß die ver schiedneu Operationen unter verschiedene Arbeiter vertheilt sind, sondern daß Verhältnißzahlen stattfinden, worin bestimmte Anzahl von Arbeitern gruppenweis je den einzelnen Operationen zugetheilt, unter sie subsumirt ist. Im mechanischen Atelier, der entwickelsten Form der capitalistischen Anwendung der Maschinerie, ist es wesentlich, daß viele dasselbe thun. Es ist sogar sein Hauptprincip. Die Anwendung der Maschinerie sezt ferner ursprünglich als Existenzbedingung die auf Theilung der Arbeit beruhnde 10 Manufaktur voraus, indem die Maschinenfabrikation selbst - also die Existenz der Maschine - auf einem Atelier beruht, worin das Prinzip der Theilung der Arbeit vollständig durchgeführt. Erst auf weiterer Entwick lungsstufe findet Maschinenfabrikation selbst auf Grundlage der Maschi nerie- durch mechanisches Atelier- Statt. «Dans l'enfance de la mecanique 15 un atelier de construction affrait a l'reilla division des travaux dans leurs nombreuses gradations; Ia lime, le foret, le tour, avaient chacun leurs ouvriers par ordre d'habilete; mais Ia dexterite des limeurs et des foreurs est maintenant remplacee pardes machines a raboter, a couper les rainures des arbres pour recevoir les coins, et a forer; et celle des tourneurs en fer 20 et en cuivre, par le tour a SUpport automatique.» (p. 30, 31. Ure. t.l. 1. c.) Die in der Manufactur entwickelte Theilung der Arbeit wiederholt sich einerseits im Innern des mechanischen Ateliers, obgleich in sehr vermin dertem Maaßstab; andrerseits, wie wir später sehn werden, wirft das mechanische Atelier die wesentlichsten Principien der auf Theilung der 25 Arbeit beruhenden Manufaktur über den Haufen. Endlich vermehrt die II Anwendung der Maschinerie die Theilung der Arbeit im Innern der Gesell schaft, die Vervielfältigung der besondren Geschäftszweige und unabhän gigen Productionssphären. + Ihr Grundprincip ist Ersetzung geschickter Arbeit durch einfache Arbeit; 30 also auch Reduction der Masse des Arbeitslohns auf den Durchschnitts arbeitslohn, oder Reduction der nothwendigen Arbeit der Arbeiter auf das Durchschnittsminimum und Reduction der Productionskosten des Arbeits vermögens auf die Productionskosten des einfachen Arbeitsvermögens.J Jl92J Die Vermehrung der Productivkraft durch die einfache Cooperation 35 und Theilung der Arbeit kostet dem Capitalisten nichts. Sie sind unentgeld liche Naturkräfte der gesellschaftlichen Arbeit in den bestimmten Formen, die sie unter der Herrschaft des Capitals annimmt. Die Anwendung der Maschinerie bringt nicht nur Productivkräfte der gesellschaftlichen Arbeit ins Spiel im Unterschied von der Arbeit des vereinzelten Individuums. Sie 40 verwandelt einfache Naturkräfte in Potenzen der gesellschaftlichen Arbeit, 294 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft wie Wasser, Wind, Dampf, Electricität u. s. w. Dieß abgesehn von der Be nutzung der mechanischen Gesetze, die in dem eigentlichen, arbeitenden Theil (i. e. direkt das Rohmaterial mechanisch oder chemisch verwandeln den Theil der Maschinerie) wirkt. lndeß unterscheidet sich diese Form der 5 Vermehrung der Productivkräfte, hinc der nothwendigen Arbeitszeit da durch: Ein Theil der blosen Naturkraft, die angewandt wird, ist in dieser ihrer anwendbaren Form Product der Arbeit, wie die Verwandlung von Wasser in Dampf. Wo die bewegende Kraft, wie das Wasser z. B. natürlich als Wasserfall und dergl. vorgefunden wird (höchst charakteristisch, neben- 10 bei bemerkt, daß die Franzosen das Wasser im Lauf des 18ten Jhdt. horizon tal wirken liessen, die Deutschen stets es künstlich brachen), ist das Me dium, wodurch seine Bewegung auf die eigentliche Maschinerie fortgeleitet wird, z. B. Wasserrad Product der Arbeit. Ganz und gar aber gilt dieß von der unmittelbar den Rohstoff umformenden Maschinerie selbst. Die Maschi- 15 nerie also, im Unterschied von der einfachen Cooperation und der Theilung der Arbeit in der Manufactur, ist producirte Productivkraft; sie kostet; sie tritt als Waare (direkt als Maschinerie, oder indirekt als Waare, die consu mirt werden muß, um der bewegenden Kraft die erheischte Form zu geben) in die Productionssphäre, worin sie als Maschinerie wirkt, als ein Theil des 20 constanten Capitals. Wie jeder Theil des constanten Capitals fügt sie dem Product den Werth zu, der in ihr selbst enthalten ist, d. h. vertheuert es um die Arbeitszeit, die zu ihrer eignen Production erheischt war. Obgleich wir daher in diesem Capitel das Verhältniß des variablen Capitals zu der Werth grösse, worin es sich reproducirt, ausschließlich betrachten - in andren 25 Worten das Verhältniß der in einer Productionssphäre angewandten noth wendigen Arbeit zur Surplusarbeit, daher absichtlich die Betrachtung des Verhältnisses des Mehrwerths zum constanten Capital und zur Gesammt summe des vorgeschoßnen Capitals ausschliessen- gebietet die Anwendung der Maschinerie neben dem in Arbeitslohn ausgelegten Theil des Capitals 30 auch die andren Theile des Capitals zu betrachten. Das Princip nämlich, daß die Anwendung von Mitteln, wodurch die Productivkraft vermehrt wird, die relative Surpluszeit und damit den relativen Surpluswerth ver mehrt, beruht auf der Verwohlfeilerung der Waaren, daher die Verkürzung der zur Reproduction des Arbeitsvermögens nothwendigen Arbeitszeit, in 35 Folge dieser contrivances, wodurch die Productivkraft vermehrt wird, d. h. dieselbe Arbeiterzahl in derselben Zeitdauer mehr Gebrauchswerthe produ cirt. Im Fall der Anwendung der Maschinerie wird jedoch dieß Resultat nur erreicht durch grössere Capitalauslagen, durch Consumtion vorhandner Werthe, durch Hereinbringen eines Elements, das also, im Betrag seines 40 eignen Werths, die Werthgrösse des Products, die Waare vermehrt. Was zunächst das Rohmaterial betrifft, so bleibt sein Werth natürlich 295 3. Der relative Mehrwert · Heft V derselbe, in welcher Weise es bearbeitet wird - nähmlich der Werth, worin es in den Productionsprozeß eingeht. 111931 Ferner vermindert die Anwen dung der Maschinerie das Quantum Arbeit, das von einem bestimmten Quantum Rohmaterial absorbirt wird, oder vermehrt das Quantum Roh material, das in einer bestimmten Arbeitszeit in Product verwandelt wird. Diese beiden Elemente betrachtet, enthält die mit Hilfe der Maschinerie producirte Waare weniger Arbeitszeit als die ohne sie prodicirte, stellt kleinere Werthgrösse dar, ist wohlfeiler. Dieß Resultat wird aber nur er reicht durch die industrielle Consumtion von Waaren - in der Maschinerie existirenden W aaren - deren Werth in das Product eingeht. 5 1 o Da also der Werth des Rohmaterials derselbe bleibt, ob Maschinerie an gewandt wurde oder nicht; da das Quantum Arbeitszeit, das ein bestimmtes Quantum Rohmaterial in Product daher in Waare verwandelt, sich mit An wendung der Maschinerie verringert; so hängt die VerwohlfeUerung der durch Maschine producirten Waaren nur von einem einzigen Umstand ab: 15 daß die in der Maschinerie selbst enthaltne Arbeitszeit geringer ist als die in dem von ihr ersetzten Arbeitsvermögen enthaltne Arbeitszeit; daß der Werth der Maschinerie, der in die Waare eingeht, geringer ist- i. e. =minus Arbeitszeit - als der Werth der von ihr ersetzten Arbeit. Dieser Werth aber = dem Werth der Arbeitsvermögen, deren verwandte Anzahl durch 20 die Maschinerie verringert wird. In dem Maasse wie die Maschinerie aus ihrer Kindheitsstufe heraustritt, sich von den Dimensionen und dem Charakter des Handwerkszeugs unter scheidet, das sie ursprünglich ersetzt, wird sie massenhafter und theurer, erheischt mehr Arbeitszeit zu ihrer Production, steigt ihr absoluter Werth, 25 obgleich sie relativ wohlfeiler wird, d. h. obgleich die wirksamre Maschine- rie in dem V erhältniß ihrer Wirksamkeit weniger kostet als die minder wirksame, d. h. das Quantum Arbeitszeit, das ihre eigne Production kostet, in viel geringrem V erhältniß wächst als das Quantum Arbeitszeit, das sie ersezt. Jedenfalls aber steigt ihre absolute Theuerkeit progressiv, fügt sie 30 also absolut grössern Werth der von ihr producirten Waare hinzu, nament lich im Vergleich zu dem Handwerkszeug oder selbst den einfachen und den auf Theilung der Arbeit beruhenden Instrumenten, die sie im Produc tionsproceß ersetzt. Daß nun die von ihrem theurern Productionsinstrument producirte Waare wohlfeiler sei als die ohne es producirte; daß die in der 35 Maschinerie selbst enthaltne Arbeitszeit geringer sei als die von ihr er setzte, hängt von zwei Umständen ab: 1) Je grösser die Wirksamkeit der Maschinerie, je mehr sie die Productiv kraft der Arbeit steigert, in dem V erhältniß, worin sie einen Arbeiter be fähigt die Werke vieler Arbeiter zu verrichten, wächst die Masse der Ge- brauchswerthe und daher der Waaren, die mit Hilfe der Maschinerie in 40 296 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft derselben Arbeitszeit producirt werden. Es vermehrt sich so die Anzahl der Waaren, worin der Werth der Maschinerie wiedererscheint. Der Ge sammtwerth der Maschinerie erscheint nur wieder in der Gesammtheit der Waare zu deren Production sie als Arbeitsmittel assistirt hat; dieser Ge- 5 sammtwerth vertheilt sich in aliquoten Theilen unter die einzelnen Waaren, aus deren Summe die Gesammtmasse besteht. Je grösser also diese Ge sammtmasse, um so kleiner der Werththeil der Maschinerie, der in der einzelnen Waare wiedererscheint. Trotz der Werthdifferenz zwischen Maschinerie und Handwerkszeug oder einfachem Arbeitsinstrument wird 10 ein geringrer Werththeil für die Maschinerie in die Waare eingehen als für das Arbeitsinstrument und das Arbeitsvermögen, das die Maschine ersetzt, in dem V erhältniß wie sich der Werth der Maschine auf eine größre Ge sammtsumme von Producten, W aaren vertheilt. Eine Spinnmaschine, die dieselbe Arbeitszeit in 1000 Pfunden Baumwolle absorbirte, erscheint als / 1000 nur in dem einzelnen Pfund Garn wieder, während, wenn sie nur 100 Pfund in derselben Zeit spinnen hülfe, 1 / 100 ihres Werths in dem einzelnen Pfund Garn wieder erschiene, es also in diesem Fall zehn mal mehr Arbeitszeit, zehnmal mehr Werth enthielte, 10 mal theurer wäre als in dem ersten. 111941 Maschinerie kann also nur unter Umständen (auf 20 capitalistischer Grundlage) angewandt werden, wo überhaupt massenhafte 15 Werththeil von 1 Production, Production auf grosser Stufenleiter möglich. /201/ «La division du travail et l'emploi des machines puissantes ne sont possibles que dans les etablissements, qui offrentun travail suffisant a toutes les classes de travailleurs et qui donnent des grands resultats. Plus le pro- 25 duit est considerable et moins est elevee Ja depense proportionnelle en instruments et machines. Si deux machines de memes forces produisaient, dans le meme espace de temps, l'une 100 000 metres, l'autre 200 000 metres de la meme etoffe, vous pouvez dire que la premiere machine coßte le double de la seconde, que dans l'une de ces entreprises on a employe un 30 capital double de celui qui est employe dans l'autre.» (p. 334. Rossi Cours d'Econ. Politique) /194/2) Schon bei der auf Theilung der Arbeit beruhenden Manufactur, wie bei der handwerksmässigen Industrie u. s. w., findet es sich, daß die Arbeitsinstrumente (ebenso ein andrer Theil der Arbeitsbedingung, wie 35 Baulichkeiten), ihrem ganzen Umfang nach in den Arbeicsproceß eingehn, entweder direkt als Arbeitsmittel oder indirekt als Bedingungen (wie Bau lichkeiten), die nothwendig sind, damit der Arbeitsproceß vor sich geht. Aber sie gehn nur theilweise, portionsweise, in den Verwerthungsproceß ein- nähmlich nur zu dem Umfang, wozu sie im Arbeitsproceß aufgenutzt 40 werden, mit ihrem Gebrauchswerth zugleich ihr Tauschwerth im Arbeits proceß consumirt wird. Ihr Gebrauchswerth als Arbeitsmittel geht in den 297 3. Der relative Mehrwert · Heft V 5 Arbeitsproceß ganz ein, aber er erhält sich während einer Periode, die eine Summe von Arbeitsprocessen umfaßt, worin sie wiederholt zur Production derselben Art von Waaren dienen, d. h. stets von neuem als Arbeitsmittel neuer Arbeit zur Verarbeitung von neuem Material dienen. Ihr Gebrauchs werth als solche Arbeitsmittel ist erst abgenutzt am Ende einer solchen kürzeren oder längeren Periode, worin derselbe Arbeitsproceß stets von neuem wiederholt worden ist. Ihr Tauschwerth erscheint also nur ganz wieder in der Gesammtsumme der Waaren, in deren Production sie wäh rend einer solchen Periode gedient haben - der ganzen Periode, von ihrem Eintritt in den Arbeitsproceß bis zu ihrer Entfernung aus dem Proceß. In 10 jede einzelne Waare geht daher nur ein bestimmter aliquoter Werththeil derselben. Diente das Instrument während 90 Tagen, so würde in den Waaren, die an jedem Tag producirt werden, 1 / 90 seines Werths wieder er scheinen. Es tritt hier nothwendig eine ideelle Durchschnittsrechnung ein, denn ganz erscheint der Werth des Instruments nur wieder in der ganzen 15 Periode von Arbeitsprocessen, worin es ganz abgenutzt worden - also in der Gesammtsumme der Waaren, in deren Production es während dieser Periode assistirt hat. Es wird also so berechnet, daß an jedem Tag durch schnittlich ein so grosser aliquoter Theil seines Gebrauchswerths abgenutzt wird (dieß ist die Fiktion), also ein so grosser aliquoter Werththeil desselben 20 im Product dieses einen Tags wiedererscheint 25 Mit der Einführung der Maschinerie, mit welcher die Arbeitsmittel grossen Werthornfang annehmen und sich in massenhaften Gebrauchs werthen darstellen, wächst dieser Unterschied zwischen Arbeitsproceß und V erwerthungsproceß, und wird ein bedeutendes Moment in der Ent- wicklungder Productivkraft und dem Charakter der Production. Ein Atelier von mechanischen Webstühlen z. B., das während 12 Jahren leistet, ist die Abnutzung der Maschinerie u. s. w. während des Arbeitsprocesses an einem Tage unbedeutend und erscheint daher der Werththeil der Maschinerie, der in der einzelnen Waare wiedererscheint oder selbst in dem Product eines 30 ganzen Jahres relativ unbedeutend. Die vergangene, vergegenständlichte Arbeit tritt hier massenhaft in den Arbeitsproceß ein, während nur ein relativ unbedeutender Theil dieses Theils des Capitals sich in demselben Arbeitsproceß abnutzt, also in den V erwerthungsproceß eintritt und daher als W erththeil im Product wieder erscheint. Wie bedeutend daher immer 35 die Werthgrösse sei, welche die in den Arbeitsproceß eingehnde Maschinerie und die mit ihr gegebnen Baulichkeiten u. s. w. darstellen, geht, mit dieser Gesammtwerthmasse verglichen immer nur ein relativ geringer Theil der selben in den täglichen Ver jjl95jwerthungsproceß, daher in den Werth der Waare ein, vertheuert die Waare relativ, aber nur unbedeutend und in viel 40 geringerem Maasse als die von der Maschinerie ersetzte Handarbeit sie 298 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft vertheuern würde. Wie groß daher auch der Theil des Capitals, der in Maschinerie ausgelegt ist, erscheinen möge gegen den Theil der in der lebendigen Arbeit ausgelegt ist, welcher diese Maschinerie als Productions mittel dient, so erscheint diese Proportion sehr gering, wenn der Werththeil 5 der Maschinerie, der in der einzelnen Waare wiedererscheint, verglichen wird mit der in derselben Waare aufgesaugten lebendigen Arbeit, und er scheint der von beiden -Maschinerie und Arbeit- dem einzelnen Product zugesetzte Werththeil gering- im Verhältniß zum Werth des Rohmaterials selbst. 10 Es ist erst mit der Maschinerie, daß die gesellschaftliche Production auf grosser Stufenleiter die Kraft erwirbt, Producte, die ein grosses Quantum vergangner Arbeit darstellen, also grosse Werthmassen, ganz in den ArbeitsproceS eingehen zu lassen, ganz als Productionsmittel, während nur ein relativ geringer aliquoter Theil derselben in den während des einzelnen 15 Arbeitsprocesses vor sich gehenden Verwerthungsproceß eingeht. Das Capital, was in dieser Form in jeden einzelnen ArbeitsproceS eingeht, ist groß, aber das V erhältniß, worin sein Gebrauchswerth während dieses Arbeitsprocesses vernutzt, consumirt wird und sein Werth daher ersetzt werden muß, ist relativ klein. Die Maschinerie wirkt ganz als Arbeitsmittel, setzt dem Product aber nur Werth zu im Verhältniß worin der Arbeits proceS sie entwerthet, eine Entwerthung, die durch den Grad der Abnutzung ihres Gebrauchswerths während des Arbeitsprocesses bedingt ist. 20 Die unter 1) und 2) aufgezählten Bedingungen, wovon es abhängt, daß die vom theureren Instrument producirte Waare wohlfeiler sei als die mit 25 wohlfeilerem producirte, oder daß der in der Maschinerie selbst enthaltne Werth kleiner sei als der Werth der Arbeitsvermögen, die sie ersetzt, kom men also darauf hinaus: Die erste Bedingung ist massenhafte Production; hängt von dem Grad ab, worin die Masse der Waaren, die 1 Arbeiter in derselben Arbeitszeit produciren kann groß ist im Vergleich zu der, die er 30 ohne die Maschinerie produciren würde. In andren Worten von dem Grad, worin Arbeit durch die Maschinerie ersetzt wird, also die Masse Arbeits vermögen, die mit Bezug auf die Masse des Products gebraucht wird, mög lichst verkürzt ist, möglichst viel Arbeitsvermögen durch die Maschinerie ersetzt wird und der Theil des Capitals, der in Arbeit ausgelegt ist, relativ 35 klein erscheint gegen den Theil des Capitals, der in Maschinerie ausgelegt ist. Zweitens aber: daß wie groß immer der in Maschinerie bestehendeTheil des Capitals sei, der Werththeil der Maschine, der in der einzelnen Waare wiedererscheint, der Werththeil also, den die Maschinerie der einzelnen Waare zusetzt, gering ist im Vergleich zu den in derselben Waare enthal- tenen Werththeilen von Arbeit und Rohmaterial, und zwar weil in einer gegebnen Arbeitszeit die Gesammtmaschinerie in den ArbeitsproceS ein- 40 299 3. Der relative Mehrwert · Heft V geht, aber nur ein relativ unbedeutender Theil derselben in den V erwer thungsproceß eingeht; die ganze Maschinerie in den Arbeitsproceß eingeht, aber stets nur ein aliquoter Theil der Werthgrösse der Maschinerie. Danach zu berichtigen folgende Kritik des Ricardo. "Ricardo spricht von ,a portion of the labour of the engineer in making machines"' als enthalten z. B. in ein Paar Strümpfen, "yet the total labour that produced each single pair of stockings, if it is of a single pair we are speaking, includes the w h o 1 e labour of the engineer, not a portion; for one machine makes many pairs, and none of those pairs could have been done without any part of the machine." (54. Observations on certain verbal dis- putes in Pol. Be. London. 1821)1 /196/ Der in Rohmaterial ausgelegte Theil des Capitals wächst noch un gleich schneller im Vergleich zu dem in Arbeitslohn ausgelegten als bei der blosen Theilung der Arbeit. Es kommt dann noch hinzu die neue und ver hältnißmässig grosse Masse des in Arbeitsmitteln, Maschinerie u. s. w. aus- gelegten Capitals. Mit dem Fortschritt der Industrie wächst also gleichzeitig der auxiliary Theil des Capitals im Verhältniß zu dem in lebendiger Arbeit ausgelegten. I 5 10 15 l197j Eine der ersten Folgen der Einführung neuer Maschinerie, bevor sie 20 herrschend in ihrem Productionszweig geworden ist, ist die Arbeitszeit der Arbeiter zu verlängern, die fortfahren mit den alten unvollkommenen Pro ductionsmitteln zu arbeiten. Die mit der Maschinerie producirte Waare, obgleich sie über ihrem individuellen Werth verkauft wird, d. h. über dem Quantum in ihr selbst enthaltner Arbeitszeit, wird unter dem bisherigen 25 gesellschaftlichen, allgemeinen Werth derselben Productspecies verkauft. Die gesellschaftlich nothwendige Arbeitszeit zur Production dieser be stimmten Waare ist daher gefallen, nicht aber die für die mit den alten Pro ductionsinstrumenten arbeitenden Arbeiter. Reichen also 10 Stunden Arbeitszeit hin zur Reproduction seines Arbeitsvermögens, so enthält sein 30 Product von 10 Stunden nicht mehr 10 Stunden nothwendiger Arbeitszeit, nähmlich unter den neuen gesellschaftlichen Productionsbedingungen zur Herstellung dieses Products nothwendiger Arbeitszeit, sondern vielleicht nur 6 Stunden. Wenn er daher 14 Stunden arbeitet, so stellen diese seine 14 Stunden nur 10 Stunden nothwendiger Arbeitszeit dar und es sind nur 35 10 Stunden nothwendige Arbeitszeit in ihnen realisirt. Das Product hat daher auch nur den Werth eines Products von 10 Stunden allgemeiner noth wendiger gesellschaftlicher Arbeit. Er müßte die Arbeitszeit verlängern, wenn er selbstständig arbeitet. Arbeitet er als Lohnarbeiter, also nothwen- dig auch Surpluszeit, so wird bei aller Verlängrung der absoluten Arbeits- 40 300 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft zeit die durchschnittliche Surplusarbeit für den Capitalisten nur heraus kommen, indem sein Lohn unter den frühren average fällt, d. h. von den mehr Stunden die er arbeitet weniger von ihm selbst angeeignet werden, nicht weil seine Arbeit productiver, sondern weil sie unproductiver gewor- 5 den, nicht weil er in kleinrer Arbeitszeit dasselbe Quantum von Product schafft, sondern weil das ihm zufallende Quantum verringert wird. 15 Der Mehrwert = Surplusarbeit - absolute sowohl wie relative -, den das Capital durch Anwendung der Maschinerie erzeugt, entspringt nicht aus 10 den Arbeitsvermögen, die die Maschinerie ersezt, sondern aus den Arbeits vermögen, die sie anwendet. "Nach Baines a first rate cottonspinning factory cannot be built, filled with machinery, and fitted with the steam engines and gasworks, under 100000 1. A steamengine of 100 horse power will turn 50 000 spindles, which will produce 62 500 miles of fine cotton thread per day. In such a factory 1000 persons will spin as much thread as 250000 persons could without machinery." (S. Laing. The national distress. London. 1844 p. 75.) In diesem Fall stammt der Mehrwerth des Capitals nicht von der ersparten Arbeit von 250 Personen, sondern von der 1 Person, die sie ersetzt; nicht von den 250 000 ersetzten Personen, sondern von den 20 1000 Beschäftigten. Es ist ihre Surplusarbeit, die sich im Mehrwerth ver wirklicht. Der Gebrauchswerth der Maschine, und ihr Ersetzen von Men schenarbeit ist ihr Gebrauchswerth, bestimmt ihren Werth nicht, sondern die zu ihrer eignen Production erheischte Arbeit. Und dieser ihr Werth, den sie vor ihrer Anwendung besitzt, bevor sie in den Productionsproceß 25 eintritt, ist der einzige W erth, den sie qua Maschinerie dem Product zufügt. Diesen Werth hat der Capitalist im Ankauf der Maschine bezahlt. Vorausgesetzt, daß die Waaren sich zu ihrem Werth verkaufen, besteht der relative Mehrwerth, den das Capital vermittelst der Maschinerie schafft, wie bei der Anwendung aller andern arrangements, die die Productivkraft 30 der Arbeit vermehren und damit den Preiß des einzelnen Products vermin dern, blos darin, daß die zur Reproduction des Arbeitsvermögens noth wendigen Waaren verwohlfeilert, daher die zur Reproduction des Arbeits vermögens nothwendige Arbeitszeit, die nur ein Equivalent der im Arbeits lohn enthaltenen Arbeitszeit ist, verkürzt wird; daher bei \\198\ gleicher 35 Dauer des Gesammtarbeitstags die Surplusarbeitszeit verlängert wird. (Es finden einige modificirende Umstände statt, von denen später.) Diese Ver kürzung der nothwendigen Arbeitszeit ist ein Resultat, das der gesammten capitalistischen Production zu Gut kömmt und die Productionskosten des Arbeitsvermögens überhaupt vermindert, weil nach der Voraussetzung die 40 von der Maschinerie producirte Waare in seine Reproduction überhaupt 301 3. Der relative Mehrwert · Heft V eingeht. Es ist dieß jedoch kein Motiv für den einzelnen Capitalisten Maschinerie einzuführen - ein allgemeines Resultat, das ihm nicht beson ders zu gut kömmt. 5 10 Erstens: Die Einführung der Maschinerie, sei es, daß sie die handwerks mässige Industrie ersetzt (wie z. B. beim Spinnen), also einen Industrie- zweig überhaupt erst der capitalistischen Productionsweise unterwirft; sei es, daß sie eine früher auf bloser Theilung der Arbeit beruhende Manufactur revolutionirt (wie in der Maschinenfabrik); sei es endlich, daß sie frühre Maschinerie durch vervollkommnete verdrängt oder die Anwendung der Maschinerie in einem Atelier auf früher noch nicht von ihr ergriffene Theil- Operationen desselben ausdehnt - in allen diesen Fällen verlängert sie, wie oben bemerkt, die nothwendige Arbeitszeit für die unter die alte Produc tionsweise noch subsumirten Arbeiter und verlängert ihren Gesammt arbeitstag. Andererseits aber verkürzt sie relativ die nothwendige Arbeits zeit in den Ateliers, worin sie neu eingeführt ist. Sind 2 Arbeitsstunden des 15 Handwebers nach der Einführung des Powerlooms nur noch = 1 gesell schaftlich nothwendigen Arbeitsstunde, so ist 1 Arbeitsstunde des Power loomweavers jezt, bevor der Power1oom allgemein in diese Art Weberei eingeführt ist, grösser als die nothwendige Arbeitsstunde. Ihr Product hat einen höhren Werth als das einer Arbeitsstunde. Es ist dasselbe als sei ein- fache Arbeit auf höhrer Potenz, oder höhere Sorte Webarbeit in ihr reali sirt. Dieß nähmlich zu dem Umfang, worin der Capitalist, der den power1oom benutzt, das Product 1 Stunde zwar unter dem Niveau der alten Arbeits stunde verkauft, unter seinem bisherigen gesellschaftlich nothwendigen Werth, aber über ihrem individuellen Werth, d. h. über der Arbeitszeit, die 25 er selbst zu seiner Herstellung mit Hülfe des power1oom anzuwenden hat. Der Arbeiter braucht also weniger Stunden zur Reproduction seines Salairs zu arbeiten, seine nothwendige Arbeitszeit ist in demselben Maasse ver kürzt, worin seine Arbeit höhere Arbeit in derselben Branche geworden ist, das Product einer Arbeitsstunde desselben also vielleicht über das Product 30 von zwei Arbeitsstunden, in den Ateliers wo noch die alte Productionsweise herrscht, verkauft wird. Bleibt der Normaltag daher derselbe -gleich lang- so wächst hier die Surplusarbeitszeit, weil die nothwendige verkürzt ist. Es fände dieß selbst im Fall einer Lohnerhöhung statt, immer unter der Vor aussetzung, daß unter den neuen Umständen der Arbeiter nicht sogrossen 35 aliquoten Theil des Tags als vorher zur Ersetzung seines Salairs oder Re production seines Arbeitsvermögens anwendet. Diese Verkürzung der nothwendigen Arbeitszeit ist natürlich temporär und verschwindet, sobald die allgemeine Einführung der Maschinerie in diesem Zweig den Werth der Waare wieder auf die in ihr enthaltne Arbeitszeit reducirt hat. Indeß 40 ist dieß zugleich ein Stachel für den Capitalisten, durch Einführung stets 20 302 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft 5 neuer, kleiner Verbesserungen die von ihm augewandte Arbeitszeit über das Niveau der in derselben Productionssphäre allgemein nothwendigen Arbeitszeit zu erheben. Dieß gilt, in welchem Productionszweig die Maschi nerie auch immer angewandt werde, und ist unabhängig davon, ob die von ihr producirten Waaren in die Consumtion des Arbeiters selbst eingehn. Zweitens. Es ist eine allgemeine Erfahrung, daß sobald die Maschinerie capitalistisch angewandt wird - d. h. aus ihrer Kindheitsstufe heraustritt, worin sie in vielen Branchen ursprünglich erscheint, nähmlich als blos productivere Form des alten Handwerkszeugs, die aber noch in der alten 10 Betriebsweise 111991 von unabhängigen Arbeitern und ihren Familien an gewandt wird- sobald sie als eine Form des Capitals dem Arbeiter gegen über sich verselbstständigt- die absolute Arbeitszeit- der Gesammtarbeits tag - nicht verkürzt, sondern verlängert wird. Die Betrachtung dieses case gehört in Capitel III. Es sind aber hier die Hauptpunkte anzugeben. Es ist 15 hier zweierlei zu unterscheiden. Erstens die neuen Bedingungen, worin sich der Arbeiter versetzt findet und die den Capitalisten befähigen gewalt sam die Arbeitszeit zu verlängern. Zweitens die Motive, die das Capital zu dieser Operation bestimmen. ad 1) Einmal die verwandelte Form der Arbeit, ihre scheinbare Leichtig- 20 keit, die alle Muskelanstrengung auf die Maschinerie wirft, ebenso das Ge schick. Die Verlängerung stößt aus dem einen Grund zunächst nicht auf physische Unmöglichkeit; an dem zweiten bricht der Gegensatz des Arbei ters, dem seine noch bei der Manufactur vorherrschende, jezt gebrochne Virtuosität nicht mehr erlaubt, sich auf die Hinterfüsse zu stellen, vielmehr 25 dem Capital erlaubt die geschickten Arbeiter durch ungeschickte und daher seiner Controlle mehr unterworfne zu ersetzen. Dann die neue Klasse von Arbeitern, die nun als ein bestimmendes Element hineinkommt, den Charakter des ganzen Ateliers verändert, und ihrer Natur nach der Despotie des Capitals fügsamer ist. Nämlich das Element der Weiber und Kinder- 30 arbeit. Ist einmal durch Tradition der Arbeitstag gewaltsam verlängert, so erheischt es Menschenalter, wie in England, bevor die Arbeiter fähig sind ihn wieder auf die Normalgrenzen zurückzuführen. So ist die Verlängerung des Tags über seine natürlichen Grenzen, die Nachtarbeit, ein Absprung des Fabriksystems. "It is evident that the long hours of work were brought 35 about by the circumstance of so great a number of destitute children being supplied from the different parts of the country (aus den workhouses), that the masters were independent of the hands, and that, having once established the custom by means of the miserable materials which they procured in this way, they could impose it upon their neighbours with the greater facility." 40 (Fielden. J. The Curse of the Factory System. London. 1836. [p. 11]) '"Mr. E., a manufacturer informed me that he employs females exclu- 303 3. Der relative Mehrwert . Heft V sively at bis powerlooms; it is so universally; gives a decided preference to married females, especially those who have families at home dependent on them for support; they are attentive, docile, more so than unmarried females, and are compelled to use their utmost exertions to proeure the nec essaries of life.' Thus are the virtues, the peculiar virtues, of the female character to be perverted to her injury, - thus all that is most dutiful and tender in her nature is tobe made the means of her bondage and suffering!" (p. 20. Ten Hours Factory Bill. The Speech of Lord Ashley. London 1844.) 5 Der oben citirte Fielden sagt: "As improvements in machinery have gone on, the avarice of masters has 10 prompted many to exact more labour from their hands than they were fitted by nature to perform." (FieJden 1. c. 34) Der Heißhunger nach fremder Arbeit (Surplusarbeit) ist dem Anwender der Maschinerie nicht spezifisch eigen, sondern das treibende Motiv der ganzen capitalistischen Production. Da der factory master sich nun in 15 besserer Lage befindet diesem Trieb zu folgen, läßt er ihm ganz natürlich die Zügel schiessen. ++ Es kommen jedoch noch besondere Umstände hinzu, die diesem Trieb im Falle der Anwendung von Maschinerie ganz besondern Stachel geben. I j2001 Die Maschinerie etc verwerthet sich in einer längren Periode, worin 20 derselbe Arbeitsproceß beständig zur Production neuer Waare wiederholt wird. Diese Periode ist nach Durchschnittsrechnung bestimmt, wonach der Gesammtwerth der Maschinerie in das Product übergegangen ist. Durch Verlängerung der Arbeitszeit über die Grenzen des Normalarbeitstags hinaus wird die Periode abgekürzt, worin das in der Maschinerie ausgelegte 25 Capital durch die Gesammtproduction ersetzt ist. Gesetzt die Periode sei 10 Jahre, wenn 12 Stunden täglich gearbeitet wird. Wird 15 Stunden täglich Pro gearbeitet, also der Tag um 1/ 4 verlängert, so macht das in einer Woche 11/2 Tage = 18 Stunden. Die ganze Woche nach der Voraussetzung 90. fit / 90 = 1 2 Jahre. Hence in 8 Jahren hätte sich das in Maschinerie ausgelegte Capital ersetzt. Entweder ist sie wirklich in der Zeit abgenutzt. Dann ist der Repro ductionsproceß beschleunigt. Wenn nicht- und sie noch arbeitsfähig ist- so vergrössert sich das V erhältniß des variablen Capital zu dem constanten, weilleztres noch mitarbeitet, ohne jedoch weiter in den Verwerthungspro- ceß eingehn zu müssen. Dadurch steigt, wenn nicht der Mehrwerth (der schon überhaupt gewachsen ist, in Folge der verlängerten Arbeitszeit), doch das Verhältniß dieses Mehrwerths zur Gesammtsumme des ausgelegten / 5 Woche. Und so auf die 10 Jahre würde 1 / 5 gespart werden; also 30 35 18 ++Noch zu bemerken: Die bewegende Kraft, solang sie von Menschen (und selbst Thieren) ausgeht, kann physisch nur bestimmte Zeit des Tags wirken. Eine Dampfmaschine etc bedarf 40 keiner Ruhe. Sie kann jede beliebige Zeitdauer fortgesetzt werden. 304 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft 5 Capitals- und daher der Profit. Es kömmt hinzu: Bei der Einführung neuer Maschinerie folgen sich die Verbesserungen Schlag auf Schlag. So wird beständig ein grosser Theil der alten Maschinerie zum Theil entwerthet oder ganz unbrauchbar, bevor ihre Circulationsperiode durchlaufen, oder ihr Werth in dem Werth der Waaren wieder erschienen ist. Je mehr die Periode der Reproduction abgekürzt wird, um [so] geringer diese Gefahr und um so fähiger der Capitalist, nachdem der Werth der Maschinerie in kürzrer Frist ihm wiedergekehrt ist, die neue verbesserte Maschinerie ein zuführen und die alte wohlfeil zu verkaufen, die wieder für einen andren 10 Capitalisten mit Nutzen angewandt werden kann, da sie in seine Produc tion von vorn herein als Repräsentant geringerer Werthgrösse eintritt. (Hier über näheres beim capital fixe, wo auch die Beispiele von Babbage anzu führen.) Das Gesagte gilt nicht nur von der Maschinerie, sondern von dem ganzen 15 Capital fixe, das die Anwendung der Maschinerie in ihrem Gefolge mit sich führt und bedingt. 25 Indeß handelt es sich für den Capitalisten keineswegs blos darum die in dem capital fixe ausgelegte Werthmasse möglichst bald returnirt zu erhal ten, so vor Entwerthung zu schützen und in disponibler Form wieder zu 20 besitzen, sondern es handelt sich vor allem um die profitable Anwendung dieses Capitals - der grossen Masse des Capitals, das in eine Form einge baut ist, worin es sowohl als Tauschwerth verkömmt, wie als Gebrauchs werth nutzlos, ausser so weit es in Contact mit der lebendigen Art Arbeit gebracht wird, deren Capital fixe es bildet. Da der in Arbeitslohn ausge- legte Theil des Capitals sich gegen das Gesammtcapital - speciell auch gegen das fixe Capital sehr verkleinert hat, und die Grösse des Mehrwerths nicht nur von seiner Rate, sondern von der Anzahl der gleichzeitig ange wandten Arbeitstage, der Profit aber vom V erhältniß dieses Mehrwerths zum Gesammtcapital abhängt, so Abnahme der Profitrate. Um diese zu 30 verhindern natürlich das einfachste Mittel durch Verlängerung des Arbeits tags die absolute Surplusarbeit möglichst zu verlängern, und so das Capital fixe zum Mittel zu machen möglichst grosses Quantum unbezahlter Arbeit anzueignen. Steht die Fabrik still, so betrachtet das der Fabrikant als be stehlen ihn die Arbeiter; denn in dem capital fixe hat sein Capital eine Form 35 erhalten, worin es direkt Anweisung auf fremde Arbeit ist. Es ist dieß alles sehr naiv ausgedrückt von Herrn Senior, der noch im Jahr 1837 der An sicht 112011 war, daß mit Entwicklung der Maschinerie der Arbeitstag- also die absolute Arbeitszeit - nothwendig steigend wachsen müsse. Senior sagt und führt dabei auch noch Ehren-Ashworth an als seine 40 Autorität: "The difference between the hours of work usual over the whole world 305 3. Der relative Mehrwert · Heft V in cotton factories and other employments rührt aus zwei Gründen her. 1) the great proportion of fixed to circulating capital, which makes long hours of work desirable." (p. 11, Senior. Letters on the Factory Act etc Lond. 1837) (XI, 4) Mit dem beständigen Wachsthum des capital fixe im Vergleich zum eireuHrenden Capital: "the motives to long hours of work will become great- er, as the only means by which a large proportion of fixed capital can be made profitable. 'When a labourer', said Mr. Ashworth to me, 'lays down his spade, he renders useless, for that period, a capital worth 18 d. When one of our people leaves the mill, he renders useless a capital that has cost 100,000 1."' (14.1. c.) He renders useless!Die Maschinerie ist ja grade da -so 10 grosses Capital in ihr ausgelegt- um ihm Arbeit abzupressen. In der That begeht er schon ein grosses Verbrechen gegen a capital that has cost 100,000 1. by leaving the mill at all! (daher die Nachtarbeit ursprünglich; "später arbeiteten unsre factories gewöhnlich 80 Stunden per week." (p. 5. XI) 15 5 «Une machine a Vapeur ou autre, qui ne travaillent que quelques heures ou quelques jours par semaine, sont des forces perdues. Si elles travaillent toute la journee, elles produisent davantage, et plus encore si elles travaillent nuit et jour.» (J. G. Courcelle-Seneuil: Traite Theorique et pratique des entreprises industrielles, etc. 2eme ed. Paris. 1857. p. 48.) 20 Profit "Die ersten Maschinen zur Tüllfabrikation waren sehr theuer beim ersten Ankauf, von 1000 zu 1200 1. St. Die Besitzer dieser Maschine fanden, daß sie mehr fabricirten. Da aber die Arbeitszeit der Arbeiter auf 8 Stunden beschränkt war, konnte er in Bezug auf den Preiß nicht mit der alten Fabri kationsweise Iutter. Dieser Nachtheil rührte her von der beträchtlichen 25 Summe, die das erste etablissement der Maschine kostete. Bald aber be merkten die Fabrikanten, daß mit derselben Ausgabe von ursprünglichem Capital und einer kleinen addition (Zubuße) zu ihrem fonds de roulement, sie dieselben Maschinen während 24 Stunden arbeiten lassen könnten." (p. 279. Babbage.) 30 /206/ "It is self-evident, that, amid the ebbings and flowings of the mar- ket, and the alternate contractions and expansions of demand, occasions will constantly recur, in which the manufacturer may employ additional floating capital without employing additional fixed capital .... if additional quantities of raw material can be worked up without incurring an additional 35 expense for buildings and machinery." (p. 64. Torrens. R. On Wages and Combination. London, 1834) Dieß überhaupt ein V ortheil bei Verlängerung der Arbeitszeit- saving of an additional expense for buildings and machinery. /201/ Drittens. Soweit die Anwendung der Maschinerie die Arbeitszeit 40 abkürzt, worin dieselbe Waare producirt werden kann, vermindert sie den 306 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft Werth der Waare und macht die Arbeit productiver, weil sie in derselben Zeit mehr Product liefert. So weit berührt die Maschinerie nur die Productiv kraft der normalen Arbeit. Ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit stellt sich aber nach wie vor in derselben Werthgrösse dar. So bald die Concurrenz 5 daher den Preiß der durch Maschinerie producirten Waare auf ihren Werth reducirt hat, kann die Anwendung der Maschinerie den Mehrwerth, den Gewinn jj202j des Capitalisten nur vermehren, so weit durch Verwohlfeile rung der Waare der Werth des Arbeitslohns oder der Werth des Arbeits vermögens oder die zu seiner Reproduction nothwendige Zeit verringert 10 wird. Indeß kommt hier ein Umstand hinzu, wodurch selbs~ ohne Verlängerung des Arbeitstags die Anwendung der Maschinerie die absolute Arbeitszeit vermehrt und daher den absoluten Mehrwerth. Es geschieht dieß so zu sagen durch Condensirung der Arbeitszeit, indem jeder Zeittheil mehr mit 15 Arbeit ausgefüllt wird; die Intensivität der Arbeit wächst; nicht nur die Productivität (also Qualität) der Arbeit vermittelst der Anwendung der Maschinerie wächst, sondern das Arbeitsquantum in einem gegebnen Zeit abschnitt wächst. Die Zeitporen werden so zu sagen durch Compression der Arbeit verkleinert. Dadurch stellt 1 Arbeitsstunde dasselbe Arbeits- / 4 Arbeitsstunden in der Durchschnittsarbeit, worin keine Maschinerie angewandt oder nicht Maschinerie von derselben Vollkommenheit angewandt wird. 20 quantum vielleicht dar, das 6 Wo nähmlich die Maschinerie bereits eingeführt ist, sind die Verbesse rungen, die die Zahl der Arbeiter in Bezug auf die Masse der producirten 25 Waaren und der angewandten Maschinerie verkleinern, begleitet von dem Umstand, daß die Arbeit des einzelnen Arbeiters, der 1 oder 2 ersetzt, mit der verbesserten Maschinerie wächst, also die Maschinerie ihn nur befähigt zu thun, was früher 2 oder 3 thaten, indem sie ihn zwingt seine Arbeit zu vermehren und jeden Zeittheil intensiver mit Arbeit auszufüllen. Das Ar- 30 beitsvermögen wird so in derselben Arbeitsstunde rascher abgenutzt. Man sehe zunächst, wie in verschiedneo Perioden die Berichterstatter über Fabrikarbeiter von der wachsenden Arbeit mit Verbesserung der Maschinerie sprechen. Es folgt dieß einerseits aus der grösseren Geschwin digkeit der Maschine, der der Arbeiter folgen muß; andrerseits aus dem 35 grössern Quantum Maschinenarbeit, das der einzelne Arbeiter zu über wachen hat, wie z. B. wenn die Zahl der Spindeln an der Mule vermehrt wird, dazu doppelte Spindelreihen (double decking) kommt oder 1 Weber 2 oder 3 powerlooms statt 1 zu controlliren hat. 40 "The labour now undergone in the factories is much greater than it used to be, owing to the greater attention and activity required by the greatly increased speed which is given to the machinery that the children have to 307 3. Der relative Mehrwert · Heft V attend to, when we compare it with what it was 30 or 40 years ago." (p. 32. J. Fielden. The Curse of the Factory System. Lond. 1836) Dieß also im Jahr 1836. John Fielden war selbst Fabrikant. Lord Ashley (jezt Graf Shaftesbury) stated in his speech on the Ten Hours' Factory bill on March 15, 1844: 5 "The labour performed by those engaged in the processes of manufacture, is 3 times as great as in the beginning of such operations. Machinery has executed, no doubt, the work that would demand the sinews of millions of men; but it has also prodigiously multiplied the labour of those who are governed by its fearful movements." (1. c. 6) "In 1815, the labour of follow- ing a pair of mules spinning cotton yarn of Nos. 40- reckoning 12 hours to the working day - involved a necessity for walking 8 miles. In 1832, the distance travelled in following a pair of mules spinning cotton-yarn on the same numbers, was 20 miles, and frequently more. But the amount of labour performed by those following the mules, is not confined merely to 15 the distance walked. There is far more to be done. In 1835, the spinner put up daily on each of these mules 820 stretches; making a total of 1640 stretches in the course of the day. In 1832, the spinner put upon each mule 2200 stretches, making a total of 4400. In 1844, according to a return furnished by a practised operative spinner, the person working puts up in 20 the same period 2400 stretches on each mule, making a total of 4800 stretches in the jj203j course of the day; andin some cases, the amount of labour required is even greater." (p. 6, 7.) 10 "I have a document here, signed by 22 operative spinners of Manchester, in which they state that 20 miles is the very least distance travelled, and 25 they believe it to be still greater. I have another document sent to me in 1842, stating that the labour is progressively increasing - increasing not only because the distance tobe travelled is greater, but because the quantity of goods produced is multiplied, while the hands are, in proportion, fewer than before; and, moreover, because an inferior species of cotton is now 30 often spun, which it is more difficult to work." (p. 8, 9.1. c.) "In the carding room (der Cardirstube) there has been also a great in crease of Jabour- one person there does the work formerly divided be tween two. In the weaving room where a vast number of persons are em ployed, and principally females . . . the labour has increased, within the 35 last few years, fully 10 per cent, owing to the increased speed of the ma chinery. In 1838, the number of hanks spun per week was 18000; in 1843 it amounted to 21000. In 1819, the number of picks in power1oom weaving perminutewas 60- in 1842 it was 140, showing a vast increase of labour, because more nicety and attention are required to the work in hand." 40 (p.9) 308 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft (So lange die Maschinerie einen Fabrikanten befähigt, die Waare über ihrem individuellen Werth zu verkaufen, gilt folgendes, was zeigt, daß selbst in diesem Falle der Mehrwerth aus einer Verkürzung der nothwen digen Arbeitszeit herrührt, selbst eine Form des relativen Mehrwerths ist: 5 "A man's profit does not depend upon his command of the produce of other men's labour, but upon his command of Jabour itself. If he can sell (beim Steigen der moneyprices der Waare) his goods at a higher price, while his workmens' wages remain unaltered, he is clearly benefited by the rise, whether other goods rise, or not. A smaller proportion of what he 10 produces is sufficient to put that labour into motion, and a larger proportion consequently remains for himself." (p. 49. 50. Outlines of Polit. Economy. (von einem Malthusian) etc London. 1832.)) Die factory Reports beweisen, daß in den Industriezweigen, die (bis April 1860) unter dem Factoryakt standen, also die wöchentliche Arbeit zu 15 60 Stunden gesetzlich reducirt war, die Löhne nicht gefallen sind, rather gestiegen (1859 verglichen mit 1839), während sie positiv gefallen waren, in den Fabriken, worin damals noch "the labour of children, young persons, and women is unrestricted". Es handelt sich hier um "printing, bleaching und dyeing works, in welchen bis 1860 the hours of work remain now the same 20 as they were 20 years since, in which the protected classes under the Fac tory acts are at times employed 14 and 15 hours per day."x In der ersten Art Fabriken [hat] sich die Production verhältnißmässig mehr vermehrt als früher und zugleich, wie die rasche Ausdehnung der Fabriken zeigt, der Profit des Fabrikanten. "The great improvements that have been 25 made in machinery, of all kinds, have vastly improved their productive powers, improvements to which a stimulus was doubtless given, especially as regards the greater speed of the machines in a given time, by the restric tions of the hours of work. These improvements, and the closer application which the operatives are enabled to give, have had the effect ... of as much 30 35 /204/x Folgende Liste (zu S. 203) zeigt überhaupt, daß mit dem Fortschritt der Industrie seit 20 Jahren, der Arbeitslohn in verschiednen Fabrikzweigen bedeutend gefallen ist. Calico printing, dyeing and bleaching, 60 hours per week. · Fustian dyeing. 61 hours per week. Colour mixer Machine printer Foreman Block Cutter Blockprinter 40 Dyer Washer and labourer 1839 35 s. 40 40 35 40 18 1859 32 38 40 25 28 16 Dressers Bleachers Dyers Finishers 1839 18 21 21 21 1859 22 18 16 22 16 and 15 -ditto (Factory Reports. For Half Year ending 30 April 1860. p. 32)j 309 3. Der relative Mehrwert · Heft V work being turned off in the shortened time as used to be in the Ionger hours." (10. Factory Reports. For the half year ending October 31, 1858) cf (Reports for the half year ending 30th April 1860 p. 30 sqq.)1 !204! Das Phänomen, daß die Zehnstundenbill den Gewinn des eng lischen Fabrikanten, trotz der Abkürzung des Arbeitstags nicht vermindert hat, erklärt sich aus zwei Gründen: 5 1) daß die englische Arbeitsstunde über der continentalen steht, sich zu ihr als complicirtere Arbeit verhält. (daß also das Verhältniß des englischen Fabrikanten zu dem ausländischen, wie das eines Fabrikanten, der neue Maschinerie einführt, zu seinem Concurrenten) "All things being equal, 10 the English manufacturer can turn out a considerably larger amount of work in a given time than a Foreign manufacturer, so much as to Counter balance the difference of the working days, between 60 hours a week here and 72 or 80 elsewhere; and the means of transport in England enable the manufacturer to deliver his goods upon a railway, almost at his factory, 15 whence they may be almost directly shipped for exportation." (65. Reports of Insp. of Factories. 31 Oct. 1855. Lond. 1856.) 2) Was an absoluter Arbeitszeit verkürzt, ist an Condension der Arbeits / 5 Arbeits zeit gewonnen, so daß in der That 1 Arbeitsstunde jezt gleich 6 stunden oder mehr. Wie die absolute Ausdehnung des Arbeitstags über 20 gewisse Grenzen (über den natürlichen Tag) hinaus an natürlichen Hinder nissen scheitert, so hat der condensirte Arbeitstag seine Grenzen. Es ist fraglich ob die Masse Arbeit, die jezt in den Fabriken unter dem Zehnstun dengesetz geliefert wird, für 12 Stunden z. B. mit derselben Intensivität überhaupt möglich wäre. 25 "In fact one class of manufacturers (da sie nicht two sets of half times, 6 Stunden arbeitende Kinder unter 13 Jahren anwenden wollen), the spin ners of woollen yarn, now rarely employ children under 13 years of age, i. e. half-times. They have introduced improved and new machinery of various kinds, which altogether supersedes the necessity of the employment 30 of children, f. i., as an illustration, by the addition of an apparatus, called a piecing machine, to existing machines, the work of 6 or 4 halftimes, according to the peculiarity of each machine, can be performed by one young person ... the half-time system had some share in stimulating the invention of the piecing machine." (p. 42. 43. F. Reports for the half year 35 ending 31 Oct. 1858 Lond. 1858.) Jedenfalls zeigt uns dieße Wirkung der Verkürzung der absoluten Arbeits zeit, wie die Fabrikanten auf Mittel sinnen, um die relative Surplusarbeits zeit zu verlängern, die nothwendige abzukürzen. Es zeigt uns zugleich, wie die Maschinerie nicht nur den einzelnen befähigt die Arbeit vieler zu ver- richten, sondern die von ihm erheischte Arbeitsgrösse vermehrt, so der 40 310 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft Arbeitsstunde höheren Werth giebt, und damit die relativ für den Arbeiter selbst nothwendige Zeit zur Reproduction des Salairs vermindert. 12051 Es geschieht dieß, wie gesagt, durch Vermehrung der Geschwindig keit der Maschine und die größre Masse arbeitender Maschinerie, die der 5 einzelne Arbeiter zu überwachen hat. Dieß wird erreicht, indem theils durch veränderte Construktion der Maschine, die die bewegende Kraft erzeugt, Maschine von demselben Gewicht, mit relativ, oft mit absolut verminder ten Kosten, eine größre Masse Maschinerie in Bewegung setzt und in schnellere Bewegung. 10 15 20 25 30 "The facts thus brought out by the Return appear tobethat the Factory system is increasing rapidly; that although the same number of hands are employed in proportion to the horse power as at former periods there are fewer hands employed in proportion to the machinery; that the steam engine is enabled to drive an increased weight of machinery by economy of force, and other methods, and that an increased quantity of work can be turned off by improvements in machinery, and in methods of manufacture, by increased speed of the machinery, and by a variety of other causes." (p. 20. Fact. Reports. for the half year ending 31 st Oct. 1856.) "In dem Report for October 1852, Mr. Horner, quotes ... a letter from Mr. Jas. Nasmyth, the eminent civil engineer, of Paticroft, near Manchester, explaining the nature of recent improvements in the steamengine, whereby the same engine is made to perform more work with a diminished consumption of fuel ... 'It would not be very easy to get an exact return as to the increase of per formance or work done by the identical engines to which some or all of these improvements have been applied; I am confident, however, that could we obtain an exact return, the result would show, that from the same weight of steam-engine machinery, we are now at least obtaining 50 per cent more duty or work performed on the average, and that ... in many cases, the identical steam-engines which, in the days of the restricted speed of 220 feet per minute, yielded 50 horsepower, are now yielding up wards of 100. "' "The return of 1838," sagt Horner (Reports. 31 Oct. 1856), "gave the nurober of steamengines and of waterwheels, with the amount of horse power employed. At that time the figures represented a much more accurate 35 estimate of the actual power employed than do the figures in the returns either of 1850 or 1856. The figures given in the Returnsareall of the nominal power of the engines and wheels, not of the power actually employed or capable of being employed. The modern steamengine of 100 horsepowers is capable of being driven at a much greater force than formerly, arising from the improvements in its construction, the capacity and construction of the boilers etc, and thus the nominal power of a modern manufacturing 40 311 Profit 3. Der relative Mehrwert · Heft V I steamengine cannot be considered more than an index from which its real capabilities are to be calculated." (p. 13/14 1. c.) Viertens: Ersetzen der einfachen Cooperation durch Maschinerie. Wie die Maschinerie die zur Theilung der Arbeit entwickelte Cooperation beseitigt oder revolutionirt, so in vielen Fällen die einfache Cooperation. Wenn z. B. Operationen wie Mähen, Säen u. s. w., die gleichzeitige Be schäftigung vieler Hände erfordern durch Sä- oder Mähmaschinen ersetzt werden. Ditto beim Keltern, wenn die Kelterpresse an die Stelle des Füß getrampels tritt. So wenn Dampfmaschine angewandt zum Heben der Bau materialien bis an die Spitze des Gebäudes, oder zu der Höhe, wo sie I 10 j206J gebraucht werden sollen. "Der Turnout der Lancashire workmen in the building trade (1833) has introduced a curious application of the steam engine. Diese Maschine nun in einigen Städten angewandt, statt manual labour, in hoisting the various building materials to the top of the edificies where they are intended tobe used." (109. Character, Object and Effects 15 of Trades' Unions etc Land. 1834.) 5 Fünftens. Erfindung und Anwendung von Maschinerie gegen strikes etc gegen Forderungen der Lohnerhöhung. Strikes kommen meist daher, entweder Herabsetzung des Lohns zu ver hindern oder Erhöhung des Lohns zu erzwingen oder die Grenzen des 20 Normalarbeitstags festzusetzen. Es handelt sich immer in ihnen die positive oder relative Masse der Surplusarbeitszeit zu beschränken, oder Theil da von dem Arbeiter selbst anzueignen. Hiergegen wendet der Capitalist Ein führung von Maschinerie an. Hier erscheint die Maschine direkt als Mittel die nothwendige Arbeitszeit zu verkürzen; ditto als Form des Capitals - Mittel des Capitals - Macht des Capitals - über die Arbeit - zur Nieder schlagung jeder Ansprüche der Arbeit auf Selbstständigkeit. Die Maschi nerie hier auch der Intention nach als der Arbeit feindliche Form des Capi tals ins Spiel tretend. Die selfactors, in der Spinnerei die wool-combing machines, der s. g. "condenser" statt der mit der Hand gedrehten "slubbing 30 machine" (auch in der Wollweberei) u. s. w. alles Maschinen erfunden, um strikes nieder zu schlagen. 25 /207/ So auch der automatische appareil pour les operations de la teinture et du rin~age erfunden "sous l'influence oppressive de ces memes con federations despotiques" (nämlich der Arbeiterassociations) (in den Cattun- druckereien ist hier die Rede, wo die Anwendung von Dampfgetriebenen gravirten Cylindern, mit solchen Cylindern 4-6 Farben zugleich gedruckt.) Mit Bezug auf die Erfindung einerneuen Maschine beim Weben sagt Ure: «Ainsi la horde des mecontents, qui se croyaient retranches d'une maniere invincible derriere les anciennes lignes de la division du travail, s'est vue 40 prise en flanc, et ses moyens de defense ayant ete annules par la tactique 35 312 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft moderne des machinistes, eile a ete obligee de se rendre a discretion.» (p. 142.1. c.) /206/ Es ist das Resultat dieserneuen Maschine entweder die frühere Ar beit ganz überflüssig zu machen (wie den Spinner durch den selfactor) oder 5 die Zahl der erheischten Arbeiter zu vermindern und die neue Arbeit (wie die des combers mit combing machines) im Verhältniß zur frühren zu verein fachen. "Die häufigste Ursache der strikes in dem cotton trade war die Einführung verbesserter Maschinerie und speziell das enlargement of mules, wodurch die Zahl der spindies a spinner is capable of superintend- ing, has been continually increasing ... a master on the introduction sol cher verbesserten Maschinerie in seinem etablissement stipulirt mit seinen Spinnern ihnen less per piece zu zahlen, aber doch zu solcher Rate, daß, owing to the greater power of the machine, ihre wöchentlichen earnings ~ {_: steigen statt zu fallen ... Aber dieser bargain injurious to the masters and ·:· 10 15 men in the manufacturies where the improved machine is not introduced." (17. 18.) (Character, objet and effects of Trades' Unions etc. Lond. 1834.) "1829 a serious turn out. A little before this time, several masters had erected mules, carrying from 4-500 spindles, which enabled the spinners who worked at them to receive a less sum in the proportion of 3-4 for a 20 given quantity of work, and zu gleicher Zeit to earn at least an equal amount of wages with those who were employed on the old machinery. 21 mills and 10 000 persons were thrown idle for 6 months durch diesen strike. (p. 19.1. c.) Der strike (1833) bei Messrs Hindes and Derharn (Westriding of Yorkshire), verursachte die invention of a wool-combing-machine, which wholly super- ~ {_: seded the labour of that class of men, who were the chief ringleaders in ·:· this affair; and which has struck a blow at their combination, that it can never recover." (p. 61. 62)j 25 j207j so as "the introduction of steam as an antagonist to human power". (P. Gaskell (Surgeon) Artisans and Machinery etc Lond. 1836. p. 23) "The 30 surplus hands werden die manufacturers befähigen to lessen the rate of I X wages: but the certainty that any considerable reduction would be followed by immediate immense Iosses from turnouts, extended stoppages, and various other impediments which would be thrown in their way, makes them prefer the slower process of mechanical improvement, by which, though they may triple production, they require no new men." (1. c. p. 314) "The factory operatives should keep in wholesome remembrance the l 35 fact that theirs is really a low species of skilled labour; and that there is none which is more easily acquired or of its quality more amply remu nerated, or which, by a short training of the least expert can be more quickly 40 as weil as abundantly supplied." "The master's machinery really plays a far more important part in the business of production than the labour and skill 313 3. Der relative Mehrwert · Heft V of the operative, which 6 month's education can teach, and a common labourer can learn." (p. 17, 19. The Master Spinners and Manufacturers' Defence Fund. Report of the Committee appointed for the receipt and apportionment of this fund to the Central Association of Master Spinners and Manufacturers. Manchester. 1854.) 5 Mit Bezug auf den "eisernen Mann" (self-acting mule) sagt Ure: «lorsque le capital enröle la science a son service, la main reheile de l'industrie apprend toujours a etre docile.» «La necessite d'agrandir les metiers a filer, necessite creee par les decrets des associations d'ouvriers, a donne depuis peu une impulsion extraordi- 10 naire a la science mecanique .... En doublant Ja grandeur de son metier mull-jenny, le proprietaire peut se defairedes ouvriers mediocres ou mutins, et redevenir maitre chez lui, ce qui est un grand avantage.» (Ure. t. II. p. 134) Dieses expedient tende "a eiever' Oll du moins a maintenir I es gages de chaque fileur, mais en diminuant Je nombre d'ouvriers necessaires pour la 15 meme quantite d'ouvrage; de maniere que ceux qui etaient occupes, pros peraient, tandis que la masse des ouvriers en patissait." (133, 134) (1. c.) \I "l'homme de fer ... creation destinee a. retablir rordre parmi Ies classes in- 1\ dustrielles." (p. 138) II subjected periodically to severe immediate Iosses durch den refractory spirit of their hands, who timed their opportunity, when the market were particularly pressing, to urge their claims ... a crisis was rapidly approach ing, die den progress of manufacturers would have checked, when steam and its application to machinery at once turned the current against the 25 men." (34, 35. Gaskell.l.c.)j "Die ersten manufacturers, who had to trust entirely to band labour, were 20 j208j Sechstens. Anmaassung der Arbeiter, die durch Maschinerie hervor gebrachte Produktivität ihrer Arbeit sich theilweis aneignen zu wollen. "Trades Unions in their desire to maintain wages endeavour to share in the profits of improved machinery . .. sie verlangen höheren Lohn, weil 30 labour is abbreviated ... in anderen Worten: sie streben to establish a duty on manufacturing improvements." (p. 42.) (On Combination of Trades. New Edit. London 1834) "Das Princip zu adjustiren wages to the supposed profits of the employer, das involvirt ist in der Forderung höherer Remune ration von verbesserter Maschinerie, ist durchaus inadmissable. Die Appli- 35 cation dieses Princips ist indeß nicht auf irgend eine Art des Profits be schränkt. Die Färber, 7. August 1824, turned out; sie statuirten in einem Placard, daß ihre Meister an increase of price for dyeing erhalten hätten, ~ r.~ more than adequate to the advance they claim ... wages ändern so ihren T Charakter ganz und absorbiren entweder den Profit, oder werden eine ad 40 : valorem Taxe auf Profite." (p. 43, 44. 1. c.) X 314 c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft Siebtens. Mehr continuity of labour. Benutzung des Abfalls u. s. w. In einem finishing stadium kann mehr gearbeitet werden, sobald mit Hülfe der Maschinerie mehr Rohstoff geliefert. Die Continuität der Arbeit nimmt überhaupt mit der Anwendung der 5 Maschinerie (überhaupt des capital fixe zu.) Ferner: Indem die Maschine reichlicher die Zufuhr von Arbeitsmaterial für die Industriezweige liefert, für die ihr Product als Rohmaterial dient. Z. B. im 1St Jhdt. die hand1oom weavers hatten immer gelitten von der im possibility of supplying themselves mit materials (Garn) for their labour. 10 Considerable vacations frequently occuring in this respect, dann sie in "privations". "Was jezt durch die Verbeßrung in der Spinnmaschine ge wonnen wurde, rührte nicht her von an increase in the rate of payment for labour, sondern from a market generally understocked, and a constantly in creasing production of yarn, which enabled them to work full hours." (Gaskell 1. c. p. 27) Dieß ein Hauptresultat der Maschinerie, "diese Möglich keit, fortgesetzt full hours to work in the same department". Für den selbstarbeitenden kleinen Mann wäre es die Möglichkeit to work full hours. Für den Capitalist ist es die Möglichkeit andre full hours arbeiten zu las sen. 15 20 Was hier die Spinnmaschine für die Weberei, indem sie ihr Garn liefert, die Erfindung des cottongin durch Eli Whitney (von Connecticut) 1793, indem sie dem Spinner Baumwolle liefert. Der Plantagenbesitzer hatte Neger genug, um ein großes Quantum von cotton zu säen, aber nicht genug, um die Faser vom Samen zu trennen. Dieß verminderte also bedeutend das 25 Quantum der Rohproduction und vermehrte die Kosten z. B. von einem P{und Baumwolle. "It was an average days' work to separate a pound of cotton fiber perfectly from the seed ... Whitney's invention enabled the owner of his gin to separate the seed completely from [1 00] pounds the fibres per day to the band, the efficiency of the gin since increased." / .... . . . ·.:.· 35 30 j209/ Dasselbe in Indien. "The next evil in India is one which one would scarcely expect to find in a country which exports more labour than any other in the world, with the exception perhaps of China and England - the impossibility of procur ing a sufficient number of hands to clean the cotton. The consequence of this is that large quantities of the crop are left unpicked, while another por tion is gathered from the ground, where it has fallen, and of course dis coloured and partially rotten, so that for want of labour at the proper season, the cultivator is actually forced to submit to the loss of a large part ofthat crop, for which England is so anxiously looking." (Bengal Hurkaru, 40 Bi-Monthly Overland Summary of News. 22ndJuly 1861.) "Acommonchurka worked by a man and woman turned out 28 lbs daily. Dr. Forbes' Churca 315 : :·~ ·.:.· Pro- fit 3. Der relative Mehrwert· Heft V worked by 2 men and a boy turns out 250 lbs daily." (Bombay Chamber of Commerce Reportfor 1859-60.p. 171) "16of these (last named machines), driven by bullocks, would clean a ton of cotton per day, which was equal to the ordinary days' work of 750 people." (Paper read before the Society of Arts, on the 171h April. 1861) 5 Durch die Maschinerie können Stoffe verarbeitet werden, die zu schlecht zum Verarbeiten mit Handarbeit sind. "The demand for cheap (woollen in dem Westriding of Yorkshire) goods has given an immense impulse to this kind of manufacture, the economy of which consists not so much in im proved machinery and labour-saving processes, as in the employment of 10 an inferior staple and woollen rags, brought again, by powerful machinery, to the original condition of wool, and then either spun into yarn for inferior cloths, or mixed with new wool, spun into yarn for better kinds of cloths. This manufacture prevails nowhere to so great an extent as in England, although it is considerable in Belgium." (64. Reports of Inspectors of 15 Factaries for 31 Oct. 1855. London. 1856.) "There is frequently a great saving of materials, as in the change from making boards with the adze, to that of making them with the saw; and again the Iabor of natural agents is so much eheaper, that many articles which would otherwise have been worthless, are now deserving of atten- tion, as they may now be profitably endowed with some form of value." (72. 73. F. Wayland. The Elements of P. E. Boston. 1843) 20 Die Abfälle ferner bei der Production auf grosser Stufenleiter so bedeu tend, daß sie selbst wieder leichter Handelsartikel, sei es für Agricultur, oder andre Industriezweige werden können.! 25 j2101 Achtens. Ersetzen von Arbeit. «Quando si perfezionano le arti, ehe non e altero ehe la scoperta di nuove vie, onde si possa compiere una manifattura con meno gente o (ehe e lo stesso) in minor tempo di prima.» (Galiani. Della Moneta. p. 158, [159.] Custodi. Parte Moderna) 30 Es gilt dieß von der einfachen Cooperation wie der Theilung der Arbeit so gut wie von der Maschinerie - meno gente und minor tempo zur Her stellung eines Products sind identisch. Kann einer in 1 Stunde thun, was früher in 2, so kann einer nun in einem Arbeitstag thun, was früher zwei; wozu also früher zwei gleichzeitige Arbeitstage nöthig. Alle Mittel also, 35 wodurch die nothwendige Arbeitszeit eines einzelnen Arbeiters verkürzt wird, schließt zugleich ein Verminderung der Arbeiteranzahl, die erheischt um denselben Effect hervorzubringen. Ist nun bei Anwendung der Maschi nerie nur Gradunterschied in dieser Verminderung, oder kommt etwas spezifisches hinzu? 40 Steuart (Sir James) Principles of Pol. Econ. lb I, eh. XIX sagt: «Je con- 316 : :··. ·.:.· Preiß const. Capital var. Capital c) Maschinerie. Anwendung von Naturkräften und Wissenschaft sidere donc les machines comme des moyens d'augmenter (virtuellement) le nombre de gens industrieux qu'on n'est pas oblige de nourrir.» Ebenso fragt er daselbst: «En quoi l'effet d'une machine differe-t-il de celui de nouveaux habitants?» (1. c.) 5 (Preiß der Waare und Arbeitslohn. Von Proudhon's Blödsinn we speak another place. But what he is replied to by M. Eugene Forcade, one of the best economical critics in France, is as false and ridiculous as P's assertions. F. says: "Wäre P's objection ... ,l'ouvrier ne peut pas racheter son propre pro- 10 duit' (wegen des interet, das darauf geschlagen) wahr, sie träfe nicht nur die profits du capital; elle aneantirait Ja possibilite meme de l'industrie. Si le travailleur est force de payer 100 la chose pour laquelle il n'a re~u que 80, si Je saJaire ne peut racheter dans un produit que Ja valeur, qu 'il y a mise, autant dire que le travailleur ne peut rien racheter (also selbst wenn er the 15 whoJe value wieder erhält qu'il a mise dans le produit, that is to say, if there exists no profit and no other form of surplusvalue expressing surplus labour; und mit solcher Vorstellung glaubt Foreade to understand anything whatever of political economy! Proudhon's Blödsinn der, daß er glaubt, der Arbeiter müsse mit dem Geld, das er erhält, (als Salair) höhren Waaren- 20 werth racheter als in dem Geld enthalten ist, oder die Waare würde über ihrem Werth verkauft, weil Profit etc im Verkauf realisirt ist. Aber nun gar Forcade, der die Industrie für unmöglich erklärt, sobald le salaire ne peut racheter dans un produit que la valeur que le travailleur y a mise. Die capi talistische Industrie umgekehrt unmöglich, si le salaire suffit a racheter dans 25 un produit toute la valeur y mise par le travailleur. Dans ce cas la, il n'y aurait pas de survalue, ni profit, ni interet, ni rente, ni capital. In fact: F's Bemerkung bezieht sich nicht nur auf den "travailleur", sondern auf die Producenten überhaupt.) que le salaire ne peut rien payer. (Also in fact der allgemeine Satz: si le producteur ne peut racheter dans un produit que la 30 valeur qu'il y a mise, le producteur ne peut rien payer. Nämlich, weil die Waare ausser der zugesezten Arbeit constantes Capital enthält.) En effet, dans Je prix de revient, il y a toujours quelque chose de plus que le salaire (Dieß schon höchst pöbelhaft. Er will sagen, toujours quelque chose de plus que le dernier travail ajoute a, et realise dans la marchandise.), z. B. le prix 35 de Ja matiere premiere souvent paye a l'etranger .. . (Und wenn nicht paye a l'etranger, ändert das nichts an der Sache. Der Einwurf, der 112111 auf grobem Mißverständniß beruht, bleibt derselbe. Der Witz der: das Quan tum von dem Gesammtproduct, das das Salair zahlt, contains no particle of value due to the value of the rawmaterial etc, although every single 40 commodity, considered for itself, is composed of the value due to the last labour added and to the value of the raw materials etc independant of that \ 317 3. Der relative Mehrwert · Heft V, I und IV labour. Dasselbe gilt von dem ganzen partdes produce das sich auflöst in surplusvalue. (Profit etc) As to the value of the constant capital it is replaced either by itself, in natura, or by exchange with other forms of constant capital.) ... P. a oublie l'accroissement continuel du capital national; il a oublie que cet accroissement se constate pour tous les travailleurs, ceux de l'entreprise comme ceux de la main d'reuvre." (998, 999. Revue des Deux Mondes. Tome 24. Paris 1848. Foreade Eugene.) Und mit dieser gedanken losen Phrase sucht F. der Lösung des Problems zu entrinnen; und er ist unstreitig noch einer der "kritischsten" Oekonomisten! 5 Wir wollen an dieser Stelle gleich den ganzen Dreck von Proudhon zu- 10 sammenstellen.) [Nachträgliche Zusätze zu Punkt 2 und 3] /1-A/ (Ist das ursprüngliche Verhältniß von nothwendiger Arbeit zu Surplus Arbeit = 10 Stunden: 2 Stunden= 5: 1 und würden nun statt 12 Stunden 16 gearbeitet, so also 4 Stunden mehr, so müßte, damit das Verhältniß 15 dasselbe bleibe, der Arbeiter 3113 und der Capitalist nur 213 Stunden von diesen 4 Stunden erhalten; denn 10:2 = 3113 : 213 = 10:2. Aber nach dem mathematischen Gesetz that "a ratio of greater inequality is dimin ished, and of less inequality increased, by adding any quantity to both its terms", folgt, daß d. ratio des Arbeitslohns zum Mehrwerth unverändert ist, 20 selbst wenn in obigen Verhältnissen die overtime getheilt. Früher die [noth wendige] Arbeit zu Surplus = 10:2, = 5: 1. (5x grösser) Jezt wäre 13 1 I 3 : 22 I 3 = 40 I 3 : 8 I 3 = 40 [: 8 = 5 : 1. ) ] I 213 = 1013 : /IV-138a/l) Der Mehrwerth den das Capital durch Entwicklung der Productivkräfte erhält, fließt nicht daher, daß das Quantum der mit der- selben Arbeit geschaffnen Producte oder Gebrauchswerthe vermehrt, son dern daß die nothwendige Arbeit vermindert und in demselben Verhältniß die Surplusarbeit vermehrt wird. Der Mehrwerth, den das Capital durch den Productionsproceß erhält, besteht überhaupt nur in dem Ueberschuß der Surplusarbeit über die nothwendige Arbeit. 25 30 Surpluswerth exact gleich Surplusarbeit; die Vermehrung der einen exact gemessen durch die Verminderung der nothwendigen Arbeit. Bei dem absoluten Mehrwerth ist die Vermindrung der nothwendigen Arbeit relativ, d. h. sie fällt dadurch relativ, daß die Ueberarbeit direkt vermehrt wird. Ist die nothwendige Arbeit = 10 Stunden, die Surplusarbeit = 2 und 35 wird diese nun um 2 Stunden vermehrt, i. e. der Gesammtarbeitstag von 12 Stunden auf 14 verlängert, so bleibt die nothwendige Arbeit nach wie 318 Nachträgliche Zusätze zu Punkt 2 und 3 vor 10 Stunden. Aber früher verhielt sie sich wie 10 : 2 zur Surplusarbeit, d. h. wie 5: 1, jezt wie 10:4, = 5: 2, oder früher war sie = 5 / 6 des Arbeits tags, jezt nur noch = 5 / 7• Hier hat also die nothwendige Arbeitszeit sich relativ vermindert, weil die Gesammtarbeitszeit und daher die Surplus- 5 arbeitszeit absolut gewachsen ist. Dagegen, wenn der Normalarbeitstag gegeben ist und die Vermehrung des relativen Surpluswerths durch Ver mehrung der Productivkräfte, vermindert sich die nothwendige Arbeitszeit ab so 1 u t und dadurch vermehrt sich der Surpluswerth absolut und relativ, ohne daß der Werth des Products vermehrt wird. Bei dem absoluten Mehr- 10 werth daher relatives FaJJen des Werths des Arbeitslohns verglichen mit dem absoluten Wachsen des Surpluswerths; bei dem relativen Mehrwerth absolutes Fallen des Werths des Arbeitslohns. Dennoch der erste Fall stets schlechter für den Arbeiter. Im ersten Fall fällt der Preiß der Arbeit absolut. Im zweiten Fall kann der Preiß der Arbeit steigen. 15 2) Der Mehrwerth des Capitals vermehrt sich nicht wie der Multiplicator der Productivkraft, sondern um den Bruchtheil des Arbeitstags, der die nothwendige Arbeitszeit darstellte, dividirt durch den Multiplicator der Productivkraft. 20 3) Je grösser der Surpluswerth vor der neuen Vermehrung der Produc- tivkraft, d. h. je grösser bereits der gratis gearbeitete Theil des Tags und je kleiner daher der bezahlte Theil desselben, der Bruchtheil des Tags, der das Equivalent des Arbeiters bildet, desto geringer ist das Wachsthum des Surpluswerths, den das Capital von der neuen Vermehrung der Productiv kraft erhält. Sein Surpluswerth steigt, aber in immer geringerem Verhältniß 25 zur Entwicklung der Productivkräfte. Die Schranke bleibt das Verhältniß zwischen dem Bruchtheil des Tags, der die nothwendige Arbeit ausdrückt und dem ganzen Arbeitstag. Innerhalb dieser Grenzen kann es sich allein bewegen. Je kleiner schon der Bruchtheil, der auf die nothwendige Arbeit fällt, je grösser also die Surplusarbeit, desto geringer das VerhältniJJ, worin 30 eine Vermehrung der Productivkraft die nothwendige Arbeitszeit vermin dert, da der Nenner des Bruchtheils um so grösser. Die Rate der Selbst verwerthung des Capitals wächst daher um so langsamer, im Maasse wie es schon verwerthet ist. Es geschieht dieß aber nicht, weil der Arbeitslohn gewachsen oder der Antheil der Arbeiter am Product, sondern weil der 35 Bruchtheil des Arbeitstags, der nothwendige Arbeit repräsentirt, schon so tief gefallen ist, im Verhältniß zum ganzen Arbeitstag. I 319 3. Der relative Mehrwert· Heft II /11-89/ Zur Theilung der Arbeit. ~ (: Th. Hodgskin. Popular Polit. Econ. etc London. 1827. ·: ·· "Die invention und knowledge geht nothwendig der Theilung der Arbeit voraus. Die Wilden haben gelernt to make bows und arrows, to catch animals and fish to cultivate the ground and weave cloth before some of them dedicated themselves exclusively to making these instruments, to hunting, fishing, agriculture and weaving ... the art of working in metals, leather or wood, was unquestionably known to a certain extent, before there were smiths, shoemakers und carpenters. In very modern times, steam engines and spinning mules were invented, before some men made it 10 their chief or only business to manufacture mules and steam engines." (79, 80) 5 "lmportant inventions sind das result of the necessity to labour and of the natural increase of population. Sind z. B. die spontaneous fruits auf- gegessen, so wird der Mensch Fischer etc." (85) 15 : :·: Necessity is the mother of invention; und die continual existence of ·.:.· necessity can only be explained by the continual increase of people. Z. B. der rise im price of cattle verursacht durch increase of people and by an increase in their manufacturing or other produce. Der rise im price des cattle Ieads to cultivating food for them, augmenting manure and occasion- ing that increased quantity of produce, das in diesem Lande fast 1 I 3• (86, 87) "Niemand zweifelt, daß die rapid communication zwischen den ver schiedneu Theilen des Landes contributes both to the increase of know- ledge and wealth ... Numbers of minds are instantly set to work even by a hint; und jede discovery is instantly appreciated und fast ebenso rasch 25 verbessert. Die chances of improvement groß im Verhältniß als die persons are multiplied whose attention is devoted to any particular subject. Das increase in the number of persons produces the same effect as communi cation; denri die leztre wirkt nur by bringing numbers to think on the same subject." (93/94) 30 20 : :··. ·.:.· Ursachen der Theilung der Arbeit. "D'abord Theilung der Arbeit zwi schen den Geschlechtern in der Familie. Dann die Altersverschiedenheiten. Dann peculiarities of constitution. The difference of sex, of age, of bodily and mental power, or difference of organization, is the chief source of division of labour, and it is continually extended in the progress of society 35 by the different tastes, dispositions, and talents of individuals, and their different aptitudes for different employments. (111 sqq.) Ausser der Diffe- :· .. renz der aptitude in denen, die work, giebt es different aptitudes and capac ···: ities in the natural instruments they work with. Diversities of soil, climate, : and situation, and peculiarities in the spontaneous productions of the earth, 40 320 Nachträgliche Zusätze zu Punkt 2 und 3 and of the minerals contained in its bowels, adapt certain spots to certain arts .... territorial division of labour." (127 sqq.) 5 Grenzen der Theilung der Arbeit. 1) "Extent of market" ... the com- modity produced by one labourer ... constitutes in reality and ultimately the market for the commodities produced by other labourers; and they and their productions are mutually the market for one another . . . the extent of the market muß bedeuten die number of labourers und their + :·~ :.· productive power und mehr die erstre als die leztere ... As the number of labourers increases, the productive power of society augments in the com- 10 pound ratio of that increase, multiplied by the effects of the division of labour and the increase of knowledge ... Improved methods of conveyance, wie rail-roads, steam-vessels canals, all means of facilitating intercourse between distant countries wirken auf die Theilung der Arbeit wie an actual increase in the number of people; they bring more labourers into commu- 15 nication mit einander oder more produce tobe exchanged. (115 sqq.) 2t Grenze. The nature of different employments. "Mit dem Fortschritt der Wissenschaft verschwindet diese scheinbare Grenze. Namentlich Maschinerie verrückt sie. The application of steamengines to working powerlooms enables one man to perform the operations of several; or to 20 weave as much cloth as 3 or 4 persons can weave by the handloom. This is a complication of employments ... aber dann folgt wieder subsequent sim plification .... so perpetual renewal of occasions for the farther division of labour." (127 sqq.) I 25 j90j Surpluslabour. "Durch die cupidity der capitalists etc constant tendency to extend the number of working hours, and thus by augmenting the supply of labour, + many hours during the day. Hence also the horrors of night labour practised X to lessen its remuneration ... Zu demselben Resultat drängt the increase of fixed capital. For where so great avalue is lodged in machinery, buildings etc, the manufacturer is strongly tempted not to let so much stock lie idle 30 and, therefore, will employ no workmen who will not engage to remain for in some establishments, one set of men arriving as others depart." (102. G.Ramsay An Essay on the Distribution of Wealth. Edinburgh. 1836.) 35 Bei dem absoluten Mehrwerth bleibt das in Arbeit ausgelegte Capital, das variable Capital, seiner Werthgrösse nach dasselbe, während der Werth des Gesammtproducts wächst; aber deßwegen wächst, weil der Werththeil 321 3. Der relative Mehrwert · Heft II des Products, der die Reproduction des variablen Capitals darstellt, wächst. In diesem Fall (dieß bezieht sich nicht auf den Mehrwerth, sondern auf ihn als Profit) wächst ausserdem nothwendig der Theil des constanten Capitals, der sich in Rohstoff und matieres instrumentales auflöst. Es ist nicht anzu nehmen, ausser zu einem sehr geringen degree, daß die Auslage (der real dechet, wenn auch der berechnete) der Maschinerie, Baulichkeiten etc dadurch zunimmt. 5 Bei dem relativen Mehrwerth bleibt der Werththeil des Products, worin sich das variable Capital reproducirt, derselbe; aber seine Vertheilung changes. A larger part represents surplus labour und a smaller necessary 10 labour. In diesem Fall, wird das gegebne variable Capital vermindert um den Betrag des verminderten Arbeitslohns. Das constante Capital bleibt dasselbe, ausser was Rohmaterial und matieres instrumentales betrifft. Ein Theil des Capitals, früher in Arbeitslohn ausgelegt wird frei und kann in Maschinerie etc verwandelt werden. Wir haben an einem andren Ort 15 untersucht (beim Profit) die changes im constanten Capital. Lassen das also hier weg, um nur den change im variablen zu betrachten. Das alte Capital sei = C (constantes C.) + 1000 1. Dieses 1000 stelle das variable Capital vor. Sage den Wochenlohn von 1000 Mann. Es kann nun zweierlei unter schieden werden. Das variable Capital fällt, weil in andren Industriezweigen 20 producirte necessaries fallen, (z. B. Korn, Fleisch, Stiefel etc). In diesem Falle bleibt C unverändert, und die Zahl der beschäftigten Arbeiter, das Gesammtquantum der Arbeit bleibt dasselbe. Es ist kein change in den Productionsbedingungen vorgegangen. Gesetzt das variable Capital werde dadurch um 1 Gesetzt der Mehrwerth sei = 500 gewesen, also = der Hälfte des variablen Capitals. So stellt 1500 den Gesammtwerth der Arbeit der 1000 Mann vor (Da nach der Unterstellung ihr Arbeitstag derselbe bleibt, seine Grösse nicht ändert.), wie immer diese 1500 zwischen Capital und Arbeit sich theilen mögen. / 10 vermindert, (i. e. sein Werth.); so fällt es von 1000 auf 900. 25 ~ 30 In diesem Falle war das alte Capital: 1) C + 1000 + 500. Also Surplus V Surpluswerth arbeit = 1 / 3 des Arbeitstags; neue Capital: 2) C + 900 + 600. Also Surplus arbeit = 2/s des Arbeitstags. Die Surplusarbeit wäre von 5 / 15 auf 6/ 15 gestie gen; der Arbeitstag = 12 Stunden, so 1 / 5 Arbeits- stunden. Nimm an, nach einem interval fiele das variable Capital (Arbeits lohn) wieder um 1 / 10 in Folge der Verwohlfeilerung von Lebensmitteln, die nicht in dieser Sphäre producirt werden. So ist 1/ 10 von 900 = 90. Das variable Capital fiele auf 810. Wir hätten also: / 3 = 4 Stunden und 2/s = 44 35 322 Nachträgliche Zusätze zu Punkt 2 und 3 v Surplus neues Capital: 3) C + 810 + 690. Also Sur- plusarbeit = 23 / 50 mehr als vorher. Zugleich wird frei Capital im ersten Fall 100, im zweiten 90; zusammen = 190 1. Diese Frei setzung des Capitals ist auch Form der Accumulation; zugleich Freisetzung 5 von Geldcapital, wie wir sie bei Betrachtung des Profit wiederfinden. / 50 Arbeitstag, oder 3 C +V+ S ist das Product. V+ S constante Grösse. Wenn nun unter den ~' gegebnen Umständen Arbeitslohn fällt, so die Formel C +(V- x) + (S + x).l l9tl Ist die relative Mehrarbeit dagegen Folge der Verwohlfeilerung des Artikels selbst, also eines change in den productiven Bedingungen des- selben z. B. Einführung der Maschinerie, so z. B. soll von den 1000 variables Capital 1/ 2 in Maschinerie verwandelt werden. Bleibt variables Capital von 500, oder Arbeit von 500 Mann statt 1000. Der Werth ihrer Arbeit = 750, da der der 1000 = 15001. Also danach hätten wir: V ~ S Altes Capital. C + 1000 I 500. Neues Cap1tal. (C + 500), oder C + 2, was wu V . . C' nennen wollen, 10 15 C'+ 56onso. lndeß da unterstellt ist, daß die surplusvalue wächst, in Folge der Ein führung der Maschinerie, fällt das variable Capital, sage 1 / 10• Wir können nun entweder annehmen, daß die 500 so viel verarbeiten (Rohmaterial) 20 wie früher oder mehr. Der Vereinfachung wegen wollen wir annehmen sie verarbeiten nur so viel. 1/ 10 von 500 = 400. Also: Altes Capital. C + 1000 + 500 = (C + 1000 + 2). V S ------- ~ V Neues Capital. (C + 500), = C' + 400 + 350. = ((C + 1 / 2 V)+ 400 + 7 / 8 V.) V ~ - -_ / ~ S V C' 25 Es würden so 1001. frei. lndeß nur dann, wenn nicht Zusatz zu wenig- stens diesem Satz für Rohmaterial und matieres instrumentales nöthig. Nur in diesem Falle kann durch Einführung der Maschinerie Geldcapital frei gesezt werden, das früher was expended in the form of wages. Bei dem absoluten Surplusvalue muß wachsen die matieres brutes und matieres instrumentales, in demselben V erhältniß worin das absolute 30 Quantum Arbeit wächst. 323 3. Der relative Mehrwert· Heft II V Altes Capital. C + 1000 + 500. S hier = 1 S --- / 3 Arbeitstag von 1000 Arbeits- tagen. War der Arbeitstag = 12 Stunden, so = 4 Stunden. Gesezt nun S wachse von 500 auf 600, also um 1 / 5, so da der Werth von 12 Stunden X 1000 = 15001., repräsentirt ein Werth von 1001. 800 Arbeitsstunden für die 1000 Mann oder 4/ 5 Surplusarbeitsstunden per Mann. Es kommt nun drauf an, wie viel Material etc 1 Mann in 1 Stunde verarbeitet, um zu wissen wie viel, da die Arbeitsbedingungen dieselben bleiben, er in 4/ 5 Stunden ver arbeitet. Wir wollen dieß x nennen. So: .....---.. S' S Neu es Capital. C + x + 1000 + 500 + 100. Das ausgelegte Capital wächst hier und das Product wächst zweifach; um das ausgelegte Capital und um 10 den Surpluswerth. C' V 5 Die Hauptsache- Grundlage, bleibt die Bestimmung des Werths selbst, also die Basis, daß unabhängig von dem Grad der Productivität der Arbeit der Werth bestimmt ist durch die nothwendige Arbeitszeit; also Geld z. B. als von constantem Werth ausgenommen sich stets in derselben Geld- summe ausdrückt. 15 : :·~ ·.:.· Durch das Urbarium der Maria Theresia, worin die eigentliche Leibeigen schaft in Ungarn abgeschafft, schuldeten die Bauern für die ihnen zufal lenden Sessions ( lands on each estate, allotted to the maintenance of the 20 serfs, 35-40 English acres) den Iandlords jährlich unentgeldliche Arbeit von 104 days per annum, abgesehn von einer Menge kleiner Leistungen, fowls, eggs, etc II92J Spinnen von 6Pf. Wolle oder Hanf, geliefert durch den landlord, ausserdem noch 1 / 2 (??) dem landlord. Noch 1771 von 8 millions in Ungarn 1 30 921 artisans: Es sind derartige facts, an denen die Lehre der Physiokraten einen historischen Hinterhalt besizt. / 10 ihres Products für die Kirche, und 1 / 21 Iandlords und nur 25 In den englischen Kohlenwerken wöchentlich 15 Mann killed on an aver age. Während der 10 Jahre concluding with 1861, killed about 10000 people. 30 Mostly by the sordid avarice of the owners of the coalmines. Dieß generally to a certain degree, when to be remarked. The capitalistic production is - we abstract from the whole process of circulation and the immense com plications of commercial and monetary transactions resulting from the basis, the value in exchange - most economical of realized labour, labour 35 realized in commodities. It is a greater spendthrift than any other mode of production of man, of living labour, spendthrift not only of flesh and blood 324 Seite 91 aus Heft 11 Nachträgliche Zusätze zu Punkt 2 und 3 and muscles, but of brains and nerves. It is, in fact, only at the greatest waste of individual development that the development of general men is secured in those epochs of history which prelude to a socialist constitution of mankind. "Sollte diese Qual uns quälen, Da sie unsre Lust vermehrt, Hat nicht Myriaden Seelen Timur's Herrschaft aufgezehrt?" In dem Werth des Products haben wir zwischen mehr Theilen zu unter scheiden als in dem Werth des vorgeschoßnen Capitals. Das leztre = C +V. Das erstere = C + A. (Der Theil des Products, der die neu zugesezte Arbeit ausdrückt.) A aber = V+ S, = dem Werth des variablen Capitals + dem Surpluswerth. 5 10 15 20 Wenn Concentration der Productionsmittel in den Händen relativ Weni ger - as compared to the mass of the labouring multitude - überhaupt Bedingung und Voraussetzung der capitalistischen Production, weil, without it, the means of production would not separate themselves from the producers, and the latter would, therefore, not be converted into so diese Concentration aber auch technologische Be wages labourers - dingung, um die capitalistische Productionsweise und mit ihr die gesell schaftliche Productivkraft zu entwickeln. Kurz materielle Bedingung für Production auf grosser Stufenleiter. l/93j Durch die Concentration ent- 25 wickelt sich die gemeinsame Arbeit - Association, Theilung der Arbeit, Anwendung der Maschinerie, Wissenschaft und Naturkräfte. But there is still another point connected with it, der bei der Profitrate, noch nicht bei der Analyse der surplus value zu betrachten. Die Concentration von Arbei tern und Arbeitsmitteln auf geringrem Raum etc economy of power, ge- 30 meinsamer use durch viele von Mitteln (wie Baulichkeiten etc, Heitzung etc), deren Kosten nicht steigen im Verhältniß wie sie mehreren dienen; endlich auch Arbeit, faux frais of production gespart. DieB zeigt sich namentlich auch bei der Landwirthschaft. "Im Fortschritt der Cultur all, and perhaps more than all the capital 35 and labour which once loosely occupied 500 acres, are now concentrated for the more complete tillage of 100." (p. [190] 191. R. J ones. An Essay on the Distrib. of Wealth etc Part I. On Rent. Lond. 1831.) "Die cost 24 bushels auf 1 acre zu ziehn, kleiner als die war 24 auf 2 zu ziehn; das concentrated space (diese concentration des Raums auch wichtig in der Manufactur. 327 3. Der relative Mehrwert· Heft II Jedoch hier noch wichtiger die Anwendung des gemeinschaftlichen motor etc. In der Agricultur, obgleich, relatively to the amount of capital and labour employed, space is concentrated, it is an enlarged sphere of production, as compared to the sphere of production formerly occupied or worked upon by one single, independent agent of production. Die Sphäre ist absolut grös- ser. Hence the possibility of employing horses etc ), worauf die operations der busbandry ausgeführt, must give some advantages and save some expense; the fencing, draining, seed, harvest work etc, less when confined to one acre etc." (1. c. 199) Zehnstundenbill und overworking. 5 10 "Though the health of a population is so important a part of the national capital, we are afraid it must be said that the class of employers of labour have not been the most forward to guard and cherish this treasure. 'The men of the WestRiding (citirt dieTimesaus dem Report des RegistrarGene- ral für October. 1861) became the clothiers of mankind, and so intent were 15 they on this work, that the health of the workpeople was sacrificed, and the race in a few generations must have degenerated. But a reaction set in. Lord Shaftesbury's Billlimited the hours of children's labour etc.' The con sideration of the h e a 1 t h of the operatives was (sezt die Times hinzu) forced upon the millowners by society." 20 In den grösseren Schneider shops in London heißt ein gewisses Stück Arbeit, z. B. einer Hose, Rocks etc Stunde, halbe Stunde. (Die Stunde = 6 d.) Hier ist natürlich durch die Praxis bekannt wie viel das average Product einer Stunde. Kommen neue Moden auf oder besondre Verbesserungen und 25 Reparaturen, so Streit zwischen employer und workmen, ob ein bestimmtes Stück Arbeit = 1 Stunde etc, bis auch hier die Erfahrung die Sache fest gesezt. Aehnlich in vielen Londoner Möbelschreinereien etc. (Es versteht sich von selbst, daß ausser einigen Wesen für Lernzeit etc nur 30 Arbeiter engagirt werden, die das average skill besitzen und die average Masse während des Tags liefern können. In schlechter Geschäftszeit ist, wo nicht continuity of labour, dießer leztre Umstand natürlich dem employer gleichgültig.) I 328